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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie ausführlich macht ihr die Patientenaufnahme



Loewenzahn
08.07.2006, 16:47
Angenommen Man macht gerade sein Chirurgie-Tertial auf der Thoraxchirurgie und es kommt ein Patient auf Station dem z.B. sein Aortenaneurysama Operiert werden soll.

Wenn ich nun ausnahmsweise mal Lust habe alles richtig und musterhaft zu machen.

Soll ich mich dann Schritt für Schritt an die Aufnahmebögen der Klinik halten?
auch so Sachen wie Familien Anamenes und Soziale Anamnese Abfragen? und bei der Körperlichen Untersuchen auch vollständig neurologisch Untersuchen mit den Reflexe, den Hirnnerven und wie ist es mit den Augen und den Ohren USW.


Für Meinungen oder Erfahrungen wäre ich sehr dankbar.

Die Niere
08.07.2006, 16:49
Du gibst dir die Antwort doch schon selber. Wenn du alles richtig und musterhaft machen möchtest, gehören natürlich die Reflexe und die FA dazu.

Oder hab ich dich jetzt falsch verstanden?

gruesse, die niere

apple
08.07.2006, 17:04
Sollte man schon mit machen. Wenn ich allerdings 5-6 Aufnahmen habe und die in 2 Stunden schaffen soll (bin auch grad in der Chirurgie), mach ich die FA, BA und die Reflexe auch nicht allzu ausführlich :-oopss

Loewenzahn
09.07.2006, 10:33
Ich habe im Oktober mein 3.Stex , und manchmal da spielen bei mir Nerven etwas verrückt.
Ich überlege mir hallt was von den meisten Prüfern lieber gesehen wird. Ein Körperliche Untersuchung bei der wirklich alles im Detail Untersucht wird oder doch eher das nur die Untersuchungen durchgeführt werden bei denen man einen direkten zusammen zu dem Einweisungsgrund vermutet.

Pascal
09.07.2006, 10:53
Ich denke man muß immer versuchen sinnvoll vorzugehen. FA sollte man sicherlich kurz abfragen. Dabei interessieren mich aber nur direkte Verwandte und relevante evtl. erbliche Erkrankungen. Also direkt nach Krebserkr, Diabetes, Schildrüse, HI und ähnlichem fragen. Sonnst hörst du halt was vom schenkelhals der Oma. Und auch direkt nach Eltern, Großeltern und geschwistern fragen. Wenn es unter den Tanten irgendwelche Häufungen von Krebserkrankungen gibt werden die einem das auch erzählen, wenn man aber nur nach Verwandschaft fragt erfährt man gerne auch die Leidensgeschichte des Schwagers die einem nun ja total egal sein kann.

Ähnlich verhält es sich mit SA kurz nach Beruf fragen (Schadstoffe, Berufserkr.) und nach Familienstand und evtl. wie man lebt, also Stockwerk, alleine oder mit Frau etc. Kann halt für die Entlassung später interessant sein. Aber blos nicht lange damit aufhalten. Wenn Patienten bei solchen Fragen lang aushohlen (Satzanfänge wie: "Ja also..." oder "Das ist nähmlich so..." sind immer sehr verdächtig) und man nicht gerade sehr viel Zeit hat gleich unterbrechen. Das geht auch freundlich und ohne daß der Pat sich über den Mund gefahren fühlt. Man muß da halt etwas Fingerspitzengefühl entwickeln.

Genauso der Punkt neurol. Untersuchung. Wenn man nicht gerad in der Neuro oder Neurochir ist, und der Pat auch nicht mit dem Verdacht auf eine neurologische Erkrankung kommt nur orientierend machen. In der Inneren hab ichs da so gehalten, daß ich von oben nach unten kurz Facialis, Meningismus, Trigeminus, Pupillen, BSR, PSR, ASR, Babinski und Kraftvergleich der Hände gemacht habe. Das braucht mit etwas Übung knapp 90 sec. und man hat eigentlich einen sehr guten Überblichk ob was hart im argen ist.

sunrise10086
10.07.2006, 00:27
Ich finde, daß man immer adaptieren sollte.
FA frage ich immer ab, irgendwann möchte man den Patienten ja gerne auch wieder entlassen, da interessiert mich schon, ob der allein zuhause sitzen wird oder ob jemand da ist, der sich kümmert. Es ist auch ganz interessant zu wissen, ob jemand im 5. OG ohne Fahrstuhl wohnt wenn er nach einer Knie-TEP eine ambulante Reha machen soll... Das hat ja ggf. doch Auswirkungen auf den AHB-Antrag.
Ebenso Sozialanamnese: Rentenbegehren dabei? Berufliche Disposition, was macht die Erkrankung und die Behandlung am Ende mit dem Patienten?

Neuro: So grob mal die ganzen Standards durchkloppen (TSR, BSR, Radioperiost, PSR, ASR, Babinski, grob Sensibilität, nach Parästhesien fragen). Gefäßstatus finde ich immer ziemlich wichtig.