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Heini
29.04.2002, 16:41
schon seit ewiger zeit wird ja der zusammenhang duiskutiert zwischen gewaltdarstellung in medien wie filmen (horror, action) und vor allem computerspielen (ego-shooter wie counterstrike, half-life und der indizierte rest).
konnte man ja verstehen so irgendwie, auch wenn die indizierung nicht mit einem absolute verbreitungsstop gleichzusetzten ist.
da gerade die indizierung für cs diskutiert wird und der erfurt-amoklauf nun genau in dieses verfahren fällt, tauchen da für mich einige fragen auf:
-cs gibts ja schon seit einiger zeit, ist es berechtigt, das nachträglich zu indizieren?
-obwohl es keine splatter-elemente gibt?
-aber dennoch auf menschliche personen geschossen wird?
vor dem wochenende war ich absolut gegen diese indizierung, aber was ist, wenn es auch nur ein prozent der nutzer zum durchdrehen anregt, ist es dann nicht legitim, so etwas völlig wegzuschliessen?
wasn so eure meinung dazu?

29.04.2002, 18:54
Hallo

Ich denke, dass problem ist nicht das SPiel sondern die Person. Die Person hat ein schwerwiegendes Problem und eine Person, die vergleichbare Probleme hat wie der Täter in Erfurt würde auch ohne CS und ohne Gewaltverherrlichende Filme eine ähnliche Tat begehen. Dann könnte als Vorbild, die Gewalt der Realität dienen wie sie Tag für Tag in den Medien kommt: Krieg, Terror usw...
Gewalt ist Teil unserer Gesellschaft und kann nich einfach weggesperrt werden indem man Computerspiele und Filme verbietet. Vielmehr muß an den Menschen angesetzt werden.
Jeder einzelne muß lernen damit umzugehen. Wie man das jedoch verbessern kann ist sicher strittig. Im moment wird ja viel diskutiert, dass in der Schule mehr auf Erziehung usw. geachtet werden soll. Was der richtige Weg ist kann ich nicht sagen, aber meiner Meinung nach ist es ganz klar der falsche Weg die Schuld auf COmputerspiele und Filme zu schieben.
Da ist ein schöner Artikel dazu:

http://www.faz.net/IN/INtemplates/faznet/default.asp?tpl=uptoday/content.asp&doc={E16C85ED-617A-44CA-8E6B-C405B1F38AF5}&rub={76B8D537-8E0E-4970-B366-37AC8DAA545F}

29.04.2002, 22:14
Also, ich habe immer den dunklen Verdacht, daß Leute, die allzu schwanzgetreten loszetern a' la "Filme und Computerspiele als
Anregungsmoment für gewalttätige Psychopathen anzusehen ist
Blödsinn" - tja, daß die selbst ganz gerne leicht psychopathisch angehaucht ihre aufgestaute Weltenwut per perverses PCMännchen-Zermatschen neutralisieren. Und sich selbst an den Pranger stellen, das ist doch dann zuviel verlangt... deshalb werden die Medien auch immer von genügend Leuten als Gefahrenmoment heruntergespielt -es gibt auch genügend Leute, die da drauf hereinfallen-, sodaß die Schweinkram- und Sudellobby auch weiterhin nicht um ihre fetten Pfründe besorgt sein muß. Dank euch, beruhigt schlafenden abgefütterten
Konsumenten!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Kauft weiter allen Müll, den man euch vorsetzt, das schadet nicht der Seele, i wo, das haben doch internationale Studien ergeben.
Gute Nacht auch! Und angenehme Träume!

30.04.2002, 13:30
hmm ich glaube psychopathisch angehaucht bist eher du :-/

Heini
30.04.2002, 14:36
wieso sind hier alle unregistered?
also unregistered1: hast recht, kann ich so unterschreiben. das problem ist die unterscheidung von realität und fiktion und der kritische umgang mit medien und gewaltdarstellungen. das müsste man an der schule viel mehr üben. in deutsch pflückt man ja oft die BILD oder werbung auseinander, das müsste einen schritt weiter gehen.

unregistered2: atme auch mal durch! und verbreite keine phrasen!nur weil man etwas konsumiert wie cs, ist man dabei nicht automatisch seelenlos oder unkritisch.

unregistered3: hast recht!!!!

gestern konnte bei beckmann der liebe lafontaine mal wieder seinen senf loslassen: er hätte ja schon immer gewusst, das das privatfernsehen zur verflachung und gewaltverherrlichung beiträgt und er sei ein gegner des privatfernsehens. was für ein mustersozi. dann wurde cs verrissen, ohne das jemand wusste, worüber er eigentlich spricht. so was!

Lava
30.04.2002, 18:00
Ich muss ganz entschieden unreg.2 zustimmen. Bis vor zwei Tagen habe ich auch gedacht, man könne die Spiele nicht verantwortlich machen. Ich schaue auch blutige Filme und habe gern Duke Nukem gespielt und renne auch nicht rum und erschieße meine Mitmenschen. ABER dann habe ich in einem Beitrag im Fernsehen gesehen, wie sich jugendliche (so 13 oder 14) über die angesprochenen Computerspiele unterhalten und das fand ch schon krass. Die geilen sich ja regelrecht daran auf, wenn das Blut spritzt und man seinen Gegner mit einem ganzen Arsenal von Waffen in seine Einzelteile zerlegen kann.
Ich glaube folgendes:
1.) Jeder, der häufig mit solchen Gewaltdarstellungen (und damit meine ich nicht die Nachrichten - jeder der behauptet, dass sei das selbe vereinfacht zu sehr) Kontakt hat, stumpft mehr oder weniger ab. Man gewöhnt sich an solche Blutorgien und die Hemmschwelle (experten sprechen auch von einer Tötungshemmung) wird deutlich heraufgesetzt.
2.) Wenn eine Person gewisse psychische Probleme hat, ist die Chance, dass er/sie austickt durch Computerspiele oder Filme sehr viel größer....

Computerspiele und Filme mit extremer Gewalt sind nicht die Ursache für Gewalttaten, aber ein fördernder Faktor. Ich finde, wir kommen auch ohne Gewaltdarstellungen aus. Der Industrie sollte ein Riegel vorgeschoben werden.

:-meinung

June
30.04.2002, 18:40
Warum finden Menschen es eigentlich so toll, in Computerspielen auf Menschen zu schießen, und alles in immer realistischeren Bildern? (Die Frage ist ernst gemeint, nicht retorisch. Also, wenn ihr eine Antwort habt...)
Wenn es um reinen Aggressionsabbau geht, warum reicht es dafür nicht, irgendetwas symbolisches zu zerstören, wie z.B. diese kleinen Panzer in sonem Uralt-Computerspiel (kennt ihr das noch? keine Ahnung, wie das hieß) oder irgendwas, meinetwegen Monster, wenn man schon nicht auf gewaltfreie Weise mit seinen Aggressionen umgehen kann oder will?
Ich meine überhaupt nicht, daß man gestört sein muß, wenn man solche Spiele spielt, und wenn doch, müßte ich mich selbst einschließen, denn Doom habe auch ich früher gespielt (und nein, ich weiß keine Antwort auf meine erste Frage).
Aber ich denke schon, daß Bilder eine ziemliche Macht haben können. Vor Littleton wäre es für mich unvorstellbar gewesen, daß Schüler in der Realität ein Massaker verursachen. Wär mir einfach nicht in den Kopf gekommen. Kann es nicht auch sein, daß Menschen, die im Spiel Menschen getötet haben, eben doch einen Schritt näher zur tatsächlichen Ausführung einer solchen Wahnsinnstat treten KÖNNEN, weil sie sich quasi schon selbst beim Töten beobachtet haben, und es so innerhalb ihres Vorstellungsvermögens ist?
Was ich meine ist folgendes: Ich glaube, es ist etwas anderes, sich in der Phantasie auszumalen, wie man jemanden umbringt, oder das ganze als realistisches Bild zu sehen. Bei den allermeisten wird auch auf das Sehen nicht das tatsächliche Durchführen folgen, aber WENN man irgendwen davon abhalten kann, Menschen zu töten, indem man ihm die Möglichkeit vorenthält, das im Vorfeld als "Trockenübung" am Computer durchzuführen, dann ist es das wert, allen anderen solche Spiele vorzuenthalten. Die Durchführbarkeit ist dann natürlich noch eine ganz andere Frage...
Meine Güte, ich zittere, und dabei ist es gar nicht kalt hier drinnen. Ich fühle mich sehr ohnmächtig und hilflos, wenn ich über so Dinge wie die Erfurt-Geschichte nachdenke...

sisterC
30.04.2002, 23:34
Ich kannte unter dem Namen cs nur cyber sex, den man im net alle naselang von irgendwelchen geilen Computerschlaffis angeboten kriegt. Seit Heinis glorreichem Diskussionsartikel weiß ich nun auch den zweiten Grund, aus welchem man künftig, wenn man Schneider heißt, sein Kind nicht Carlchen nennen sollte: cs hat sich offenbar zum allumfassenden Synonym für abstoßende, ekelerregende und abartige Computerrealität entwickelt.

Wieso findet ihr es eigentlich nicht merkwürdig, wenn einer tagsüber scheißfreundlich und hilfsbereit lächelnd den Leuten in die Augen sieht, und zu nächtlicher Stunde die virtuellen Fleischerwerkzeuge und Pyrotechnik dazu einsetzt, virtuelle Leute möglichst effektiv, das heißt wohl auch- möglichst bestialisch- ins Jenseits zu befördern. Klingt ja fast wie die Geschichte von Doc Jekyll und Herrn Hyde.

Warum spielt ihr sowas Beschissenes? Antwortet!

Master Tom
01.05.2002, 00:17
Wer kennt "Wolfenstein", besser ausgedrückt, "return to castle wolfenstein" nicht..?!
Ein Spiel das Laune macht und nicht weil es um irgendwelche scheiss Nazis geht, die man eliminieren muss oder den Ami, den man spielt, das sind für mich eher Nebensächlichkeiten, da ich an einem "realitätsgetreuen" Egoshooter interessiert bin, bei dem ich ab und an noch etwas denken muss...
Ich bin mit Sicherheit kein Psychoheini undd lasse mir auch in Zukunft diesen Spass nicht nehmen!
So etwas wie in Erfurt kann jeden Tag, zu jeder Zeit und selbst in dem kleinsten Dorf in der Pampa passieren...auch ohne cs, games etc.
"Verrückte" gibt es überall und die lassen sich auch nicht durch Verbote aufhalten. :-meinung

01.05.2002, 03:16
master tom

volle zustimmung ca. jeder 20 000 000 tickt aus und dagegen kann man nix machen da ändern auch keine verbote was dran. Das sind absolute einzelfälle. Wenn jetzt jede woche ein amoklauf wäre ok dann sollte man über sowas nachdenken aber so ????????????

01.05.2002, 03:23
http://www.n-tv.de/3008812.html

Heini
01.05.2002, 22:45
der zuletzt angegebene link ist sehr empfehlenswert.
@sisterC: cs steht für den namen "Counterstrike", ein Spiel, bei dem 2 Teams (Terroristen vs. Polizeispezialtruppe) versuchen, auf verschiedenen maps (sprich szenarien) wie z.b. in einer 747 oder in einem aztekentempel aufgaben zu erfüllen (geiselbefreiung, bombe legen). für erzielte abschüsse und erledigte aufgaben bekommt das team geld, mit denen es sich besser ausrüsten kann. reiz des spiels liegt darin mit freunden zusammen im team gegen die anderen koordiniert vorzugehen. hier gibt es z.b. keine blut-effekte, gedärme oder köpfe abbeissen (das ist dann echt nicht mehr koscher), nur peng und du scheidest aus bis zur nächsten runde. macht laune und wie viele kinder spielen nicht mit spielzeugkalashnikovs "abballern"?
master tom spricht mir aus der seele.
zensur bringt wenig, minderjährige kriegen es trotzdem, als volljähriger möchte ich auch kaufen können, was ich will.wie man jetzt hört, hatte der amokläufer ein gestörtes verhältnis zu seinen eltern und war womöglich noch ein einzelgänger ohne echte freunde. da mag man wohl durchdrehen...

02.05.2002, 00:48
@Heini: das habe ich mir schon so vorgestellt: kleine Kinder spielen Terrorist auf dem Hof, große spielen Männel-Abknallen am Screen. Unterschied? Vorauszusetzender Bewußtheitsgrad gegenüber dem im Spiel angewendeten (erfolgreichen) Mittel zur Konfliktlösung- Gewalt als probates Kommunikationsmittel gewinnt unmerklich an gesellschaftlicher Akzeptanz. Learning by doing...

Es könnte durchaus sein, daß es Dir späterhin gar nicht recht sein wird, wenn dann Dein Söhni allzu forsch vor den Leuten herumschreit "Peng, peng, ihr seid alle tot!" (Warum wohl?)
"Mein Papi hat zuhause auch so Spiele, wo man Leute totmachen kann, echt cool!" (Echt zu niedlich, die Kleinen...)

Es könnte auch sein, daß in kommenden Äonen, falls denn erreicht, unsere Nachfahren bei Sichtung von hinterlassenen Kulturgütern des 20./21.JH auch auf einige guterhaltene Exemplare der Gattung Horror-o.Gewalt-Game stoßen, angewidert die Nase rümpfen und ein weiteres Mal staunen, daß
Homo sapiens(?) trotz all dem rohen Pöbel immernoch am Leben ist (zum Glück hat die URururoma dem Urururopa damals nicht den Kopf zerballert, weil sie ihn im ersten Moment für einen Andersdenkenden, Anders-egalwas hielt...)

Ich glaube, so wie Du hätte auch ein alter Römer verständnislos abgewunken, wenn ihm jemand was über Sinn und Unsinn der Gladiatorenspiele dahergelabert hätte (na was denn, macht halt Gaudi...)

cu, sisterC

02.05.2002, 17:39
Hallo

naja sister c fängst du jetzt an hier das Forum mit Nonsens zu füllen :-/

Ich kenne Familien mit kleinen Kindern, die genauso wie du es beschreibst rumschreien und sagen wir bringen euch um oder sowas und beschreiben das auch noch. Und diese Familien haben noch nicht mal einen Fernseher geschweige denn Computerspiele. Mann kann Kinder nicht fern von gewalt erziehen weil das sonst realitätsferne Erziehung wäre. Und du glaubst ja wohl auch nicht, dass aus allen Kindern, die wenn sie klein sind sowas sagen zu gestörten Persönlichkeiten werden.

Lava
02.05.2002, 19:59
Jetzt mal an alle, die hier gewalttätige Computerspiele verteidigen:

IHR SPINNT!

Ich halte es für absolut offensichtlich, dass Computerspiele und Filme etc. in relativ direktem Zusammenhang mit Gewalttaten stehen. (Wenn auch sicher nicht mit allen.) Es mag ja sein, dass IHR euch für normal und unbefleckt haltet, aber diese ständige Gewalt hat definitv eine Wirkung. Bei einem eine größere, bei einem anderen eine geringere. Außerdem ist der Amoklauf ja auch nur ein Extrembeispiel. Im Alltag findet man sicher viel unauffälligere Verhaltensweisen, die auf höhere Gewaltbereitschaft oder irgendwelche anderen Probleme hinweisen. Und von mir aus muss es diese Art von Spielen einfach nicht geben! Man kann auch mit harmloseren Sachen Spaß haben. Und jetzt fangt bloß nicht an von wegen persönliche Freiheit. Wozu gibt es denn Gesetze? Weil völlige Freiheit bei uns unreifen Menschen gefährlich ist.

June
02.05.2002, 20:50
Ich stimme Janine zu.
Das Argument, solche Wahnsinnstaten wären auch so passiert, relativiert sich doch extrem, wenn man mal die Beispiele der letzten Jahre in Deutschschland und den USA ansieht: Wenn mich mein Gedächtnis nicht im Stich läßt, ist bei (nahezu?) allen diesen Amokläufern bekannt geworden, daß sie sich in extremer Weise in solche Spiele hineingesteigert haben.
Sicher kann man mit Statistik kommen und sagen, die meisten Leute sterben im Bett, also ist im Bett liegen gefährlich. Aber ich denke, das wäre schon ziemlich vereinfacht, den Zusammenhang so abzutun.
Und auch was das Argument angeht, daß so selten Leute abdrehen, daß man deshalb nicht gleich allen anderen Egoshooter (übrigens ein ziemlich bescheuerter Name :-meinung )zu spielen verbieten sollte, ist ein Hohn, wenn man sich die Einzelschicksale mal ansieht. Ich meine, was für einen klitzekleinen Preis hätten denn viele Menschen zahlen müssen (indem sie bei einem Verbot kein CS und Konsorten hätten spielen dürfen), dafür, daß am Freitag 16 Menschen nicht umgebracht worden wären! 16 Menschen! Viele davon Ernährer ihrer Familien! Stellt euch doch mal vor, das wären eure Eltern oder Geschwister gewesen - denn die waren doch zum Teil genauso viel oder wenig gefährdet wie die Menschen, die es in Erfurt getroffen hat!
Klar, wenn man als normaler Mensch diese Spiele spielt, denkt man sich nichts dabei. Für euch selbst ist es höchstwahrscheinlich harmlos, sie zu spielen. Aber wie kommt ihr darauf, daß nur weil ihr selbst reif genug seid zu abstrahieren, Realität und Fiktion auseinanderzuhalten und eure Konflikte in normaler Weise auszutragen, andere Menschen, die das nicht können, weil sie dazu intellektuell und/oder gefühlsmäßig nicht in der Lage sind, daß diese Menschen genausowenig durch diese Spiele beeinflußt werden? (Was für ein Satz! Steigt da noch irgendwer durch? :-blush ) Hier KÖNNT ihr einfach nicht von euch selbst auf andere schließen.
Daß bei so einem Amokläufer viele Dinge zusammenkommen müssen, damit er durchdreht, ist wohl klar. Aber nur weil andere Faktoren auch eine Rolle spielen, kann man doch nicht ernsthaft sagen "Dann machen Egoshooter den Kohl auch nicht mehr fett, also was soll's!". Ernsthaft!
Die June

02.05.2002, 21:20
Ihr meint wirklich, dass ohne CS usw. diese Taten nicht begangen worden wären?????? Das glaubt ihr ja wohl selber nicht. Die meisten von denen sind auch in Sportschützenvereinen oder ähnlichem, die brauchen nicht unbedingt CS als Vorlage und durch CS lernen sie sicher nicht wie man Leute umbringt.
Ich hab noch keine Artikel von einem Psychiater oder Psychologen gelesen, der Computerspiele als Ursache für solche Taten sieht. Die Ursache liegt woanders. Aber irgendwo ist die Diskussion sowieso sinnlos, jeder pocht auf seine Meinung.
Außerdem möchte ich noch anmerken, dass alle Computerspiele, die in letzter Zeit gezeigt wurden in den Medien alle indiziert sind also sowieso erst ab 18 jahren gekauft werden dürfen. Die entsprechenden deutschen Versionen, die nicht indiziert sind sind blutfrei und in den Gewaltdarstellungen stark eingeschränkt.
Wie meint ihr soll denn noch gegen solche Spiele vorgegangen werden? Die Entwickler einsperren? :-/
Es gibt übrigens auch Psychologen, die der Meinung sind Egoshooter helfen sogar Aggressionen abzubauen.
Das ganze ist wohl sehr umstritten und wir haben nur unsere subjektiven Meinung, daher ist das ganze eh sinnlos.
das wars von mir werde mich nun nich weiter an der diskussion beteiligen

June
02.05.2002, 21:44
Original geschrieben von Unregistered
Aber irgendwo ist die Diskussion sowieso sinnlos, jeder pocht auf seine Meinung.

Gut, dann nehme ich halt mal die Emotionsgeladenheit raus. Dann bleibt übrig, daß ich natürlich nicht sicher weiß, ob diese Spiele Amokläufe oder sonstige Gewaltanwendung fördern, und wenn, wie groß ihr Anteil am Problem ist. Mein Gefühl sagt mir, daß die Spiele bei Leuten mit bestimmten Veranlagungen in schwierigen Situationen Gewalt triggern können. Streitbar - vielleicht nicht nachweisbar (?) - aber möglich.
Dann bleibt aber trotzdem immer noch übrig, daß ich das Argument der Seltenheit solcher Vorkommnisse - und daher der relativen Unbedeutsamkeit - für einen Vorwand halte, um keine weiteren unangenehmen Konsequenzen ziehen zu müssen. Zumal wenn im gleichen Atemzug zugestanden wird, das ganze noch mal zu überdenken, wenn's häufiger solche Ereignisse gibt.
Oder was meint ihr?
Die June

Pascal
02.05.2002, 22:50
Ich kann genauso argumentieren, daß diese Leute durch solche Spiele ihr Gewaltpotential eine Zeitlang unter kontrolle halten können, weil sie es abreagieren können. Also das es ohne solche Spiele sogar früher zu solchen Taten kommen würde. Die These ist genauso valide wie deine. Und für einen denkenden Menschen genauso schwachsinnig. Computerspiele machen keine Killer. Das ist der gleiche Schwachsinn wie fürher Metall Musik würde Satanische Botschaften beinhalten und so weiter. Nicht die Spiele machen solche Leute. Die entsthen aus ganz anderen Problemen heraus. Vereinfacht ausgedrückt sie wissen nix mit sich anzufangen, haben null erfolge und null perspektive und haben nie gelernt mit Frustration adequat umzugehen. Das sie ihre Langeweile mit solchen Spielen ausfüllen hat damit herzlich wenig zu tun. Wenns das nicht wäre würden sie halt drausen mit Steinen auf irgenwas werfen (von Dosen über Schaufenster bis was weis ich) oder anders Tun. Für die sind solche Spiele einfach Lückenbüser und nicht die Ursache der Probleme.
Und selbst wenn die Spiele das Problem wären. Jeder Schüler kommt an jedes indizierte Spiel ran. Das ist kein Problem. Dann werden sie eben aus dem Ausland vom Server geladen. Der Effekt die Spiele werden weiter im gleichen Maße gespielt nur es geht mehr über den Schwarzmarkt und das Internet. Also Schäden für die Wirtschaft. Klasse Idee insgesamt.

Heini
02.05.2002, 23:09
uuh und der pascal hat es wieder getroffen.
wenn es tatsächlich so sein soll, das kinder aus computerspielen und filmen lernen, dass gewalt ein legitimes mittel zur konfliktlösung ist, dann ist da eine sache: wozu gibts die eltern, die ihre kinder schon lange bevor sie spiele oder filme überhaupt begreifen, dazu erziehen, konflikte anders zu entwirren? wo sind die lehrer, die schwache kinder entdecken und frühzeitig fördern, um die frustration abzubauen? die jugendarbeiter, die freizeitalternativen anbieten?
das problem ist, dass all dies geld kostet, das im moment nicht ausgegeben wird. von der problematik mit den eltern ganz zu schweigen. indizierung und waffenverbote sind keine hilfe, nur eine billige lösung, um die gemüter zu beruhigen. wie die scheindiskussion über die punp-gun aus erfurt, mit der tatsächlich kein schuss abgegeben wurde. den töten kann man auch mit "legalen waffen".
in den usa gab es die waffenproblematik schon in sozialen brennpunkten, als es auf den pcs nur pong und breakout gab. die öffentlichkeit wird erst durch extreme angesprochen und versucht dann, die hilflosigkeit und fassungslosigkeit in verbote umzumünzen, die oft nur eine trügerische sicherheit bieten.
ich sehe in diesen spielen auch nicht den untergang der hochkultur und kein vergleich zu gladiatorenspielen, sorry.