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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Physio Bücher - absolute Katastrophe?



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mezzomixi
20.01.2007, 18:00
Bonsoir tout le monde!

Der Grund meines Schreibens ist nicht, dass ich ein Physiobuch suche, sondern viel mehr der, dass ich inzwischen der festen Überzeugung bin: Es gibt kein auch nur annährend akzeptables Physiologie-Lehrbuch auf dem deutschen Markt.

Ich habe inzwischen jedes der mir bekannten großen Lehrbücher probegelesen und empfand sie allesamt als Krampf. Sowohl didaktisch als auch sprachlich ist mir bisher in Bezug auf Physio wirklich nur Schrott untergekommen.

Ich weiß, dass die meinige Ansicht zumindest in meinem Semester durchaus geteilt wird, bevor ich nun aber meine Stimme kritisch erhebe und meinen Unmut in Richtung Verläge richte, wollte ich doch gerne wissen:

Wie seht ihr das? Geht es euch mit den Physio-Büchern genau so wie mir?

Wenn ja: Was findet ihr an den jeweiligen Büchern schlecht, wieso seid ihr unzufrieden?
Wenn nein: Was findet ihr gut, was gefällt euch an den jeweiligen Büchern und wieso ist mein negatives Empfinden eurer Meinung nach absoluter Quatsch?


Dankeschön.



(Bevor das nun missverstanden wird: Ich habe keine allgemeinen Verständnisschwierigkeiten in Bezug auf Physio, sondern finde lediglich, dass es keinem der mir bekannten Bücher gelingt, das erforderliche Wissen in angenehmer und leicht verständlicher Art und Weise zu vermitteln. In den anderen vorklinischen Fächern gibt es Unmengen toller Bücher, deshalb finde ich es absolut unverständlich, dass es den Physiologen nicht gelingt, auch nur ein vernünftiges Buch zu schreiben)


Die Umfrage bezieht sich auf die 'großen' Lehrbücher. Nicht Kurzlehrbücher in 5facher Kombination o.ä.

gyrasehemmer
20.01.2007, 18:08
Das Kurzlehrbuch von Huppelsberg ....wobei ich eigentlich mit der Kombination Huppelsberg + Hick + Silbernagl Taschenatlas letzendlich gut zurechtkam. Das ist ja alles Geschmackssache, aber es hat fuer die Klausuren und danach fuer Physikum gereicht...und da ist ja noch was haengen geblieben, wie ich neulich feststellen musste :-blush
Huppelsberg ---> die klinischen Faelle machen es alles geschmackhafter
Hick ---> Niere-Kapitel fand ich einfach top :-top
Taschenatlas ---> mal die Abbildungen, mal EKG ...

Doctöse
20.01.2007, 18:12
Hey Ziska,
Mir ging es in der Vorklinik mit Physio genauso. Ich habe auch wirklich ALLE Bücher gehabt, teils gekauft, teils ausgeliehen.

Schmidt/Thews: Wie die meisten Springerbücher eine didaktische Katastrophe. Einzig das Nierenkapitel war ordentlich.

Silbernagel: Ich spreche jetzt vom großen Silbernagel. Ein vollkommenes Durcheinander. Ganz schlimm im Muskel- und im Kreislaufkapitel. Verwirrung pur. Aber tolle Zeichnungen.

Golenhofen: Da steht einfach NIX drin. Der reicht nicht mal zum Aufwärmen.

Deetjen/Speckmann: Das war für mich ein großes Buch, was halbwegs brauchbar war. Unsere Neurophysiologen fuhren aber auch dermaßen auf das Werk ab, daß man es sich eh zu Gemüte führen musste. Mir hats aber generell schon ein wenig zugesagt.

Lehrbuch Vorklinik: Hier ist zwar alles auf 3-4 Bände verteilt, allerdings ist dieses Buch meiner Meinung nach didaktisch gelungen
:-top


Es gibt jetzt glaub ich auch einen Intensivkurs Physio. Den hab ich mir noch nicht angeschaut (brauch ich auch nimmer), da ich mit den Intensivkursen der klinischen Fächer so gute Erfahrungen gemacht hab, wär das vielleicht auch eine Idee. Den Intensivkurs Biochemie hatte ich mir mal angeschaut, fand den recht gut.

Ansonsten, für alle Physio-verzweifelten wie mich war das Kurzlehrbuch ausm Thiemeverlag (genau, der Huppelsberg) die Rettung :-)) In Verbindung mit dem Taschenatlas Physio hab ich keines der großen Bücher mehr angefasst.


So gesehen, kann ich keines der großen Bücher wirklich empfehlen. Ziska, hast du Zeit? Möchtest du vielleicht ein schönes dickes Physiobuch schreiben? :-)) ;-)

mezzomixi
20.01.2007, 18:13
Was ich hauptsächlich meine sind 'große' Lehrbücher à la Schmidt/Lang/Thews und Silbernagl. Die Kurzlehrbücher sind mitunter ganz ok, aber es sind eben Kurzlehrbücher und bisher ist mir noch kein Fach untergekommen, in dem das Angebot an wirklichen Lehrbüchern so kathastrophal war wie in Physio.

mezzomixi
20.01.2007, 18:17
Ziska, hast du Zeit? Möchtest du vielleicht ein schönes dickes Physiobuch schreiben? :-)) ;-)

:-)) So à la Horn? Nee danke, ich hoffe die Damen und Herren Physiologen bekommen das auch ohne mich mal auf die Reihe..

gyrasehemmer
20.01.2007, 18:17
aahhhh Du meinst die "dicken Schinken" :-) Habe es mal mit dem besagten Deetjen/Speckmann probiert, ich glaube fuer <Leistung> und habe es danach auch wieder zur Seite gelegt....aus Zeitgrunden aber auch wegen des Schreibstils.

mezzomixi
20.01.2007, 18:19
aahhhh Du meinst die "dicken Schinken" :-) Habe es mal mit dem besagten Deetjen/Speckmann probiert, ich glaube fuer <Leistung> und habe es danach auch wieder zur Seite gelegt....aus Zeitgrunden aber auch wegen des Schreibstils.

Ja was mir fehlt ist ein Physio Buch das als alleiniges Werk ausreicht. Dass die Kurzlehrbücher gut sind bringt mir nichts, wenn ich zum vollen Verständnis doch wieder in eins der dicken Bücher schauen muss. :-)

San Pellegrino
20.01.2007, 18:22
Nehmt doch den Guyton. Warum nicht ?

Es muß nicht immer auf Deutsch sein - ist meist wirklich, egal wo, Schrott zum 3. Quadrat.

Doctöse
20.01.2007, 18:24
Also die großen Lehrbücher fand ich allesamt katastrophal. Ansatzweise hab ich Gefallen am Deetjen gefunden und ansonsten kann ich echt nur das 4-Band-Werk namens "Lehrbuch-Vorklinik" von den dicken Schinken empfehlen.

Generell, wenn man ein einzelnes dickes Physiobuch will, halte ich die auch alle für Schrott.

Physio war das einzige Fach, was ich irgendwann nur noch mitm Kurzlehrbuch gelernt hab. Den Huppelsberg nutze ich auch heute noch, wenn ich mal was physiomäßiges nachschlagen muss.

mezzomixi
20.01.2007, 18:25
Nehmt doch den Guyton. Warum nicht ?

Es muß nicht immer auf Deutsch sein - ist meist wirklich, egal wo, Schrott zum 3. Quadrat.

Die Frage ist doch viel eher: Warum sollte ich gezwungen sein ein fremdsprachiges Buch zu nehmen, nur weil es auswasweißichwasfürGründen kein gescheites Physiobuch gibt. Ich finde durchaus, dass das ein Problem ist, das man ändern kann. In anderen Fächern gibt es doch auch gute Lehrbücher. Bloß bevor ich groß rumplärre möchte ich halt wissen, ob diese Meinung überhaupt annähernd die allgemeine Sicht wiederspiegelt, oder ob ich mit meiner Ansicht weitgehend alleine stehe.

San Pellegrino
20.01.2007, 18:29
Die Frage ist doch viel eher: Warum sollte ich gezwungen sein ein fremdsprachiges Buch zu nehmen, nur weil es auswasweißichwasfürGründen kein gescheites Physiobuch gibt. Ich finde durchaus, dass das ein Problem ist, das man ändern kann.

Ja, warum wohl ?

Das ist wohl die Frage aller Fragen hier in Deutschland. Vielleicht, weil man Medizin und nicht Baugeologie studiert ? Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Ich weiß nicht.

Das Problem kann man dadurch ändern, daß man z.B. zum Guyton greift. Aber wenn Dein Englisch (fremdsprachig ? Englisch ? In der Medizin........? Mein lieber Scholli.....) schon so schlecht ist, daß Du es Du es Dir nicht zutraust, kann man Dir auch nicht helfen.

mezzomixi
20.01.2007, 18:36
Ja, warum wohl ?

Das ist wohl die Frage aller Fragen hier in Deutschland. Vielleicht, weil man Medizin und nicht Baugeologie studiert ? Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Ich weiß nicht.

Das Problem kann man dadurch ändern, daß man z.B. zum Guyton greift. Aber wenn Dein Englisch (fremdsprachig ? Englisch ? In der Medizin........? Mein lieber Scholli.....) schon so schlecht ist, daß Du es Du es Dir nicht zutraust, kann man Dir auch nicht helfen.

Werte(r) San Pellegrino
Schade: Der Grund, dass ich kein englischsprachiges Buch wähle liegt nicht daran, dass ich es nicht könnte. Ich habe lange genug im Ausland gelebt, dass mein Englisch sich i.A. nicht von Muttersprachlern unterscheiden lässt. Der Grund, dass ich kein englischsprachiges Buch wähle ist der, dass ich es nicht möchte. Wieso sollte man die Tatsache, dass es keine ordentlichen Physio-Bücher gibt, stillschweigend akzeptieren? Wo keine Kritik ist, da wird es auch keine Verbesserung geben

Dilettantische Provokationsversuche lassen Dich nicht gerade überzeugend wirken und zeigen nebenbei bemerkt auch, dass Du Sinn und Zweck des Beitrags anscheinend nicht begriffen hast.

San Pellegrino
20.01.2007, 19:07
Ja, was willst Du denn geändert haben oder wie ? Du brauchst wohl wie wir alle ein gutes Physiobuch als Begleiter durch Studium und Beruf. Klasse. Und wenn es Deiner Meinung nach derzeti kein adäquates deutschsprachiges gibt, wird man eben zu einem fremdsprachigen greifen müssen. Denn man braucht es JETZT.

Ich sehe da weder Problem noch Provokation, sondern schlicht Unbedarftheit.

Oder glaubst Du etwa, Springer würde Dein Manuskript, solltest Du überhaupt in der Lage sein, eines abzufassen für ein Weltklasse-Physiobuch, überhaupt mal lesen ?


Der Grund, dass ich kein englischsprachiges Buch wähle ist der, dass ich es nicht möchte.

Ich möchte auch die Mehrwertsteuererhöhung und Angela Merkel nicht......
So eine Aussage ist doch wohl besser als jeder Comedy-Freitag. :-top :-D :-D

SynC
20.01.2007, 19:21
Ich stimme dem zu: es gibt kein Physiobuch, was man wirklich für sich alleine als komplett brauchbar bezeichnen könnte.
Bei mir sind/waren die Bücher: Deetjen, Huppelsberg und Silbernagl.
Huppelsberg ist einfach geil zum Fakten lernen, wer ein Kapitel im Huppelsberg gut durchgearbeitet hat kreuzt damit nicht schlechter als nach Lesen von Deetjen oder Silbernagl. Problem ist halt nur das grundlegende Verständnis, worum es überhaupt geht etc. Da sind die beiden dickeren Bücher natürlich besser, der Silbernagl hat bessere Bilder und z.T. auch bessere Texte..aber ist VIEL zu ausführlich es ist wirklich ausufernd. Deetjen ist da besser, weil Umfang etwas eingeschränkter und didaktisch viel besser durch bessere Strukturierung und KEINEM Geschwafel a la Silber oder Lang.
Auch wenn der Deetjen eher weniger bekannt ist hat er wirklich die beste Didaktik der drei großen deutschen Physiolehrbücher!

mezzomixi
20.01.2007, 19:31
Ich habe weder vor ein Manuskript zu verfassen, noch möchte ich den kompletten Büchermarkt umkrempeln. Ich finde lediglich, dass man Missstände aufzeigen kann und man nicht alles so akzeptieren sollte wie es ist, bloß weil es ja auch englischsprachige Bücher gibt. Das ist doch kein Argument. Wenn mich irgendwas stört kann ich mir in den allermeisten Fällen eine Alternative suchen aber dann bleibt das was mich stört trotzdem ******* und ändert sich nie.

Flemingulus
20.01.2007, 20:26
... dass von den großen Schinken hier bisher der Deetjen bei Euch noch am meisten Gnade findet, macht mich ganz nostalgisch.... als ich damals im letzten Jahrzent des vergangenen Jahrhunderts Physiologie gelernt hab, verbrachte ich manch gelungen Abend mit den Herren Deetjen und Speckmann... jaja...
*nochmal zum Bücherregal lauf*
*seufz*

Na schön, ich gebs ja zu, ich hab grad zuviel gebechert und bin in rührseliger Stimmung. Ab jetzt nur noch Perrier.

BenediktS
20.01.2007, 21:33
Mir gefällt die Kombination Speckmann/Deetjen und (großer) Silbernagl eigentlich recht gut. Für sich alleine finde ich beide jeweils nicht perfekt, aber wenn in einem Buch ein Kapitel nicht so toll ist, findet sich eine gute Umsetzung des jeweiligen Themas meistens im anderen der beiden..

Die Qualität und Auswahl der Physio-Bücher finde ich eigentlich wesentlich besser als z.B. die der Biochemie-Bücher... aber in den großen vorklinischen Fächern hatte ich eigentlich nie Probleme gute Bücher zu finden.

Wenn hier jetzt aber jemand anfängt, an nem "Physio-Horn" zu arbeiten, bin ich sofort dabei :-top .... naja, wenn ich Zeit hätte.

flok
21.01.2007, 01:57
bei physio wurde ich von allen seiten mit büchern eingedeckt, so dass ich jetzt schmidt/thews, silbernagl, deetjen/speckmann kurzfassung, huppelsberg & hick zu eigen nenne :-oopss gelernt habe ich vor allem aus den klb, viel nachgeschlagen in den grösseren werken (die seminarthemen lassen sich aus den klb nicht komplett beantworten).

falls man die bücher nicht ungewollt geschenkt bekommt, würde ich ein klb und google benutzen. die grossen werke sind im allg. mit an die 1000 seiten oft zu umfassend für ein semester. :-blush

Skalpella
22.01.2007, 17:29
Ziska hat recht! Es gibt kein großes Physiobuch, das man als alleiniges lesen kann. Ich hab mit dem Huppelsberg gelernt, ist einfach ein sagenhaftes Klb. Nachdem ich dann alle Physiothemen nochmals fürs Physikum gelernt hatte, konnte ich doch tatsächlich den Schmidt/Thews lesen und habe dann endlich mal verstanden, was die von mir wollen. Aber als einziges Buch geht das nicht! Leider!
Vom Deetjen hab ich auch nur Gutes gehört, aber ich weiß nicht, wie das IMPP-mäßig hinhaut...

Evil
22.01.2007, 18:35
Mir hat damals der Schmidt/Thews gereicht, ist zwar didaktisch ein Tiefflieger, stand aber wirklich alles drin, was für Physio nötig ist.