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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : EMD oder elektromechanische entkoplung



Buddy
11.03.2006, 12:46
Hallo,

ich erbitte euch um hilfe. Bei den Vorbereitungen auf meine RA Kurs habe ich mir noch mal die Verschiedenen Formen des Herz-Kreislauf Stillstands angeguckt.

Hier werden das Kammerflattern und Kammerflimmer, die Asystolie und die elektromechansiche dissoziation erwähnt.

Das letztere wirft bei mir ein par Fragen auf, denn in der mir vorliegenden Literatur wird von einer elektromechanischen entkopplung gesprochen was glaube ich das gleiche wie eine elektromechansiche disoziation ist. Bis dato war ich der auffasung das dies eine elektrische Erregung im Herzen ist die allerdings keine wirkung auf das Herzmuskelgewebe hat. Somit ein Auswurf von Blut nicht stadtfindet. In einem Buch das ich lass stand jedoch das schon eine Muskelaktion vorhanden ist, aber diese so gering ist das hierdurch weder der Herzmuskel geschweigeden der Körper adequat duchbutet werden kann.
Doch wird weiter erwähnt das die "weak Action" und Hyposystolie das gleiche seihen wie die EMD, ist dem so? Mich interresiert wo der Unterschied liegt, der Pschyrembel gab mir bisher leider nur die information das die Hyposystolie und die EMD nicht das gleiche sind, leider fand ich aber in ihm keinen beitrag zur Hyposystolie (was man sich ja noch herleiten kann), mechanische entkopplung oder mechanische dissoziation. Über hilfe eurerseits wäre ich sehr erfreut.

mfg Kim

Dr. Pschy
11.03.2006, 13:48
Zunaechst einmal ist festzustellen, dass eine elektromechanische Entkoppelung, eine elektromechanische Dissoziation (EMD)und eine pulslose elektrische Aktivitaet (PEA) synonym verwendet werden. Alle Ausdruecke beschreiben die Tatsache, dass elektrische Aktivitaeten des Herzens (egal welcher Art) nicht in eine mechanische Kontraktion umgesetzt werden.
Es kann durchaus sein, dass Teile des Myokards bei vorliegen einer EMD noch auf die elektrische Aktivitaet ansprechen und eine (evtl. verringerte) Reaktion zeigen, die aber von keinerlei Blutauswurf begleitet ist. Das laeuft aber trotzdem unter EMD, da man von aussen nicht abgrenzen kann ob Myokard (teilweise) erregt wird oder nicht.

Der Ausdruck "Hyposystolie" ist eher nicht gelaeufig, wird aber laut Herold Innere Medizin mit den obigen gleichgesetzt. In meinen Pschyrembel (258. Auflage) ist der Ausdruck gar nicht verzeichnet.

abcd
11.03.2006, 13:56
Aus dem Springer-Lexikon:
Hyposystole (Hy|po|sys|to|le) (engl.: hyposystole) f: unvollständige oder abgeschwächte Systole*

DanielOliver
12.03.2006, 00:26
Zunaechst einmal ist festzustellen, dass eine elektromechanische Entkoppelung, eine elektromechanische Dissoziation (EMD)und eine pulslose elektrische Aktivitaet (PEA) synonym verwendet werden. Alle Ausdruecke beschreiben die Tatsache, dass elektrische Aktivitaeten des Herzens (egal welcher Art) nicht in eine mechanische Kontraktion umgesetzt werden.
Es kann durchaus sein, dass Teile des Myokards bei vorliegen einer EMD noch auf die elektrische Aktivitaet ansprechen und eine (evtl. verringerte) Reaktion zeigen, die aber von keinerlei Blutauswurf begleitet ist. Das laeuft aber trotzdem unter EMD, da man von aussen nicht abgrenzen kann ob Myokard (teilweise) erregt wird oder nicht.

Der Ausdruck "Hyposystolie" ist eher nicht gelaeufig, wird aber laut Herold Innere Medizin mit den obigen gleichgesetzt. In meinen Pschyrembel (258. Auflage) ist der Ausdruck gar nicht verzeichnet.

Meines Wissens nach spricht man inzwischen am liebsten von PEA, da dieser Ausdruck die ganze breite der möglichen Ursachen besser wiedergibt als EMD/EME. Die häufigste Ursachen für Pulslosigkeit trotz funktionaler Rhythmen im EKG sind halt nicht Probleme mit der Kontraktilität durch Elektrolytentgleisung/Intox u.ä. sondern Hypovolämie/Lungenembolie/Perikardtamponade, bei denen dass Problem ja primär nicht in einer unzureichenden Kontraktilität der Myokardzellen liegt.

Und wenn du nicht gerade eine ziemlich zentrale arterielle Druckmessung hast kannst du wohl kaum unterscheiden ob da jetzt 0 oder 10 ml aqusgeworfen werden und ob da noch eine minimale Druckamplitude zu registrieren ist. Klinisch macht dass dann ja auch keinen Unterschied.