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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Aufklappwinkel oberes Sprunggelenk?



Moorhühnchen
07.03.2006, 13:43
Weiß jemand von euch Werte für Aufklappwinkel des oberen Sprunggelenks bei gehaltenen Rö-Aufnahmen? Da muß es wohl eine Einteilung nach Graden geben... :-angel

Doctöse
07.03.2006, 15:18
Hm, weiß nicht genau, ob das für dich nützlich ist. Hab vom Aufklappwinkel nur in dem Sinne gehört, daß man damit feststellen kann, was am OSG kaputt ist.

Bänderriß auf gehaltenen und gedrückten Aufnahmen des OSG:
Talusvorschub (Meßlinie von Tibiahinterkante senkrecht auf Talus):
bis 5 mm: normal
bis 10 mm: Ruptur Lig. talo-fib. ant.
bis 16 mm: Ruptur Lig. talo-fib. ant. und Lig. calc.-fib.

laterale Aufklappung:
>5º: Ruptur Lig. talo-fib. ant.
>10º: Ruptur Lig. talo-fib. ant. und Lig. calc. fib.
>20º: Ruptur aller Bänder

The Runt
07.03.2006, 17:58
Ja, Aufklappbarkeit meint die laterale Entfernung der Gelenkpartner im USG bei Supinationstress.

Hat aber eher historische Bedeutung, da es richtig weh tut. Früher wurde durch den Winkel auch die OP-Indikation gestellt. Da heute "Bänderriße" standardmässig konservativ (z.B. Zwipp-Schiene) behandelt werden, muß man den Patienten nicht mehr Schmerzen zufügen als nötig! :-meinung

test
07.03.2006, 18:12
Ja, Aufklappbarkeit meint die laterale Entfernung der Gelenkpartner im USG bei Supinationstress.

Hat aber eher historische Bedeutung, da es richtig weh tut. Früher wurde durch den Winkel auch die OP-Indikation gestellt. Da heute "Bänderriße" standardmässig konservativ (z.B. Zwipp-Schiene) behandelt werden, muß man den Patienten nicht mehr Schmerzen zufügen als nötig! :-meinung

Wobei das jedes Haus anders macht und es vom Chef abhängt.
Bänderriße am Sprunggelenk werden zwar auch teilweise operiert, insgesamt ist die Therapie aber schon eher konservativ.
Trotzdem sind hier an der Uni gehaltene Aufnahmen wohl noch üblich. :-nix

Lava
07.03.2006, 18:52
Jepp, da muss ich Test zustimmen. Der U-Chi Typ in Freiburg, den wir im Kurs hatten, hat ziemlich darauf bestanden, dass Funktionsaufnahmen noch gemacht werden. Begründet hat er das damit, dass je nach Talusvorschub oder nicht eben eine andere Schiene dran muss. Konservative Behandlung ja, aber scheinbar haben die Aufnahmen trotzdem noch eine gewisse Bedeutung bei der Therapieentscheidung. Und gegen die Schmerzen helfen Schmerzmittel. Wobei ich damals keine bekommen hab. *grummel* :-(

test
07.03.2006, 20:44
Jepp, da muss ich Test zustimmen. Der U-Chi Typ in Freiburg, den wir im Kurs hatten, hat ziemlich darauf bestanden, dass Funktionsaufnahmen noch gemacht werden. Begründet hat er das damit, dass je nach Talusvorschub oder nicht eben eine andere Schiene dran muss. Konservative Behandlung ja, aber scheinbar haben die Aufnahmen trotzdem noch eine gewisse Bedeutung bei der Therapieentscheidung. Und gegen die Schmerzen helfen Schmerzmittel. Wobei ich damals keine bekommen hab. *grummel* :-(

Zu mir meinte der Arzt, dass die Begründung des Chefs wohl auch wäre, dass bei intakten Bändern gar keine Schiene notwendig ist man also sonst ja jeden auch den gesunden behandelt. :-nix

Moorhühnchen
07.03.2006, 23:19
Ah, Danke für eure Antworten!
Gefragt habe ich eigentlich, weil ich ein sog. "Hypermobilitätssyndrom" habe... Ich find's nich tragisch, ich knicke halt einfach nur öfter um, als andere! :-blush

Aber ich wollte einfach mal wissen, wie ich dann einen Aufklappwinkel von 7 Grad beurteilen muß - also bei einem "normalen" Menschen müßte ich dann mit einem Bänderriß (oder -dehnung) rechnen??
In meinem Brief vom Orthopäden steht jedenfalls: "Aufklappwinkel mit 7 Grad noch im Normbereich" :-))

Kerstin18
08.03.2006, 23:06
Hat aber eher historische Bedeutung, da es richtig weh tut. Früher wurde durch den Winkel auch die OP-Indikation gestellt. Da heute "Bänderriße" standardmässig konservativ (z.B. Zwipp-Schiene) behandelt werden, muß man den Patienten nicht mehr Schmerzen zufügen als nötig! :-meinung


So historisch ist das nicht...mein Doc hat mich gequält!!! ;-) Hab's aber gerade noch überlebt, lege aber keinen Wert auf Wiederholung!

Moorhühnchen
09.03.2006, 00:01
Stimmt, Du bist ja letzten Sommer auch so schön durch die Uni gekrückt :-))

Kerstin18
09.03.2006, 00:33
Stimmt, Du bist ja letzten Sommer auch so schön durch die Uni gekrückt :-))

...und leider "krücke" ich zum Teil immer noch, aber gaaaanz gaaanz langsam wird's besser. Hätte nie gedacht, dass ein Bänderriß so langwierig sein kann.

Wie kam's denn zu Deinem "Hypermobilitätssyndrom" (Tolles Wort!!! Noch nie gehört! Ich finde kapsuloligamentäre Instabilität schöner) ? Auch mal'n Bänderriß gehabt? Oder hast Du allgemein ziemlich lasche Bänder?

Moorhühnchen
09.03.2006, 12:11
Wie kam's denn zu Deinem "Hypermobilitätssyndrom" (Tolles Wort!!! Noch nie gehört! Ich finde kapsuloligamentäre Instabilität schöner) ? Auch mal'n Bänderriß gehabt? Oder hast Du allgemein ziemlich lasche Bänder?

Ja, weiß nicht - scheinbar hat man sowas oder man hat es wohl nicht... :-nix
Wahrscheinlich allgemein lasche Bänder, wenn ich sehe, wie weit ich meinen Daumen umbiegen kann!
Hab vorher auch noch nie was davon gehört, es war ein "Nebenbefund" als ich das erste Mal bei einem Orthopäden war...
Und als ich vorletztes Jahr 8 Wochen Schmerzen im OSG hatte, wurde dann halt mal 'ne gehaltene Aufnahme gemacht: Ergebnis waren die 7° Aufklappwinkel, die dann aber ohne Konsequenz geblieben sind... :-oopss
"Na, bei Hypermobilitätssyndrom sind solche Werte noch normal!"

Im Prinzip hätte man sich die Aufnahme auch sparen können!! :-meinung