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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wahlfach-Dilemma Uro vs Anäs



kut66
03.06.2010, 21:38
Hallo

ich komm grade nicht weiter in meiner Entscheidungsfindung.
Gehe im August ins PJ und schwanke bei der Wahl der Wahlfächer zwischen Anästhesie und Urologie.
Vom Interesse her liegt beides gleichauf. Ich möchte später voraussichtlich Chirurgie machen, vor dem Hintergrund hätte wohl Anästhesie etwas mehr Sinn. Andererseits gehe ich an ein kleineres Klinikum, da ist die Frage ob An nicht irgendwann sowas wie "langweilig" wird.
In Anästhesie lern ich wohl mehr dinge, die sich in jeder Disziplin mal brauchen lassen, in Uro verbessere ich meine OP-Skills..
Von beiden Abteilungen gibt es nirgendwo hinweise ob es gut/schlecht ist, da die beiden an diesem Klinikum erst seit letztem Jahr als Wahlfach angeboten werden.


Ich will hier natürlich nicht die entscheidung abgenommen bekommen, aber vielleicht hat ja jemand den einen oder anderen Denkanstoß für mich, der mir das Ganze erleichtert.


Ich überleg nun schon ziemlich lange hin und her und komm einfach nicht zu einem Schluss.

Bin für jede Anregung dankbar.

Liebe Grüße !

Fino
03.06.2010, 22:10
Du meinst also, dass Du in Uro Deine OP-Skills verbesserst. Aber bist Du Dir da so sicher? WAs, wenn Du nur die Routine auf Station schmeissen darfst? Natuerlich kann es sein, dass Du auch in der Anaesthesie nicht viel mitbekommst, aber ich glaube, dass Du dort trotzdem besser aufgeheoben waerst. Wo willst Du denn Dein Chirurgie-Tertial absolvieren? Wenn Du nicht gerade an die Uniklinik gehst, wirst Du eventuell im Chirugie-Tertial die Urologie mitabdecken. Waere es da nicht geschickter, als Wahlfach Anaesthesie zu nehmen?

Ich hatte in meinem Chirurgie-Tertial (peripheres KH) einen OA, der intensivmedizinisch/anaesthesiologisch erfahren war und mir erzaehlte, dass es sehr nuetzt, und er im Gegensatz zu anderen Chirurgen nicht gleich Muffensausen bekommt, wenn er die chirurgischen Patienten auf der interdisziplinaeren Intensivstation betreuen muss (klingt vielleicht grobmaeulig, aber der Kerl war zurecht selbstbewusst und fachlich fit).

Just my humble opinion...

kut66
03.06.2010, 23:23
ok danke für deine Antwort.
ich mache Chirurgie in der Schweiz in einem eher kleineren Spital.
Hmm ich denke auch, dass mir Anästhesie für später mehr bringt.
Die Frage ist halt, was ich tatsächlich dort mitnehme.
Hab halt etwas Bedenken, dass ich einen Großteil der Zeit neben dem Arzt im OP sitze und die Zeit totschlage, mal grob ausgedrückt.
Die intensiv ist nicht so groß und auf Rettungsmitteln darf man angeblich auch nicht mitfahren.
Man merkt vielleicht, ich weiß nicht so recht, was mich bei An in einem kleineren Klinikum erwartet.
Meine Kontakte mit der An. beschränken sich im Wesentlichen aufs Blockpraktikum (paar Tage) , allerdings natürlich an der Uni. Das war sehr spannend und interessant aber halt wie gesagt Uniklinik und dementsprechend breites Spektrum.

An Uro reizt mich auch, mal einen etwas tieferen Einblick in ein kleines Fach zu bekommen. ( und das schon auch eine Schnittmenge hat mit dem was ich später machen will. )

tendiere aber mom mehr zur Anästhesie.

blond
04.06.2010, 19:45
Hi, ich hatte Anästhesie als Wahlfach und hatte das Gefühl, dass ich mit dem dort im PJ erworbenen Wissen beim Kreuzen wirklich viele Fragen beantworten konnte.
Gruss
blond

gyrasehemmer
04.06.2010, 20:24
...........................

kut66
04.06.2010, 21:38
vielen dank für eure antworten
ist natürlich die optimalsituation wenn man neben den dingen "fürs leben" auch noch prüfungsrelevantes mitnimmt.


Irgendwann wirst du aber selber am Gerät sitzen und der Assi wird nebenan sein


das hört sich natürlich super an ;)
bei mir ist es halt leider so, dass ich in der An noch ein ziemlich unbeschriebenes Blatt bin. Ich hab da keine Famulatur gemacht ( was ich jetzt bereue ) und krieg grade mal mit Mühe und Not einen einfachen Zugang gelegt ;-) Meint ihr, das könnte ein Problem werden ?
Was ich allerdings mit gutem Gewissen behaupten kann ist, dass ich ziemlich engagiert und lernwillig bin.


Also ihr bestätigt eigentlich genau den Eindruck, den mir Kollegen auch schon vermittelt haben. Bis jetzt hab ich von keinem gehört, der sein Anäs.-Tertial bereut hat.

Jemand da, der Uro macht ?:-)


edit:
Würdet ihr eher Uniklinikum oder peripheres Haus empfehlen ?

gyrasehemmer
05.06.2010, 10:41
wollte dir eine PN schicken... hast sie aber nicht aktiviert:-nix

Hoppla-Daisy
05.06.2010, 11:01
Hihi, irgendwie stellt sich mir die Frage nach X oder Y gar nicht. Für mich stand (und steht!) seit dem 2. klin. Semester fest, dass es Uro wird. Und nein, ich hab nie dran gezweifelt. Ich freu mich tierisch drauf!!!

Und nein, ich hätte nie gedacht, dass ich jemals eine so starke Affinität zu den Wasserwerken haben würde :-))

Solara
05.06.2010, 11:31
Würdet ihr eher Uniklinikum oder peripheres Haus empfehlen ?

Kommt darauf an:
wie schaut's denn gemäß PJ-Ranking aus?
Und: wo studierst du?

Tendenziell würde ich in die Peripherie gehen.

gyrasehemmer
05.06.2010, 14:08
................................................

kut66
05.06.2010, 14:42
wollte dir eine PN schicken... hast sie aber nicht aktiviert:-nix


oh stimmt, jetzt aber !

@solara
pj-ranking sagt leider nichts zu dem peripheren haus, weils anästh. dort wohl noch nicht so lange als wahlfach gibt. kenne auch niemanden, der das dort gemacht hat.
an meiner uni wird die anästhesie gut bewertet.
aber halt riesiges aufgebot an "mitstreitern" .. assis, famulanten, blockpraktikanten etc pp.
Außerdem müsste ichdann auch Innere dort machen. und das ist *grusel* ;-)

gyrasehemmer
05.06.2010, 14:44
aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa

Solara
05.06.2010, 14:45
Kut, du hast immer noch keine Persönlichen Nachrichten aktiviert ;-)!

EDIT: aber das schreibt gyrasehemmer ja auch schon.

gyrasehemmer
05.06.2010, 14:51
aaaaaaaaaaaaaaaaaaa

kut66
05.06.2010, 15:37
puh ihr seht, ich bin eher von der langsamen truppe
deswegen will ich ja auch chirurgie machen ;-)
jetzt müsste es aber gehen :-))

Relaxometrie
05.06.2010, 15:48
Für Urologie als Wahlfach würde sprechen, daß es bei viszeralchirurgischen Eingriffen (Du möchtest später ja Chirurgie machen) immer wieder Überschneidungen mit dem urologischen Fachgebiet gibt. Da wäre es vielleicht auch nicht uninteressant, im Rahmen des PJs mal in die Urologie hineingeguckt zu haben.
Andererseits bekommt Du als chirurgischer Assistent später die urologischen Überschneidungen noch oft genug mit, so daß die Anästhesie als Wahlfach im PJ vielleicht gegenüber der Chirugie doch "fachfremder" ist, und Dir somit -in Anbetracht der Tatsache, wahrscheinlich so schnell keine Möglichkeit mehr zu haben, anästhesiologische Dinge lernen zu können- nützlicheres Zusatzwissen vermitteln kann.

kut66
05.06.2010, 19:43
ja genau, Relaxometrie, das war auch mein Gedankengang. Zudem finde ich uro einfach total interessant.
Aber auch bzgl der Anästhesie hast du Recht...
Wenn ich nach dem Tertial die "Basics" sicher beherrsche würde ich das schon als vollen Erfolg werten. Darunter verstehe ich z.b. Braunülen zuverlässig legen können auch in "unwegsamem Gelände", CPR nicht nur theoretisch kennen sondern mal miterlebt haben, den Zustand eines Intensivpatienten beurteilen können anhand des Monitorings bzw zumindest rechtzeitig zu merken wenn er am Abnippeln ist, vielleicht auch mal Intubieren ( was ich bisher nur an Puppen geübt habe ) den "Fabius" vollkommen verstehen ;-) und dergleichen.
Wär das grob realistisch ? also für jemanden ohne Anästhesieerfahrung

ich weiß, kann man wieder schlecht pauschalisieren und eine ganze Menge hängt dabei ja auch vom eigenen Engagement ab.
Aber kann ja sein, dass ich komplett falsche Vorstellungen hab von den Tätigkeiten eines PJlers in der Anästhesie, der jetzt z.b. nicht schon jahrelang RTW gefahren ist ...

Vielen Dank nochmal übrigens für eure Kommentare. Hilft mir weiter !

Relaxometrie
06.06.2010, 10:23
Wenn ich nach dem Tertial die "Basics" sicher beherrsche würde ich das schon als vollen Erfolg werten. Darunter verstehe ich z.b. Braunülen zuverlässig legen können auch in "unwegsamem Gelände", CPR nicht nur theoretisch kennen sondern mal miterlebt haben, den Zustand eines Intensivpatienten beurteilen können anhand des Monitorings bzw zumindest rechtzeitig zu merken wenn er am Abnippeln ist, vielleicht auch mal Intubieren ( was ich bisher nur an Puppen geübt habe ) den "Fabius" vollkommen verstehen ;-) und dergleichen.
Wär das grob realistisch ? also für jemanden ohne Anästhesieerfahrung

Ich denke, daß Du da eine gute und realistische Einschätzung hast und Deine Ansprüche an die "Basics" sind theoretisch auch nicht zu hoch. In der Praxis hängt es aber von vielen, von Dir alleine kaum zu beeinflussenden Faktoren ab, wieviel Du lernst.
Ich hatte Anästhesie als PJ-Wahlfach und habe die Erfahrung gemacht, daß es zumindest am Anfang des Tertials (komplett neue Umgebung, man ist (sofern man kein Medizinrambo oder Angeber ist) erstmal etwas zurückhaltend) sehr vom Pflegepersonal abhängt, ob man etwas lernt. Da gab es sehr nette Pfleger, die ihre Aufgaben an den PJler abgegeben (Magensonde/venöse Zugänge/Blasenkatheter legen) und mich auch angeleitet haben. Ich erinnere mich aber auch an Drachen und beispielsweise eine Anästhesiepflegerin, die -als ich meinen ersten Blasenkatheter seit dem Pflegepraktikum gelegt hatte- keinerlei Hilfestellungen, sondern nur saudoofe Kommentare abgegeben hat ("Wenn ich so arbeiten würde, müsste ich jeden Tag 10 Überstunden machen").

Intubiert habe ich oft. Wenn ich nicht im Chef-Saal bei den Privatpatienten eingeteilt war, täglich. In den ersten Tagen des Tertials war ich oft im Gyn-Saal eingeteilt, weil dort zu Beginn des OP-Programms einige sehr kurze Eingriffe stattfanden (Ausschabungen), die ohne Intubation und mit Maskenbeatmung liefen. Da kann man dann erstmal das Maskenhalten lernen und tut sich dann später -nicht mehr im Gyn-OP :-))- hoffentlich auch bei bärtigen Patienten nicht mehr so schwer, die Maske (zur Einleitung) dicht zu halten.
Manchmal war auch eine ZVK-Anlage drin (hing vom Seelenzustand des jeweiligen Anästhesisten ab).
Eine CPR habe ich ...es wird peinlich... noch nie erlebt. Weder im OP-Saal, noch bei den Notarzteinsätzen, bei denen ich mitfahren durfte, noch im Innere-Tertial. Und auch die Regionalanästhesieverfahren und Spinalanästhesie habe ich kaum mitbekommen, weil beides sehr wenig eingesetzt wurde.
Aber ein PJ-Terital ist ja keine Facharztausbildung, so daß ich einigermaßen zufrieden aus dem Tertial gegangen bin, wenn auch einige Wünsche offen geblieben sind.