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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die Haken...



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katrin1
07.01.2005, 16:43
Für die, die den Artikel noch nicht kennen...
http://www.thieme.de/viamedici/studium/pj_artikel/haken_halten_glosse.html
Ist einiges an Wahrheit dran, finde ich. Viel Spaß in der Chirurgie :-party

MichaelHH
07.01.2005, 17:18
Danke, kannte ich noch nicht... Mensch bin ich froh, dass ich wahrscheinlich nie wieder in einem OP stehen (höchstens liegen :-stud) muss...

Lava
07.01.2005, 18:25
Sehr witzig.... hm.... meine Famulatur in der Chirurgie hat mir viel Spaß gemacht. Vielleicht heilt mich das PJ ja wieder von dem Gedanken, in die schneidende Zunft zu gehen. ;-) Dann wär's auch nicht allzu tragisch, sollte mir meine Hautärztin in 3 Wochen verkünden, dass ich die Chirurgie sowieso vergessen kann. :-(

JHS
07.01.2005, 18:46
-Off Topic-

Ohne jetzt indiskret sein zu wollen, aber was hat die Hautärztin mit Chirurgie zu tun ???

Ich drücke Dir jedenfalls die Daumen!

Viele Grüsse,
JHS

Lava
07.01.2005, 19:01
Hatte dazu schon mal einen andere Thread eröffnet ("Neurodermitis und Chirurgie?") ;-)

milz
07.01.2005, 19:05
Für die, die den Artikel noch nicht kennen...
http://www.thieme.de/viamedici/studium/pj_artikel/haken_halten_glosse.html
Ist einiges an Wahrheit dran, finde ich. Viel Spaß in der Chirurgie :-party
Was für rosige Aussichten! :-keks

Die Niere
07.01.2005, 20:14
Dann möchte ich mal eine Lanze für die Chirurgen brechen.

Es gibt Häuser und OA's bei denen es wirklich so läuft wie beschrieben (auch aus eigener Erfahrung) und es gibt auch das totale Gegenteil (häufiger erlebt) in der der PJ'ler nach einer Einarbeitungszeit als kompetente Hilfskraft die 1. Assistenz übernehmen kann und auch als Kollege angesprochen und angesehen wird.

Kopf hoch Leute...meist ist es nicht so schlimm.

gruesse, die niere

Schneewitche
08.01.2005, 13:13
Das is ja mal nen lustiger Bericht. Am herrlichsten finde ich das mit der Schere. Ich hoffe ich erlebe nie, daß mir ne Schwester mit ner Schere eins auf die Finger haut. :-?

sunrise10086
08.01.2005, 20:50
Ich hab zwar x-mal für irgendwelchen Scheiss was auf die verbalen Löffel bekommen, im Grunde ist es alles Grütze.
Mein einer Oberarzt sagte mal: "Wissen Sie, die Beschimpfung der Assistenten resultiert immer aus der Insuffizienz des Operateurs."
Ich hab mich mal tierisch mit einem 1.Assistenten gezofft (nachdem ich bei einer Arbeitszeit bis 15.42h bis 17.30h mit ihm im Saal stand) bzw. er meinte mich in einer Tour anmotzen zu müssen und z.T. auch körperlich ein wenig roher wurde.
Er hat mir bei einer Knie-TEP den Arm eingequetscht, ich habe was gesagt, da hat er gemotzt. Leider bekam die Arschgeige dann was vom Chef aufs Dach. Als der Chef weg war und wir zusammen zugemacht hat, hat er in einer Tour weitergepöbelt, irgendwann ist dann die Schwester dazwischengegangen und hat ihn angefaucht mit dem Satz: "Herr J., die Studentin kann auch nicht mehr als saugen und tupfen,wenn es blutet, müssen sie eben sehen wo es herkommt und hier nicht permanent schlechte Stimmung machen..." Da war dann Ruhe. Ausschleusen und Patient an den AWR übergeben durfte er dann allein, das habe ich mir dann verkniffen (obwohl ich das sonst immer mache).

Es ist nur halb so fies wie's immer beschrieben wird. Wenn man sich an bestimmte Grundregeln hält, wird es nie so wie in dem (überspitzt) geschriebenen Artikel.
Eigentlich macht es Spass.

hobbes
08.01.2005, 21:53
Es ist nur halb so fies wie's immer beschrieben wird. Wenn man sich an bestimmte Grundregeln hält, wird es nie so wie in dem (überspitzt) geschriebenen Artikel.
Eigentlich macht es Spass.

Find ich auch (es gibt natürlich Ausnahmen). Manchmal muss man sich auch ein dickes Fell wachsen lassen.

grep
09.01.2005, 02:13
Meine Erfahrung in Deutschland laesst sich zusammen fassen auf ein Bewerbungsgespraech an der Unfallchirurgie in Aachen. Dort wurde mir direkt ins Gesicht gesagt: "Also bei uns halten sie Haken und die Fresse, nur damit sie Bescheid wissen".

Angefangen habe ich da natuerlich nicht.

grep :-winky

sunrise10086
09.01.2005, 13:55
Bei einer solch "freundlichen" Einladung hätte mit wahrscheinlich auch eher die Hand abgehackt als dort einen Vertrag unterschrieben...

Lava
09.01.2005, 14:11
Dort wurde mir direkt ins Gesicht gesagt: "Also bei uns halten sie Haken und die Fresse, nur damit sie Bescheid wissen".


Nee, oder? :-(( Das ist ja mal ein starkes Stück!! Als was hast du dich da beworben? als Assistenzarzt oder PJler? Jedenfalls hatten die entweder ne Macke, mochten dich nicht ( :-)) ) oder wollten an und für sich sowieso niemanden einstellen....

Sebastian1
09.01.2005, 14:17
Manchmal muss man sich auch ein dickes Fell wachsen lassen.Damit hat man als Tiger wahrscheinlich kaum Probleme, oder? ;-)

Lava
09.01.2005, 14:34
*lol* Dann klappt's auch mit der Neurodermitis *ggg*

grep
09.01.2005, 15:44
Ich hatte mich als damals AIP-ler beworben. Das Zitat stammt von einem netten Oberarzt (ohne sarkasmus! der war wirklich nett!) der mich nach dem Vorstellungsgesprach zur Seite zog und mich darauf aufmerksam machte was als Jungassistent in der Klinik auf mich zukommt falls ich den Vertrag unterschreibe. Ne Zusage hatte ich da schon. Das war nicht das einzige Zitat, aber dasjenige was sich wohl am tiefsten eingebrannt hat.

Der Chef hat wohl dumm geschaut als ich dann anrief und abgesagt habe.

grep :-winky

hobbes
09.01.2005, 16:36
Damit hat man als Tiger wahrscheinlich kaum Probleme, oder? ;-)

und das ist nur einer der tigerischen Vorzüge!

milz
09.01.2005, 18:44
Hat das Hakenhalterphänomen vielleicht auch dazu beigetragen, dass der Chirurgie so langsam der Nachwuchs ausgeht? ;-)
http://www.einstieg.com/index.php?rubric=0&category=Schlagzeilen&group=1&article=1945

Rico
09.01.2005, 20:33
Mit Sicherheit.

Ich hab meinen Zivi in einem chirurgischen OP gemacht und fand das Gebiet durchaus interessant.
Wenn Not am Mann war, dann wurden auch mal wir Zivis an den Tisch gestellt und haben Haken gehalten, gesaugt, etc...
Im Prinzip ist genau das, der Qualifikationsgrad, den man mitbringen muß, um bei den meisten OPs zu assistieren, nämlich gar keiner, außer zwei gesunden Händen, ner stabilen Orthostase.

Fünf Jahre Studium später mache ich immer noch genau das gleiche, wenn ich mal famulierend oder (bald dann) PJ-technisch im OP stehe.
Ohne arrogant klingen zu wollen, aber man fühlt sich überqualifiziert.
Und ich glaube nicht, daß sich das besser anfühlt, wenn man ne Approbation hat und dann wieder als jüngster Assi die dritte Assistenz macht. Denn einen Lerneffekt hat es ja nicht wirklich, den Rücken des Operateurs anzustarren.

Aber solange man durch diese hirarchischen Mühlen genudelt wird, kann ich schon verstehen, daß sich viele das nicht geben wollen.
Ich auch nicht. :-meinung

katrin1
13.01.2005, 13:58
Sehr witzig.... hm.... meine Famulatur in der Chirurgie hat mir viel Spaß gemacht. Vielleicht heilt mich das PJ ja wieder von dem Gedanken, in die schneidende Zunft zu gehen. ;-)

Tja, so ähnlich war es bei mir. Ich habe meine erste Famulatur in der Allgemein- und Unfallchirurgie eines netten kleinen Kaffkrankenhauses irgendwo am Rande von Schleswig-Holstein gemacht und es war super! Ich wurde optimal betreut und alle waren begeistert, dass sich mal eine Famulantin an diesen Ort verirrte. Ich habe alles gelernt, was man in einer ersten Famulatur so lernen sollte (Anamnese, klin. Untersuchung, Blutentnahmen, Zugänge legen) und durfte außerdem in der Ambulanz und im OP in netter Atmosphäre Dinge machen, von denen ich jetzt, im PJ zum Teil nur träumen kann...
Mir ist bewusst, dass der Artikel eine Glosse ist und übertreibt. Trotzdem habe ich einiges wieder erkannt... Solche Momente, wie sie dort beschrieben werden, kommen vor, mal mehr mal weniger, je nach Klinik. Es kommt immer auf das jeweilige Team und die Einstellung der Leute zu Studierenden im OP an.