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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Aerztemangel im Wirtschaftsabschwung?



AiP
03.06.2002, 13:49
Die Politik reagiert wie immer mit Verspaetung. Um dem jetzigen Aip-Mangel (nicht Aerztemangel) zu begegnen haette sie 1999-2000 was aendern muessen denn vor allem in diesen Boomjahren der Wirtschaft sind viele Aerzte abgewandert in andere Berufe. Nach dem Rekordjahr der Unternehmenspleiten 2002 werden viele in die Medizin zuerueckkehren mit dem Unterschied zu damals, dass sie noch schlechtere Arbeitsbedingungen akzeptieren muessen weil ja aufgrund eines herbeigeredeten Aerztemangels die Politiker sich die Gesetze so verbiegen werden, dass auch osteuropaeische Aerzte auf den Arbeitsmarkt draengen koennen.
Das ganze nennt sich Lohndumping und hat sich schon mehrmals in der Geschichte wiederholt, allerdings bei Webern, Tageloehnern etc., zuletzt im 19. Jahrhundert. Die gegenwärtig geöffneten Ventile, die zur Abwanderung von Ärzten führen, bleiben nicht mehr unbegrenzt geöffnet. Ich weiß von einer Klinik (Psychiatrie) die hat drei Bewerbungen von "Berufsrückkehrern" bekommen (2 x Unternehmensberatung, 1 x Product-Manager), die die Zustände in der Industrie bei weitem nicht so rosig dargestellt haben, wie dies regelhaft getan wird.
Tatsache - und durch die Statistik belegbar - ist, dass die Zahl der Ärzte in Deutschland bezogen auf die Bevölkerung in Europa weit oben rangiert. Den echten Ärztemangel gibt es nicht. Auch meine ich, dass eine ganze Reihe von Abwanderern, sei es in Industrie oder Ausland, mittelfristig zurückkommen wird. Diese werden dann katastrophale Arbeitsbedingungen vorfinden. Wir sollten uns nicht zu frühr freuen!