PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Allergie – plötzliche Ausheilung möglich?



Tse Tse
25.02.2006, 14:49
Ah, ich muss zuviel Zeit haben und habe einfach mal eine anonyme Umfrage angehängt.
Es muss sich hier aber niemand "outen", wem dies unangenehm ist oder wer dies nicht möchte!! Die Umfrage trägt wohl auch nichts zur Klärung meiner Frage bei - sehr differenziert ist sie eh nicht.
Wenn's trotz Suchfunktion so was bereits gab, werde ich demnächst nochmal einen Computerkurs besuchen müssen.

Manchmal liest man in populärwissenschaftlichen Artikeln, dass Kinder die unter Allergien litten, als Jugendlicher/Erwachsener diese mitunter nicht mehr haben ("auswachsen").
Aber das im Gegensatz dazu, eine erst im Erwachsenenalter ausgebildete Allergie, wohl das ganze Leben anhalten kann/soll.
Was mich interessieren würde ist – wenn wirklich was daran ist, dass Allergien plötzlich kommen und wieder gehen, was der Mechanismus dahinter sein kann,
z.B. bei der Überempfindlichkeitsreaktion vom Soforttyp (I).

(das kursive kann man auch gerne überspringen ;-) )
Hintergrund ist der – ich hatte als Kind und Jugendlicher nicht unter Allergien gelitten.
Als junger Erwachsener dann aber eine gegen bestimmte Pollen im Frühjahr entwickelt und bilde mir ein, ich wüsste woher das gekommen ist (ich weiß nicht ob da tatsächlich ein Zusammenhang besteht – man sucht ja immer nach Erklärungen).
Ich hatte mit ca. 18 mal auf einem Blumenfeld gearbeitet mit allerlei blühenden Pflanzen und Blütenstaub. Arbeitsschutz wie einen Mund- und Nasenschutz gab's nicht. Mir war abends oft übel, ich habe gekotzt wie ein Reiher, war kreidebleich und der RR war wohl auch nicht ganz in Ordnung. Die Symptome hielten noch ein paar Tage an, wenn auch nicht mehr gar so schlimm.
Einige Frühlinge später habe ich dann plötzlich (immer im Februar/März) eine laufende Nase bekommen, ein Kratzen im Hals und juckende Augen und das Atmen war etwas anstrengender - das ging einige Jahre (5?) und wurde von Jahr zu Jahr schlimmer. Und seltsamerweise ist das jetzt schon seit mehreren Jahren wieder völlig verschwunden – was geblieben ist und was sich erst seit damals entwickelt hatte – sozusagen meine verwundbare Stelle wie in der Nibelungensage, ist nicht eine Stelle zwischen den Schulterblättern, sondern der Genuss von Haselnüssen, welches eine Atemnot bei mir aufkommen lässt (so jetzt wisst ihr, wie ihr mich ins Grab bringen könnt).
Ich habe keine Hyposensibilisierung oder dergleichen gemacht, nur Antihistaminika einige Wochen genommen, wenn's zu schlimm wurde.

Warum interessiert sich das Immunsystem aufeinmal nicht mehr für Sachen, die es die ganze Zeit als fremd oder vermeintlich schädlich erkannt hatte?
Kann denn das Durchmachen einer Allergie, für einige Wochen im Frühjahr, selbst als eine Art "Desensibilisierungs-Therapie" wirken oder ist das eher unwahrscheinlich? Oder haben die Antihistaminika vielleicht einen Effekt über die Akutbehandlung hinaus?

thinker
25.02.2006, 15:29
Hallo.

Bin zwar nur Schüler, und erst 18, aber war (!) Allergiker.
Neben meinem Asthma hatte ich damals bis in die Grundschulzeit 'rein eine Allergie gegen diese Bettfedern, die immer im Kissen drin sind, und brauchte dann eben extra Kissen & Decken mit Watte oder so drin.
Dann bis zirka 8.Klasse noch meine Allergie gegen Zucker, Schokoladenpulver (also auch Schokolade), Konservierungsstoffe und so einen Kram halt. Hat sich aber dann irgendwie verflogen.
Symptome haben sich in Erstickungsanfällen u.ä. geäußert.

Nur wenn ich manchmal im Sommer ganz viel so zuckerhaltiges Eis esse bekomme ich einen Hustenreiz. Jaja :-))


Gruss

LaraNotsil
25.02.2006, 15:31
* Ja, seit dem Kindesalter
* auf Blüten, Gräser und ähnliches
* auf Nahrungsmittel (Nüsse etc.)
* auf Kontakt mit bestimmten Materialien und Stoffen (z.B. Schmuck, Kosmetika)
* eine andere Antwort

Und zu allem Überfluss bin ich schon mit ner fetten Neurodermitis zur Welt gekommen. War rot wie ein Krebs und sah wohl gar nicht gesund aus.
Und hin und wieder sehe ich auch heute deswegen nicht gut aus, wenn die Augen dick voll Plaque sind, die Hände, die Ellbogen etc. und alles blutig gekratzt ist.
Ich benutze deswegen schon seit Jahren immer ein spezielles verdammt teueres Shampoo aus der Apotheke, habe Tiegelchen mit spezieller Creme (die wollen mir tatsächlich kein Cortison mehr verschreiben, weil meine Haut ja angeblich zu dünn sei :-(), aber von Karenz habe ich gerade im Bereich Lebensmittel noch nichts gehört. Denn was mir schmeckt, esse und trinke ich auch. Dann nehm ich es auch in Kauf, wenn ich hinterher aussehe wie ein Streuselkuchen.
Ergo: Ich bin die perfekte Atopikerin :-D (der Immuno-Leiter war sichtlich fasziniert, dass ich bei jeder Allergie aufzeigen konnte :-)))
Ein großes Danke an die Beiden, die es mir vererbt haben... :-((

Und woran das nu genau liegt, dass das auf einmal verschwindet, weiß ich nicht wirklich. Aber ich denk mal, es kommt darauf an, worauf die Allergie zu Anfang beruht hat.
Auch Pollen ändern sicherlich irgendwann mal ihre chemische Struktur, Lebensumstände ändern sich, Streß kommt und geht...
Ist sicherlich so ein Zusammenspiel zwischen Gewöhnung und äußeren Umständen.

ehemalige Userin 24092013
25.02.2006, 15:41
Höchstens auf bestimmte Verhaltensweisen ;-):-))

O.k. Erdbeeren und Tomaten führen leicht zu lokalen Reaktionen im Mund - aber als Allergie bezeichne ich das nicht und ich esse das auch weiter....

Schimmelschaf
25.02.2006, 16:08
Auf Medikamente und Ratten.

Mir wurde erzählt, dass man eine Allergie mittels elektrischen Kugeln oder sowas ausleiten kann. Bringt das was? Bzw. isses überhaupt möglich?

Salmonella
25.02.2006, 16:36
Manchmal liest man in populärwissenschaftlichen Artikeln, dass Kinder die unter Allergien litten, als Jugendlicher/Erwachsener diese mitunter nicht mehr haben ("auswachsen").


es ist gar nicht so selten, dass kinder aus ihren allergien wieder "rauswachsen"!

da der organismus von kindern sehr anpassungsfähig ist und der körper sich im laufe des wachstums ständig ändert, verlieren kinder allergene reaktionen häufig im laufe der zeit.

Golfina
25.02.2006, 17:10
Ich war als Kind allergisch gegen verschiedenes Beerenobst, v.a. Himbeeren. Das äußerte sich als pickeliger, roter und scheußlich juckender Hautausschlag am ganzen Körper, besonders aber stammbetont. Irgendwann später, nachdem ich mir das Obstessen erst mal abgewöhnt hatte, entdeckte ich dann doch in so manchem Kuchen Spuren von diversen roten Beeren, nachdem ich schon fleißig davon gegessen hatte. Der Ausschlag blieb irgenwann von selbst weg, genau datieren kann ich das nicht mehr, irgendwann in der Pubertät.
Heute bin ich gottseidank allergiefrei.

Tse Tse
25.02.2006, 18:02
Ach, zu den Beeren fällt mir eine blöde Geschichte ein.
Morgens hatte ich einmal rote Pünktchen im Gesicht. In der Schule sind mir die dann auch bei einem Freund aufgefallen. Wir fanden's lustig und dachten, dass sei von den Erdbeeren gekommen, die wir abends zuvor gegessen hatten.
Später im Lauf des Tages waren wir dann beim Arzt, weil wir uns doch krank fühlten.
Der lachte und meinte, ne das kam nicht von den Erdbeeren, das sind Röteln. :-oopss

Doctöse
25.02.2006, 19:02
Ich hab vor 4 Jahren (ja, da war ich auch schon erwachsen :-D ) ne Pollenallergie entwickelt. Laut Allergietest Gräser-, Roggen- und Birkenpollen. Letztes Jahr wars dann am schlimmsten, ich hab es ja immer geschafft, etliche Male in einer Minute zu niesen, aber da hab ich gedacht, es nimmt kein Ende. Niesen, bis das Blut strömte :-(( Naja, Atmen war dann irgendwie auch schwierig. Die Tränen liefen sowieso. Ich hab das Gefühl, es wird von Jahr zu Jahr schlimmer.
Ansonsten bin ich noch allergisch gegen Schmuck, der nicht aus Edelmetall is, halt diesen Modeschmuckkrempel. Hab da böse Erfahrungen mit Piercings gemacht, die angeblich aus "Chirurgenstahl" sein sollten. Echte Titanpiercings bereiten mir allerdings keine Probleme. Ansonsten hab ich eigentlich nur Silberschmuck. Und der Ehering sollt bitte aus Platin sein :-)) ;-) (mag kein Gold)

Evil
26.02.2006, 12:23
Pollen, manche Gräser, bestimmte Apfelsorten, Holunder, Nüsse und Bananen.

Schade, eigentlich mag ich den Frühling... zwar nicht so wie den Herbst, aber trotzdem...

Muriel
26.02.2006, 13:36
Und der Ehering sollt bitte aus Platin sein :-)) ;-)
Ich werde es an entsprechende Stelle weiterleiten... :-))

back to topic:
Ich habe in meinem Leben noch keine Allergie gehabt und bin da mehr als dankbar drum! Autoimmun-Geschichten sind zwar spannend, aber aus der Ferne in Büchern reicht mir das vollkommen!

Pünktchen
26.02.2006, 13:56
Ich selbst habe seit 5 Jahren ne Katzenhaarallergie und reagiere auf verschiedene Pollen, aber das ist nicht so schlimm. Schlimmer ist das meine Mama in den letzten 10 Jahren massivst alle möglichen Allergien (Katzenhaare, Äpfel, Nüsse, Pollen) entwickelt hat und mein Bruder hat mit 22 ständige Bronchititiden und man hat vor kurzen eine Milbenallergie festgestellt.

Jemine
27.02.2006, 13:50
Ich bin allergisch gegen Haselnüsse, irgendeine Milbenart, die aber so gut wie nie hier vorkommt, Penicillin und einige Antibiotika. Seit Neustem weiß ich auch, dass ich Laktose-Intoleranz habe (weiß nicht, ob man Laktasemangel jetzt zu den Allergien zählt).
Das mit den Haselnüssen ist ganz prima, wenn man immer liebend gerne haufenweise Haselnüsse gefuttert hat, es eines schönen Tages in der Schule nicht anders macht und man sich dann röchelnd im Krankenzimmer wiederfindet, Blaulicht auf dem Wege.... Das ist jetzt schon einige Jahre her, es kam ja urplötzlich. :-nix Ich trau mich nicht so ganz auszuprobieren, ob's weg ist... Geröstete, gebackene,... Haselnüsse kann ich aber problemlos essen. :-top

Meine Ma kann genau festmachen, dass sie seit ihrer Schwangerschaft mit mir keine Äpfel mehr verträgt :-(( Was dahinter stecken könnte, ist mir auch ein Rätsel (Sorry, Mama!) Ich vertrage Äpfel prima :-)

luckyscrub
27.02.2006, 14:07
Habe mit 14 die Diagnose bekommen, gegen Hunde und Katzenhaare allergisch zu sein. Hunde kann ich noch anfassen..........bei Katzen wird es schon schwierig......mit Cetrezin können zwar Katzen anwesend sein, aber manchmal auch nicht länger als ne halbe Stunde.......dann bekomm ich schon schlechter Luft

..........und ich hätte so gern ein Haustier :-(

Prostacyclinsynthase
01.03.2006, 11:46
- Auswachsen von Allergien:
Ist es nicht so, daß das Immunsytem erst ab >12. Lebensjahr ausgereift ist? Somit könnte das IS bis zu diesem Zeitpunkt lernen, einen bestimmten Allergieauslöser als "fremd" zu erkennen.

-Und eine Theorie zur Entstehung von Autoimmunerkrankungen:
Wenn ein Antigen vorbeischneit, daß einigermaßen Ähnlichkeit mit einem Oberflächenmarker einer eigenen Zelle hat (der jedoch keine Immunreaktion auslöst), kann es aufgrund der erhöhten Antikörperkonzentration dazu kommen, daß die Antikörper auch an diese Strukturen binden (Selektivität von Antigen-Antikörper-Bindungen ist auch konzentrationsabhängig). Voila, es entsteht ein Teufelskreis, sprich Autoimmunerkrankung.

Stimmt das so?

apple
01.03.2006, 13:18
Bin seit dem Kindesalter allergisch gegen: Katzen, Erle, Birke, Haselnuss und hab ne Kreuzallergie gegen Steinobst (Äpfel, Birnen, Pflaumen, Pfirsische, Kirschen usw.) und Nüsse (Haselnüsse, Walnüsse). Irgendwie kommt aller paar Jahre eine neue Allergie hinzu: Milben, Nickel. Die Hautärztin meinte, dass auch noch ne Allergie gegen Latex dazukommen kann wenn ich dann als Ärztin täglich damit zu tun hab (toll :-peng ). Ich hab schon viel probiert, z.B. Sensibilisierung über 4 Jahre, Akupunktur, chinesischer Antiallergietee. Am besten davon hilft der Tee, da konnte ich sogar ohne Erstickungsanfälle Äpfel usw. essen. Aber weg ist es dadurch auch nicht gegangen :-nix

Neanderthal_Man
03.03.2006, 13:31
Das mit den Haselnüssen ist ganz prima, wenn man immer liebend gerne haufenweise Haselnüsse gefuttert hat, es eines schönen Tages in der Schule nicht anders macht und man sich dann röchelnd im Krankenzimmer wiederfindet, Blaulicht auf dem Wege.... Das ist jetzt schon einige Jahre her, es kam ja urplötzlich

Eine Erklärung dafür mag nicht an den Nüssen direkt liegen: An Nüssen (insbesondere Pistazien ;-) ) finden sich oft Spuren oder auch mal grössere Mengen von Schimmelpilzen. Die plötzlichen allergischen Erscheinungen könntne also z.B. durch eine Reaktion gegen Schimmelpilze entstanden sein (da reichen schon kleine Spuren, die man weder geschmacklich noch optisch bemerkt). Dafür spricht die Verträglichkeit gerösteter/gebackener Nüsse. Ein Pricktest kann hier Aufschluss bringen.

Generell können (wie immer in der Medizin) Allergien auch mal verschwinden. Ursache dafür ist, und darauf beruht ja auch das Prinzip der Hypersensibilisierung, die Ausbildung von IgGs gegen das entsprechende Allergen. Statt also die Mastzellen zu degranulieren und an die dort gebundenen IgEs anzudocken wird das Allergen beim Eintritt in den Körper durch IgGs abgefangen und neutralisiert. Die Sensibilisierung ist damit nach wie vor vorhanden, im Falle einer Abwehrschwäche, z.B. nach lägerer Viruserkrankung o.ä. kann eine Allerige auch druchaus weider auftreten, um dann wieder zu verschwinden.
Ähhh... zumindest glaube ich mich zu erinnern, das das so funktioniert - Garantie gibts nur bei Obi. :-nix