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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Unser kleines Klausur-Fragen-Quiz



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Rumpelstilzchen
16.07.2006, 15:07
1. Welches Medikament sollte (laut Stein) bei einer Magenblutung zum Einsatz kommen und warum?

2. Nenne 3 Drogen (?), die zu den Saponinen zählen!

zu 1.:
Gar nicht so einfach, die Frage. Wenn die endoskopische Blutstillung wegen einer diffusen Verteilung des Schleimhautschadens (z.B. bei Ulzera) nicht möglich ist, nimmt man Sucralfat plus einen PPI (alternativ H2-Rezeptorantagonisten, wirkt aber schlechter), fertig. Das Magenepithel regeneriert sich sehr schnell, daher ist das eine prima kausale Therapie.

zu 2.:
Primelwurzel, Senegawurzel, Efeuextrakt

Hilft aber alles wenig, der beste Schleimlöser ist Wasser oral, ca. 2 bis 3 Liter am Tag.

Droge ist übrigens der Fachausdruck für "getrockneter Teil einer Pflanze".

I'm No Superman
16.07.2006, 15:48
Diese Ulcusvorlesung habe ich auch besucht, laut meinen Notizen hat der Stein (oder der andere halt) das ungefähr so erzählt:

Er meinte, dass der Einsatz von PPI zur Stressulcusprophylaxe nicht belegt sei und dass die Patienten auf der Intensiv nicht durch die Bank ein PPI benötigen würden. Die einzige Indikation zum Einsatz der PPI auf Intensiv seien akute Blutungen (ich meine der hat Magen als Beispiel genannt und sich dann aber generell auf akute Blutungen bezogen). Dann hat er noch irgendwas von pH erzählt und dass Omeprazol als einziger PPI den pH auf 7,2 bringen könnte und dass die Thrombozytenaggregation ja vom pH abhängen würde. Da ich ab hier kein Wort mehr verstanden habe, steht in meiner Notiz nur noch - - - (das mache ich immer, wenn ich nicht mehr mitkomme und der Dozent aber fleißig weiterbrabbelt) und am Schluß als Fazit: PPI bei akuten Blutungen (auf Intensivstation).

Wenn einer von euch mir diesen Vorgang (Blutung, pH, Thrombozytenaggregation und so) mal logisch erklären könnte, wäre ich euch sehr dankbar. Hühnchen meinte ja irgendwas mit 2 Sätzen...


@Hühnchen:
wie lange hast du dich mit Phyto beschäftigt? *schluck*


Ich versuche gerade was anderes als Päd zu lesen, das mir aber im Päd- OSCE nicht schadet. Habe mich für SHT, Blutungen und so entschieden (halb NeuroCH, halb Päd- OSCE). Sobald ich durchblicke, plage ich euch mit ner Frage dazu


Hey! Habe gerade gesehen, dass dieser Thread auf Platz 6 im Frankfurt- Forum liegt (nach meisten Antworten sortiert). In den Top5 sind 3 Threads zu den Themen Physio, Physik und Bio. Also in die Top5 müssen wir es schaffen, oder?
Ran an die Tasten, Kliniker!!!!
:-stud

Rumpelstilzchen
16.07.2006, 16:45
Mal was aus der bunten Welt der Urologie.

Zu Ihnen kommt ein 60jähriger Patient mit schmerzloser Makrohämaturie, Flankenschmerzen, sonographisch kein Hinweis auf einen Stein, in der Kontrastdarstellung zeigt sich links ein ortskonstanter Füllungsdefekt (Aussparung) im oberen Harnleiterdrittel. Wie lautet Ihre Verdachtsdiagnose?

Und wem das nicht reicht:

Heiligabend. Zu Ihnen kommt im Bereitschaftsdienst eine 22jährige Frau mit Mikrohämaturie. Sie finden sonographisch einen reiskorngroßen Harnleiter-Stein rechts prävesikal. Was ist Ihre Therapie?

I'm No Superman
16.07.2006, 18:31
Zu Ihnen kommt ein 60jähriger Patient mit schmerzloser Makrohämaturie, Flankenschmerzen, sonographisch kein Hinweis auf einen Stein, in der Kontrastdarstellung zeigt sich links ein ortskonstanter Füllungsdefekt (Aussparung) im oberen Harnleiterdrittel. Wie lautet Ihre Verdachtsdiagnose?

"Sonographisch kein Hinweis auf einen Stein" muss erstmal nix heißen, aber ich würde in diesem Fall den (dringenden) Verdacht auf ein Urothel- Ca. (Nierenbecken- oder Harnleiter- Ca.), evtl. Plattenepithel- Ca. äußern. Kann auch schon mal ein Nierenzell- Ca. sein.

Anamnestisch würde ich erst einmal klären, ob der Mann starker Raucher ist (wenn ja: dringender Verdacht) und nach der Berufsexposition fragen (die Arbeitsmedizin läßt grüßen! ihr wißt schon, aromatische Amine und so was, wenn positiv: noch dringenderer Verdacht).

Dann würde ich dem Mann dringendst ein Urogramm, eine Zystoskopie mit Ureteroskopie und Probeentnahme empfehlen.

Das Harnleiter- oder Nierenbecken- Ca. macht zwar nur 1% der Urogenitaltumoren aus (das HArnblasen- Ca kommt viel häufiger vor), aber betroffen sind eher Männer, Häufigkeitsgipfel zwischen 50. u. 70. LJ, meist Raucher.

Mir reicht das.

I'm No Superman
16.07.2006, 18:36
Ich sehe gerade, dass ein Urogramm bereits durchgeführt wurde.. na gut, dann eben nur ne Zystoskopie mit Ureteroskopie und Probeentnahme, bzw. eine Ureterorenoskopie, weil's ja schon Richtung Nierenbecken ging.

I'm No Superman
16.07.2006, 20:02
Und jetzt mal ein paar interdisziplinäre Fragen aus dem Bereich Neurochirurgie, Neuroradiologie, Pädiatrie:

1) Wie unterscheidet man das epidurale vom subduralen Hämatom im CT?
Wie entsteht das epidurale und wie das subdurale? Welche Gefäße reißen jeweils? Wo blutet's ein?

2) Welches Blutung entsteht im Säuglingsalter durch das typische Schütteltrauma? Welche klinischen Zeichen erhärten den Verdacht auf ein Schütteltrauma?

3) Und als kleines Schmankerl noch: was ist die Hutkrempenregel?

Kurze Angaben reichen.
Für euch potenzielle Neurologen sicher kein Problem... :-))

Moorhühnchen
16.07.2006, 20:34
Wenn einer von euch mir diesen Vorgang (Blutung, pH, Thrombozytenaggregation und so) mal logisch erklären könnte, wäre ich euch sehr dankbar. Hühnchen meinte ja irgendwas mit 2 Sätzen...

Also, das ist so.... zumindest laut Stein:
Der pH von 7,2 - 7,6 ist der ideale pH-Wert für die Thrombozytenaggregation und wie schon gesagt, PPI's sind die einzigen, die das schaffen, den pH so weit raufzutreiben.



@Hühnchen:
wie lange hast du dich mit Phyto beschäftigt? *schluck*

Einen Tag, aber ich hab mir auch alle 450 Folien dazu aus'm Netz ausgedruckt (wirklich, es sind 49 pro Vorlesung!!) - zum Glück habe ich einen ultrageilen Drucker, der 9 Folien auf ein Blatt drucken kann und zur Not auch mal 16!! => Sehr hilfreich für Prävention..... :-))
Bei den PP-Folien kann man das auch noch sehr gut lesen....

Fazit: Ich hab es geschafft, den "WICHTIGEN" Inhalt aller 450 Folien auf 25 Karteikarten (7x10 cm) unterzubringen.... und danach habe ich eine schöne Mail bekommen und gemerkt, das ich mit diesen 25 Karten alle Fragen beantworten kann!! *stolzbin*

PS: Das mit den Saponinen vom Rumpel war glaub ich richtig - bin jetzt zu faul nochmal zurückzublättern... :-sleppy
Die Senega.....irgendwas kenne ich zwar nicht, aber ich glaub's jetzt einfach mal.
Mein Vorschlag wäre: Primelwurzel, Efeublätter, Königskerzenblüten
Ich geb dem Rumpel mal 2 von 3 richtigen, und wenn er noch hier reinschreibt, daß das mit Senega... auch stimmt, dann kricht er 100 Gummipunkte von mir!! :-keks

Rumpelstilzchen
16.07.2006, 21:09
@Huhn: Forth/Henschler als Quelle ausreichend für den dritten Punkt?

Bisher hat noch niemand meine zweite Frage beantwortet!

Moorhühnchen
16.07.2006, 21:34
Und jetzt mal ein paar interdisziplinäre Fragen aus dem Bereich Neurochirurgie, Neuroradiologie, Pädiatrie:

1.) Wie unterscheidet man das epidurale vom subduralen Hämatom im CT?
Wie entsteht das epidurale und wie das subdurale? Welche Gefäße reißen jeweils? Wo blutet's ein?

subdurales H.: Ruptur einer Brückenvene => Blutung zw. Dura & Arachnoidea, CT: sichelförmig
=> schlechte Prognose!

epidurales H.: Ruptur der Arteria meningea media => Blutung zw. Dura & Schädelkalotte, CT: ellypsoid
=> gute Prognose!

Ursache bei beiden: Sturz uff'n Kopp (oder was meintest Du?)


2.) Welche Blutung entsteht im Säuglingsalter durch das typische Schütteltrauma? Welche klinischen Zeichen erhärten den Verdacht auf ein Schütteltrauma?

Schütteltrauma = subdurale Blutung (Brückenvenen)
Klinik:
- langsame intrakran. Drucksteigerung (=> Säugling: Vergrößerung des Kopfes, + Venenzeichnung, + Vorwölbung große Fontanelle)
- oft: präretinale Blutungen & Sonnenuntergangsphänomen
- selten: Stauungspapille, Strabismus, Halbseitensymptome
=> Die Fontanellen-Punktion als evetuelle therapeutische Erstmaßnahme find ich abgefahren...!


3.) Und als kleines Schmankerl noch: was ist die Hutkrempenregel?

Hutkrempenregel finde ich weder im Pschyrembel noch im Neurobuch...
Aber irgendwie sagt es mir was.................. *vergessen*

Ok, nun die letzte von mir für euch vorbereitete Pharma-Frage:
Proteasenhemmer (HIV-Therapie) und Statine, worauf muß man achten...... Nee, die is doof............... deswegen gleich die Antwort:
PI's machen als Nebenwirkung Lipodystrophie, Atherosklerose und Erhöhung der Blutfette - Zur Therapie hier keine Statine einsetzen wegen der CyP 3A4-Interaktion, außer Pravastatin, das soll gut sein.....
Ich sach doch, das die doof is.......

Ähmmmmm, eine neue......
Hämaturie, Proteinurie und C3-Erniedrigung - Was ist eure Verdachtsdiagnose?

Moorhühnchen
16.07.2006, 21:36
...den gibt's nicht mehr - war doppelt....

Moorhühnchen
16.07.2006, 21:39
@Huhn: Forth/Henschler als Quelle ausreichend für den dritten Punkt?

Absolut! Wußte gar nicht, da da sowas überhaupt drinsteht....


Bisher hat noch niemand meine zweite Frage beantwortet!

Back to Superwoman... wie war die Frage?? :-sleppy


Zu Ihnen kommt ein 60jähriger Patient mit schmerzloser Makrohämaturie, Flankenschmerzen, sonographisch kein Hinweis auf einen Stein, in der Kontrastdarstellung zeigt sich links ein ortskonstanter Füllungsdefekt (Aussparung) im oberen Harnleiterdrittel. Wie lautet Ihre Verdachtsdiagnose?

Und wem das nicht reicht:

Heiligabend. Zu Ihnen kommt im Bereitschaftsdienst eine 22jährige Frau mit Mikrohämaturie. Sie finden sonographisch einen reiskorngroßen Harnleiter-Stein rechts prävesikal. Was ist Ihre Therapie?

Ahso, war Fage 1 denn ausreichend beantwortet? Bin völlig ahnungslos.... Wahrscheinlich ist "Heiligabend" das Leitsymptom und die gute Frau möchte nur ein wenig Krankheitsgewinn, weil sie so einsam ist, da ihr Freund sie vor 4 Tagen verlassen hat.... :-music

Werd mich den Rest des Abends auf den Balkon setzen und noch ein wenig frische Landluft genießen!

I'm No Superman
16.07.2006, 22:03
Ok Kinders, ich übernehme auch die zweite Frage., was solls. Eigentlich wolte ich sie ja dem Huhn überlassen, aber die will lieber die frische Landluft genießen...

Meine Bedingungen sind aber:
1) Ihr beantwortet meine Fragen
2) Rumpel, du erzählst mir, ob ich richtig lieg



Und wem das nicht reicht:

Heiligabend. Zu Ihnen kommt im Bereitschaftsdienst eine 22jährige Frau mit Mikrohämaturie. Sie finden sonographisch einen reiskorngroßen Harnleiter-Stein rechts prävesikal. Was ist Ihre Therapie?

So, jetzt erst einmal überlegen. Ich mag diese Fragen nicht, in denen wichtige Hinweise fehlen, dann aber ne eindeutige Diagnose gefortdert wird.

Das mit dem Krankheitsgewinn ist lustig *grins*

Es ist Heiligabend. Die Frau hat ne Mikrohämaturie, die verursacht ja erst einmal primär keine Beschwerden und ist auch nicht sichtbar, also dürfte sie im Grunde genommen gar nicht zum Notdienst. Sie geht trotzdem dahin und mittels Ultraschall wird ein reiskorngroßer Stein festgestellt. Sehr wichtig für die weitere Therapie wäre jetzt zu wissen, ob sie starke Schmerzen oder gar irgendwelche Koliken hat...
Ok, hat sie wohl nicht, ist aber trotzdem an Heiligabend zum Notdienst gedackelt. Ich würde ihr vorschlagen wieder nach Hause zu gehen. Der Stein ist superklein und wird höchstwahrscheinlich spontan abgehen. Sie kriegt noch ein paar Schmerzmittel von mir (NSAR) und die Telefonnummer des Notdienstes (hat sie ja schon), falls es schlimm werden sollte mit den Schmerzen oder Koliken auftreten sollten. Ansonsten soll sie sich im neuen Jahr bei ihrem Urologen vorstellen. FROHE WEIHNACHTEN!

Moorhühnchen
16.07.2006, 23:05
Meine Bedingungen sind aber:
1) Ihr beantwortet meine Fragen


Bedingung Nr. 1 wäre zu zwei Dritteln erfüllt (siehe vorherige Seite...).
Da steht auch schon 'ne neue Frage - knallrot!
Die diente als Ablenkungsmanöver, damit Rumpel nicht merkt, daß ich kein Uro kann..... :-oopss

Jetzt warten wir also bis
1. Rumpel Bedingung Nr. 2 erfüllt und
2. Rumpel und Superman Moorhühnchens Bedingung Nr. 1 (Beantwortung der Frage) erfüllen.

Gute Nacht! :-sleppy

I'm No Superman
16.07.2006, 23:19
Die Ablenkungsmanöver haben auch bei mir Wirkung gezeigt.

Die rote Frage sagt mir was, ich glaube zum Thema Niere, aber das sollte ich nochmal durchdenken.

Alles liegt jetzt an Rumpel... und der pennt wahrscheinlich schon.
Und morgens früh um 6 schreit er uns wieder alle aus dem Bett...

I'm No Superman
16.07.2006, 23:25
Ach ja, und was Phyto angeht:
die Sachen habe ich mir vor einigen Tagen auch ausgedruckt. Mein Drucker ist die ganze Zeit wie wild rumgehüpft (ich glaube nicht vor Freude) und wird bei der nächsten Aktion dieser Sorte endgültig den Geist aufgeben. Habe ebenfalls je 9 Folien auf nem Blatt und jetzt ne ganze Mappe mit 150000 hübschen Bildchen. Da ich aber kaum ne Tanne von einem Laubbaum unterscheiden kann, frage ich mich, ob ein Tag Bildchen angucken ausreichen wird. Mal sehen. Bin jedenfalls tief beeindruckt, dass Sene...dingsbums sogar im Forth/ Henschler steht.

Rumpelstilzchen
17.07.2006, 00:19
Ich bin noch da.

zu 1.: Schmerzlose Makrohämaturie ist bis zum Beweis des Gegenteils grundsätzlich malignomverdächtig.

zu 2.: Bißchen unscharf formuliert. Also: die gute Frau bleibt in der Klinik, bekommt reichlich Flüssigkeit und eine Spasmolyse mit Analgesie. Dazu soll sie sich reichlich bewegen - der Klassiker ist da Treppensteigen. Die Spasmolyse macht man mit Scopolamin, die Analgesie vorzugsweise mit Metamizol, da das neben der analgetischen Wirkung auch eine glattmuskulär relaxierende hat. Wenn sie Glück hat, ist sie zur Weihnachtsgans einen Stein ärmer und wieder zuhause.

zur Hutkrempenregel: Ist eine Kopfverletzung oberhalb einer gedachten Linie um den Kopf - Verlauf etwa kurz über den Ohren und den Augenbrauen - vorzufinden, rührt sie wahrscheinlich von einem Schlag her, darunter eher von einem Sturz. Eigentlich ein forensischer Begriff.

So, ihr Säcke.

Warum krampfen viele Alkoholiker im Entzug?

I'm No Superman
17.07.2006, 11:43
Bin urologisch leicht vorbelastet und mit dieser Antwort nicht ganz zufrieden. Erklärung:

1) die Angaben in der Frage sind äußerst schwammig. Eine Mikrohämaturie alleine führt einen nicht zum Arzt, weil man sie nicht bemerkt. Vielleicht ist die Frau hypochondrisch veranlagt und testet jeden morgen ihren Urin mit nem U- Stix, das wäre ne Erklärung. Ansonsten könnte sie eine leichte Pollakisurie und Dysurie haben oder äußerst heftige Koliken (ein guter Grund an Weihnachten die Notaufnahme aufzusuchen)..., aber das ist entscheidend für die Therapie und sollte in der Frage angegeben werden!!!

2) Mal angenommen, sie hat leichte Beschwerden (aber keine Koliken!).. es sollte ein Ultraschall gemacht werden und eigentlich ein i.v.- Urogramm (hatte ich vorhin nicht erwähnt). Der Urin ist in jedem Fall zu untersuchen. Hat sie nun nur diesen einen Stein, der kleiner ist als 4- 5 mm und keinerlei Infektzeichen, kein Fieber, sollte sie nach Hause geschickt werden. Der Stein befindet sich prävesikal, hat also schon 3 Engen überwunden. Außerdem sollte mit dem i.v.- Urogramm eine Harnleiterstauung wegen der Obstruktion ausgeschlossen werden. Meinetwegen kann man sie auch aufnehmen, wenn sie schon mal da ist und gerade was frei ist, aber es besteht eigentlich keine Indikation für ne stationäre Aufnahme und kein Hausarzt oder Urologe hätte sie normalerweise eingewiesen.
Wenn die Frau also heimgeschickt wird, muss man ihr einiges auf den Weg geben:
- falls Fieber oder Koliken auftreten sollten, sofortige Wiedervorstellung
- NSAR (Diclofenac z.B.) (sollte man aber nur machen, wenn man davon ausgeht, dass nicht operiert wird wegen Hemmung der Plättchenaggregation)
- reichlich trinken, wobei umstritten ist, ob eine Diurese zum Steinspontanabgang führt, oder diesen vielleicht sogar behindert
- ausreichend Bewegung (an Weihnachten etwas schwierig)
- Spasmolytika wie Buscopan gibt man heute nicht mehr, weil sie bei Steinkoliken angeblich nichts bewirken

3) Falls sie ne Kolik oder Entzündungszeichen hat, sollte man sie aufnehmen.
- dann darf sie kein i.v.- Urogramm kriegen!
- zur Schmerzbekämpfung dient Metamizol, falls das nicht hilft greift man zu Pethidin
-wenn man davon ausgehen kann, dass nicht operiert wird, sollte sie auf jeden Fall noch Diclofenac kriegen (siehe oben)

Ich könnte noch (stundenlang) weiterschreiben, aber langsam wird's unübersichtlich...


Und jetzt zu deiner Frage:


Warum krampfen viele Alkoholiker im Entzug?

Ich übergebe ans Huhn..

Rumpelstilzchen
17.07.2006, 11:51
Superfrau hat Recht, aber angesichts der schlecht gestellten Frage eine sehr gute Antwort. Ich als alter Urinkellner hab auch sechs Monate Urologie in der Ausbildung hinter mir. Da hab ich 'n paar Sachen mitgenommen ... eine Harnleiterkolik am Heiligen Abend ist ein Klassiker.

Und wer beantwortet meine Alkifrage? Ich will ja noch nicht mal harte Fakten hören, sondern nur eine der im Moment anerkannten Theorien.

I'm No Superman
17.07.2006, 11:53
Ach ja, hatte ich vergessen:

eure Antworten zu Hämatomen und Hutkrempenregel sind natürlich richtig!
Vielleicht schreibe ich noch, was im Päd- Praktikum dazu gesagt wurde, aber nicht jetzt... Erst einmal 2. Kaffee.

Nur eins verstehe ich nicht: das epidurale Hämatom hat ne gute Prognose?? Ach so, du meinst, wenn man es gleich erkennt, oder wie... Hühnchen?

Rumpelstilzchen
17.07.2006, 12:00
Die Prognose des eiduralen Hämatoms ist deswegen besser, weil die Blutung sich nur bis an die Anheftungsstellen der Dura am Schädel ausbreiten kann, dann ist Schluß.

Es kommt natürlich trotzdem zu einer intrakraniellen Druckerhöhung, aber das Hämatom ist einer operativen Therapie leichter zugänglich, und es blutet einem nicht der ganze Schädel voll, sondern nur ein umschriebenes Areal.

Letalität ca. 30%, Behinderung in 20% der Fälle. Bei der Subduralblutung haben wir eine Letalität bis zu 90%. Ich sag nur eins: Fahrradhelm tragen.