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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bursitis olecrani



WackenDoc
10.07.2011, 08:58
Mal ne Frage an die Kollegen:
Wie behandelt ihr Bursitiden des Ellenbogens (Ok, Tips zum Knie nehm ich auch).

Bei unkomplizierten Fällen- also lokal begrenzt, kein Fieber, kein Hinweis auf bakterielle Infektion etc.- haben wir das bisher so gemacht, dass die Enelbinumschläge plus NSAR bekommen haben.

Hab jetzt mal in meinem schlauen EBM- Buch geschaut und bin jetzt etwas ratlos. Die Empfehlen nämlich bei abakteriellen Bursitiden die Injektion mit Cortison und sonst nix.

Jetzt mal meine Frage: Wie wird das bei euch behandelt? Ich stech nämlich nicht gerne mit Nadeln in die Richtung von Gelenken.
Wenn ich jetzt da Cortison injizieren wollte, muss ich da was ganz spezielles beachten? Ich will ja nicht in´s Gelenk selber, sondern nur in die Bursa.
Würde es was bringen, die Flüssigkeitsansammlung abzupunktieren?

Sollte man das Gelenk ruhig stellen (Gipsschiene oder so) oder reicht die Schonung?

Also wenn das nicht nach ner Weile besser wird, schick ich die Patienten eh zum Chirurgen mit der Frage der OP.

Habt ihr Erfahrungen mit dem Enelbin?- Hab das erst vor kurzem kennen gelernt und bin an sich begeistert. Ich find´s besser als Voltaren (wobei ich das meist für etwas andere Indikationen nutze) und vor allem finden es die Patienten meist auch nicht so prall, wenn man so gar nix macht. So haben sie wenigstens nen Verband und Zeugs was heftig riecht und pappt :-oopss

Lava
10.07.2011, 22:30
Unser Chef hält auch nichts von Injektionen. OK, wir sehen solche Sachen sicher seltener als jemand in einer Praxis, aber wenn sich jemand zu uns verirrt, gibt'S auch erstmal ne Ruhigstellung im Oberarmcast. Ich würd auch einfach erstmal einen Lavanidverband machen, statt Voltarensalbe. Die von dir angesprochene Salbe kenne ich leider nicht. Operiert werden bei uns nur chronische Bursitiden, die nicht weggehen, oder halt welche, die sicher abszedierend sind.

WackenDoc
11.07.2011, 19:08
Danke für die Antwort.
Ich bin auch nicht so der große Freund von irgendwo reinstechen- erst recht nicht in der Nähe von Gelenken.
(Bei Abszessen und so ist das ja nochmal was anders)

Enelbin-Paste
http://medikamente.onmeda.de/Medikament/Enelbin-Paste+N.html

Ist ne graue Paste, die total zäh ist (ein bischen vergleichbar mit Marshmallow-Brotaufstrich) und nen Geruch nach Eukalyptus hat.
Für Bonchitiden hab ich das aber noch nicht benutzt.

Meine Lieblingsanwendungen sind zur Zeit Muskel-und Sehnenreizungen bei Überlastung. (Voltaren ist bei uns eh ein bischen als unwirksames Allzweckmedikament verschrien).
Wahrscheinlich ist die Hauptwirkung eh nen gescheiter Stützverband und ein paar Tage Ruhe auf das betroffene Körperteil :-)

Ehemaliger User 20130505
12.07.2011, 07:37
(Voltaren ist bei uns eh ein bischen als unwirksames Allzweckmedikament verschrien).

Ob das bei E.... anders ist? ;-)

WackenDoc
12.07.2011, 20:44
Bisher ja.
Vielleicht auch, weil es viele nicht kennen und weil das Zeugs bei der Konsistenz einfach wirken muss.
Außerdem kann man es gut mit verkaufen wenn der Patient kommt und sagt, dass er schon Voltaren drauf geschmiert hat, es aber nicht geholfen hat.

Zack nen gescheiten Stützverband mit nem Mittel, was "besser" ist und schon wird´s besser. Der Vorteil ist zumindest, dass es ganz gut verträglich ist.