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Lava
17.12.2003, 17:21
Hallo,

bin grad ein bisschen am Grübeln. Eigentlich möchte ich schon gern eine experimentelle Arbeit machen, einfach weil ich was "Vernünftiges" abliefern möchte, mir die Chance auf die Uniklinik zumindest nicht jetzt schon verbauen will (ja ja, ich weiß, dass dazu eine experimentelle Arbeit nicht mehr unbedingt nötig ist) und hal einfach mal gucken möchte, ob mir so Laborkram überhaupt Spaß macht. Daher hatte ich gedacht, es wäre gar nicht so dumm, ein oder zwei Semester dafür auszusetzen. Immerhin könnte man sich dann ganz auf die Doktorarbeit bzw. das Studium konzentrieren und müsste das nicht dauernd irgendwo dazwischenquetschen. Andererseits will das wirklich gut überlegt sein... falls es doch nicht klappt oder einem keinen Spaß macht, ist u.U. ein ganzes Jahr verloren :-nix
Wann ist denn ein guter Zeitpunkt zum Pausieren oder ist das quasi egal? Hat jemand von euch Erfahrung damit?

Neujahrsrakete
17.12.2003, 17:40
Zu dem besten Zeitpunkt kann ich nicht allzuviel sagen. Nach der alter AO wäre es, denke ich, nach dem ersten Stex ganz gut, mal ein Päuschen vom Lernen einzulegen und produktiv an einem einzigen Thema rumzubasteln.
Aber ich gratuliere Dir zu der Einsicht, daß Du Dir für die Dr.-Arbeit evtl. 1-2 Freisemester nehmen möchtest. Das mit dem ewigen "mal schnell dazwischenquetschen" erlebe ich tagtäglich bei einigen Kommilitonen, und das geht mir ganz gehörig auf den Senkel. Die Leute sind echt nicht mehr ganz Herr/ Dame ihrer Sinne. In den Vorlesung sitzen sie und grübeln über ihren Dr.-Arbeitsthemen, und Zeit für Lerntreffen haben sie sowieso schon gleich gar nicht mehr.

sabe
21.12.2003, 10:10
Vielleicht möchten ja auch einige Leute so schnell wie möglich mit dem Studium fertig werden um z.B. endlich mal Geld zu verdienen oder nicht in die neue AO zu rutschen und machen deshalb ihre Doktorarbeit lieber nebenbei. Ich denke, das bekommt man schon auf die Reihe. Übrigens finde ich Leute, die ewig darüber reden, dass sie extra 1 oder 2 Semester ausgesezt haben, um bei ihrer Dr.arbeit auch ja gut abzuschneiden, auch nervig.

sabe

TomB
21.12.2003, 15:46
So ist es! Ich bewundere die Leute, die Studium und Dr-Arbeit parallel machen und nicht dafür aussetzen. Ist auch für eine experimentelle nicht unbedingt nötig!!

Die Niere
21.12.2003, 17:09
Auch ich gehöre zu den Leuten, die ihre experimentelle Doktorarbeit "mal so nebenbei" gemacht haben. Das kostete jedoch fast alle Teilnahmen an Vorlesungen und Kursen...aber die fand ich sowieso schon immer nicht so toll. Mir hat es unglaublich viel gebracht und ich hätte dafür niemal auch nur ein Semester ausgesetzt....erstens habe ich auch viel am WE und in den Semesterferien geschafft und zum anderen kenne ich soviele, deren Doktorarbeit in die Hose (nicht aus eigenener Unfähigkeit) gegangen ist - dann im Nachhinein dafür ein zwei Semester verbraucht zu haben, würde mich zu sehr schmerzen...

gruesse, die niere

airmaria
21.12.2003, 17:46
Original geschrieben von TomB
So ist es! Ich bewundere die Leute, die Studium und Dr-Arbeit parallel machen und nicht dafür aussetzen. Ist auch für eine experimentelle nicht unbedingt nötig!!

Da gibt es eigentlich nichts zu bewundern!
Man sollte irgendwann mal im Studium begreifen, daß nicht jedes Randgebiet beherrscht werden muß und auch nicht jede Vorlesung wirklich sinnvoll ist.

Mit dieser gewonnen Zeit läßt sich dann auch recht bequem eine ordentliche experimentelle Arbeit nebenbei abliefern!

Wie sage ich immer: Studieren heißt, Schwerpunkte richtig zu setzen!

"Mary" airmaria

TomB
21.12.2003, 21:00
So hab ich es auch gemacht: Ich hab die Experimente noch vor dem 2.Stex (nach 10 Semestern) abgeschlossen und versuch jetzt während des PJ die Arbeit zu schreiben, was aber leider deutlich schwerer fällte und viel Überwindung und Kraft kostet, die ich im Moment leider nicht habe... :-((

Die Niere
21.12.2003, 22:26
Original geschrieben von TomB
So hab ich es auch gemacht: Ich hab die Experimente noch vor dem 2.Stex (nach 10 Semestern) abgeschlossen und versuch jetzt während des PJ die Arbeit zu schreiben, was aber leider deutlich schwerer fällte und viel Überwindung und Kraft kostet, die ich im Moment leider nicht habe... :-((
Wie erinnert ich mich doch fühle...*schluchz*

lore
20.01.2004, 10:17
ich schließ mich der niere an und denke, daß es wirklich ärgerlich ist, für eine arbeit, die früher oder später aus irgendwelchen gründen nicht zuende zu bringen ist, ein oder zwei semester geopfert zu haben.
ich würde erstmal abwarten, welche arbeiten infrage kommen und dann mit dem betreuer sprechen, für wie sinnvoll er das hält. sicher wird kaum einer was dagegen haben, daß du deine ganze zeit investierst... aber wenn der schon sagt, daß ein freies semester nicht unbedingt nötig ist, dann gibts doch keinen grund, nicht nebenbei weiter zu studieren.

kikchen
20.01.2004, 13:25
Also ich muss jetzt mal gegen die allgemeine Haltung hier sprechen.

Klar nicht jede Vorlesung ist wichtig und man kann seine Doktorarbeit auch nebenbei schreiben aber wenn ich auch noch Zeit für Freund, Freunde, Familie und Hobbys haben will und nicht zum reinen Arbeitstier (Studium + Dr.Arbeit) mutieren will finde ich ein oder zwei Freisemester eine gute Investition um neben der Medizin noch ein Privatleben zu fürhren.

Was nützt es wenn ich morgen einen Unfall habe und sagen kann dass ich zwar alles gleichzeitig geschafft habe aber die noch schöneren Dinge im Leben verpasst habe?

kikchen

Neujahrsrakete
20.01.2004, 14:04
Hallo kikchen,

ich bin ganz Deiner Meinung !!!
Wenn ich die Leutchen in den Vorlesungen sehe (falls sie überhaupt mal in eine Vorlesung gehen), die nervös an ihrer Armbanduhr zupfen, nur weil ein Dozent mal 5 Minuten überzieht, und im Labor aber noch eine PCR, ein Gel, eine Ratte oder sonst was wartet......ich könnte großflächig kotzen.
Meiner Meinung nach ist es ein Skandal, daß eine medizinische Doktorarbeit während des Studiums geschrieben werden darf, ohne ein Freisemester zu nehmen.
Daß meine Meinung zu dem Thema zur Zeit wohl eher eine Außenseitermeinung ist, ist mir schon klar. Trotzdem ändere ich sie im Moment noch nicht. Vielleicht bereue ich es ja nach dem zweiten Stex, wenn ich dann in einem Freisemester an meiner Dr.-Arbeit bastele, daß ich nicht auch zu denjenigen gehört habe, die sich parallel zum Studium mit der Arbeit rumgestreßt haben......man (ich) wird (werde) sehen.

ada
20.01.2004, 19:35
nach einem gescheiterten versuch, eine experimentelle arbeit (in einem freisemester) zu machen und vielen gehörten schrecklichen ähnlichen geschichten würde ich persönlich sagen:
auf jeden fall ausreichend VOR dem eventuellen freisemester in die arbeitsgruppe einarbeiten lassen, schauen, ob´s einem gefällt und zu etwas führt und DANN in ruhe entscheiden, ob diese arbeit das richtige ist und ein freisemester nötig ist.
ada

Die Niere
20.01.2004, 20:06
Original geschrieben von Neujahrsrakete
Vielleicht bereue ich es ja nach dem zweiten Stex, wenn ich dann in einem Freisemester an meiner Dr.-Arbeit bastele, daß ich nicht auch zu denjenigen gehört habe, die sich parallel zum Studium mit der Arbeit rumgestreßt haben......man (ich) wird (werde) sehen.
Dann möchte ich Dich, nervös an Deinem Kalender zupfen, wenn es auf das PJ zugeht und Du Deine Ergebnisse doch nicht so schnell bekommst, wie Du es Dir (oder der Prof es sich) vorgestellt hat.

Aber jeder nach seiner eigener Facon (schreibt man das so?)

lore
22.01.2004, 16:55
noch Zeit für Freund, Freunde, Familie und Hobbys haben will und nicht zum reinen Arbeitstier (Studium + Dr.Arbeit) mutieren will

natürlich gibts diejenigen, die das nicht nur gleichzeitig machen sondern auch noch ganz schnell fertig werden wollen, klar, daß die dann pünktlich zu jeder ratte, pcr sonstwas eilen.... gibt aber sicher auch ne menge leute, die studium (natürlich nicht jede vorlesung) und doktorarbeit und freunde und hobbies vereinbaren können, ohne panisch zu werden, daß irgendwas davon zu kurz kommt.
abgesehen davon kann man ja auch ne doktorarbeit suchen, die spaß macht und ein labor, in dem man gerne arbeitet, sodass man nicht ständig an verlorene freizeit denken muß.

Sorpresa
22.01.2004, 17:31
glaubt mir, es funktioniert...
ich hab meine experimente nebenbei gemacht, hab in der woche viel gemacht,und hatte dann am we schön zeit für spaß, freunde, familie etc...
bin nun wirklich net zum arbeitstier mutiert...
bin jetzt soweit fertig, hab sehr schöne ergebnisse, muß nur noch ne veröffentlichung schreiben und hab dann ne menge zeit die sachen zusammenzuschreiben...
versucht es einfach erstmal, dann kann man immernoch aussetzen, wenn es nötig sein sollte.
aber ich will eben auch so schnell wie möglich fertig sein, mein eigenes geld verdienen...

@die niere: :-meinung !!!
(du wirst mir immer sympathischer...sag nur contradoc *g*)

Lava
22.01.2004, 18:16
Einer meiner Kommlitionen meinte neulich, wenn er noch mal die Wahl hätte, würde er lieber 2 Semester aussetzen. Er macht z.Z. ne experimentelle Arbeit nebenbei und klagt, kaum noch Freizeit zu haben.

Leeze
22.01.2004, 23:19
Hallo Janine, bin auch in Freiburg (9.), :-)
bin gerade an meiner Drarbeit (auch experimentell, auch nebenher) - geht schon alles, es ist aber auch ziemlich stressig. So ganz aussetzen würde ich aber nicht. Mein Tipp: Melde Dich für ein, zwei nette Veranstaltungen an, die Dich interessieren (kann Uro nur empfehlen!), dann hast Du nur ein paar Wochenstunden und kannst Dich auf Deine Arbeit und Freizeit konzentrieren, siehst aber noch ein paar Leute und versinkst nicht so ganz in Deiner Laborwelt (schlimm ist, wenn das auch noch im Keller ist, wie bei mir). Oder geht das mit Euren neuen Stundenplänen gar nicht mehr?

Lava
23.01.2004, 17:59
Gute Frage! Wie ich das bisher mitbekommen habe, sieht es eher so aus, dass die Anzahl bzw. Dauer der Kurse noch zunimmt. Es ist definitiv so, dass wir einige Blockpraktika in den Ferien absolvieren müssen. Da dürfen wir uns aber gnädigerweise aussuchen, wann wir das tun möchten. Aber trotzdem: Geld verdienen, Famulaturen und dann auch noch Blockpraktika in den "Ferien"? :-???

Lokhbahr
23.01.2004, 22:03
Also erstmal vorweg, ich glaube, zu dieser Fragestellung gibt es keine wirklich richtige Antwort. Ich persönlich setze gerade zwei Semester für meine Arbeit aus. Ich wollte auch einfach mal sehen, ob mir die Laborwelt passt aber auch mal raus aus dem Studienalltag, und habe mich daher entschlossen nach dem Physikum auszusetzen. Ich glaube, dass die Qualität einer Arbeit, experimentell oder nicht, dadurch nur steigen kann. Ich bin aber, genau wie viele andere hier der Meinung, dass man nicht aussetzen muss, nur um eine gute Arbeit zuschreiben. Ich kenne mehrere Leute in meiner eigenen AG, die eine experimentelle Arbeit schreiben ohne ein Freisemester zu nehmen. Deren Arbeiten sind auf keinen Fall schlechter. Die Qualität der Arbeit wird vielmehr durch eine gute Arbeitsgruppe mitbestimmt. Was nützt es auszusetzen, wenn sich dennoch niemand um einen kümmert, das Projekt nicht gut durchdacht ist.... Die Liste ist lang. Befaß dich vorher mit der AG, geh während des Semesters hin und vielleicht auch die Semesterferien (gibt auch eine Laborfamulatur) und setz aus, wenn Du sicher bist, dass es dir dort gefällt. Mach dich auch vorher schlau ob die Methoden, die Du verwenden sollst, etabliert sind oder nicht. Da geht oft die meiste Zeit drauf. Persönlich bereu ich meine Entscheidung nicht, würd's sogar wieder tun.

nightingale
27.03.2004, 18:15
MUSS es denn unbedingt eine Experimentelle sein?? Warum nicht eine statistische Dr-Arbeit zu einer bereits erfolgten oder laufenden Studie?
Der Imageverlust hält sich auch in Grenzen in Anbetracht des Einhaltens der Regelstudienzeit. Gerade für Bafög-Empfänger, die nicht so ohne weiteres verlängern können.