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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Meningitis bei Kind nicht rechtzeitig erkannt



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Fino
25.12.2007, 00:44
@test:
hier eine sehr gute site zum Management von Kindern Protocol for children (http://www.meningitis.org/health-professionals/hospital-treatment-protoral/paediatric-protocol)
dann auf die PDF file klicken

eine hervorragende Infoquelle für Assis und Studis
klick (http://www.meningitis.org/health-professionals/doctors-in-training)
dann aufs Handbuch gehen

to CT or not CT (http://www.meningitis.org/health-professionals/hospital-treatment-protoral/treatment-protocol-for-adults)

dann zur pdf "early management of suspected bact.meningitis and
meningococcal septicaemia in adults"

Foreman
25.12.2007, 13:05
Leider gibt der Bericht ja nichts her, ob eine Untersuchung auf Meningismuszeichen erfolgt ist.
Wenn starker Verdacht besteht, dann macht man halt eine LP pro Stunde. Diese Ausrede finde ich denkbar schlecht. Nur aus Bequemlichkeit bei einem Patienten auf eine indizierte Diagnostik zu verzichten...das ist einfach Mist.
Dann die Antibiose starten und wieder ist ein vermeidbarer Fehler weniger zu verzeichnen.

Tombow
25.12.2007, 13:47
Leider gibt der Bericht ja nichts her, ob eine Untersuchung auf Meningismuszeichen erfolgt ist.
Und somit wäre jegliche Spekulation müßig.


Wenn starker Verdacht besteht, dann macht man halt eine LP pro Stunde.
WENN!!! Was aus den Artikeln nicht so eindeutig hervorgeht. Schonmal selber LPiert? Mit voller Notaufnahme und weitaus dringenderen Notfällen im Nacken? Viel Spaß in der Klinik. Nur so zum Beispiel (echt passiert): Patient in stabilem Zustand, starke bis stärkste Kopfschmerzen, kein Meningismus, Übelkeit, Schwindel, keine fokale Neurologie, Entzündungswerte hoch...natürlich würdest du LPieren. Klar. Sicher. Nur wenn da nicht ein Paar "Kleinigkeiten" wären...wie ein Subduralhämatom, was dringend in die Neurochirurgie verlegt werden muß (und das will organisiert sein) und die Leitstelle nicht gerade ankündigt, es käme gleich ein frischer Hirninfarkt im Lysefenster rein. LP immer noch vorrangig? Im besagten Dienst wurde zuerst die Verlegung organisiert, parallel/zeitgleich dazu eine Lyse und erst nach all dem die LP. Und ohne zu wissen, was für Zustände in dem hier zur Diskussion stehenden Fall in der Notaufnahme geherrscht haben, würde ich mir Aussagen wie deine eher vier- als dreimal überlegen.


Nur aus Bequemlichkeit bei einem Patienten auf eine indizierte Diagnostik zu verzichten...das ist einfach Mist.
Wenn sich in der Klinik und Anamnese kein Hinweis auf eine Meningitis ergibt, dann wird auch nicht unbedingt die Diagnostik in die Richtung gehen. Man könnte sonst ja auch jeden Patienten, der mit Fieber und Kopfschmerzen aufkreuzt, LPieren. Tut man einfach nicht, wäre ja auch genauso Unsinn, wie jeden solchen Patienten durchs CT zu schieben. Bei unklaren/nicht eindeutigen Fällen ist es sicherlich ein Erfahrungswert, ob man es macht bzw. eine Rücksprache mit dem Hintergrund erforderlich, aber noch lange kein Grund, den Pauschal-LP-Rundumschlag zu befürworten wie du es getan hast.

Fino hat eigentlich gute Links gepostet, womit sich weitere Diskussion erübrigt.

Kleiner_Medicus_w
25.12.2007, 13:56
Irgendwie habt ihr alle recht mit dem was ihr schreibt. Es beruht sicherlich auf Erfahrungswerten zu entscheiden, wann eine LP oder jede andere invasivere Untersuchung angebracht ist. Ich denke wir sind uns trotzdem alle einig, dass so etwas nicht passieren darf. Egal ob der Artikel bestimmte Infos verdeckt hält oder nicht. Fakt ist: das kind ist tot und das hätte difinitiv nicht passieren dürfen. Alles andere haben jetzt die ermittelnden Institutionen zu beurteilen! :-meinung

Foreman
25.12.2007, 14:12
@Kleiner_Medicus_w: :-meinung

@Tombow:
Bitte nicht aufregen, ich habe als Krankenpfleger bei vielen LP auf der Neuro assistiert, also ich weiß wie nervig Fließbandarbeit ist. Wenn der Chefarzt punktiert hat, durfte ich nicht nur einmal einen Patienten festhalten, bis mir der Schweiß von der Stirn tropfte, also erzähle mir bitte nichts von klinischer Erfahrung.
Zu Deinem letzten Absatz:
Das ändert aber nichts daran, daß es eine faule Ausrede ist.

Foreman
25.12.2007, 14:22
Wenn sich in der Klinik und Anamnese kein Hinweis auf eine Meningitis ergibt, dann wird auch nicht unbedingt die Diagnostik in die Richtung gehen.
und

aber noch lange kein Grund, den Pauschal-LP-Rundumschlag zu befürworten wie du es getan hast.

Das habe ich ja auch nie behauptet. Deine Interpretation meiner Aussage ist doch etwas eigen...

SchwesterStefanie
25.12.2007, 14:30
deleted

Kleiner_Medicus_w
25.12.2007, 14:58
Aber ich denke, es geht weniger darum, ob rechtzeitig auf Meningitis getestet worden ist, sondern darum, dass der Junge nach Hause geschickt worden ist, obwohl die Diagnose anscheinend nicht klar war und es auch eine Meningitis hätte sein können.



genau. der junge hätte einfach nicht entlassen werden dürfen. natürlich haben kinder oft unspezifische symptome, die für alles und nichts sprechen können, aber spätestens als die mutter sich das 2. mal beim arzt vorgestellt hat, hätte etwas passieren müssen. lieber eine diagnostik zuviel als eine zuwenig. eigentlich brauchen wir doch nicht zu diskutieren: das der junge jetzt nicht mehr am leben ist zeigt doch, dass definitiv etwas mächtig falsch gelaufen ist. natürlich hätte der junge auch im KH sterben können, aber je nach erreger liegt die sterblichkeit zwischen 3 und 40%. also wären die chancen des jungen im KH mit entsprechender therapie deutlich besser gewesen.

test
25.12.2007, 15:11
Was ich auffällig finde ist, dass in der Diskussion immer von mangelnden Resourcen die Rede ist. Es wird im Grunde gar nicht richtig angezweifelt, dass es notwendig gewesen sein könnte den Jungen aufzunehmen oder zu LPieren. Also wird die Schuld dem überlasteten Krankenhaus/System gegeben (Auch von Seiten der Ärzten klingt es ja so) und ich denke da ist eine Diskussion durchaus angebracht, inwiefern etwas in einem Gesundheitssystem nicht richtig läuft (womit ich jetzt nicht sagen will, dass es in Deutschland nicht ähnliche Probleme gibt).
Die Frage ist da schon berechtigt, ob und was dort falsch gelaufen ist, ohne dass dieses jetzt die persönliche Schuld eines Arztes gewesen sein muß.

SchwesterStefanie
25.12.2007, 16:28
deleted

Dr. Jekyll
25.12.2007, 17:20
:-blush Ich gelobe Besserung, Euer Hochwohlgeboren Hadschepsut. :-angel. Aber erst ab dem nächsten Jahr. :-))


und das gilt besonders für krankenschwestern im 1. semester. :-)) auch wenn zugegebendermaßen sehr viele KS schon durch ihre ausbildung ohnehin schon im ersten semester eine ausgeburt der weisheit und des scharfsinnes sind...

Meuli
25.12.2007, 17:42
geht das jetzt hier schon wieder los??? :-(

Kleiner_Medicus_w
25.12.2007, 17:45
und das gilt besonders für krankenschwestern im 1. semester. :-keks

oh man, aber du hast es drauf oder wie??? don't forget das viele diese berufe nur als sprungbrett nehmen. pass mal auf das die dich nicht eines tages einholen- in sachen: respektvoller/ würdiger umgang miteinander, bodenständigkeit und anderen zwischenmenschlichen disziplinen.

SchwesterStefanie
25.12.2007, 17:48
deleted

Dr. Jekyll
25.12.2007, 17:54
wenigstens eine nimmst mit humor :-) ich ha doch gesagt das die meisten KS ganz clever sind, wo ist denn da das problem?

die anderen fangen gleich an zu keifen. wuff wuff. jetzt wird sogar zu weihnachten rumgehatet. :-heul :-keks

ich dachte du wärst krankenschwester, stefanie und bist jetzt im ersten medizinischen semester.

SchwesterStefanie
25.12.2007, 18:04
deleted

Ehemaliger User 20130505
26.12.2007, 14:29
Was ich auffällig finde ist, dass in der Diskussion immer von mangelnden Resourcen die Rede ist. Es wird im Grunde gar nicht richtig angezweifelt, dass es notwendig gewesen sein könnte den Jungen aufzunehmen oder zu LPieren. Also wird die Schuld dem überlasteten Krankenhaus/System gegeben (Auch von Seiten der Ärzten klingt es ja so) und ich denke da ist eine Diskussion durchaus angebracht, inwiefern etwas in einem Gesundheitssystem nicht richtig läuft (womit ich jetzt nicht sagen will, dass es in Deutschland nicht ähnliche Probleme gibt).
Die Frage ist da schon berechtigt, ob und was dort falsch gelaufen ist, ohne dass dieses jetzt die persönliche Schuld eines Arztes gewesen sein muß.So hab ich sowohl den SPON-Artikel, als auch die Berichte in den australischen Medien interpretiert.
Als ich den SPON-Artikel beim Surfen zufällig gefunden hatte, hab ich überlegt, ob ich damit einen neuen Thread im Unterforum "Fachsimpeleien" starten sollte, oder ob ich ihn als Beitrag im Rahmen des Threads "Mit welchen Beschwerden kommen Eure Patienten in die Notfallambulanz?" posten sollte, denn dort hätte er mMn auch gepasst.

SchwesterStefanie
28.12.2007, 17:32
deleted

test
28.12.2007, 17:43
Ich hab noch eine Frage zur Meningitis: Erbrechen ist ja ein Meningitissymptom. Aber auch blutiges Erbrechen? Und falls ja: Warum?
Da müsste es zu Blutungen im Magen oder der Speiseröhre gekommen sein. Wo wäre da der Zusammenhang mit der Meningitis?


Blutiges Erbrechen an sich ist nicht unbedingt etwas, was einen primär an Meningitis denken lassen würde. Aber beim Brechen kann es immer auch zu Verletzungen der Schleimhaut kommen mit daraus resultierenden Blutungen z.B. Mallory Weiss Läsionen im Ösophagus.

SchwesterStefanie
28.12.2007, 18:17
deleted