Rugger
11.01.2009, 13:10
Ich ärgere mich auch immer maßlos, wenn ich das Gefühl habe, dass auf der anderen Seite des Vorhangs meine Arbeit nicht wertgeschätzt wird, und ich mir wie der Idiot fürs Intubieren und Nachrelaxieren vorkomme. An den Fragen einiger operativ tätigen kollegen kann ich des öfteren rauslesen, dass die überhaupt nicht wissen, was ich da eigentlich mache. Andererseits kann ich ja auch verstehen, dass das oftmals aus chirurgischer Sicht gar nicht so ersichtlich ist. Vieles spielt sich eben nur in meinem Kopf ab, und oftmals ist das Vermeiden einer Katastrophe einfach nur ein kleiner Handgriff. Das ist ein sehr schöner und leider oft auch sehr zutreffender Kommentar, mit einer Einschränkung:
mir ist es ziemlich egal, wenn meine Arbeit bei den operativen Kollegen wenig wertgeschätzt wird. Ich weiß, wie wichtig meine Aufgabe ist und ziehe meine persönliche Zufriedenheit aus einer gelungenen Narkose. Das den Kollegen der schneidenen Zunft das leider oftmals wenig bewusst ist, was da dazu gehört, zeigt sich immer wieder, ist aber irgendwo auch so etwas wie ein Naturgesetz. Und das beim Verlassen der Station die Dankesgeschenke auf den Tischen der Chirurgen landen, auch wenn wir mit gelungener Narkose und Schmerztherapie nicht unwesentlich zum subjektiven Operationserfolg der Patienten beigetragen haben, wird sich wohl auch nie ändern. Es ist nunmal so: wer ständig Streicheleinheiten fürs Ego braucht, ist in der Anästhesie am falschen Platz. Dennoch scheint es mir so, als ob die operativen Kollegen nicht selten voller Neid zu uns rüberschielen (Stichwörter geregelte Arbeitszeiten, kollegialer Umgang uvm.), da kann ich dann immer nur mit einem Lächeln im Mundwinkel erwidern:
"Augen auf bei der Berufswahl!"
Rugger
mir ist es ziemlich egal, wenn meine Arbeit bei den operativen Kollegen wenig wertgeschätzt wird. Ich weiß, wie wichtig meine Aufgabe ist und ziehe meine persönliche Zufriedenheit aus einer gelungenen Narkose. Das den Kollegen der schneidenen Zunft das leider oftmals wenig bewusst ist, was da dazu gehört, zeigt sich immer wieder, ist aber irgendwo auch so etwas wie ein Naturgesetz. Und das beim Verlassen der Station die Dankesgeschenke auf den Tischen der Chirurgen landen, auch wenn wir mit gelungener Narkose und Schmerztherapie nicht unwesentlich zum subjektiven Operationserfolg der Patienten beigetragen haben, wird sich wohl auch nie ändern. Es ist nunmal so: wer ständig Streicheleinheiten fürs Ego braucht, ist in der Anästhesie am falschen Platz. Dennoch scheint es mir so, als ob die operativen Kollegen nicht selten voller Neid zu uns rüberschielen (Stichwörter geregelte Arbeitszeiten, kollegialer Umgang uvm.), da kann ich dann immer nur mit einem Lächeln im Mundwinkel erwidern:
"Augen auf bei der Berufswahl!"
Rugger