Biophysik, Prof. erwartet Aussetzen

[Pietglocke]

Hallo!


Ich bin (im kommenden WS) im 3 klinischen Semesterund habe mich die Tage nach einer Doktorarbeit umgesehen.
Ich bin ziemlich Technik/Physik-interessiert und habe in der Biophysik ein für mich spannendes Thema vorgestellt bekommen:
experimentelle Arbeit über die Unterschiede in der biologischen Wirkung von Röntgenstrahlung verschiedener Wellenlängen.
Die Arbeit könnte (besser gesagt sollte) in etwa 2 Wochen beginnen, und der Professor erwartet, daß ich ein Semester aussetze, da die Arbeit doch sehr zeitintensiv sei, und sie auf die Ergebnisse der Arbeit selbst so schnell wie möglich angewiesen sind.
Das Thema würde mich persönlich wie gesgat sehr interessieren, aber das Aussetzen... :-?
Hab das auch schon in meinem anderen Thread erwähnt (Zweitstudium Maschinenbau), da ich mit dem Gedanken spiele, noch Maschinenbau zu studieren. (wenn alles weiterhin klappt)
Muß mich da innerhalb dieser Woche entscheiden...
Wie sind eure Meinungen? (Ich weiß, daß ich das letzendlich selbst wissen muß, aber ein paar andere objektive(oder auch nicht) Meinungen tun immer gut!) :-)


Peter

[Muriel]

Wenn Du weißt, dass das Thema etwas für Dich ist und wenn Du relativ sicher sein kannst, dass das auch was wird, dann mach es. Allerdings würde ich mir vorher mal so anhören, wer auch schon bei dem Prof/in dem Institut Dr-Arbeit gemacht hat. Denn es brechen ja doch ne Menge Leute ab, bei denen es nicht (nur) an ihnen liegt, sondern an den schlechten Arbeitsbedingungen, die zu Beginn der Arbeit so nicht vorher zu sehen waren. Wenn man dann mit einem, ja man muss es dann wohl verlorenen Semester nennen, dasteht, ist es natürlich bitter. Aber wenn am Ende eine schöne Arbeit dabei rauskommt, ist das Semester bestimmt nicht umsonst "geopfert" worden. Erkundige Dich außerhalb des Instituts, was Leute, die da Ahnung haben, von der Arbeitsgruppe halten. Das bringt bestimmt mehr als ein Prof, der Dir (natürlich) in den höchsten Tönen vorschwärmt, wie toll da alles sei.
Wann musst Du denn definitiv zusagen? Und wenn das Ganze jetzt schon starten soll, siehst Du ja evtl bis Oktober, ob das Sinn macht oder nicht, so dass Du die Entscheidung mit dem "Urlaubs"-Semester ja noch hinauszögern kannst.
Viel Erfolg jedenfalls bei der Entscheidungsfindung!!

Muriel

[Pietglocke]

Hallo Muriel,

also, ich glaube, ich bin so ziemlich der einzigste an unserer Uni, der in Biophysik nach einer Arbeit nachgafragt hat.
Irgendwie interessiert sich sonst keine für die Physik :-D
Der Professor und mein potentieller Betreuer sind sehr nett, von ihrer Arbeit geschwärmt haben sie nicht unbedingt, sie sagten nur, daß mir das Thema liegen könnte nachdem ich ihnen meine Interessen verkündet habe.
Dieses Projekt läuft in etwa 2 Wochen an, ob mit oder ohne mir.
Sie haben mich dann noch im Institut rumgeführt, und ich war begeistert von den ganzen schönen Röntgenröhren, Meßgeräten und Tüfteleien :-dafür
Es wäre auch möglich nach dem Staatsexamen als Doktorand dort zu beginnen, allerdings dann natürlich mit anderen Themen, und evtl. anderer Arbeitsgruppe.
Tja, die eierlegende Wollmilchsau gibts leider nicht...

Grüße!

Peter

[Muriel]

Na dann, mach es! Wenn dort eh alles anfängt wie Du sagt mit oder ohne Dir, dann kann Dir auch keiner böse sein, wenn Du merkst, dass das vielleicht doch nicht das Richtige war. Und bis zum Semesteranfang hast Du dann bemerkt, ob es was ist oder nicht, um dann zu entscheiden, aussetzen ja oder nein. Manchmal muss man einfach anfangen, ohne groß zu überlegen!!!! Viel verlieren kannst Du ja nicht (außer ein paar Wochen Urlaub)

Muriel

[Pietglocke]

Hallo,

...wäre auch ne Idee. Ich habe mal mit meinen Eltern darüber gesprochen, und sie meinten, ein ausgesetztes Semester kommt nie gut bei späteren Bewerbungen.
Sie empfahlen mir, erst mal das Studium durchzuziehen und nach dem Examen eine (andere) Arbeit dort zu machen.
Irgendwie bin ich im Moment ziemlich :-nix

Peter

[medimädchen]

Naja, es scheint dich schon sehr zu interessieren *potentielle Abneigung gegen alles Physikalische hatzzzz ggg* - allerdings gibt es natürlich zwei Seiten, wie meistens.

A) Du könntest diese Chance wahrnehmen, eine super Dr.arbeit abliefern und weiter studieren nach ausgesetztem Semester.

B) Du suchst dir ein anderes Thema, das du quasi nebenbei bearbeitst und damit dein Studim in Regelstudienzeit beendest.

Ich kann dir natürlich nur meine Meinung kundtun - aber nach nun 4 Jahren möchte ich endlich auch mal so langsam Geld verdienen; von daher kommt ein Aussetzen für mich nicht in Frage. Auch viel meiner Kommilitonen haben nicht ausgesetzt.
Einige haben zum Beispiel jede freie Minute in ihrem zuständigen Institut verbracht, geforscht und gedoktert - sind dann zu den wenigen Pflichtveranstaltungen gekommen und mußten nicht aussetzten.
Erkundige dich doch einfach mal, wie zeitaufwendig die nächsten Semester so werden, es kann durchaus möglich sein, beides unter einen Hut zu bekommen - ich kenne viele Beispiele, wo es so ist. Diese Leute verschwinden dann zwar für eine Weile von der Bildfläche, aber sie packen beides.
Wäre doch auch zu überlegen, oder???!!!


-Das Mädchen-

[Pietglocke]

Hallo!

Also das nächste Semester ist SEHR voll :-nix
Das ist das Problem. Ich muß mich jetzt für eines entscheiden.
Ich könnte allerdings auch das Semester weiterlaufen lassen mit ganz wenigen Kursen, und mich erkundigen, ob die, die ich nicht gemacht habe, auch noch weiter angeboten werden. Ich bin nämlich in der Übergangsregelung.


Grüße,


Peter

[medimädchen]

Das wäre natürlich eine Möglichkeit - ist allerdings auch mit jeder Menge Streß verbunden. Am Besten erkundigst du dich mal, ob sowas funktioniert, wenn ja, dann kannst du quasi beides gleichzeitig machen, wäre ja toll.

-Das Mädchen-

[Die Niere]

Hallo,

...wäre auch ne Idee. Ich habe mal mit meinen Eltern darüber gesprochen, und sie meinten, ein ausgesetztes Semester kommt nie gut bei späteren Bewerbungen. Das stimmt im Falle einer durchgezogenen Doktorarbeit niemals...denn gerade das beweist ja Deine Einsatzfähigkeit und Deinen Willen ein Ziel, das Du vor Augen hast, zu erreichen.

gruesse, die niere

[nightingale]

Die Bedingungen, unter denen Medizinstudenten ihre Doktorarbeit machen müssen, regen mich schon ein bißchen auf :-???
Da erwartet ein Professor, dass man ein Semester aussetzt... ohne Bezahlung, ohne Absicherung bezüglich des Erfolges! Am Ende ist der Student Springer, hat sein Recht auf Kursplätze verwirkt und den Kontakt zu seinen Kommilitonen/Lerngruppe u. U. verloren.
Und quetscht man die DrArbeit ins laufende Semester, so kann man nicht mehr ordentlich studieren, muss z.T. wichtige Lerninhalte vernachlässigen. :-notify

Das kann doch nicht angehen.

[test]

Hallo auch,

naja ich weiß ja nicht. Natürlich ist es doof sich abzurackern ohne Geld dafür zu kriegen oder eventuell nochn halbes Jahr länger studieren. Aber so hast du die Möglichkeit eine gute wissenschaftliche Arbeit schon vor Ende des Studiums abzuliefern und brauchst so, wenn du an der Uni in der Forschung bleibst nicht erst als Doktorand anfangen, was das doppelte Gehalt bedeutet. Außerdem hast du im Grunde keine Verpflichtung, wenns dir stinkt, kannst du sofort aufhören ohne große Konsequenzen (natürlich nur wenn du nich schon ausgesetzt hast, kannst dich ja zur vorsicht fürn paar sachen trotzdem anmelden oder so), andererseits hast du die Chance gute Arbeit abzuliefern und später dort vielleicht ne Hiwi oder später richtige Stelle zu kriegen usw. Also, wenn man den Eindruck hat dort gut aufgehoben zu sein, kann das, wenn man langfristig denkt durchaus lohnenswert sein. :-meinung

[arye]

hallo,

ich habe eure diskussion angeregt mitverfolgt.
du solltest aber eins noch bedenken :
du befindest dich , so wie ich es verstanden habe , im 3. klinischen ,; fällst also unter die sog. "übergangsregelung " der neuen APO .
würdest du ein semester aussetzen müsstest du alle kurse nach neuer APO bis zum hammerexam nachweisen . ich weiss ob das in deinem interesse liegt.

[test]

So wie ich das verstanden habe, kommt er ins 3.klinische, das bedeutet er befindet sich schon längst in der Übergangsregelung und muß sowieso schon die ganzen neuen Scheine machen ;-)

[arye]

das stimmt er befindet sich schon in der übergangsregelung ABER ( so wird in bochum verfahren ) er macht ja "nur" die neuen hinzugekommenen leistungsnachweise nach der neuen APO , also mit zensur ;
die restlichen alten scheine ( z.b.neuro oder orthopedie ) werden nur in die neuen umgeschrieben ohne zensnur!
er studiert also nur zur "hälfte" in der neuen .

klingt kompliziert , nicht ?

[test]

Interesant hier wird anders verfahren. Für mich klingt das Vorgehen in Bochum aber sehr seltsam, da in der AO steht, dass diejenigen, die bis zum Oktober 2003 kein 1.Stex haben, nur den ersten klinischen Abshcnitt (bis 1.Stex) nach alter AO machen und den 2. Abschnitt nach neuer AO, und dazu gehört doch neuro und ortho usw...
Hier werden die "alten" klinischen Scheine auch ohne Note als Äquivalent anerkannt. Aber ab nächstem Semester kann man nur noch die neuen Scheine mit Note in allen Fächern machen, insofern spielt es hier also keine Rolle, ob man nächstes Semester aussetzen würde oder nicht. :-peng

Noch ein Nachtrag: also, dass die alten Scheine umgeschrieben werden können ist klar, aber, dass im nächsten Semester noch Scheine nach alter AO gemacht werden können halte ich für sehr seltsam, vor allem für Leute ohne 1.Stex. :-???

[Zarathustra]

Die Bedingungen, unter denen Medizinstudenten ihre Doktorarbeit machen müssen, regen mich schon ein bißchen auf
Da erwartet ein Professor, dass man ein Semester aussetzt... ohne Bezahlung, ohne Absicherung bezüglich des Erfolges! Am Ende ist der Student Springer, hat sein Recht auf Kursplätze verwirkt und den Kontakt zu seinen Kommilitonen/Lerngruppe u. U. verloren.
Und quetscht man die DrArbeit ins laufende Semester, so kann man nicht mehr ordentlich studieren, muss z.T. wichtige Lerninhalte vernachlässigen.

Das kann doch nicht angehen.
Ich weiß gar nicht, was Du Dich aufregst. Im Gegensatz zu allen Naturwissenschaftlern darf man als Mediziner seine Doktorarbeit während des Studiums schreiben und hängt nicht nochmal 3 Jahre Doktorarbeit ans Ende des Studiums. Ist es da wirklich so schlimm, ein Semester auszusetzen?

[nightingale]

Finanziell ist es schon ziemlich schwierig. In anderen Studiengängen kriegt man die Zeit wenigstens finanziert... Aber ich habe auch hier im Forum schon von einer bezahlten experimentellen Dr-Arbeit gelesen :-dafür

[test]

Als naturwissenschaftlicher Doktorand bekommt man in der Regel halbes Bat IIa Gehalt. 3-5 Jahre lang. Das finde ich fast übler als das AIP. :-meinung :-)) Da find ich die Möglichkeit bei den Medizinern schon besser. :-meinung

[nightingale]

Halbes BAT II? Wenn mich nicht alles täucht, sind das immerhin > 2000 Euro brutto! Nur ist man nach der Zeit total raus aus der Materie, jedenfalls was die klinischen Fähigkeiten betrifft.
Die Option, dass wir während des Studiums promovieren dürfen, finde ich ja auch ganz klasse - wenn nur die Bedingungen besser wären!
Warum ist für die anderen Studiengänge (Biochemie, Biologie, etc.) Geld da, und nicht für uns? Ein Taschengeld würde es ja auch schon tun! Wir leisten doch auch Arbeit für die Projekte.

:-nix

[Pietglocke]

Hallo zusammen,

also im Moment bin ich etwas verwirrt; :-notify
es sieht momentan so aus: ich mache alle kommenden Kurse nach neuer AO, alle die ich schon habe, haben entweder ein Äquivalent oder wie im Falle von Notfall eben keines :-( .
Wenn ich das kommende Semester aussetze, kann ich laut Dekanat die Kurse und das Blockpraktikim in jedem weiteren Semester nachholen.
Das hieße also ich verliere ein Semester, wenn die Arbeit in diesem einen Semester steht. Wenn nicht, verliere ich ein weiteres.
Das Dekanat meinte noch, ich könne mir das 6. klinische auf das 5. klinische verteilen, hätte also ein Freisemester ohne Zeitverlust.
Allerdings ohne Gewähr, da die Stundenpläne noch nicht ganz feststehen.
Jetzt bin ich irgendwie so schlau wie vorher... :-music


Peter