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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Innere oder Chirurgie in der Schweiz?



Lava
17.02.2005, 19:31
Ich frage mich gerade, wieso eigentlich so viele Chirurgie in der Schweiz machen! Ist es da so viel besser als hier? Von dem was ich bisher gehört habe, kann man das nicht so pauschal sagen, oder? Wie sieht's mit Innere aus? Ist das erträglich in Deutschland oder ist da die Schweiz auch ne gute Adresse?

Evil
18.02.2005, 07:38
Je nachdem, wo Du hier in D landest, biste ja wirklich in der Chirurgie primär Hakenhalter (4h bei 'ner Struma, uiuiui). :-sleppy Das scheint nach allem, was man so von der Niere und anderen hört, in CH doch besser zu sein.

Und Innere.... nun ja, Patienten aufnehmen und Blut abnehmen... wenn dann noch Luft ist, bekommt man schon noch was beigebracht. So ist zumindest die Regel in D.... :-nix

Bille11
18.02.2005, 17:38
aber: je nachdem, wo du in der CH landest, bist auch hier du primär der hakenhalter (noch schlimmer: oder extremitätenhalter) vom dienst. und das mit dme beigebracht bekommen ist auch immer so eine sache...

Doktor_No
18.02.2005, 17:49
ich fand innere in deutschland sehr gelungen, habe viel gelernt und auch noch spass gehabt. chirurgie in der schweiz (mach ich gerade) ist dagegen gelinde gesagt zum ko**en, trotz der bezahlung. es lohnt sich vorher genau zu erkundigen, wie das klima und die ausbildung in dem angepeilten spital ist, das ist mir damals leider nicht hinreichend gelungen.

Die Niere
18.02.2005, 18:29
Chirurgie ist in der Schweiz auf keinen Fall dringend besser als in D. An vielen Stellen bist du auch hier einfach der Hakenhalter. Auf der anderen Seite gibt es auch Stellen, wo du zB den Notfall mit betreuen kannst und dort auch eigene patienten versorgen kannst - wie der No schon sagt - man sollte sich auf jeden Fall genau informieren. Ausserdem kommt es auch immer wieder auf den OA und Assi an, was du an der Stelle lernst.

Innere in CH ist mit höherer Wahrscheinlichkeit besser, weil einfach viele Sklavenarbeiten (Blut abnehmen usw.) wegfallen und man dadurch mehr richtige Aufgaben bekommt. Da kommt es durchaus vor, dass man eigene Patienten bekommt oder sogar mal für ein Wochenende eine ganze Station übernimmt und auch die Visite durchführt - aber auch hier gilt, dass es nicht überall rosig ist...schau am besten doch einfach mal in die Datenbank, die ich in der CH-FAQ gepostet habe.

gruesse, die niere

dödl
18.02.2005, 20:47
Also ich glaube rückblickend auf mein Chirurgie-Tertial in der Schweiz (im Vergleich zu meiner Chirurgie-Famulatur) sagen zu können, dass man nicht unbedingt mehr lernt wie in Deutschland. Hackenhalter wird man auch in der SChweiz sein. Auf dem Notfall konnte ich allerdings eigene Patienten betreuen. Was auf jeden Fall besser war, war das Arbeitsklima. Dadurch dass in der Schweiz auf einen Patient mehr Ärzte kommen und man kein Blut abnehmen muss, ist es sehr angenehm dort zu arbeiten (bin gegen halb fünf meist nach Hause...zusammen mit dem Assistenzarzt!). Ausserdem hab ich das drumherum sehr geschätzt, z.B. Schwimmbad und Turnhalle im Wohnheim und das Zusammensitzen Abends mit den anderen Unterassistenten in den Zimmern. Nicht zu vergessen auch das Skifahren....
Gruss
Dödl

Doc Pepp
18.02.2005, 20:55
Dadurch dass in der Schweiz auf einen Patient mehr Ärzte kommen und man kein Blut abnehmen muss, ist es sehr angenehm dort zu arbeiten
Dödl
Machen das Blutabnehmen da unten die Schwestern oder warum?

el_corazón
18.02.2005, 21:16
Machen das Blutabnehmen da unten die Schwestern oder warum?
Ja. :-top

Die Niere
19.02.2005, 14:59
Das urlaubsklima in den meisten Wohnheimen und die Nähe zu den bergen darf für die Famulatur oder das PJ-Tertial wirklich nicht vergessen werden. Von der Seite aus habe ich 2004 mein bestes Jahr ever verlebt und sehr viele neue Freunde gewonnen.

gruesse, die niere

Chrima
09.03.2005, 16:44
Hi,

kann mich Niere nur anschließen. Habe Innere und Gyn in der Schweiz gemacht und Chirurgie hier in Deutschland. Hab aber natürlich auch gesehen, wie das in der Chirurgie in der Schweiz so läuft und muss sagen, dass zumindest an dem Spital wo ich war, die Chirurgie nicht anders ist als in Deutschland. Die Stimmung ist zwar vielleicht was besser, aber die Aufgaben sind die Gleichen. Haken, Haken, Haken ...
In der Inneren hingegen war es einfach nur super gut. Ich hatte nie den Eindruck "nur" die Unterassistentin zu sein, sondern man wurde richtig integriert, hat Patienten betreut mit allem, was dazu gehört und hat echt viel gelernt ... und dann eben noch Kohle dafür bekommen. Das war echt gut. Deshalb kann ich Innere in der Schweiz voll empfehlen, wenngleich das sicher nicht an allen Spitälern gleich ist. Es gibt ja auch in Deutschland Ausnahmen, wo das PJ richtig Spaß machen kann.

Gruß
Chris