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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wann schreibt man seine Doktorarbeit



siggulfind
06.01.2004, 19:25
Für alle Doktoranden, die den Doktortitel wollen ohne große wissentschaftliche Ambitionen...
Der beste Zeitpunkt zum Start einer Doktorarbeit ist das AiP, wenn man nachher übernommen wird.
Warum?!
Nun, man kennt die Klinik, ist nicht mehr nur so ein Student, kannt den Doktorvater (meist ja ein Oberarzt genauer), aber das alles entscheidene ist die 10 mal so große Unterstützung von Seiten des Klinikpersonals...

DerBlinde
06.01.2004, 20:05
Das halte ich für völlig aus der Luft gegriffen und zudem für Augenwischerei!
Ich möchte mal bitte den AiP sehen (eine der Voraussetzungen war KEINE wissenschaftlichen Ambitionen!), der bei durchschnittlich 6-8 Diensten im Monat und 12-14 Stunden täglich sich noch hinsetzt und "afterworks" an seiner Diss arbeitet.
Doch vielleicht wird ja 2004 bei den vielen guten neuen Vorsätzen der vielen neuen jungen AiPs alles anders... ;-)

Isha
06.01.2004, 21:05
Schließe mich an, denn Du wirst mit Sicherheit nie mehr so viel Zeit haben, wie im Studium (ja, auch wenn man es jetzt kaum glauben kann).
Die meisten AiP'ler die ich in Famulaturen ect. kennengelernt habe, hatten kaum genug Zeit einkaufen zu gehen.
Schreib deine Doktorarbeit so früh wie möglich, was man hat, hat man.
:-meinung In diesem Sinne, Isha

Froschkönig
06.01.2004, 21:15
*lautloslach*

Das AiP ist ideal für den START ?????

Da hab ich ja sooo viel Zeit....nein tut mir leid...ich könnte dazu jetzt viel schreiben, hab aber grad weder zeit noch lust, nur soviel :

Kenn mehr als genug beispiele für erfolgreiche DrArbeiten während des Studiums, alles eine Frage der richtigen Organisation (Klar, 100% sicher ist man nie, aber das kann man auch im AiP nicht sein !) und dafür spricht, daß man IM Studium VIEL VIEL mehr Zeit übrig hat !

P.S. Wenn ich im AiP nicht grad ne klinische Arbeit auf meiner Station mache, treffe ich dort auch zu genüge auf Leute, die ich nicht kenne, also essig mit dem "wir-kennen-uns-Bonus".....

Die Niere
06.01.2004, 21:40
Original geschrieben von siggulfind
Für alle Doktoranden, die den Doktortitel wollen ohne große wissentschaftliche Ambitionen...
Der beste Zeitpunkt zum Start einer Doktorarbeit ist das AiP, wenn man nachher übernommen wird.
Sorry wenn das jetzt ein wenig überheblich klingt, aber auf welcher Stufe der Medizinerbahn befindest Du Dich zur Zeit???

Diese Aussage ist dermassen unrichtig, dass ich gerne wüsste, wie Du zu dieser "Erkenntnis" gelangt bist.

gruesse, die niere, die viele Assis kennt, die noch immer an ihrer Dr.-Arbeit hämmern und auch unglaublich viel Unterstützung von ärztlicher Seite haben...

siggulfind
06.01.2004, 21:55
nun ich bin Assistent im 4. Weiterbildungsjahr und habe sowohl Studien an der Uni wie auch jetzt durchgeführt und habe in all der Zeit viele Studenten Studien bzw Doktorarbeiten frustriert abbrechen sehen, aber nur sehr wenige AiPs oder Assistenten...

Die Niere
06.01.2004, 22:08
Mit der Aussage "es brechen mehr Studis als Assis ab" hast Du selbstverständlich vollkommen recht.

Das liegt zum einen daran, dass viele Assis ihr letzte Chance darin sehen und tunlichst eine Aufgabe der Arbeit verhindern wollen und zum anderen daran, dass es viele Studenten gibt, denen auch einfach die Lust vergeht und die Sache dann schleifen lassen oder schlecht betreut sind und dann eben aufgeben.

Aber wenn wir doch mal von der Zeit bis zur Fertigstellung einer Dr.-Arbeit ausgehen und vereinfacht annehmen, dass im Durchschnitt pro Student 2 Arbeiten bis zum Abschluss angefangen werden (bei den Assis, AiPler gehen wir mal von 1 aus), dann würde ich meinen A r s c h darauf verwetten, dass der Student im Durchschnitt schneller ist - natürlich ohne dies durch objektive Zahlen unterstützen zu können, aber dies ist meine Beobachtung.

gruesse, die niere

siggulfind
06.01.2004, 22:16
Hi
Klar hat ein Student mehr Zeit und möglich, dass er in der Regel schneller fertig ist...
Andererseits sucht sich ein Assi meist ein Thema aus seiner Fachrichtung aus und mir hat es einfach mehr Spass gemacht Studien aus meinem beruflichen Alltag (mit Fragestellungen die mich interessieren) durchzuführen, als Hiwi für irgendeinen der einen Arbeitsknecht braucht...
klar zugegeben es hängt auch sau viel von den Arbeitsumständen ab, allerdings hat im Studium nie ein Mitarbeiter in der bibliothek zu mir gesagt: Bis 16:00 Uhr habe ich die Artikel für Sie rausgesucht...

DerBlinde
07.01.2004, 07:58
Ola, jetzt werden aber große Geschütze aufgefahren ;-)
OK, ich bin ebenfalls "Altassistent" an einer großen Uniklinik und mache seit vielen Jahren Forschung. In den letzten Jahren habe ich insgesamt knapp 30 Doktoranten betreut (von denen keiner abgebrochen hat ;-)) und versuche gerade den Feinschliff in meine Habil zu bekommen.
Auch wenn die Aussage von einem klinisch tätigen Kollegen kommt, so halte ich den Rat, mit der Dissertation im AiP zu beginnen (auch wenn es eine klinische Studie sein sollte) für grob fahrlässig!
Sicher kann man als Arzt im Stationsalltag anders auftreten als Student. Und so manche Arbeitskollegen erfüllen eher einen Gefallen. Aber auch HiWis fallen nicht wie das Manna vom Himmel und müssen bezahlt werden. Meist arbeiten aber nur HiWis für einen, die man selber bezahlt. Dafür müssen Drittmittel eingeworben werden, die ein Anfänger (ohne bisherige wissenschaftliche Erfahrung) wesentlich schwieriger und seltener bekommt als jemand, der schon beinahe wöchentlich Anträge auf Sachmittelbeihilfen für neue Projekte einreicht.
So mag der Ratschlag sich in der Theorie gut anhören - und vielleicht sogar in diesem speziellen Einzelfall zum Erfolg geführt haben - entbehrt aber jeglicher Realität und ist für unerfahrene angehende Kollegen schlichtweg falsch!

siggulfind
07.01.2004, 16:14
Hi ich glaube Du hast da was mißverstanden...
Mit Hiwis meine ich den Doktoranden, der als kostenloser Hiwi für seinen Doktorvater Hilfstätigkeiten ausführt. Also nicht, dass man Hiwis einstellt...
Im übrigen hat man ja auch als AiP oder Assistent einen erfahreren Kollegen an der Seite und steht nicht alleine da

Die Niere
07.01.2004, 17:14
Dr.-Arbeit als AiP/Assi

Pro's:
- Man arbeitet ins seinem Fachgebiet, dass einem Spass bringt (das kann man auch als Student)
- Man erhält viel Unterstützung (mit Sicherheit mehr als man als Student erhält, aber ich fühlte mich niemals "unter"unterstützt)

Contra's:
- Die Arbeitsbelastung ist enorm hoch und die Motivation sich nach getaner Arbeit noch an den Schreibtisch/ins Labor/an den Computer zu setzen ist klein (als Student hatte ich zumindest ungleich mehr Zeit als jetzt in meinem PJ [vom Assi ganz zu schweigen])
- Die Arbeit dauert in der Regel sehr viel länger
- Mit dem zeitlichen Abstand zur Arbeit verliert man eher den Überblick und kann die Arbeit nicht einfach so weg schreiben
- mann kann wissenschaftl. Methoden frühzeitig und in entspannter Grundsituation lernen
- man kann sich auf AiP/Assi-Stellen schon mit seinem Dr. bewerben und in der neuen Stelle wissenschaftlich arbeiten und für die Dinge "danach" sorgen (siehe der Blinde)

Summa summarum - die Unterstützung ist im AiP/Assi wahrscheinlich besser, aber das ist schon der einzige Pluspunkt, der in meinen Augen, durch viele andere negative Umstände mehr als ausgeglichen wird.

Mein Tipp: 1-2 Semester in die Klinik einfinden und sich am besten im 2. Semester auf die Suche machen bis man etwas gefunden hat, für das man sich interessiert und (noch wichtiger) bei dem man sich gut betreut fühlt!!!

gruesse, die niere