Captain Cosmotic
16.09.2004, 17:46
Tag zusammen.
Heute ist sie eingetroffen, meine lange ersehnte Approbationsurkunde. Aber was müssen meine enttäuschten Augen sehen?! Ein schmuckloses, weisses, computerbedrucktes Blatt Papier!
Ich sah mich gezwungen, diese ..."Urkunde" sowie das dazugefügte Anschreiben schriftlich zu kommentieren und haben untenstehendes Schreiben noch heute an meine Landesregierung geschickt.
Wie seht ihr die Sache? Übertreibe ich? Verlange ich zuviel oder ist dieser "Wisch" tatsächlich eine Frechheit?!
Gruss, Der Captain.
Approbationsurkunde
Sehr geehrte Damen und Herren, Essen, 16.09.2004
Ich nehme Bezug auf Ihr Schreiben und die Überreichung der Urkunde zur ärztlichen Approbation vom 9.August 2004.
Mit einer Gebühr von relativ schwer nachvollziehbaren 130,- EUR erhielt ich heute o.g. Urkunde zur Ausübung des ärztlichen Berufes. Bitte betrachten Sie mich nicht als undankbar wenn ich an dieser Stelle meinen Unmut über die von Ihnen dargebotene Form des Anschreibens sowie der Urkunde als solche zum Ausdruck bringen möchte.
Den Begriff „Urkunde“ trägt dieses Dokument wahrlich zu Unrecht. Vielleicht können Sie nachvollziehen, welche Mühen und Anstrengungen der durchschnittliche Medizinstudent im Laufe seiner 6jährigen Ausbildung und vier Staatsexamen durchlebt, um letztlich als Arzt tätig sein zu dürfen. Umso erstaunlicher ist es, dass Sie als Behörde allen Ernstes einen schlichten Computerausdruck mit lausigem Schrifttyp, dilettantischem Layout und lilafarbener Unterschrift überreichen.
Sicherlich werden Sie denken, dass mein Studium nicht so problematisch hat sein können, wenn ich nun nichts Besseres zu tun habe, als mich über Form und Gestaltung der Approbationsurkunde zu beschweren. Trotzdem halte ich diese Angelegenheit für eine Frage des Prinzips.
Ich habe mich sicherlich damit abgefunden, keinerlei Feierlichkeiten oder Gratulationen seitens meiner Universität, Klinik oder etwaig involvierten Behörden erhalten zu haben. Obgleich diesem Anspruch schon mit einem Einzeiler in Ihrem Anschreiben Genüge getan worden wäre.
Was mir aber wirklich unangenehm aufstößt, ist die Urkunde, welche ich nun in den Händen halte. Ich verlange keine amerikanischen Verhältnisse, aber mein High School Zeugnis präsentiert sich mit deutlich mehr Würde und Ausdruck als meine ärztliche Approbation, die ich seit heute – zumindest, was die Form betrifft – als „Armutszeugnis“ bezeichnen möchte.
Geht es meinem Bundesland wirklich derart schlecht, dass nach einer Ausbildung, die mehrere zehntausend Euro verschlingt nicht mal genügend Finanzmittel bereitstehen, eine dem Umfang der Ausbildung und der damit verknüpften Verantwortung gerecht werdende Urkunde auszuhändigen?
Selbst mein ärztliches Gesamtzeugnis – ausgeteilt vom Landesprüfungsamt - war in Form und Gestaltung deutlich ansprechender.
Ich muss also abschließend gestehen, etwas verärgert und enttäuscht über die Approbationsurkunde und dem Anschreiben zu sein, welche eigentlich dazu gedacht sein sollte, dem Studium einen krönenden Abschluss zu geben.
Es mag dem Deutschen Beamten- und Verwaltungswesen sicherlich angemessen erscheinen, auf Tarifstellen, Kammergesetze, Bundesärzteordnungen und Widerspruchs-regelungen hinzuweisen. Trotzdem werden Sie vielleicht nachvollziehen können, dass ein „Herzlicher Glückwunsch“ oder generell etwas mehr menschliche Anteilnahme im Moment der Überreichung der ärztlichen Berufserlaubnis angemessener gewesen wäre.
Ich möchte Sie mit meinem Schreiben bitten und gleichzeitig ermutigen, über die von mir angefügten Kritikpunkte nachzudenken, gegebenenfalls darüber in den verantwortlichen Gremien oder Arbeitsgruppen zu diskutieren und abschließend vielleicht den Entschluss fassen, dass ein derart formloses und ordinäres Blatt Papier nicht seiner Funktion gerecht werden kann.
Natürlich würde ich mich über eine Stellungnahme Ihrerseits freuen, jedoch erhebe ich – in Befürchtung einer ähnlich sachlich-korrekten Begründung Ihrer bisherigen Vorgehensweise – keinen Anspruch auf Antwort.
Mit freundlichen Grüssen,
...meine Unterschrift...
(Dieses Anschreiben ist zwar maschinell erstellt, aber ausdrücklich nur mit meiner ganz persönlichen Unterschrift gültig :-top )
Heute ist sie eingetroffen, meine lange ersehnte Approbationsurkunde. Aber was müssen meine enttäuschten Augen sehen?! Ein schmuckloses, weisses, computerbedrucktes Blatt Papier!
Ich sah mich gezwungen, diese ..."Urkunde" sowie das dazugefügte Anschreiben schriftlich zu kommentieren und haben untenstehendes Schreiben noch heute an meine Landesregierung geschickt.
Wie seht ihr die Sache? Übertreibe ich? Verlange ich zuviel oder ist dieser "Wisch" tatsächlich eine Frechheit?!
Gruss, Der Captain.
Approbationsurkunde
Sehr geehrte Damen und Herren, Essen, 16.09.2004
Ich nehme Bezug auf Ihr Schreiben und die Überreichung der Urkunde zur ärztlichen Approbation vom 9.August 2004.
Mit einer Gebühr von relativ schwer nachvollziehbaren 130,- EUR erhielt ich heute o.g. Urkunde zur Ausübung des ärztlichen Berufes. Bitte betrachten Sie mich nicht als undankbar wenn ich an dieser Stelle meinen Unmut über die von Ihnen dargebotene Form des Anschreibens sowie der Urkunde als solche zum Ausdruck bringen möchte.
Den Begriff „Urkunde“ trägt dieses Dokument wahrlich zu Unrecht. Vielleicht können Sie nachvollziehen, welche Mühen und Anstrengungen der durchschnittliche Medizinstudent im Laufe seiner 6jährigen Ausbildung und vier Staatsexamen durchlebt, um letztlich als Arzt tätig sein zu dürfen. Umso erstaunlicher ist es, dass Sie als Behörde allen Ernstes einen schlichten Computerausdruck mit lausigem Schrifttyp, dilettantischem Layout und lilafarbener Unterschrift überreichen.
Sicherlich werden Sie denken, dass mein Studium nicht so problematisch hat sein können, wenn ich nun nichts Besseres zu tun habe, als mich über Form und Gestaltung der Approbationsurkunde zu beschweren. Trotzdem halte ich diese Angelegenheit für eine Frage des Prinzips.
Ich habe mich sicherlich damit abgefunden, keinerlei Feierlichkeiten oder Gratulationen seitens meiner Universität, Klinik oder etwaig involvierten Behörden erhalten zu haben. Obgleich diesem Anspruch schon mit einem Einzeiler in Ihrem Anschreiben Genüge getan worden wäre.
Was mir aber wirklich unangenehm aufstößt, ist die Urkunde, welche ich nun in den Händen halte. Ich verlange keine amerikanischen Verhältnisse, aber mein High School Zeugnis präsentiert sich mit deutlich mehr Würde und Ausdruck als meine ärztliche Approbation, die ich seit heute – zumindest, was die Form betrifft – als „Armutszeugnis“ bezeichnen möchte.
Geht es meinem Bundesland wirklich derart schlecht, dass nach einer Ausbildung, die mehrere zehntausend Euro verschlingt nicht mal genügend Finanzmittel bereitstehen, eine dem Umfang der Ausbildung und der damit verknüpften Verantwortung gerecht werdende Urkunde auszuhändigen?
Selbst mein ärztliches Gesamtzeugnis – ausgeteilt vom Landesprüfungsamt - war in Form und Gestaltung deutlich ansprechender.
Ich muss also abschließend gestehen, etwas verärgert und enttäuscht über die Approbationsurkunde und dem Anschreiben zu sein, welche eigentlich dazu gedacht sein sollte, dem Studium einen krönenden Abschluss zu geben.
Es mag dem Deutschen Beamten- und Verwaltungswesen sicherlich angemessen erscheinen, auf Tarifstellen, Kammergesetze, Bundesärzteordnungen und Widerspruchs-regelungen hinzuweisen. Trotzdem werden Sie vielleicht nachvollziehen können, dass ein „Herzlicher Glückwunsch“ oder generell etwas mehr menschliche Anteilnahme im Moment der Überreichung der ärztlichen Berufserlaubnis angemessener gewesen wäre.
Ich möchte Sie mit meinem Schreiben bitten und gleichzeitig ermutigen, über die von mir angefügten Kritikpunkte nachzudenken, gegebenenfalls darüber in den verantwortlichen Gremien oder Arbeitsgruppen zu diskutieren und abschließend vielleicht den Entschluss fassen, dass ein derart formloses und ordinäres Blatt Papier nicht seiner Funktion gerecht werden kann.
Natürlich würde ich mich über eine Stellungnahme Ihrerseits freuen, jedoch erhebe ich – in Befürchtung einer ähnlich sachlich-korrekten Begründung Ihrer bisherigen Vorgehensweise – keinen Anspruch auf Antwort.
Mit freundlichen Grüssen,
...meine Unterschrift...
(Dieses Anschreiben ist zwar maschinell erstellt, aber ausdrücklich nur mit meiner ganz persönlichen Unterschrift gültig :-top )