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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : neurogenes Lungenödem



Buddy
12.12.2007, 11:53
Hey ihr,

habe eine Frage.

Wie sieht der pathomechanismus eines neurogenen Lungenödems aus?
Welches ja eine Komlikation vom neurogenen Schock ist.

Danke für eure Antworten.

Mfg Kim

tonexxx
12.12.2007, 13:16
Würde das mit ner Einfluss-Stauung wie beim kardiogenen Schock erklären. Müsste ich aber nochmal genau nachschlagen.

Therapie dann: Nitrate + Katecholamine. Klingt komisch, macht aber dann doch Sinn. Hab ich für den kardiogenen Schock auch gestern nochmal so nachgelesen.

Nemesisthe2nd
12.12.2007, 15:46
welches katecholamin meinst du denn? das einzige was in kombination mit nitraten sinn ergeben würde wäre dobutamin... bei volumenüberlastung des herzens, also einflusstauung, das macht sinn.

aber wie meinst du das mit der oberen einflussstauung? wie kommt die zustande? der neurogene schock wird doch durch sympatikus-denervierung verursacht, was periphere vasodilatation zur folge hat...

tonexxx
13.12.2007, 01:21
Jupp, Dobutamin wäre Mittel der Wahl. Aber weshalb schließt du alle anderen aus?

Hatte versucht, mir das über den kardiogenen Schock herzuleiten, aber mit der peripheren Vasodilatation hast du sicher Recht. Hmmm, dann beim neurogenen Schock auf Nitro verzichten und eher zu Adrenalin oder Vasopressin greifen...

Hab zZ kein passendes Lehrbuch zur Hand, daher eher ratlos.

Nemesisthe2nd
13.12.2007, 20:19
ich hab leider auch nichts vernünftiges zum nachgucken hier... nur nen leitfaden rettungdienst U&F 3. auflage

also zum kardiogenen schock... ich gebe nitrate um die vorlast + nachlast zu senken und so das herz zu entlasten, da es zu schwach ist um soviel volumen zu pumpen...
das dobutamin steigert die "herzkraft" ohne all zu sehr in der peripherie zu wirken... bei den anderen katecholaminen habe ich ja auch konstriktion in der peripherie, aber gerade die will ich ja mit nitraten vermindern...
außerdem noch reichlich lasix dazu um den volumenüberschuss loszuwerden...

auf der anderen seite muss ja auch noch nen vernünftiger mitteldruck aufrecht erhalten werden muss, damit eben auch noch überall vernünftig blut ankommt, vor allem im hirn und nieren (damit das lasix überhaupt was bringt...). also darf die vasodilatation auch nicht zu stark sein. kardiogener schock ist echt schwierig, wobei es da wohl auch neuere sachen gibt wie hypothermie...


zum neurogenen schock: der grund für die schocksymptomatik ist die periphere vasodilatation... also reichlich volumen + katecholamine für periphere vasokonstriktion... wobei volumengabe wichtiger ist als die katecholamine, vor allem da der neurogene schock ja meistens durch querschnitt verursacht wird und da dann noch begleitende verletzungen (blutverlust) dazukommen...

tonexxx
14.12.2007, 00:04
Bei nem relativen Volumenüberschuss wie beim kardiogenen Schock wäre ich mit Lasix mehr als vorsichtig. Ist auch sicher nicht Goldstandard.

Natürlich Ausnahme: klinische Stauung im Sinne Lungenödem.

Aber irgendwie entfernen wir uns von der Ausgangsfrage: können wir uns auf Adrenalin/Vasopressin + Lasix einigen?

Sebastian1
14.12.2007, 11:33
Adrenalin/Vasopressin würden aber ja auch vorwiegend auf den arteriellen Schenkel wirken, was dir wenig nutzt, wenn sich das Volumen im venösen Teil versteckt. Was mir nicht ganz klar ist in diesem Zusammenhang: Warum sollte es dann zu einem Lungenödem kommen?
Ach Mist, ich dachte mit der Approbation bekommt man die ultimative Erleuchtung, aber irgendwie ist das bisher ausgeblieben ;-)

tonexxx
14.12.2007, 14:32
Ach Mist, ich dachte mit der Approbation bekommt man die ultimative Erleuchtung, aber irgendwie ist das bisher ausgeblieben ;-)
Endlich sagt 's mal einer. ;-)

Monty
14.12.2007, 20:21
Wie wär's als Therapie einfach mit dem was fehlt, wenn der Sympathikus nicht arbeitet: Noradrenalin + Adrenalin. Fänd ich naheliegend.

Buddy
15.12.2007, 14:06
schon einmal vielen dank für eure Antworten.

Also bei meiner Frage geht es weniger um die Behandlung des neurogenen Schocks, als viel mehr darum, wie das so genannte neurogene Lungenödem, welches laut meiner Literatur eine Komplikation des neurogenen Schocks ist, zustande kommt.

Kann mir mit meinem Halbwissen leider nicht herleiten wie es dazu kommt,
im Netz habe ich schon aufgeschnappt das es beim neurogenen Schock eine Vasodilatation bei den peripheren Gefäßen gibt, hingegen eine Vasokonstriktion in der Lungenstrombahn auftritt und außerdem eine Permeabilitätszunahme der Zellen der Lunge auftritt. Also hier kann man ja logisch schlussfolgern wie es zu einem Lungenödem kommt, aber warum bzw. wodurch treten diese Dinge ein?

Vielleicht kann mir ja jemand helfen. Danke im voraus...

Lg Kim