PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bruno ist tot!



Seiten : 1 [2] 3

dreaming
26.06.2006, 21:55
Schau grad nen Bericht darüber. Ein Typ in den Bergen konnte den Bären zwei Stunden lang beobachten und ist sehr nah an den Bären kommen!!! Alamierte sofort die Polizei aber die fühlten sich nicht mehr zuständig!!!! Sry aber das ist eindeutig zu viel.

Ich finde es mehr als arm, dass die den erschiessen mussten. Peinlich, peinlich *find*

Grübler
26.06.2006, 22:08
*schnüff*

Keine Sichtungsmeldungen mehr im Fernsehen. Kein Lachen mehr über den
kecken Bären, der sich der "Zivilisation" entzieht. Schade.

*schnüff* Ruhe in Frieden, Bruno *schnüff*

Deelirium
26.06.2006, 22:35
ich finde es auch echt beshceuert..wurde erschossen weil er in menschennähe schaafe und kaninchen gerissen hat...
da frag ich mich was denn rein arterhaltungstechnisch wichtiger ist- der einzige in deutschland lebende bär oder so´n paar hühner und schaafe...

versteht das einer? ich nicht.:-???
ich war traurig! armer Bruno!

Wusstet ihr dass die schützen anonym gehalten werden um sie zu beschützen, soll angeblich schon drohungen gehagelt haben von bärenfreunden..wenn ihr mich fragt kein wunder

Leijona
27.06.2006, 00:29
ein bericht auf www.spiegel.de - ein interview mit einem wildtierforscher.

der meint, dass bruno einfach ein halbwüchsiger halbstarker gewesen sei , kein problembär!
er sei lediglich auf der suche nach einem neuen revier gewesen, nachdem er (wie es üblich sei) von seiner mutter vertrieben wurde.
da er aber immer wieder aufgespürt und aufgescheucht wurde, habe er gar kein revier finden können sondern suchte immer weiter..
weil diese suche anstrengend war, riss er vermehrt einfach zu bekommende tiere wie zb schafe.


warum kann man sowas nicht berücksichtigen BEVOR man den bären abschiesst????

Tombow
27.06.2006, 11:42
Dieser Wildtierforscher hat sich mit den eigenen Aussagen im Spiegel als inkompetent disqualifiziert. Und somit nicht glaubwürdig:

-normalerweise MEIDEN Braunbären Menschenkontakt. Wenn sie ihre Scheu von Menschen verlieren, ist das ein Problem. Es gibt sehr wohl (und nicht zu knapp) Fälle, wo sich Bären nicht nur in Menschennähe trauen und in Müll wühlen, sondern auch Menschen anfallen. Ist einfach zu erklären - der Bär hat schon "Mensch" mit "Nahrung" assoziiert, da würde er auf der Suche nach Eßbarem auch einen Menschen töten, falls dieser zwischen ihm und der Nahrung steht. Mag vielleicht gerechtfertigt sein, wenn man sich zwischen der Mülltonne und dem Bär stellt. Aber es sind auch genug Fälle bekannt, wo Bären in Häuser eingedrungen oder Camper angefallen haben. Kurz, hier disqualifiziert sich dieser "Wildtierforscher" völlig. Daß Bruno seine Menschenscheu verloren hatte, war KEIN Zeichen, daß er ungefährlich sei, sondern viel eher eine Gefahr.

-und noch einmal disqualifiziert sich unser "Wildtierforscher". Mit seiner Aussage, seine Mutter hätte Bruno beigebracht, nicht zu einem Kadaver zurückzukehren. Seit Jahrhunderten ist bekannt, daß Braunbären (im Unterschied zu Polar- und Schwarzbären). KEINE KADAVER fressen, sondern nur Tiere, die sie selbst getötet haben. Und wenn der Bär schon ein Schaf angefallen, dann liegenlassen hat, selbst wenn er zurückkehrt, würde er es nicht fressen. Daß er Schafe angefallen, aber nicht gefressen hat, ist schon eine besorgniserregende Verhaltensauffälligkeit gewesen.

-der Bär sei "auf der Suche nach einem Revier". Dieser "Wildtierforscher" hätte vielleicht wissen müssen, daß man jahrzehntelang in Nordamerika versucht hat, Bären, die ihre Menschenscheu verloren und Menschen angefallen haben (s.o.) in neue Gebiete umzusiedeln. Mit dem Ergebnis, daß solche Tiere entweder ins ursprüngliche Revier zurückgekehrt sind und/oder sich wieder in der Nähe von Menschensiedlungen begeben und das gleiche (gefährliche) Verhalten gezeigt haben. Außerdem, wo der Bär quer durch Österreich gezogen ist, hätte er wohl genug Möglichkeiten, ein geeignetes Revier zu finden. Und sooooooooooviele seiner Artgenossen gibt es in Österreich auch nicht, daß er wegen Revierkonflikte soweit nach Norden gezogen ist. Auch hatte er kein Zwang, sich in der Nähe von Menschensiedlungen zu begeben.

In diesem Sinne - der Abschuß war gerechtfertigt und richtig.

funny
27.06.2006, 12:06
In Deutschland ist halt immer gleich jemand ein PROBLEM, das sich nicht an die Vorschriften hält. Das ist ein riesiges Problem. Wenn es sich nicht verhält, wie erwünscht, wird es eben erschossen....

Tombow
27.06.2006, 12:11
Falls du nicht verstanden hast - es geht hier nicht um Vorschriften, sondern um abweichendes Verhalten, was sich schon bei Bären als gefährlich herausgestellt hat und wodurch schon Menschen gestorben sind.

MarkusM
27.06.2006, 12:41
Jaja... wenn sich Politiker auch für andere Dinge so einsetzen würden, um Menschenleben zu retten...

Ob der Bär nun tatsächlich gefährlich ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Dazu fehlt mir einfach das Know-How. Aber die ganze Geschichte hat doch einen sehr herben Beigeschmack: Fünf Wochen sucht man nach dem Bär, findet ihn nicht, dann kommt die Abschussgenehmigung - wenige Stunden später ist er tot.

Der Bär wurde zum Politikum. D.h. niemand wollte die Verantwortung tragen, wenn der Bär tatsächlich jemanden verletzen sollte - die Tötung war die einfachste Methode. Nicht nur, dass ich das persönlich bedenklich finde, werden das mit Sicherheit auch Gerichte überprüfen.


Kritisiert wurde insbesondere, dass Schnappauf eine Abschussgenehmigung niemals gutheißen hätte dürfen, zumal der Bär entsprechend dem bayerischen Jagdgesetz kein jagbares Wild ist und somit eine Kompetenzüberschreitung wenn nicht gar die Anstiftung zum Wildfrevel vorliege. Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/JJ1

Mich stört auch die Panikmache. Wie wahrscheinlich ist es, dass jemand von einem Bären in Deutschland getötet wird? Wie wahrscheinlich ist es, dass sich nachher jemand in sein Auto setzt und in diesem stirbt? Tja... beim medienwirksamen Bären wird sofort gehandelt... Das nur als kleines Beispiel.

Sidewinder
27.06.2006, 12:47
Ich finde es auch sehr bedenklich, daß der Bär einfach abgeschossen wurde, aber irgendwie ist das typisch Mensch: da taucht einmal in einer wer weiß wie langen Zeit ein Bär in unseren Gegenden auf und dann fällt einem nichts besseres ein, als ihn abzuschießen.
Daß der Bär gefährlich war möchte ich ja nicht bestreiten, aber ich denke es wäre durchaus möglich gewesen, ihn zu betäuben und zu fangen.
Anscheinend wurde aber einfach der Weg des geringsten Widerstandes gewählt, Abschießen ist halt doch einfacher als einfangen!
Ich kann jetzt nicht behaupten, daß ich dem Bären sonderlich nachtrauern würde, aber ich finde einfach, daß das fast schon pathognomonisch für unsere Gesellschaft ist: was uns nicht in den Kram passt, daß wird erschlagen (resp. abgeschossen!) - das ganze hat irgendwie etwas Steinzeitliches an sich.

funny
27.06.2006, 12:50
Ist jetzt vielleicht ein total überzogener Vergleich. Da er mir aber so spontan einfällt, schreibe ich ihn mal hin, auch wenn ich dafür Prügel beziehen werde:

Den 14-jährigen "Problemtürken" Mehmet hat man damals auch aus Bayern abgeschoben, weil er eben problematisch war. War auch ein Medienereignis...

Was nicht in die deutsche Biedermeier-Welt passt, muss halt einfach weg.

Ninchen83
27.06.2006, 13:02
Also ich finde es auch absolut *******, dass sie Bruno abeknallt haben. Und irgendwie finde ich es auch noch besonders makaber, dass sie ihn jetzt ausstopfen und ins Museum stellen wollen. Was soll denn da drunter stehen? "Unser erster Bär nach 170 Jahren. Wir haben ihn aber gleich nach 6 Wochen wieder erschossen". *mit dem kopf schüttel*
Und wenn Bruno so ein Problembär war, warum hat ihn bisher niemand erwähnt. Er kann ja nicht erst in den letzten 8 Wochen Probleme bereitet haben.
Ich denke mal, es ist auch ein Problem, dass unsere Alpen mittlerweile viel dichter besiedelt sind als vor 170 Jahren. Da kommt so ein Bär doch viel eher in Versuchung das Vieh zu reißen. Muß ihm hier ja vorkommen wie im Schlaraffenland.
Ich frage mich auch was mit dem nächsten Bären passieren wird, der die deutsche Grenze überschreitet. Wird der auch wieder erschossen wenn er mal ein Schaf reißt????

Leijona
27.06.2006, 14:08
nur eine frage, tombow,

bist du studierter biologe mit schwerpunkt europäische zoologie oder mit welcher autorität behauptest du dich besser auszukennen als ein fachmann, der seit 20 jahren bären beobachtet???

OliP
27.06.2006, 15:59
Also in der offiziellen Pressemeldung (http://www.vetline.de/suche/index.htm?d_id=8449576&text=braunbär) des Staatsministerium ist von "Durchwandern von Orten" und "bereits Drohgebärden gegenüber Wanderern" die Rede. Nach eigenen Aussagen hat man sich die Entscheidung also tatsächlich nicht leicht gemacht.
Und zu behaupten: "Ja typisch deutsch und man hat es sich wiedermal zu einfach gemacht usw." halte ich dagegen für Polemik.

little_lunatic
27.06.2006, 17:05
ich bin bruno-fan! endlich mal einer der auf die kacke gehauen hat! :-top
menschen sind auch gefährlich und bedrohen häuser, haustiere und menschen. werden sie deshalb abgeschossen?
erst wird gemeckert, dass die bären in der gegend ausgerottet worden sind und kaum ist einer da wird er getötet. und mal ehrlich wenn menschen zu BLÖD geworden sind einen bären lebend zu fangen dann frag ich mich wie wir´s überhaupt von den bäumen runter geschafft haben.

Lava
27.06.2006, 17:05
Hmm... da es in Brandenburg ja schon seit einigen Jahren wieder Wolfsrudel gibt und die auch nicht abgeschossen werden, denke ich schon, dass man sich da Gedanken gemacht hat, ob der Abschuss wirklich sein muss....

Die Wölfe haben übrigens auch mehrmals Schafe gerissen, aber da hat einfach einen Elektrozaun um die Herden gebaut, damit die wölfe sie in ruhe lassen und das hat funktioniert. :-nix

Man kann nur hoffen, dass bald wieder ein Bär kommt und man den dann in Ruhe lässt. :-dafür

Tombow
27.06.2006, 19:54
nur eine frage, tombow,

bist du studierter biologe mit schwerpunkt europäische zoologie oder mit welcher autorität behauptest du dich besser auszukennen als ein fachmann, der seit 20 jahren bären beobachtet???

Mit der Autorität, dieser "Autorität" nicht blind geglaubt und mehrere, nicht minder glaubwürdige Quellen gefunden zu haben, die was anderes sagen, als dieser "Wildtierforscher" uns weismachen will. Nur weil er im Interview als "Fachmann" mit "über 20jähriger Erfahrung" bezeichnet wird, heißt das nicht zwangsläufig, daß er recht hat oder daß er kompetent ist. Außerdem finden sich Hinweise auf seine Kompetenz nur in seinen eigenen Worten. Was an sich alleine schon stutzig macht.

Mati
27.06.2006, 19:59
ich bin bruno-fan! endlich mal einer der auf die kacke gehauen hat! :-top
menschen sind auch gefährlich und bedrohen häuser, haustiere und menschen. werden sie deshalb abgeschossen?
erst wird gemeckert, dass die bären in der gegend ausgerottet worden sind und kaum ist einer da wird er getötet. und mal ehrlich wenn menschen zu BLÖD geworden sind einen bären lebend zu fangen dann frag ich mich wie wir´s überhaupt von den bäumen runter geschafft haben.


:-meinung !!

funny
27.06.2006, 21:01
Es kann der Friedlichste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt. :-dance

luckyblue
28.06.2006, 02:16
http://www.youtube.com/watch?v=3vuN_Yi8mjA

luckyblue
30.06.2006, 10:33
"Daß Bruno seine Menschenscheu verloren hatte, war KEIN Zeichen, daß er ungefährlich sei, sondern viel eher eine Gefahr."

Sein Fluchtverhalten nach Begegnungen mit Menschen zeigt ja gerade, dass er seine Menschenscheu gar nicht verloren hat. Dass er bei der Nahrungssuche in die Nähe menschlicher Siedlungen gelangt, ist ja wohl angesicts der Besiedelung nicht weiter verwunderlich. Daraus schon zu schliessen, dass er in Wohnstuben auf Raubzug gehen wollte, ist ja nun Panikmache.

"-und noch einmal disqualifiziert sich unser "Wildtierforscher". Mit seiner Aussage, seine Mutter hätte Bruno beigebracht, nicht zu einem Kadaver zurückzukehren. Seit Jahrhunderten ist bekannt, daß Braunbären (im Unterschied zu Polar- und Schwarzbären). KEINE KADAVER fressen, sondern nur Tiere, die sie selbst getötet haben. Und wenn der Bär schon ein Schaf angefallen, dann liegenlassen hat, selbst wenn er zurückkehrt, würde er es nicht fressen. Daß er Schafe angefallen, aber nicht gefressen hat, ist schon eine besorgniserregende Verhaltensauffälligkeit gewesen."

Wikipedia sagt was anderes über Braunbären. So soll Vergraben und Rückkehr zur Beute in Zeiten der Nahrungsknappheit durchaus vorkommen. Bären mit solchen Bevorratungstendenzen werden allerdings als besonders aggressiv eingestuft. Dass Bruno sich keine Speisekammer angelegt hat, kann also auch für ihn sprechen.

Aber da du in der Verhaltensbiologie der Braunbären ja offenbar dermassen bewandert bist, könntest du den entsprechenden Passus ja mal angelegentlich redigieren.

-"der Bär sei "auf der Suche nach einem Revier". Dieser "Wildtierforscher" hätte vielleicht wissen müssen, daß man jahrzehntelang in Nordamerika versucht hat, Bären, die ihre Menschenscheu verloren und Menschen angefallen haben (s.o.) in neue Gebiete umzusiedeln. Mit dem Ergebnis, daß solche Tiere entweder ins ursprüngliche Revier zurückgekehrt sind und/oder sich wieder in der Nähe von Menschensiedlungen begeben und das gleiche (gefährliche) Verhalten gezeigt haben. Außerdem, wo der Bär quer durch Österreich gezogen ist, hätte er wohl genug Möglichkeiten, ein geeignetes Revier zu finden. Und sooooooooooviele seiner Artgenossen gibt es in Österreich auch nicht, daß er wegen Revierkonflikte soweit nach Norden gezogen ist. Auch hatte er kein Zwang, sich in der Nähe von Menschensiedlungen zu begeben."

Geplant war meines Wissens, ihn mit einem Peilsender auszustatten, um ihn im Falle einer Annäherung an Siedlungen oder Nutztierherden vemöge Gummi-Geschossen zu "vergrämen". Dass das zu funktionieren scheint und die Viecher diesbezüglich lernfähig sind, zeigt ja schon das Beispiel der Mutter - und die Tatsache, dass eben derselben Mutter die zwischenzeitlich geborenen Brüder Brunos weggefangen weden sollen, um eine Wiederholung der Ereignisse zu vermeiden.
"find a girl, settle down" Meines wissens ziehen die Petzis durch die Pampa, bis sie was Willfähriges finden (wobei Bruno ja vielleicht noch gar geschlechtsreif war). Da war wohl in Österreich nichts vakant.