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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sammlung v. aktuellen Dokus/Reportagen über den Arztberuf



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Heerestorte
17.05.2015, 17:58
was an meinem Post hast du jetzt fehlinterpretiert/nicht verstanden, damit du meine Aussage mit 'Trauer' in Verbindung bringen konntest?

Ich dachte, dass du darauf hinaus möchtest, weil du es befremdlich findest, wie mit der Situation umgegangen wird.
Und die Leute gehen halt nun mal sachlich und ohne Trauer ihrer Arbeit nach.
Deshalb dachte ich, dass du diesen Aspekt (fehlende Trauer bzw. Anteilnahme/Geschocktheit) vermisst.
Wie hast du es denn tatsächlich gemeint? Gut möglich, dass ich das ein wenig fehlinterpretiert habe.

ehemaliger User_11062015
17.05.2015, 19:18
edit.

Heerestorte
17.05.2015, 19:33
jein, mich verwunderte an der Doku eher einfach, wie gelassen die Leute mit solchen Situationen umgehen können.
Das ist nicht auf eine allgemein fehlende Trauer bezogen gewesen, sondern eher auf den Abhärtungsprozess, der da wohl dahinter steckt. Mein erster Gedanke dazu war, wieviele Suizidopfer die Jungs da schon gesehen haben müssen, um so gnadenlos pragmatisch damit umgehen zu können.
Für Außenstehende wie mich, die das so maximal mal in einer Doku mitbekommen, wirkt das schon sehr agestumpft, daher auch dieses Gefühl der Befremdlichkeit, als der eine Brandobermeister meinte, dass man nach 2 Stunden nach dem Vorfall nichts mehr merken würde, während jemand im Hintergrund angeekelt den abgerissenen Arm in den Beutel warf. Aber an trauer/Anteilnahme habe ich da jetzt primär nicht gedacht.
Im Gegenteil. Irgendwie wirkte das schon fast ein wenig absurd.

Ja, da kommen halt wieder meine Aspekte zum tragen.
Man muss ein Stück weit für so einen Job einfach abgehärtet/stumpf sein.

][truba][
17.05.2015, 19:33
Nein, bin ich nicht.

Aber das erklärt warum du eine ganz neutrale Aussage, dass man dort nach 2 Stunden nichts mehr sehen wird und ob man sehen muss ob es ein suizid gewesen ist, als krass empfindest. Finde nicht, dass du daraus schließen kannst, dass er/sie abgestumpft ist/sind. Das hat Heerestorte ja auch im Vorfeld schon erklärt.

ehemaliger User_25062015
17.05.2015, 19:38
Natürlich wirkt das erstmal befremdlich, wenn man mit "der Realität" noch nicht so viel am Hut hat, aber das ist nun mal die Art und Weise wie diese Leute damit umgehen und vermutlich können die nur deswegen jeden Tag diesen Job machen, weil sie einen Weg gefunden haben auch mit solch krassen Sachen umzugehen.

Absolute Arrhythmie
17.05.2015, 20:14
Und genau deshalb hab ich auf die Szene hingewiesen :-)

ehemaliger User_11062015
17.05.2015, 20:17
edit.

][truba][
17.05.2015, 20:25
aber man hätte vielleicht auch mal zwei Sätze zum Betroffenen selbst sagen können 'wir versuchen sie jetzt hier rauszuholen, gleich wirds laut, wenn wir sägen, sie bekommen dann eine Stütze für ihre Wirbelsäule'.

Das wäre auf jeden Fall gut gewesen :-top

grundewelle
19.05.2015, 17:13
Zu der Zug-Geschichte: Ich finde sowas zeigt eher, dass das auch nur Menschen sind. Gerade dieses "gleichgültige" verbinde ich eher mit einer sehr gut aufrechterhaltenen, professionellen Distanz. Ein, zwei mal kann man sowas natürlich auch mit Anteilnahme wegstecken, aber dieses neutrale verhindert denke ich eher, dass man sich nach zwei-drei Jahren an sowas noch erinnert. Das sind halt auch nur Menschen, die mit solchen Situationen unter Umständen 40 Jahre lang immer wieder umgehen müssen. Da sollte jeder für sich selbst einen Weg finden damit klar zu kommen.

Ob das jetzt schlechte, makabere Sprüche oder (vielleicht auch gespielte) Gleichgültigkeit ist - Ich finde da beides in Ordnung.
Nach so einem Einsatz kann man nunmal nicht zwei Wochen krank machen, sonder hat wahrscheinlich in ein oder zwei Tagen direkt die nächste Schicht.


Kann natürlich hier immer nur für mich sprechen. Viele empfinden natürlich anders.
Muss aber ehrlich gestehen, ich finde asolute Neutralität auch in so einem Beruf nicht zu 100% angebracht. Zum Beispiel an der Stelle, als der Feuerwehrann nur mit seinen Kollegen über den bewusstseinsklaren Patienten eingeschlossenen im Auto geredet hat, aber kein wort mit dem Eingeschlossenen selbst.. weiß nicht. Man muss nicht Händchen halten, das Primärziel war die Befreiung, aber man hätte vielleicht auch mal zwei Sätze zum Betroffenen selbst sagen können 'wir versuchen sie jetzt hier rauszuholen, gleich wirds laut, wenn wir sägen, sie bekommen dann eine Stütze für ihre Wirbelsäule'.

Mit dem Patienten macht normalerweise auch immer einer. Das war vielleicht nur Situationsbedingt. Aber auch das zeigt für mich eher Menschlichkeit und nicht Neutralität. Wenn du um vier Uhr morgens nach dem zehnten Einsatz aus dem Bett gehobelt wirst und im Regen zur eingeklemmten Person fährst, musst du das erstmal kognitiv auf die Reihe bekommen das was du machst auch noch dem Patienten zu erklären :D

Ich finde die Doku insgesamt ziemlich gut. Dazu muss man aber auch sagen, dass man jetzt nicht in jeder Schicht zwei mal reanimiert, ein riesen Feuer hat, eine Bahnleiche aufsammelt und seine zwei Polytrauma-Patienten fährt :D

Absolute Arrhythmie
19.05.2015, 18:47
Die Doku zeigt auch nicht eine Schicht. Die Wache wurde ein Jahr begleitet.

//stefan
20.05.2015, 14:58
ich kenne dokus, da waren die teams drei tage oder länger/öfter da und haben städnig gedreht... am ende kam ein bericht von einer knappen viertel stunde raus. eine doku wie die jetzige (mit den ganzen verschiedenen kamera-perspektiven) ist schon recht aufwändig und geht daher auch über einen längeren zeitraum...

grundewelle
20.05.2015, 19:48
Die Doku zeigt auch nicht eine Schicht. Die Wache wurde ein Jahr begleitet.

schon klar, dass das nicht aus einer schicht ist... war mehr so als hinweis für die, die nicht in dem bereich arbeiten. ich glaube die gedanken, was da in einer schicht passiert sind sehr unterschiedlich.

ehemaliger User_11062015
30.05.2015, 17:16
edit.

PrinzessinAmygdala
31.05.2015, 20:46
Jetzt läuft im 3sat eine Doku übers Donauspital in Wien.

hoppel228
05.06.2015, 20:23
So cool: https://www.youtube.com/watch?v=bymg_2GQQb0

medico19
19.06.2015, 12:25
gute Doku über die Luftrettung "Christoph Europa 1"

https://www.youtube.com/watch?v=wWGOLZbnuDQ

medico19
19.06.2015, 12:26
gute Doku über die Luftrettung "Christoph Europa 1"

https://www.youtube.com/watch?v=wWGOLZbnuDQ

Heerestorte
21.07.2015, 15:06
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/7_tage/7-Tage-Gerichtsmedizin,sendung347760.html

Kommt heute Abend um 23:30 im NDR.
Kann man danach sicherlich online anschauen.

el suenio
01.08.2015, 10:42
7 Tage Jugendkrebsstation
https://m.youtube.com/watch?v=nyA3BtAdOp0
Musste ein paar Tränen vergießen. Wie nüchtern das die Jugendlichen teilweise erzählen...Ich glaub, ich könnte das nicht so sehen. Schon sehr beeindruckend, finde ich.

ehemaliger User_01072016-1
01.08.2015, 16:46
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/7_tage/7-Tage-Gerichtsmedizin,sendung347760.html

Kommt heute Abend um 23:30 im NDR.
Kann man danach sicherlich online anschauen.

Leider ist es nicht möglich, das online anzusehen.