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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Familiengründung



04.05.2002, 15:25
Es würde mich interessieren, wie ihr (vor allem die weiblichen Mediziner) euch die Familiengründung und vor allem die Kinderplanung vorstellt.
Ich bin jetzt 27 jahre alt und im 8 Semester. Seit 8 jahren lebe ich in einer festen Beziehung, wobei mein Freund selbst mehr oder weniger in der Ausbildung ist. Er arbeitet und studiert über die Fernuni.
Ich zerbreche mir nun seit Monaten den Kopf darüber, wann ich die Kinder einplanen soll. Ich habe zuerst überlegt, ob ich nicht noch einige Jahre warten und mich zuerst beruflich etablieren soll. Allerdings ist es als Frau sehr schwierig gute Arbeitverträge zu bekommen, da die Chefs Angst haben, daß man bald schwanger wird und in den Mutterschaftsurlaub geht. Ich weiß auch nicht, ob es am Anfang des Arztdaseins so einfach ist die Arbeit und die Kindererziehung miteinander zu verbinden.

Wie sehen eure familieren Zukunftspläne aus? Hat schon jemand entsprechende "Erfahrungen" gemacht?

Andrea

ika
05.05.2002, 11:08
Also ich höre in letzter Zeit immer öfter das Frau die Kinder am besten während des Studiums bekommen sollte, soweit möglich. Schon mal darüber nachgedacht??!!! :-)

05.05.2002, 17:05
Da kann ich mich nur anschließen. Bin vor 3 Monaten Vater geworden und bin im Moment im 5. Semester, aheb also gerade Physikum in der Tasche. Du hast eine Menge Zeit für das Kind, die du später sicherlich nicht haben wirst, und das finde ich sehr schade, also am besten noch heute ins Bett und Spaß haben.
Es lohnt sich !!!!

Viele Grüße

Sebastian

11.05.2002, 10:25
Bin zwar noch keine Mama, aber ich denke auch, dass man, sofern man Kinder haben möchte, sie doch im Studium einplanen sollte (insbesondere bei Medizin). Eine Freundin von mir hat ihr Kind gegen Ende ihres Studiums bekommen und ihr Studium dadurch 1 Jahr verlängert. Aber da hat man wenigstens Zeit, sich um das Kleine zu kümmern. Hat man erstmal das Studium beendet und ist in einer Anstellung, kann man in der AiP-Zeit sowieso das Kinderkriegen vergessen. Es wäre sicher auch nicht so gut für das Kleine, wenn die Mutter total gestresst ist.

Deswegen raten viele entweder dazu, das Kind im Studium zu bekommen oder eben erst später, wenn man einigermassen fest angestellt ist.

biba
12.05.2002, 11:36
Dem kann ich mich nur anschliessen.
Ich habe während des Studiums zwei Kinder bekommen und würde es wieder so machen!
Natürlich wird das Studium selbst etwas härter, aber du kannst da wirklich noch einiges verschieben oder Kurse tauschen und hast für dein Würmchen auch noch genug Zeit. Ausserdem genießt du dann deine Kurse richtig, wenn du mal kein Plärren hörst ;o) Man studiert einfach mit einer ganz anderen Einstellung, zielgerichteter.
Bei meinem ersten hab ich mich etwas länger beurlauben lassen, bei meiner Tochter nochmal ein Semester.
Jetzt bin ich im PJ und meine beiden sind 4 und 7 und gehen in Schule und Kindergarten und sind schon selbständiger.

Manchmal ist es frustrierend, wenn die AiPler oder Assis jünger sind, als man selbst, aber dann kommen auch wieder die neidischen Kommentare von den Gleichaltrigen, die noch keine Kinder haben.

Und die Chefs finden diese Reihenfolge eh besser!! Das hab ich immer wieder gehört, dass die natürlich lieber Frauen einstellen, bei denen sie nicht direkt die Babypause befürchten müssen.

Alles in allem: Wenn du es dir finanziell und räumlich erlauben kannst - nur Mut!

ulrike n.
12.05.2002, 12:27
hallo,

ich kann dem beitrag von biba nur zustimmen.
bin jetzt im pj, kind nr. 1 nach dem physikum, nr. 2 nach dem 2. staatsexamen. habe bis zum pj ein jahr babypause gemacht.

ich denke, nach dem studium hat man ,auch wenn es sich etwas verrückt anhört, viel weniger zeit für kinder. während dem studium ist es einfacher.
man setzt automatisch prioritäten. und die in der regel: pro kind.
ich habe die zeit genossen und hatte und habe die einstellung, die zeit mit meinen kindern nimmt mir keiner mehr ab und die zeit, die ich nicht mit ihnen habe, sondern mich mit patienten oder chefs rumärgere, gibt mir keiner mehr zurück.

außerdem stellt sich mit der frage kind ja oder nein und wann auch die frage, was will ich im leben.
aus meiner sich kann ich nur sagen, studium, arbeit, klinik, patienten...... alles zwar ganz nett, aber bei weitem nicht ausreichend ( und meiner meinung nach auch der falsche weg), um zu sagen, das bringt mir das maß an zufriedenheit im leben mit dem ich glücklich bin.

13.05.2002, 15:03
Ich moechte dir dringend raten, Kinder erst nach dem AiP zu bekommen. Ich bin 35 und meine Frau hat mit 34 unser erstes Kind bekommen. Finanziell ist das wirklich ein Desaster, wenn der Hauptverdiener ausfaellt und der andere noch studiert. Es war sehr hart, weil ich sehr viel arbeiten musste und dadurch meine Noten beschissen sind. Ausserdem ist es nicht anzuraten waehrend des Studiums fuer Jahre aufzuhoeren. Danach musst du dich komplett neu einarbeiten, hast andere Profs andere Kommilitonen und andere Bedingungen, z.B. mehr und andere Pruefungen. Deshalb, es ist heute genug Zeit spaeter Kinder zu bekommen. Die Kinder profitieren auch von aelteren Eltern. Ich bereue es jedenfalls nicht. Viel Glueck !

14.05.2002, 14:00
Was sollen denn die Kinder mehr von älteren Eltern profitieren?
Ich bin froh, daß ich schon mit Anfang zwanzig das erste Kind hatte. Wenn die Kinder groß genug sind, auch mal alleine was zu unternehmen, bin ich auch noch nicht zu alt für meine Freiheit.
Das mit dem Geld ist auch alles relativ. Ich habe auch bloß sehr wenig davon, aber mit geringen materiellen Ansprüchen geht es.
Wär schon leichter, wenn mehr davon da wär, aber wegen dem
Geld würde ich mich nicht totrackern, auch meinen Mann (wenn
ich einen hätte) nicht zum Totrackern bringen wollen. Lieber Verzicht üben und die dadurch gewonnene Zeit mit den Kindern genießen. Wenn sie noch klein sind, wollen sie eh kein superteures Unterhaltungsprogramm, sondern lieber was (immaterielles) von ihren Eltern haben.

Cassandra
16.05.2002, 18:21
...also ich werde bestimmt während des studiums kinder bekommen. ich bin ja jetzt schon 25 und habe erst im april mit dem studium angefangen....wenn ich fertig bin, dann bin ich ja schon mind. 31, dann noch das aip (wird das nun endlich abgeschafft oder nicht?) und die facharztausbildung auch noch....deshalb denke ich, dass es günstiger wäre, während des studiums mama oder papa zu werden :-)) ....na ja, bis dahin wird noch viel wasser die elbe runterfließen.... :-lesen

milka
25.05.2002, 16:08
Ich glaube, daß man nicht pauschal sagen kann, ob man die Kinder während oder nach dem Studium bekommen sollte. Das hängt ganz davon ab welche Unterstützung man vom Partner erwarten kann und ob man sich das auch finanziell "leisten" kann.
Es gibt mit Sicherheit auch sehr gute Eltern, die älter sind. Außerdem kann man immer im Geiste jung bleiben.

Wenn du den Wunsch hast Kinder zu bekommen und dazu bereit bist, dann kannst du es jederzeit tun.
Ich persönlich halte es für das Beste die Kinder vom Pj zu bekommen ( vor allem wenn man doch schon fast 30 Jahre alt zu diesem Zeitpunkt ist).

maja
25.05.2002, 17:53
...Meine Cousine wollte auch immer Kinder bevor sie 30 ist. Nun hat sie leider bis Mitte 30 keinen Mann gehabt, der mit ihr Kinder wollte bzw der überhaupt zu ihr passte.

Letztlich hat sie ihr erstes Kind auch erst mit 40 bekommen und ist eine tolle Mama geworden. :-top

Ich will nur sagen, dass die Planung auch an dem - wohl wichtigsten - Punkt Mann / Frau hängt. Hoffentlich bleiben Euch Eure Männer / Frauen auch noch treu bis sich der Kinderwunsch endgültig manifestiert und durchsetzt. Leider gibt es nämlich auch noch zu viele Männer, denen Kinder nicht wichtig sind, woran zT einige Beziehungen scheitern.

Ich mag prinzipiell auch gern Kinder haben und das, wenn es geht, bis 30. :-love Na mal schaun! :)

Liebe Grüsse
maja

tirili
29.05.2002, 12:07
also ich bin so geschickt gewesen, dass ich es geschafft habe, jetzt im Frühjahr zwischen schriftlichem und mündlichem zweiten Stex schwanger zu werden - und ich finde es toll und freue mich tierisch, jawoll :-)).

Gut, PJ muss jetzt erst mal ein wenig warten und ich habe das Glück, in einer auch finanziell gut abgesicherten Partnerschaft zu leben.
Aber ich denke mal, allein das Alter sagt schon mal ganz und gar nichts darüber aus, wie gut man als Mutter oder auch Vater sein wird.
Man muss halt während der ersten Zeit als Mutter Prioritäten setzen - und wenn man das kann, ist es bestimmt nicht das schlechteste, während des Studiums schwanger zu werden :-love

Kerstin18
06.06.2002, 21:57
Hallo Mamis und Papis!!!
Wie macht ihr denn das mit den Kids, wenn ihr an der Uni seid?
Gehöre wahrscheinlich auch bald zu den etwas älteren Studienanfängern...und Kinder will ich schon...frage mich halt nur. ob das wirklich neben dem Studium zu machen ist.
Gruss,
Kerstin

biba
07.06.2002, 15:14
Also, ich habe das große Glück, Platz für ein Aupair-Mädchen zu haben. Das ist bei 2 Kindern auf jeden Fall praktischer und auch billiger als eine Tagesmutter (von der Kutschiererei mal ganz zu schweigen) Ein Aupair ist halt auch mal notfallmäßig zur Stelle. Sie bekommt 205 Euro pro Monat, freie Kost und Logis und eine Versicherung von29 Euro pro Monat. Dafür arbeitet sie 30 Stunden pro Woche, was im Studium auch ganz gut hinkommt, wenn man kein Vorlesungs-Junkie ist. Jetzt im PJ klappts auch, weil meine Kids vormittags in Schule und Kindergarten sind. Nächstes Jahr im AIP wird das schon enger mit den Stunden, da muss ich mir auch noch was einfallen lassen.

07.06.2002, 16:17
Sieht das Kind die Mutter auch ab und an ? Klingt so, als ob es Dir ganz recht wäre. Da ist jemand, der sich kümmert.

Macht irgendwie nachdenklich.
Grit

Susannchen
07.06.2002, 19:51
hab ich mich mal fürs Arbeiten entschieden und nicht für die Mutterrolle ... Meine Mutter musste nach der Scheidung von meinem Vater arbeiten. Ich kenne viele berufstätige Mütter, berufstätige Väter .... für mich stellt sich die Frage: wenn beide Elternteile einen Job haben, der sie sehr beansprucht (also nicht nur n paar Stunden die Woche n bißchen jobben), warum dann überhaupt Kinder ? Die Frage "wie kriege ich Job und Kinder unter einen Hut" hat aus diesem Gesichtspunkt was nicht so Schönes .. schon fast was perverses.
Ist es nicht wichtiger, dass ich als Mutter immer für mein Kind da bin, als die Frage, hauptsache es passt irgendwer auf. Und wenn dann doch was passiert, mache ich mir dann nicht Vorwürfe ?
Für mich ist klar, wenn ich mich für Kinder entscheide muss ich auch da sein und zwar überwiegend immer (ausser vielleicht mal ein paar Stunden wo die Oma aufpasst).

biba
08.06.2002, 16:28
An Grit:

Ja, meine Kinder sehen mich auch!
Vielleicht zählst du mal die Stunden der Woche zusammen... ziehst 30 Stunden davon ab, die das Aupair arbeitet... den Rest mache ich. Ich stehe morgens um 6 auf, weil ich das Frühstück fertig machen muss, die Anziehsachen rauslege, meine Kinder wecke, irgendwie durchs Bad treibe, die verschiedenen Turnsachen einpacke, tausend mal nachgucke, dass ich keine Termine verpasst habe, mit dem Aupair alle Sachen des Tages abspreche, mit den Kindern frühstücke.
Dann - ja dann bin ich wirklich froh, dass Schule und Kindergarten anstehen, richtig. Dann versuche ich irgendwie rechtzeitig ins KH zu fahren, einen vernünftigen Job zu machen, und ich bin auch sehr froh, dass ich weiß, dass meine Kinder gut versorgt sind, auch wenn ich um 16 Uhr noch einen neuen Patienten aufnehmen muss.
Danach bin ich wieder bei den Kindern. Spiele , schmuse, mache Hausaufgaben mit, helfe bei den Problemen, bringe sie ins Bett...und und und! Die einzige, die dabei zu kurz kommt, bin ICH! Gut, das war meine eigene Wahl! Dass ich jetzt mit den Kindern ohne väterliche Hilfe klar kommen muss, nicht ganz - aber auch das passiert. Lernen tue ich, wenn meine Kinder schlafen, Privatleben findet nicht statt und Geld verdient wird an den Wochenenden, an denen die beiden bei ihrem Vater sind.

Und das mache ich gerne. Und ich habe trotzdem manchmal ein schlechtes Gewissen, aber wenn ich mir ansehe, wie glücklich und zufrieden meine Kinder sind, wahrscheinlich grundlos.

Ich wollte immer Kinder und genau deshalb hab ich sie während des Studiums bekommen, weil ich so für sie in den ersten Jahren fast ausschliesslich da sein konnte (wie gesagt, gelernt wird nachts und irgendwie überlebt man auch ein paar Jahre mit 4-5 Stunden Schlaf)


Aber schon nett, dass die Vorwürfe und Angriffe von Frauen aus der gleichen Berufsgruppe kommen!

Es ist hart, erst recht ohne Partner!
Was ich nur sagen wollte ist, dass es immer irgendwie geht - und zwar NICHT auf Kosten der Kinder.

(Und alle, die meinen, mir meinen Lebensweg vorwefen zu müssen, dürfen sich meine Kinder gerne einmal angucken, mir das einmal nachmachen,was ich organisieren muss - bevor sie über mich urteilen!!! Ich urteile auch nicht über die, die vor lauter Karriere und Golf spielem mit Pappi keine Zeit für Kinder haben)

Lion
08.06.2002, 18:53
Hi biba,

laß Dich nicht von solchen 2-Satz-Postings irgenwelcher Leute runterziehen. Finde das hat wirklich Achtung und Respekt verdient wie Du das hinbekommst. Also ich finde das top! :-top

Schöne Grüße,

Maximilian

Post scriptum: Nur das zum Schluß mit Pappi, Golf,.. hättest Du Dir sparen können. Man muß sich ja nicht auf das Niveau herablassen.