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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Unser kleines Klausur-Fragen-Quiz



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mc300
12.01.2007, 14:40
Wieso ist/bleibt das Blut bei Tod durch Sauerstoffmangel flüssig?


Nun das ist einfach: Wenn das Blut erstickt ist dann ist es ja tot. Logisches Beispiel: Wenn du aus einem Raum den Sauerstoff rausnimmst sind alle darin bald tot. Also sind die Gerinnungsfaktoren im Blut auch tot. Und tote Gerinnungsfaktoren machen nix mehr. Ist doch einfach.
:-stud :-stud :-stud

Skalpella
12.01.2007, 14:43
Gesetzt den Fall, dass die Gerinnungsfaktoren aerob arbeiten, bzw., vom Sauerstoff abhängig sind. Ist das so?

mc300
12.01.2007, 15:00
Also mein wilder Spekulatius:
Ich glaube es hängt damit zusammen, daß man bei Sauerstoffmangel ne respiratorische Azidose bekommt. Stimmt doch, oder? Also haben wir viele H3O+ Ionen im Blut. Viel positive Ladung also. Jetzt weiß ich noch dunkel, daß Blut schon bei Kontakt mit negativ geladenen Oberflächen sofort gerinnt. Hier wäre es also umgekehrt und BUMMS es gerinnt auch nicht. Vielleicht behindert der für das blutige Milieu "falsche" pH-Wert aber auch irgendwie den Ablauf der Gerinnung an sich. Aber wie und wo weißischnet.

Rumpelstilzchen
13.01.2007, 17:04
Was der Zahnmann sagt, könnte sein, aber ich kann das nicht bewerten, da ich es selbst nicht weiß.

Jetzt kommt noch was einfaches aus der Rechtsmedizin.

1. Was sind Wischnewski-Flecke?
2. Was sind Simon-Blutungen?
3. Was sind Paltauf-Flecke?
4. Was ist ein Messererbruch?

Ich liebe diese Eigennamen!

mezzomixi
13.01.2007, 22:58
Also mein wilder Spekulatius:
Ich glaube es hängt damit zusammen, daß man bei Sauerstoffmangel ne respiratorische Azidose bekommt. Stimmt doch, oder? Also haben wir viele H3O+ Ionen im Blut. Viel positive Ladung also. Jetzt weiß ich noch dunkel, daß Blut schon bei Kontakt mit negativ geladenen Oberflächen sofort gerinnt. Hier wäre es also umgekehrt und BUMMS es gerinnt auch nicht. Vielleicht behindert der für das blutige Milieu "falsche" pH-Wert aber auch irgendwie den Ablauf der Gerinnung an sich. Aber wie und wo weißischnet.

In meinem einen Buch stand immer nur "seit jeher wird beschrieben" .. aber keine Erklärung dafür :-))
Ich meine mich zu erinnern, dass es an der erhöhten Ausschüttung an Katecholaminen während des Erstickungsvorganges liegt (-> Gesteigerte Fibrinolyse)

I'm No Superman
14.01.2007, 21:17
1. Was sind Wischnewski-Flecke?
2. Was sind Simon-Blutungen?
3. Was sind Paltauf-Flecke?
4. Was ist ein Messererbruch?

Ich liebe diese Eigennamen!
Hast wohl Schwarze Reihe gekreuzt?

Von 1-3 habe ich nie gehört... böhmische Dörfer.....
Zu 4.: ein Messererbruch ist ein Keilbruch, der entsteht beispielsweise bei einem PKW-fährt-auf-Fußgänger-auf-Unfall (heißt das Stoßstangenanprall?); die Fraktur betrifft meist den Unterschenkel (Tibia) und die Keilspitze zeigt dabei in Richtung der Gewalteinwirkung............. so wär's logisch, weiß es aber nicht genau.

mezzomixi
14.01.2007, 21:26
Hast wohl Schwarze Reihe gekreuzt?

Von 1-3 habe ich nie gehört... böhmische Dörfer.....
Zu 4.: ein Messererbruch ist ein Keilbruch, der entsteht beispielsweise bei einem PKW-fährt-auf-Fußgänger-auf-Unfall (heißt das Stoßstangenanprall?); die Fraktur betrifft meist den Unterschenkel (Tibia) und die Keilspitze zeigt dabei in Richtung der Gewalteinwirkung............. so wär's logisch, weiß es aber nicht genau.

Simon'sche Blutungen sind Einblutungen in die Zwischenwirbelscheiben der LWS beim Erhängen. Das andere kenne ich auch nicht

I'm No Superman
14.01.2007, 21:29
Das Übermädchen hat euch was gefragt!

zu 1.
Daten für das Normogramm: Körpergewicht, Umgebungstemperatur, tiefrektale Temperatur zum Zeitpunkt des Auffindens.

Das mit dem Normogramm ist aber eine Sache, da es viele verschiedene Einflüsse auf die Körpertemperatur gibt. Das uns gezeigte Normogramm geht von einer über die Zeit konstanten Umgebungstemperatur aus, was aber nur in Ausnahmefällen passiert (Kühlhaus, Luxushotelzimmer oder so), und dann auch nur bis 23,3 Grad Celsius.

Störgrößen: Wärmeeinstrahlung auf den Körper (Sonne, Heizung), Temperaturschwankungen des Fundortes (ein Raum wird durch darin befindliche Menschen - z.B. Polizeibeamte - aufgewärmt), Gewichtsbestimmung fehlerhaft, falsch gemesse Rektaltemperaturen und so weiter.

zu 2.
Das sind die Merkbuchstaben für die Vita reducta/Vita minima. A für Alkohol, Anämie, Anoxie; E für Epilepsie, Elektrizität, Blitzschlag; I für Injury (SHT z.B.); O für Opium und ähnliche Betäubungsmittel und Medikamente; U für Urämie, Unterkühlung.

zu 3.
Unsichere Todeszeichen sind: Pulslosigkeit, Atemstillstand, Hautblässe, Abkühlung, Reflexlosigkeit.

zu 4.
Hellrote Leichenflecken finden wir z.B. bei einer CO-Vergiftung. In so einem Fall sollte man zunächst an Eigensicherung denken, da sich das Gas noch am Fundort ordnungswidrig aufhalten könnte. Weiter kommen in Frage: Unterkühlung, Feuchtigkeit. Außerdem sind Leichenflecke hellrot bei Zyanidvergiftungen, hier auch an Gefahr durch Gase denken.

zu 5.
Beim typischen Erhängen ist das Opfer im Gesicht eher blaß, da die zuführenden Gefäße schon bei geringem Druck (Carotiden bei 3 -5 Kilogramm Gewichtsauflage) komprimiert werden.

Hat das Opfer Petechien im Gesichtsbereich, ist von der Möglicheit eines Todes durch Erdrosseln und einem postmortalen Verbringen in die Senkrechte auszugehen, wobei es weitere Hinweise geben müßte, um dies nachzuweisen.

Alles super! Kriegst ne 1+ von mir! :-stud

Noch ein kleiner Nachtrag zu 3:
unsichere Todeszeichen: Merkwort ABRAHAM:
Abkühlung, Blässe, Reflexlosigkeit, Atemstillstand, Herz-Kreislaufstillstand, Atonie der Pupillen, Muskelatonie

und zu 1: "Umgebungstemperatur" ist in der Rechtsmedizin nicht eindeutig definiert => man misst (mit einem geeichten Thermometer) an mehreren Stellen, z.B. Raumtemperatur, Temperatur des Fußbodens (wenn Leiche da liegt), Temperatur in der Umgebung der Leiche, wenn die Heizung in der Nähe ist usw.

und zu 5: mit den Petechien ist's eigentlich ganz einfach. Wurde der arterielle Zufluss zum Kopf komplett unterbrochen (z.B. typisches Erhängen) gibt's keine Petechien, wird der Abfluss vom Kopf behindert, gibt's welche.

Rumpelstilzchen
16.01.2007, 07:23
Jetzt eine Frage aus der Dermatologie.

Eine 80jährige Patientin entwickelt Hautjucken sowie nachfolgend am Stamm und den Extremitäten pralle Blasen, zumeist auf erythematösem Grund. In einer Biopsie vom Blaserand finden sich deutliche Entzündungszeichen mit zahlreichen Eosinophilen.

Welche Diagnose ist am wahrscheinlichsten?


[(C) Schwarze Reihe GK3]

Flemingulus
16.01.2007, 12:44
"Älterer Patient und pralle Blasen auf gerötetem Grund" wären die Stichworte für ein bullöses Pemphigoid, wo es wenn ich mich richtig entsinne zu subepidermalen Blasen kommt. Das wäre noch eine Frage an die Histologie. Beim Juckreiz hab ich jetzt etwas gestutzt. Das hatte ich mehr mit der weiter untigen Dermatitis herpetiformis assiziiert aber :-nix

Beim Pemphigus vulgaris kommt es demgegenüber zu intraepidermalen Blasen, die labberiger sind und auf nicht-geröteter Haut stehen. Bei letzterer Erkrankung ist auch häufig die Mundschleimhaut betroffen. Dann gibts da noch das Nikolski-Phänomen, was sich auf die Verschieblichkeit der Blasen bezieht, bin jetzt nicht ganz sicher, aber ich glaub die Pemphigus vulgaris-Blasen sind verschieblich, die subepidermalen a la bullöses Pemphigoid sind es nicht. Zu beachten ist, dass das bullöse Phemphigoid in einer relevanten Minderzahl (ca. 25 %???) der Fälle eine Paraneoplasie ist, so dass wenn die Krankheitsaktivität nach Therapie etwas nachgelassen hat, sich womöglich ein Tumorscreen empfiehlt. Oder was sagt die Rumpulöse Quellenlage dazu?

Und dann gibts bei den bullösen Dermatosen noch die Epidermolysis bullosa acquisita, die sich wie das bullöse Pemphigoid durch subepidermale Blasen auszeichnet und glaub ich beonders harnäckig und schwer zu behandeln ist und die Dermatitis herpetiformis und die lineare IgA-Dermatose, zu denen mir nix mehr einfällt... schon länger her...

D. h. die Dermatitis herpetiformis war glaub ich irgendwie mit einer Überempfindlichkeit auf Jod assoziiert oder?

Rumpelstilzchen
21.01.2007, 08:49
Ich glaube daß der Flemingulus die Frage richtig beantwortete.

Jetzt was aus der Augenheilkunde [c] Gelbe Reihe GK3:

Eine 78jährige Patientin klagt über eine rasch entstandene schwere Sehstörung am rechten Auge. Seit einigen Monaten hat sie an diesem Auge Metamorphopsien bemerkt. Bei der Augenhintergunduntersuchung finden Sie eine gräuliche zentral gelegene Vorwölbung von etwa zwei Papillendurchmessern Größe mit Blutungen, Netzhutödem und "harten" Exsudaten. Die wahrscheinlichste Diagnose lautet?

Rumpelstilzchen
26.01.2007, 08:36
Ihr seid faul.

Noch ein Klassiker aus der Urologie:

Was ist das Prehn-Zeichen? Wie interpretiert man es?

Moorhühnchen
26.01.2007, 11:49
Was ist das Prehn-Zeichen? Wie interpretiert man es?

Das wußte unser Uro-Dozent auch nicht so genau....... :-))

Prehn-Zeichen: Hochlagern des Skrotums - entweder Schmerz bleibt gleich oder er läßt nach... (DD: Hodentorsion oder Epidymiditis - verflixt, schreibt man das so?? )
Weiß aber nicht mehr, wann es "positiv" und wann "negativ" genannt wird!! :-nix

Kerstin18
26.01.2007, 13:45
Hey Rumpel,

machst Du etwa gerade Urologie?

Kommt aber nicht in der Klausur dran...nur mal so...

Rumpelstilzchen
26.01.2007, 15:55
Oh ... sehe ich auch gerade auf meinem Zettel. Gut, vergesse ich eben sofort alles wieder.

So, ihr Nichtswisser:

Wozu braucht man einen Landolt-Ring?

Kerstin18
26.01.2007, 15:57
...fürs Augenheilkundepraktikum, das ich heute hatte!!! ;-)

Rumpelstilzchen
26.01.2007, 16:07
Das will ich mal gelten lassen.

1. Wann sieht der Patient nichts und der Arzt auch nicht? Worauf kann dies ein Hinweis sein?

2. Was ist ein Lagophtalmus? Nennen Sie eine typische Ursache!

I'm No Superman
26.01.2007, 17:24
Epidymiditis - verflixt, schreibt man das so?? )
*klugscheiß*
Nö, das schreibt man so: Epididymitis, ist aber auch ein fieses Wort. Hab's selten auf nem Ü-Schein an Urologie richtig geschrieben gesehen... die meisten schreiben eh V.a. Nebenhodenentzündung (wenn überhaupt) oder eher Hodenentzündung oder Hodenschmerzen, da kann man nix falsch machen. :-keks

Habe es auch erlebt, dass Prehn-Zeichen "positiv" und "negativ" von Urologen oder Ärzten nicht einheitlich gebraucht wird! Ich weiß es so, dass Prehn negativ ist, wenn die Schmerzen nach Hodenhochlagerung nicht abnehmen, also dann im wahrsten Sinne des Wortes negativ, weil es auf eine Torsion hindeutet.
Außerdem ist das Prehn-Zeichen sowieso keine so sichere Sache und positiv oder negativ ist wurscht, Hauptsache man erkennt den Notfall Hodentorsion und leitet weitere Schritte ein: im Zweifelsfall operative Hodenfreilegung innerhalb 6 Stunden.

Und da das Urologie ist und es nicht in der Klausur vorkommt, vergessen wir es gleich wieder. :-D

I'm No Superman
26.01.2007, 17:31
1. Wann sieht der Patient nichts und der Arzt auch nicht? Worauf kann dies ein Hinweis sein?Oh, das hatten wir heute in Neuro. Das ist der Fall bei einer Retrobulbärneuritis, Augenhintergrund mit temporaler Abblassung. Kann ein erstes Symptom einer Multiplen Sklerose sein.

Moorhühnchen
26.01.2007, 19:42
Oh, das hatten wir heute in Neuro. Das ist der Fall bei einer Retrobulbärneuritis, Augenhintergrund mit temporaler Abblassung. Kann ein erstes Symptom einer Multiplen Sklerose sein.
Kann die Hühner-Neurologin ( ;-) ) bestätigen...