PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frankreich-Erfahrungen



Seiten : [1] 2

Miss
26.08.2005, 11:59
Moin allerseits,

vielleicht noch gerade jemand in Frankreich am Famulieren oder PJlern?
Wie kommt Ihr so klar (Sprechen und alles andere), wo seid Ihr, was duerft Ihr so machen?

Es ist supernett hier, Sprache geht auch erstaunlich gut fuer den Anfang(nur die Tastatur treibt mich noch in den Wahnsinn ;-) ), wird aber hoffentlich noch besser, bin doch noch etwas beschraenkt im Wortschatz und so.

Und die sind vielleicht alle nett hier, haette ich nicht ganz so erwartet.

Sonnige Gruesse :-angel
Miss

DoktorW
26.08.2005, 12:01
Wo biste denn genau an der Cote d´Azur?

Miss
26.08.2005, 12:12
Es sind 50 km bis zum Meer, Draguignan, zwischen Nizza und Marseille.

Coralie
31.08.2005, 03:04
GrueBe einer französin die genau umgekehrt jetzt nach Deutschland studieren kommt.

Unsere Tastatur ist ganz gut..;lol, habe mich genauso über die deutsche aufgeregt! :-))

Viel spass! :-)

Miss
02.09.2005, 14:53
Tja, man ist halt nicht dran (Tastatur)gewoehnt, aber es wird schon.
Es ist wirklich sehr nett hier, auch mit dem Verstehen wird es immer besser, wobei man medizinische Sachen noch am besten versteht, weil man halt weiss, um was es geht. Und dem Ruf des arroganten Franzosen wurde noch niemand gerecht, so viel zu Vorurteilen ;-) Aber sie finden unseren Kaffee schlecht.

Wieso studierst Du denn in Deutschland? Ist natuerlich von Aachen aus auch nicht so weit;

Schoene Gruesse aus der Sonne, es ist sooooo heiss hier (aber ich will mich nicht beklagen :-D )

mic
20.09.2005, 13:44
Hallo,
mache seit 2 Wochen Famu in Paris, ist wirklich schön Paris im Spätsommer. Und Tastatur erübrigt sich bei einem deutschen Laptop :) Bin ich auch ganz froh drum. Was fällt denen ein, die Tasten umzustellen? Das mit Y und Z ist vllt verständlich, aber wieso zum Teufel das verd**** a und m und l *argh*

Ansonsten ist die Sprache für mich in Ordnung, ich kann mich mittlerweile sehr gut mit denen unterhalten. Aber das schlimme sind die vielen Abkürzungen. Naja etwas raten, die Buchstanden in die deutsche Reihenfolge ändern oder halt Nachschlagen. Ist aber schon interessant. Und auch die Eigennamen bestimmter OPs sind hier abgeändert.

Die Famulatur selbst ist ganz interessant. Aber die Ärzte hier haben weniger zu tun, und Blutabnehmen und ähnliches gehört auch zu dem Arbeitsbereich der Schwestern. So konzentriert man sich die übrig gebliebenen ärztlichen Tätigkeiten, die man meist als Famulant sowieso nicht machen kann/darf. OP oder Briefe diktieren z.B. Aber ich bin froh, ich sehe viel, und muss nicht viel arbeiten, und Studenten Unterricht gibt es auch noch 2 mal die Woche. Das sind mehr Ferien als Arbeit :) Auch wenn die praktische Arbeit vllt etwas zu kurz kommt.. Arbeiten werden wir alle später noch genug ;)
In dem Sinne
Au revoir :)

DoktorW
20.09.2005, 13:51
in welchem Krankenhaus bist Du denn?

mic
20.09.2005, 17:25
an der Pitié Salpêtrière, im Süd Osten von Paris. Es ist ein altes Klinikum, das gibt es schon seit Jahrhunderten. gehört zu den C.H.U. (centre hopitalier universitaire)

DoktorW
20.09.2005, 18:30
cool, *träum*

Ich war im Rahmen von Erasmus 2002 für 6 Monate an der Pitie, Kardiologie, Innere bei Herson und Gyn!

War echt klasse!

Viel Spaß!! :-dance

Miss
23.09.2005, 11:20
halloechen noch mal an alle Frankreich-Kenner oder -begeisterte!

ich muss unbedingt wiederkommen, es ist so schoen hier und gefaellt mir so gut in der Provence.
Aber mal ne Frage, kann mir jemand sagen, was fuer einen Ruf die Unis so haben. Welche gut, welche schlecht ist.
Paris scheint ja ganz gut zu sein, aber ist ja auch ein ganz schoen teures Pflaster.
Hatte mir vielleicht ueberlegt nach Marseille zu gehen, kann da jemand was zu sagen?

Waere wirklich hilfreich. danke schon mal!!


Und schoene restliche Zeit an alle anderen!

Miss

Julie_h
28.09.2005, 22:39
Hi Doktor W!
Du kennst Dich doch aus mit Frankreich... da ich Französin bin und noch NIE längere Zeit in Frankreich gelebt habe, möchte ich nach dem Studium gerne nach Frankreich ziehen. Nun ist natürlich die Frage, wie ich das am besten anstelle... ich denke, dass das PJ vielleicht das richtige ´Sprungbrett`wäre. Ich würde gerne ein komplettes Tertial in Paris oder (lieber) an der Côte d´Azur machen. Kennst Du vielleicht besonders gute Häuser in dieser Region? Außerdem überlege ich mir,ob es sinnvoll ist auch meine letzte Famulatur in Frankreich zu machen. Die wäre im März 2006. Ist das ratsam? Ich würde die letzte (aus Zeit- u. Kostengründen) eigentlich lieber in Deutschland machen. Was denkst Du?
Ich habe jetzt schon öfters gelesen, dass es einfacher ist, als Facharzt nach Frankreich zu wechseln...nicht schon als Assistenzsarzt . Liegt das an diesem ´Concours´oder warum ist das so? Ich würde ganz gerne meine Assistenzzeit dort machen...ist es ratsam die gesamte Assistenzzeit in einem Land zu machen oder kann man das splitten?

Sorry...ich überschütte Dich hier mit Fragen...ich hoffe Du kannst mir helfen! Freu mich überalle Infos!!

Vielen Dank im Voraus!!

Ciao
Julie. :-angel

DoktorW
29.09.2005, 07:38
Hallo Julie,

so sehr Experte bin ich auch nicht mehr, denn da hat sich einiges geändert. Wenn Du die Facharztausbildung in F machen möchtest, dann musst Du meines Wissens nach inzwischen auch den Concours machen. Ansonsten kannst Du nämlich nur für weitaus weniger Geld als FFI arbeiten!
Aber es gab dazu auch schonmal einen Thread hier im Forum, wo jemand das deutlich besser wusste als ich! Ich such mal, wenn ich Zeit hab!
In Paris kann ich die Pitie Salpetriere durchaus empfehlen, das ist eines der renommiertesten Häuser in Paris. (sind auch immer viele Promis dort ;-) ).

Gruß
W

Teetrinker
30.09.2005, 15:38
Hallo Julie,

gerade habe ich mit großen Augen das Forum von MediLearn für mich entdeckt. Kleine Bemerkung am Rande....

Im vorletzten Jahr hatte ich das große Glück, ein Jahr in Strasbourg studieren zu dürfen. Ab dem vierten Jahr verbringen die französischen Studenten jeden Vormittag in der Klinik, routieren dort die Service und erhalten die Möglichkeit wirklich praktische Erfahrungen zu sammeln. Natürlich bleibt vor allem das Einsortieren von Befunden, Terminabsprachen etc. an den "Externe" hängen, trotzdem habe ich viel mehr praktische Arbeiten am Patienten verrichten dürfen, als man mir in Deutschland erlaubt hätte.
Deshalb rate ich DIr dazu, Deine Famulatur in Frankeich zu machen. Für ein PJ-Tertial würde ich auch gerne nochmal nach Frankreich, weil ich mein zukünftiges Leben gerne dort aufbauen möchte.

Mein Versuch, im September in Frankreich zu famulieren ist jedoch kläglich gescheitert, weil mein Wunschkrankenhaus eine Mindestarbeitszeit von 3 Monaten nicht unterschreiten wollte...
Hoffentlich findest Du ein Krankenhaus, dass da etwas flexibler ist. Kümmere Dich aber rechtzeitig darum, damit meine ich schon in den nächsten Wochen.

Im Moment bin ich auch dabei, mich in die Weiterbildungsmöglichkeiten in Frankreich einzulesen. Vieles ist mir hier aber noch unklar. Die FFI's haben noch einen Studentenstatus, erhalten um die 1300 Euro, bis zum Ende der Facharztausbildung. Bei den französischen Studenten würde das Gehalt mit der Zeit steigen, was jedoch nicht für die Ausländer gilt. Falls ich hier etwas durcheinanderbringe, oder Schmarrn schreibe, jede Korrektur ist herzlich willkommen.

bis dann

Teetrinker

katrin1
30.09.2005, 16:56
Hallo,
nur kurz was zur Pitié: Ich habe dort mein Chir-PJ im Herbst/Winter letzten Jahres verbracht und kann einen Aufenthalt in der dortigen Allgemeinchirurgie leider nicht wirklich weiter empfehlen.
Von der Chir orthopédique hab' ich besseres gehört, also bewerbt Euch lieber dort.
Viele Grüße

mic
02.10.2005, 12:25
Hallo
da kann ich der Katrin nur zustimmen. Als Famulatur ist es super geeigenet um mal reinzuschnuppern, außerdem kann man noch zusätzlich Kurse besuchen. Aber als PJ eignet es sich in sofern nicht, weil man in der Chir keinen Unterschied zwischen PJler oder Famulant macht. Patientenbetreuung selbst ist kaum möglich, und die Leute interessieren sich kaum für dich. Liegt aber auch daran, dass die frz. Studenten so sind. Sie stellen sich kaum vor, sind selten da (im OP selbst) und wenn man als dt. Student mal einen Tag eine lange OP von 6 h oder so ganz mitverfolgt sind sie schon erstaunt. Mit der Zeit kann man auch bei OPs assistieren, oder eine kleine OP selbst durchführen unter Anleitung eines Facharztes. Also immer engagiert sein und natürlich sich an die Ärzte halten, die dir gerne was erzählen. :) Gibt halt solche und solche Ärzte.

Die Hierachie hier in F ist schon etwas komisch. Chef de service, chef de clinique, Interne, Externe, etc. Es ist halt anders als bei uns. Wie schon oben genannt sind Externe diejenigen, die das Medizinstudium noch nicht abgeschlossen haben. Also entsprechend denen, die bei uns noch nicht alle Staatsexamen bestanden haben. Externe sind vormittags im KH, arbeiten etwas und suchen Dossiers zusammen um Patientenpräsentationen vorzustellen oder Krankheitsbilder zu erläutern. Ab und zu haben sie nachmittags auch noch Vorlesungen und Kurse. So weit ich verstanden habe, rotieren diese zwischen verschiedenen Fachrichtungen, und zwar paar Monate. Als Interne wählt man dann eine Fachrichtung aus und rotiert anschliessend durch verschiedene Abteilungen. Vor allem in der Chir ist es nicht mit einem Assistenzarzt zu vergleichen, da ein Intern nur ein besserer Hakenhalter ist, der kleine OP selbst machen kann. Sie betreuen einzelne Pat und sind mehr eingebunden in den Tagesablauf. Aber sie haben leider nicht sehr viel Eigenverantwortung. Ich weiss nicht, ob sie später mehr Kompetenzen haben, denn die Internen in meiner Abteilung waren erst ein Jahr aus dem Studium selbst raus. :)

Wie gesagt, ich weiss nicht, wie es anderswo ist, dies war nur ein kleiner Bericht aus der Chir an der GHPS
lg

Coralie
02.10.2005, 20:16
In Frankreich haben die Unis keinen sogenannten Ruf, weil man sie sich nicht aussuchen kann!

Die Franzosen studieren im Bezirk wo Sie Ihr Abitur gemacht haben. Um zu wechseln braucht man eine Genehmigung die schwer zu erhalten ist. Dadurch ist es uns eigentlich egal wo man studiert hat.
Es ändert sich dann wenn man "interne" wird da z.b. Grenoble bekannt für "Notfallmedizin in den Bergen" ist, oder Paris sehr prestigiös, aber mehr weil alle Welt nach Paris will. *lol*
Aber keiner guckt bei uns nach woher Du kommst. Also such' dir am besten eine Uni in einer schönen Stadt aus, oder die eventuell spezifische Wahlfächer hat denn sonst gibt auch in sachen Ausstatung nicht sonderlich viele Unterschiede.

(Mein Tipp: Rennes in der Bretagne, Toulouse im Süden, Grenoble an den Bergen, Bordeaux für den Wein, Tours nette Stadt, Marseille am Meer, Lille im Norden aber tolle Uni Stadt und billiger...) Einfach fast überall ist schön!

Amuse-toi bien dans ma belle patrie, et profites-en!

katrin1
02.10.2005, 20:32
Hallo
da kann ich der Katrin nur zustimmen. Als Famulatur ist es super geeigenet um mal reinzuschnuppern, außerdem kann man noch zusätzlich Kurse besuchen. Aber als PJ eignet es sich in sofern nicht, weil man in der Chir keinen Unterschied zwischen PJler oder Famulant macht.


Hi, ich weiß nicht, ob Du mich richtig verstanden hast. Grundsätzlich finde ich das frz. Ausbildungssystem gut, auch für PJ'ler (habe im Studium 7 Monate ERASMUS in Frankreich gemacht und würde das jedem empfehlen :-top). Auch zum Chirurgie-PJ würde ich wieder nach Paris gehen, evtl. auch in die Pitié, nur eben in eine andere chirurgische Abteilung. Ich hab' dort trotzdem einiges gelernt, musste mich aber schon intensiv selbst drum kümmern.

mic
03.10.2005, 14:08
naja ich hab mich auch nicht ganz deutlich ausgedrückt :) Chir kann man sowieso nicht alles in einen Pott stopfen. ;) also ich meine eher die Chir digestif, die net so doll war. war kurz bei der allgemeinen Chir und die ist wirklich in Ordnung. Aber das stimmt, hier in Paris zu studieren/famulieren etc ist echt ein Erlebnis und ich kann es auch jedem empfehlen!

pfirsich17
05.10.2005, 14:05
An alle Frankreichbegeisterten bzw. -erfahrenen,

von Bonn aus könnte ich mit ERASMUS entweder nach Paris, nach Strasbourg, nach Lille, Caen oder Rennes gehen. Wer kennt diese Städte oder eine oder hat dort schon studiert? Was wäre euer Favorit und warum?
von Montpellier habe ich auch gutes gehört. Gibt es eigentlich auch die Möglichkeit in eine Stadt zu gehen, die nicht im ERASMUS programm meiner Uni ist? über den DAAD oder irgedwas anderes?

Bin dankbar für jeden Hinweis

Felicitas

Coralie
05.10.2005, 14:23
Rennes :-top ist eine super Studentenstadt in der Bretagne, billiger als Paris oder Strasbourg. Lauter Kneipen mitten in der Bretagne, 1std vom Meer entfernt, tolles Essen (crêpes, cidre etc...) und einfach um Leute kennen zu lernen toll geeignet. Dafür sind Strasbourg un Paris :-stud viel zu groB und nicht übersichtlich genug.

Ich wohne in Rouen :-)) , und Caen ist echt nicht weit also da wa Ich auch oft ein paar freunde besuchen, und empfehlen würde Ich es nicht unbedingt. :-nix Die Stadt ist durch den ganzen Krieg kaputt gewesen und weniger schön, das Klima ist nicht unbedingt super, aber es ist wol die billigste von den Städten die du vorgeschlegen hast. Ich glaube kulturel kannn man wohl überleben.

Und Lille (für Belgische Biere, Kneipen und nettes Uni leben auch Ok) ist eignetlich auch nett aber wiederum ziemlich groB :-dance .

also ich schlag mal vor: 1. Rennes :-party 2.Lille 3. Paris 4.Strasboug 5. Caen