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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Jena - Traumuni?!



aziegler
05.09.2006, 19:42
Hallo!
Ich beschäftige mich grade mit diversen Unirankings um fürs WS 2007 die Uni meines Vertrauens zu finden (Humanmedizin).
Jena steht unter anderem zur Debatte. Leider war ich noch nicht selber dort (einmal an paar Plattenbauten / Hochhäusern vorbeigezischt) und kenne mich daher nur durch Wikipedia ein wenig aus :-blush
Vielleicht kommt der ein oder andere hier im Forum aus Jena oder studiert dort gar und hat Lust und Zeit bissl was über Jena zu schreiben?

hier mal ein paar Fragen bzw. Denkanstöße...

- Jena ist laut Che Ranking recht gut (1.7), was haltet ihr davon?
- Pharmakologie soll laut MF Ranking recht heftig sein?! Der Rest im normalen Schwierigkeitsbereich!?!?
- Jena sieht (nach Wikipedia studium) recht idyllisch aus, nette Altstadt etc. -oder gibts dort viele Verlassene Gebäude?!
- Woher kommen so die Leute die in Jena studieren oder ist das eine wilde Mischung?
- Würdest Du selbst noch einmal nach Jena gehen oder / und es empfehlen?
- Wie sieht das mit Wochenendpendlern aus? Gibts viele in Jena?
- Internet an der Uni und in der Stadt? (WLan, DSL etc.)

Freue mich über Antworten oder eigene Kommentare zu Jena, danke Alex
(aus Göttingen)

vom.ende.der.welt
28.01.2007, 14:22
Also ich will mal anfangen:

Ich denke Jena hat den Platz im Che Ranking wirklich verdient. Die Seminare und Kurse sind zahlenmäßig gut gewählt, so hat man im Präparierkurs einigermaßen Platz und bekommt stets Hilfe durch den Tutor oder den Prof, wenn's mal nicht so klappt.
Die Vorlesungen variieren natürlich in der Qualität, wie überall. Insgesamt hat man immer die Möglichkeit zusätzliche Fragen zu stellen - in der Vorlesung und auch danach.

Die Atmosphäre ist familiär, man kennt immer irgendweleche Leute aus älteren Semestern, die Altklausuren, Protokolle für die Praktika und andere nützliche Infos liefern können.

Die Stadt ist sehr schön, ich habe bis jetzt noch kein verlassenes Haus gefunden. Am attraktivsten ist natürlich die Wagnergasse, das Kneipenzentrum von Jena, wo man eigentlich immer irgendwen trifft, den man kennt :-party . Geschäfte gibts natürlich auch und viele Cafes, wenn man mal Zeit hat zwischen den Anatomietestaten... :-stud

Die Vorklinik bestreitet man immer mit seiner Seminargruppe gemeinsam, trifft sich in kleineren Gruppen im Präpariersaal um am "Objekt" zu lernen, steht zusammen Testate durch oder sitzt einfach mal gemütlich in der Mensa zwischen 2 Vorlesungen.

Die Leute, die in Jena studieren, sind eher "eine wilde Mischung", natürlich kommen viele aus Thüringen, aber auch alle anderen Bundesländer sind vertreten.
Meist sind immer ein paar Leute in einer Seminargruppe aus der gleichen Gegend (wir glauben, dass die Gruppen nach den Orten eingeteilt werden).
So findest du immer schnell jemanden, mit dem du eine Fahrgemeinschaft nach Huase bilden kannst.

Ich kann Jena auf jeden Fall nur weiterempfehlen.
Am Wochenende staut es sich gelegentlich an den Autobahnauffahrten und auf den Hauptverkehrsstraßen, aber wo ist das nicht so? Meist kommt man doch verhältnismäßig gut weg.
In der Innenstadt kann man über WLan im Uninetz surfen oder die Rechenzentren nutzen.
In den Wohnheimen gibt es meist super DSL- Anschlüsse, manche sind leider noch nicht rennoviert.
Schau einfach mal nach: http://studentenwerk.uni-jena.de/ unter Wohnliches

Niemand den es nach Jena verschlagen hat, hat es bisher bereut.
Am besten, schaust du dir die Uni mal selbst an, es gibt jedes Jahr im Frühjahr einen "Schnuppertag", wo du alles zum Studium hier erfährst und mit Studenten und Profs sprechen kannst.


lg

San Pellegrino
28.01.2007, 14:48
Man sollte aber vielleicht dazusagen, daß die Uniklinik personell an Ärzten ausblutet, und zwar nicht zu knapp. Und zwar querbeet.
Ob das nur am "Osten" liegt ?

Was das für Lehre und PJ bedeuten kann, braucht hier nicht weiter ausgeführt zu werden.

Die Patho etwa ist ein Scherbenhaufen, die Neuro etwa wohl auch nicht so der Bringer.

Eine gute Bekannte ist nach dem Studium in die Schweiz gegangen, weil ihr die Jenaenser Klinik den letzten Rest an Idealismus ausgetrieben hat. Die stammt aus dem Osten und wäre aus privaten Gründen gerne dageblieben, ist keine Mimose.

Ihre Mutter ist in der Region Chefärztin und hat ihr auch dazu geraten.

Pünktchen
28.01.2007, 14:56
Also für die Vroklinik, kann ich den vorletzten Beitrag voll unterstützen...es war ne schöne Zeit und sehr sehr lehrreich...auch wenn viele damals sich über die "schulartigen" Strukturen beschwerten...ich fand es gut...man musste sich somit um weniger kümmern...sich nicht überall selbst anmelden...der Gruppenzusammenhalt wurde von den Vorgängern immer betont und auch den Neuen übermittelt. :-dance

Und wie es scheint, hat sich in der Vorklinik von der Struktur wenig getan :-top


Für die Klinik kann ich nicht sprechen, aber ich weiss, das es wie an jeder Uni, gute und schlechte Veranstaltungen gibt...

die chondropathia
28.01.2007, 15:03
Hmm, Jena würde ich jetzt nicht gerade als "the place to be" bezeichnen - im Osten gäbe es ohnehin nur 3 Städte, die mich reizen würden: Leipzig, Dresden, Potsdam.

Insgesamt halte ich es für einen strategischen Fehler, in den Osten zu gehen (so ganz generell zur Zeit), aber das muss jeder selber wissen.

Insgesamt würde ich meine Studienplatzwahl weniger von der "Ranking"-Güte der Uni abhängig machen, sondern meine Wahl an privaten Überlegungen festmachen.
Und mit Jena z.B. könnte ich kein privates Ziel verbinden...


my 2 cents, DC

San Pellegrino
28.01.2007, 15:20
Insgesamt halte ich es für einen strategischen Fehler, in den Osten zu gehen (so ganz generell zur Zeit), aber das muss jeder selber wissen.

Es ist nur dann kein Fehler, wenn man nichts dagegen hat, den Rückbau der medizinischen Infrastruktur (auch an Unikliniken) mit großer Neugier zu begleiten, also den Karriereaufbau mit der Infrastrukturerosion zu verbinden.

Sehr vielversprechend ist das aber nicht.

annekii
29.01.2007, 19:21
Hallo!

Ich mag Jena sehr gerne. Ich habe die Vorklinik in Mainz gemacht und dann nach Jena gewechselt und musste schnell merken, dass das System hier deutlich besser in der Ausbildung war und ich viel nachzuholen hatte.
Jena ist eine gemütliche Stadt mit vielen Studenten (grob gesagt wohl 20.000 auf 100.000 Einwohner), das merkt man schon deutlich an. Die Kneipenkultur ist sehr aktiv und beliebt.
Pharma fand ich nicht sonderlich schwer, weil die Seminare wirklich gut waren, zumindest unseres.
Ich bleibe sogar als Wessi nun hier wohnen, und fahre täglich 80 km (einfacher Weg) zur Arbeit, weil es mir so gut gefällt.
Achja, was ich auch super fand, sind die Seminargruppen. ich weiß nicht, wie es woanders ist, aber hier werden die Semester in Gruppen aufgeteilt, mit denen man dann das gesamte Studium zusammen die Kurse hat. Das ist nicht so anonym wie in der Masse in Mainz, wo man jedesmal mit jemand anderem zu tun hat.
Wochenendpendler gibt es, ich mag sie, wenn sie hier um die Ecke wohnen, denn dann habe ich besser Parkmöglichkeiten :-) Aber während des Studiums konnte ich nicht so viel mit ihnen anfangen, weil die gemeinsame Freizeit fehlte.

LG
Annekii