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tine98
18.05.2006, 16:40
Hallo, ich habe vor, während des PJ`s schwanger zu werden und wüßte gern, wie sich das verträgt, insbesondere mit Derma und Chirurgie. Kennt jemand die Regelungen für Niedersachsen und hat das selbst schon mal durchgemacht? :-)

Kackbratze
18.05.2006, 19:13
Da wo Röntgenstrahlen zum Einsatz kommen, bist Du automatisch raus (Chir und Radio).
Was Chemotherapeutika anbetrifft auch. und die gibts auf jeder Station...

frag doch einfach im PJ Krankenhaus nach wie die das regeln oder regeln würden.
Ausserdem durch den Mutterschutz würdest Du ja PJ-Tage/Tertiale verlieren, dass darf man auchnicht vergessen.

Apropos...darf man überjhaupt im PJ in Mutterschutz? Man ist ja offiziell Student/in und nicht Arbeitnehmer...

macepaker
18.05.2006, 20:29
Jupp, im OP am Tisch stehen fällt auch weg, Blutabnehmen, Infektionsstation, Intensiv(?), ...
Mutterschutz gibs nicht, Du verlierst den Teil, den Du fehlst. Keine Ahnung, ob das Tertialweise oder nur die Monate nachzuholen sind.

Rugger
18.05.2006, 21:17
Jupp, im OP am Tisch stehen fällt auch weg, Also, wir haben hier (in der Schweiz) durchaus Hochschwangere (> 6Monate), die noch in den OPs gehen...

R.

DoktorW
18.05.2006, 21:42
Ich hatte eine PJ-Kommilitonin, die wurde im Chir Tertial schwanger und durfte eigentlich nix mehr machen außer zu Früh- und Spätbesprechung zu gehen :-))

Ein paar Anamnesen hat sie noch gemacht, das wars.

Aber ich würde mich da auch keiner Gefahr aussetzen!!

Kackbratze
19.05.2006, 07:23
Ich weiss nicht, ob die SChweiz relevant ist,wenn explizit nach Niedersachsen gefragt wird.

Ich denke auch, dass das mit den Schwangerschaften im KH so eine Sche ist.
man sieht in Deutschland ja auch selten Assistenzärzte/OAs die schwanger weiterarbeiten.
Es geht zwar bis zu einem bestimmten Monat auch in Deutschland, aber man darf halt (fst) nix mehr machen, ausser auf Station n bischen rumlaufen.

murkel
19.05.2006, 07:37
während meines chirurgie-tertials hab ich auch kurzzeitig mit einer schwangeren pjlerin zusammengearbeitet. für sie waren es die letzten wochen des letzten tertials und sie war mittlerweile schon recht weit. sie war während ihres gesamten chirurgie-tertials schwanger. sie durfte/musste zwar nicht mehr in den op, hat dafür die gesamten organisatorischen sachen auf station erledigt: befunde ranschaffen, briefe schreiben, patienten kodieren, tumorkonferenz vorbereiten,...

Rugger
19.05.2006, 09:14
Ich weiss nicht, ob die SChweiz relevant ist,wenn explizit nach Niedersachsen gefragt wird.Weil hier bislang bestimmt auch nur Niedersachsen geantwortet haben... :-keks

R.

trina1081
19.05.2006, 09:20
Ich hatte während meiner Famulatur in der Gyn eine schwangere Assistenzärztin.
Die durfte auch nur die Stationsarbeit machen, allerdings nur auf der Gebh.-Station.

Evil
19.05.2006, 17:19
Eine Kollegin in der Anästhesie hat bis zum 7. Monat ungefähr noch Narkosen gemacht, allerdings in Sälen ohne Röntgen (Gyn) und lachgasfrei.

Persephone
19.05.2006, 18:02
Ich hab mit einer Schwangeren PJ auf der Neuro gemacht. Sie durfte alles, was jeder Arzt auf der Neuro auch macht. Da hat man halt sowieso keine langen Steharbeiten und Strahlenbelastung. Sie mußte aber leider früher aufhören, weil sie in der 28. SSW Wehen bekommen hat. Aber der Streß wird in der Assistenzarztzeit bestimmt nicht weniger... also warum nicht im PJ?! Nur vielleicht besser (wenn schon geplant) in einem konservativen Fach. :-)

Kaulquappe
31.05.2006, 19:10
Ich bin selber gerade hochschwanger im letzten PJ-Tertial und hatte auch noch Derma als Wahlfach :-top, deshalb helfen dir meine Erfahrungen vieleicht ein bißchen weiter (auch wenn ich in BaWü bin).
Es hängt sehr stark von dir selbst ab, wie viel du machen willst. Du kannst eigentlich alle Tätigkeiten verweigern, bei denen du mit infektiösen Sachen in Berührung kommen könntest etc.. Die Frage ist dann allerdings, welche Tätigkeiten dann noch übrig bleiben (Patienten-Aufnahme, Papierkram) und ob dir das als PJ-Ziel ausreicht. Immerhin ist das PJ eine sehr gute Möglichkeit, viel Praktisches zu üben.
Für mich stand schon vor dem PJ fest, dass ich, falls es mit dem schwanger werden klappt, trotzdem soviel wie möglich machen will. D.h. ich nehme weiterhin Blut ab, lege Viggos, nähe etc.. Aber immer und alles mit Handschuhen und natürlich nie bei Patienten, bei denen eine Infektion mit HCV, HBV, HIV bekannt ist, oder die mir nicht geheuer sind. Und mit der Schwangerschaft im Hinterkopf passt man sehr viel mehr auf (sorgt vorher für einen leeren Abwurf, legt nie Nadeln auf die Bettdecke...). Von ärztlicher Seite war das immer ok.
Im ersten Tertial habe ich Derma gemacht, da waren sehr viele OPs in Lokalanästhesie und bei denen war ich auch dabei bzw. habe auch Haut-PEs gemacht. In der Frühschwangerschaft würde ich/wollte ich nicht in Intubationsnarkosen (wegen Narkosegasen, ist nicht ganz klar, ob die in der Frühschwangerschaft ein erhöhtes Abortrisiko machen), war kein Problem. Ansonsten muss man in der Derma eigentlich nur bei exanthematischen Patienten etwas mehr aufpassen, im Zweifelsfall bin ich halt nicht mit in die Untersuchungskabine. Insgesamt ist Derma aber ein gutes Schwangerenfach.
Zur Zeit bin ich im letzten Tertial in der Chirurgie und nach Rücksprache mit den Gynnies und den Anästhesisten bei uns am Haus (die auch schwanger in den OP gehen), habe ich mich auch dafür entschieden, bei kürzeren OPs zu assistieren, wenn Not am Mann ist. D.h. Lap-Gallen, Hernien etc.. Ich weiß, dass mich jederzeit jemand ablösen kann und ich auch von einem Tag auf den anderen sagen kann, dass ich nicht mehr in den OP gehe. Außerdem sind die Chirurgen bei uns im Haus supernett und fragen oft während der OP, ob es noch geht etc.. Und natürlich sind OPs, bei denen geröngt wird, absolut tabu! Mir wurde auf jeden Fall nicht verboten, mit in den OP zu gehen.

Noch ein paar Anmerkungen:
- Als Schwangere sind es immer deine Entscheidungen, was du machen willst oder nicht, zwingen kann dich keiner. Ich persönlich finde ein geplantes PJ, in dem man so gut wie nichts mehr macht, nicht sinnvoll. ICh würde eine Schwangerschaft nur dann planen, wenn ich auch wichtige PJ-Tätigkeiten machen will (muss ja nicht der OP sein...).
- Die Verwantwortung für dein Kind trägst du von Anfang an ganz alleine, alleine dass reicht schon aus, dass man mal lieber vor der Zimmertüre wartet oder insgesamt sehr viel weniger leichtsinnig ist.
- Meine Schwangerschaft war bis jetzt problemlos, dass muss aber nicht immer so sein. Es kann dir gut passieren, dass du ab der 20.Woche nicht mehr arbeiten kannst oder in der Frühschwangerschaft nur noch spuckst. Vorher weiß man es halt nicht.
- Das Mutterschutzgesetz gilt nicht für Studentinnen im Praktikum. Aber in BaWü ist es kein Problem, in der Schwangerschaft oder nach der Geburt bis zu einem Jahr auszusetzen, ohne dass man einen abgeleisteten Tag verliert (d.h.. du kannst auch mitten im Tertial unterbrechen, ohne, dass du das gesamte Tertial wiederholen musst). Ich denke, dass gilt auch für alle anderen Bundesländer.

Ich kann nach fast 9 Monaten PJ und fast 9 Monaten Schwangerschaft diese Kombination empfehlen :-dafür . Aber das ist wohl sehr individuell. Wünsche dir viel Glück bei der Entscheidung,

Kaulquappe mit Kaulquappe im Bauch

tine98
01.06.2006, 21:32
Danke Kaulquappe, damit hast du mir schon echt geholfen:) Wann haste deine Schwangerschaft denn sozusagen bekanntgegeben und wem(Stationsarzt, chefarzt,Vertrauensdozent)?Weißt du, was für gelder einem dann so zustehen (man ist ja quasi noch student)?

Kaulquappe
05.06.2006, 16:31
Also, den jeweiligen Assistenzärzten habe ich es von Anfang an gesagt, weil ich ja dann einige Dinge nicht mehr gemacht habe (in der Derma Blut bei Patienten mir Mollluscen etc. abnehmen). Und bei den Oberärzten hat es sich unglücklicherweise schnell rumgesprochen, weil ich ja dann auch nicht mehr in Intubationsnarkosen gegangen bin (Frühwschwangerschaft) und der Oberarzt nicht der verschwiegenste war.
Sonst wusste es auf Station bis zur 12. Woche niemand.
Zum Geld: dir steht normalerweise Erziehungsgeld und Kindergeld zu. Bzw. in deinem Fall dann das Elterngeld, was für dich leider schlechter ist als das Erziehungsgeld (weil das noch 24 Monate gezahlt wird, das Elterngeld nur 12 Monate). Kommt halt auch drauf an, was der Vater so verdient und ob ihr zusammenlebt/verheiratet seid. Mein Mann macht auch PJ, d.h. wir werden nach der Geburt einiges bekommen. Sonst gibt es noch eine einmalige Zahlung für Schwangerschaftsbedarf/Kinderzimmer für Leute unter einem bestimmten Mindesteinkommen. Wir haben es nicht beantragt, weil wir auch so über die Runden kommen. Lass dich doch einfach vom Studentenwerk beraten, die wissen da ganz gut BEscheid.

Ach ja, falls ihr wirklich Nachwuchs plant, würde ich schauen, dass du möglichst noch den praktischen Teil fertig bekommst, bevor der errechnete Termin ist. Dann ist es einfach ein bißchen unkomplizierter, als dann noch ein paar Wochen machen zu müssen, wenn das Kleine schon da ist. Aber manchmal geht es einfach erstaunlich schnell und dann wird man es auch irgendwie hinbekommen ;-) .
Und noch was: ich habe noch nach alter AO studiert und mein 2. Stex vor dem PJ gemacht. Falls du nach neuer AO studierst, musst du dann halt mit Säugling auf das große Examen lernen. Da habe ich keine Erfahrungswerte dazu, aber ich stelle es mir ziemlich stressig vor. Aber es gibt hier bestimmt genug Mütter, die mit Baby aufs Zweite gelernt haben...

Viele Grüße,
Kaulquappe mit Kaulquappe im Bauch

gestern
15.06.2006, 22:27
Hallo,ich war 2 letzten Tertirialen schwanger(Innere und Chirurgie).Während Innere hab ich alles gemacht,weil davon wusste kein Mensch. Auf Chirur.Station dürfte ich selber wählen was ich machen will:also im OP stehen für kurze Zeit(Hernie,Appendix),Verband weschseln,Blut hab ich doch abgenohmenn mit 2 Handschue(aber das wollte ich selber,sonst ist das verboten).In 38 SSW hab ich 3.Statsexam bestanden,hab den ersten Prüfungstermin bekommen.Also es hat geklappt...

franzana
25.09.2006, 16:30
hi, bin gerade dabei mein zweites pj tertial(innere) zu absolvieren und danach steht noch chirugie aus... nur ich bin in der 12. SSW und die Oberärztin meiner Station hat es mitbekommen und macht jetzt ein totales drama daraus. mit nadeln und spitzen gegenständen darf ich nichts mehr machen, sprich nichtmal blut abnehmen, infusionenen anlegen etc. und eigentlich soll ich auch mit mundschutz rumlaufen, da potentiell infektiöse aerosole nicht auszuschliessen sind.
ich für meinen teil würde allerdings gerne weiter normal behandelt werden. ich habe ihr erklärt, dass ich jetzt noch vorsichtiger bin als als nicht-schwangere, d.h. handschuhe sind pflicht, die nadeln sichere ich sofort im abwurf etc.... aber sie lässt nicht mit sich reden. ich bin deshalb grade ziemlich depremiert, denn es scheint so, als ob zwar die "negativen" mutterschutzregeln auch für studentinnen/pj-ler gelten, aber nicht die "positiven", wie zb mutterschutzfrist vor der entbindung.

jetzt habe ich sorge, dass ich mein chirugie tertial unter diesen umständen genauso knicken kann. habe im Landesprüfungsamt nachgefragt und die haben mir gleich pauschal gesagt, dass ich dann ja nicht in den OP kann und damit auch nicht das Tertial nicht anerkannt bekomme. Auf Nachfrage meinten sie dann, dass das eventuell vom Lehrkrankenhaus abhängig sei, ob man in den OP dürfe oder nicht, ihnen sei aber nur bekannt, dass man wegen schwangerschaft pj aussetzen sollte.
ich bin jetzt gerade stinksauer, dass man wegen Schwangerschaft dazu gezwungen wird, sein studium in die länge zu ziehen und einem von allen seiten eher noch steine in den weg gelegt werden. Soviel zum kinderfreundlichen deutschland!

kennt jemand ein lehrkrankenhaus in berlin und umgebung, die auch bereit wären schwangere in chirugie auszubilden?
würde mich freuen, wenn es jemanden gibt, der mich aufbauen könnte-

tine74
25.09.2006, 17:56
Ist blöd für Dich, aber wenn ich so an meine Schwangerschaften denke (und eigentlich ging es mir echt gut dabei), dann hätte ich da schon gar keine Lust zu gehabt, im OP zu stehen, war eigentlich immer nur dauermüde und hatte Konzentrationsprobleme :-nix
die Folge war, dass ich das PJ verschoben habe.... (nächsten April fang ich dann doch mal an und hab dann 5 Jahre!!!!!! pausiert - dafür aber auch zwei tolle Jungs :-love )...


Allerdings wird das schon von KH zu KH unterschiedlich geregelt, in meinem "Haus und Hof"-KH, in dem ich einiges an Famulaturen gemacht habe, kann ich mich noch gut an zwei schwangere Assistentinnen in der Gyn erinnern, die noch operiert haben (und das sah schon lustig aus, aber nicht bequem, wenn man sich mit dem Bauch immer so leicht vorbeugen muss, um überhaupt ans OP-Feld zu kommen...)

murkel
25.09.2006, 18:08
als ich in der chirurgie war, war auch eine mit-pjlerin schwanger. es war ihr letztes tertial und sie war auch kein einziges mal im op während des tertials. sie hat die komplette stationsarbeit übernommen. und ich wüsste nicht, dass sie irgendwelche probleme mitdem lpa bekommen hätte. ich würde mich einfach mal in dem krankenhaus, in dem du dein chirurgie-tertial machen willst, informieren, ob es probleme geben könnte. und solange sie dir die pj-bescheinigung ausstellen... und das lpa muss ja auch nicht immer alles wissen... :-oopss

Kaulquappe
29.09.2006, 23:25
Franzana, eigentlich sollte das LPA gar nichts von deiner Schwangerschaft mitbekommen. Solange du eine Tertialbestätigung von den Chirurgen deines Hauses bekommst, erfahren die ja gar nicht, ob du im OP warst oder nicht.
Ich würde also einfach mal bei den Chirurgen vorbeischauen und ihnen mitteilen, dass du schwanger bist und aber trotzdem soviel Chirurgie wie möglich machen möchtest. (Nur informieren, damit sie dich nicht voll einplanen und dann am ersten Tag in der Chirurgie total überrascht werden). Wenn du in den OP mitgehen willst, dann frag einfach, ob das möglich ist. Manche überlassen das einem selbst, andere leider nicht. Auf keinen Fall würde ich ansprechen, dass das Tertial ohne OP nicht gültig sein könnte, nur nicht auf schlechte Ideen bringen.
Und zu deiner Beruhigung: ich habe noch nie von jemandem gehört, der gezwungen wurde, während der Schwangerschaft mit dem PJ auszusetzen, obwohl er weitermachen wollte.

Wir waren übrigens auch zu zweit schwanger in der Chirurgie: die andere PJlerin war nie im OP, hat aber auch sonst fast nichts gemacht (kein Blut abgenommen, Fäden gezogen etc.) und hat trotzdem ihre Tertialbestätigung bekommen. Ich stand bis 2 Wochen vor der Geburt am Tisch und habe es nicht bereut. Aber die Wahl hat man meistens selbst.

Alles Gute und Viel Glück,
Kaulquappe mit Kaulquappe (3 Monate) outside

Mamica
17.10.2006, 09:12
Ich hab schon einen Kleinen, möchte nächsten April mit dem PJ anfangen, aber auch nochmal schwanger werden - am besten Dezember/Januar, damit die ersten drei Schwangerschaftsmonate rum sind, bis ich ins Krankenhaus muss - bei meiner ersten Schwangerschaft hatte ich gerade Blocksemester und fand es total übel, jeden Morgen mich pünktlich aus dem Bett quälen zu müssen, habs zwar schon geschafft und auch das Blocksemester durchgestanden, aber bei meiner zweiten Schwangerschaft (hab mein erstes Baby dann mit 10 Wochen verloren) war Kurssemester und ich konnte ausschlafen und mich mehr ausruhen, da gings mir viel besser und das würde ich jetzt vorziehen.
@Kaulquappe: Man darf im PJ in BW 2 Jahre aussetzen. Auf den Seiten vom LPA steht, dass einem abgeleistete PJ-Teile anerkannt werden, wenn sie nicht länger als 2 Jahre zurückliegen.