PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Finanzierung des Studiums ohne Bafög



06.08.2002, 22:28
Hallo, eine Frage an alle Medizinstudenten (bin selbst noch keiner):
Haltet Ihr es für möglich, sich während des Medizinstudiums komplett selbst zu finanzieren (wenn man kein BaföG bekommt), ohne dass man das Studium dadurch in die Länge zieht? Oder ist dafür zu wenig Zeit?
Also, ich müsste so etwa 10 Stunden/Woche arbeiten, denke ich, da ich schon ne Ausbildung habe.
Vielen Dank

Sven

Epsilon
06.08.2002, 23:03
10 h dürften kein Problem sein, wenn du es dir gut einteilst, z.B.
vor Prüfungen, hängt dann natürlich sehr von deinen Leistungen ab.
Am Besten wäre Nachtdienst oder Wochenende, da du einfach jeden Tag irgendwelche Pflichtveranstaltungen hast.

Ich denke da gibt es eine ganze Menge Leute, die das Studium mit jobben finanzieren.

Viel Erfolg

Epsilon

Kerstin18
16.08.2002, 21:54
Hi Sven,
muss mir ab dem WS mein Studium auch weitgehend selber finanzieren. Hab zwar einiges gespart, aber arbeiten werd ich nebenher trotzdem müssen. Ich denke, wenn man sich gut organisiert und etwas vorausschauend plant, z.B. auch die Zeit der Semesterferien zum Arbeiten nutzen kann, indem man Praktikum und Famulaturen gut organisiert, dann muss das zu machen sein. Andere haben das auch schon geschafft.
Gruss,
Kerstin

eva_luna
17.08.2002, 10:31
hi sven,

das ist auf jeden fall zu schaffen, so lange es nur 10 h sind. ich arbeite auch nebenher, allerdings erheblich mehr als 10 h, naja, bei mir wird sich das studium wohl schon "ein klein wenig" in die länge ziehen, das liegt aber eher weniger am job als vielmehr an meiner eigenen unlust. ich empfinde es eigentlich als sehr positiv, immer unter druck zu stehen, und ich denke, dass ich vielleicht sogar ein wenig mehr für´s leben lerne, als jemand, der nicht nebenher arbeitet.

grüße
eva_luna

Galadriel
03.09.2002, 11:46
10h/Woche dürften kein Problem sein, wobei ich immer eher in den Semesterferien gearbeitet hab, weil man ja nicht nur Lernen und Arbeiten will, sondern zwischendurch mal Zeit für andere Dinge braucht. Kommt wohl auch drauf an, wie das Studium bei euch an der Uni organisiert ist. Bei mir war in den vorklinischen Semestern doch sehr viel Leerlauf. Zu wenig, um die Zeit sinnvoll nutzen zu können, aber eben doch zu viel um zu einer guten Zeit fertig zu sein. Schon allein die Fahrerei zwischen den Instituten hat viel Zeit in Anspruch genommen. Aber keine Sorge, irgendwie ist alles zu schaffen und notfalls kann man Urlaubssemster einlegen und die Zeit durcharbeiten.

Cassandra
21.09.2002, 12:09
hi sven,

mach' dir mal um die finanzierung des studiums nicht so viele gedanken....ein wenig schon, aber man soll sich ja nicht selbst vorher verrückt machen....

ich hatte vor studienbeginn auch sehr viele bedenken, vor allen dingen was die finanzierung des studiums betrifft. ich habe selbst schon vorher eine ausbildung gemacht und gearbeitet und war somit unabhängig. ich dachte, dass das auch so bleibt, wenn das studium beginnt. leider bekomme ich kein bafög. aber - gott sei dank - haben mich meine eltern anfangs ein wenig unterstützt. zum glück habe ich jetzt einen 10 h/job an der uni, mit dem ich mich finanziere (432 euro/monatlich!!) und der mir auch noch genügend freiraum fürs studium läßt....

vielleicht findest du auch einen job als studentischer mitarbeiter....einfach probieren, obs irgendwo klappt.... :-))

cassandra

Sebastian1
21.09.2002, 14:39
Eben. Ich kenne ne Menge Leute, die sich das Studium selbst finanzieren (wie ich übrigens auch) - und teilweise auch noch unter erschwerten Bedingungen (alleinerziehende Väter/Mütter).
Studentische Jobs bekommt man ziemlich leicht.
Reicht zwar nicht für den Ferrari, aber leben kann man ganz gut. Abgesehen davon würde ich nicht tauschen wollen mit jemandem, der nach der Uni brav zu den Eltern nach Hause pendelt...nicht, dßa ich das schlimm fände, aber ich mag Selbständigkeit und Unabhängigkeit nun mal :)

Studmed1
28.09.2002, 14:36
Hallo Sven,
das Finanzieren sollte kein Problem sein. ich hoffe nur, dass du niht "ewig" studierst und deshalb einen Platz blockierst, wie es ein Kommilitone macht (10. Semester und noch immer nicht alle Scheine der Vorklinik, d.h. noch immer kein Physikum :-?

Patricia
29.09.2002, 12:52
Hi, Sven!

Auch mit BAföG bleibt einem das Jobben nebenher manchmal nicht erspart. Lass Dir gesagt sein, es ist möglich! (Haben meine Vor-Schreiber ja auch so unterstützt)
Worauf ich Dich noch hinweisen möchte ist eine sehr aktuelle Diskussion und manch einer im Forum der bereits studiert kann es vielleicht schon nicht mehr hören.
Mach Dich darüber schlau, in welchem Bundesland Studiengebühren bereits erhoben werden!!!
Wenn sich Dein Studium durch Selbstfinanzierung hinten raus in die Länge ziehen sollte, so passiert es Dir in NRW ab nächstem Semester, dass bei Überschreitung der Regelstudienzeit um mehr als 4 Semester pro Semester 650,-€ Studiengebühren erhoben werden. In BW gibt es ähnliche Regeln. Früher oder später werden wahrscheinlich alle Landesregierungen diese Umgehung des Beschlusses auf Bundesebene gegen Studiengebühren finden und nutzen. Aber erstmal gibt es noch Studiengebührenfreie Bundesländer. Nur als kleiner Tip. Es muss Dich nicht in der Wahl Deines Studienortes beeinflussen, wenn Du strebsam bist und alles dransetzt, nicht wesentlich über die Regelzeit zu kommen. Vielleicht ist es aber ein recht hilfreicher Hinweis.

Dunkle Grüße

Patricia

zeta
22.01.2009, 07:54
Hallo!

ich bin gerade in einer ähnlichen Situation und überlege, ob ich ein Medizinstudium ohne BAföG selbst durchfinanzieren kann. Da dieser Thread nun schon sehr in die Jahre gekommen ist würde ich mich freuen, mal ein paar aktuelle Meinungen zu hören.

Im Moment bin ich 22 und würde das Studium im SS in Tübingen anfangen. Bis zum Physikum wäre noch Kindergeld drin und ich müsste Krankenkassse noch nicht selber zahlen.
Danach (also, wenn ich 25 bin) hab' ich mir jetzt 625€/Monat ausgerechnet. Wenn ich Wohngeld bekomme bleiben immernoch 480€/Monat, die ich selbst aufbringen muss. Das hieße bis zu 12h/Woche arbeiten.

Ist das machbar? Habe dazu hier im Forum schon verschiedenes gelesen, ist aber alles schon mehr als vier Jahre her. Und ich bin mir halt wirklich unsicher, wie die zeitliche Belastung durch das Studium in Vorklinik, Klinik und dann PJ aussieht. Wie sieht die vorlesungsfreie Zeit aus? Alles mit Praktika und Seminaren verplant, oder könnte ich hier auch mal ein paar Wochen richtig arbeiten?


Für ein paar Hinweise wäre ich echt dankbar!

zeta

Hoppla-Daisy
22.01.2009, 08:05
Wenn du kein Bafög gewährt bekommst, dann kannst du immer noch Wohngeld beantragen - vorausgesetzt, du hast ein regelmäßiges Einkommen durch einen studentischen Hilfsjob o. ä.

Das Wohngeld macht eh den größten Batzen des Bafög aus. Übrigens, was viele nicht wissen: Auch wenn man Vermögen besitzt (Ersparnisse, seien sie auch noch so hoch!), kann man Wohngeld beantragen - auch ohne regelmäßige Einkünfte durch Job. Dann muss man nur darlegen, wie man seinen Lebensunterhalt bestreitet.

Daisy, ihres Zeichens Expertin in Sachen Wohngeld, da seit äh 5 Jahren Bezieherin desselben


EDIT: Ups, den Satz mit dem Wohngeld hatte ich bei dir wohl überlesen :-blush

Ehemaliger User 05022011
22.01.2009, 08:28
Wie sieht die vorlesungsfreie Zeit aus? Alles mit Praktika und Seminaren verplant, oder könnte ich hier auch mal ein paar Wochen richtig arbeiten?

zeta

wenn du das Pflegepraktikum schon weg hast ( also schon vor dem Studium gemacht hast), dann hast du in der vorlesungsfreien Zeit um zu arbeiten

ob du es in der Vorlesungszeit während der Vorklinik schaffst noch nebenbei arbeiten zu gehen, hängt m.E. davon ab, wie "schwer" oder "leicht" dir das Studium fällt, der eine muss mehr und der andere weniger lernen - ich hätte es nicht geschafft noch neben bei arbeiten zu gehen und meine Freunde auch nicht ( ich glaube bei uns hat überhaupt niemand neben bei gearbeitet, jetzt in der Klinik sieht es anders aus, da schafft man das schon)

Hoppla-Daisy
22.01.2009, 09:53
Also sollte ich, wenn ich MEINE, dass ich Arbeiten nebenher nicht unbedingt schaffe, es direkt seinlassen mit dem Studium???

Sorry.... wenn man arbeiten MUSS, weil man sonst kein Futter in den Schränken hat und auch sonst vorne und hinten nicht zurecht kommt, dann KLAPPT DAS AUCH NEBEN DEM STUDIUM! Egal ob Vorklinik oder Klinik!

Natürlich können sich das Menschen, die evtl. noch nie in ihrem Leben gearbeitet haben, nicht vorstellen.

Ehemaliger User 05022011
22.01.2009, 11:24
Also sollte ich, wenn ich MEINE, dass ich Arbeiten nebenher nicht unbedingt schaffe, es direkt seinlassen mit dem Studium???



aber Daisy, du hast es doch schon geschafft ;-)

Hoppla-Daisy
22.01.2009, 11:28
Juhu, Khiri hat mal "normal" reagiert ;-)

Ehemaliger User 05022011
22.01.2009, 11:34
Juhu, Khiri hat mal "normal" reagiert ;-)

wenn du nun auch noch ein bißchen netter werden könntest, dann wird es hier richtig kuschelig
:-)

Lava
22.01.2009, 11:42
Also ich kann jetzt nicht aus eigener Erfahrung sprechen, da ich zwar hin und wieder mal in den Ferien und nebenbei gearbeitet habe, aber mehr als Bonus und weniger als Grundfinanzierung. Ich kenne aber Leute, die auf Jobs angewiesen waren.
Also ein 400€ Job sollte eigentlich in jedem Fall drin sein. Selbst Khiri könnte das schaffen. ;-) Man muss eben seine Zeit gut planen, eventuell auf einige Freizeitaktivitäten verzichten und wenn's nicht anders geht auch mal auf Vorlesungen verzichten und seine Fehltermine wahrnehmen.
Wenn man mehr als 400€ braucht, wird es schwieriger, aber nicht unmöglich. Eine gute Freundin von mir, kein Überflieger übrigens!, hatte zeitweise sogar 3 Jobs und hat es ohne Bafög und Unterstützung durch die Eltern geschafft und zwar fast in der Regelzeit.

agouti_lilac
22.01.2009, 17:42
Wenn dir deine Eltern nichts/wenig geben können und das mit dem Arbeiten auch schwierig werden würde, wäre vielleicht ein Studienkredit etwas für dich? Klar, ist nicht so toll, sich zu verschulden, aber eine Investition in die eigene Zukunft und Bildung ist doch lohnenswert, oder?

Habe auch einige Freunde, die sich das Studium über Nebenjobs (teil-)finanzieren; manche haben das P in Regelstudienzeit geschafft, manche nicht. Ich hätte es, denke ich, nicht geschafft; gebe ich offen zu.