Düstertroll
22.08.2003, 10:55
So, jetzt versuch ich's auch mal... :D
Wenn die Geschichte gut ankommt gibt's ne Fortsetzung! ;)
Eigentlich hatte Rudi den Ersatzdienst beim Katastrophenschutz nur deswegen angetreten, weil er eine natürliche Abneigung gegen brüllende Ausbilder bei der Bundeswehr hatte. Was waren schließlich schon entspannte sechs Jahre Katastrophenschutz? Eine Kleinigkeit! Entspannte Ausbildungen, gelegentliche Übungen, seltene Ernstfälle, gute Aufstiegsmöglichkeiten – was konnte das Herz eines Wehrdienstverweigerers schon mehr erwarten?
Genau diese Gedanken gingen Zugführer Rudi gerade wieder einmal durch den Kopf, als ihn sein Funkmelder mit der Intensität eines Nebelhorns an seine „entspannende“ Ersatz-Tätigkeit erinnerte. Noch etwas verschlafen nahm Rudi kaum sein schmerzendes Knie wahr, das ihm wohl die, durch den Funkmelder verursachte, harte Rückkehr auf den Boden der Tatsachen vor seinem Bett etwas übel nahm. Wenige Minuten später war Rudi schon auf dem Weg zur Unterkunft seiner Katastrophenschutz-Einheit. Wenn nur diese grauen Einsatzklamotten nicht immer so kratzen würden, dachte Rudi, als er zwar ohne Sondersignal, aber dafür besonders signalträchtig bei dunkel-gelb mit seinem Auto über die nächste Kreuzung schoss. Hoffentlich würde ihn seine neue Freundin nicht übel nehmen, dass er sie gleich in der ersten gemeinsamen Nacht mit einem gebrabbelten „Ichmussweg“ in seinem Schlafzimmer liegen gelassen hatte. Vielleicht war es auch nicht sonderlich klug gewesen den Funkmelder direkt neben ihrem Kopf auf dem Nachtkästchen zu platzieren. Während Rudi in einer engen Rechtskurve mit quietschenden Reifen ein grün-weiß gestreiftes Auto mit lustigen blauen Lichtern auf dem Dach überholte, dachte er an das verblüffte Gesicht seiner Freundin. Erstaunlich, wie schnell geweitete Pupillen und gesträubte Augenbrauen die Mimik einer Frau verändern konnten. Locker knüppelte Rudi den Schalthebel mit einer Blitzkupplung, die einem Formel-1-Fahrer alle Ehre gemacht hätte, durch die Schaltkulisse in den fünften Gang. Ja, Sandra war wohl die Frau des Lebens für ihn, dachte er, und sorgte mit einem herzhaften Druck auf seine Hupe für die Rettung eines Suizidgefährdeten Rehs, das seiner Stoßstange durch einen mutigen Sprung in den Straßengraben gerade noch entging. Wenn da nur nicht dieser Nils wäre, von dem sich die Kollegen erzählten, das er mit dem gefürchteten Dr. Dolor unter einer Decke stecken soll. Rudi hatte seit dem letzten Defibrillations-Seminar einen Grundhass auf Dr. Dolor entwickelt. Schaudernd dachte er an den Moment zurück, als Dolor an ihm die Wirkung eines Defis auf einen gesunden Körper demonstrierte. Der anschließend stattfindende Wiederbelebungs-Lehrgang für Kindergartenkinder hatte Rudi damals wohl das Leben gerettet. Leicht säuerlich wegen diesen unangenehmen Erinnerungen ignorierte Rudi die wild mit einer Kelle fuchtelnde Polizistin, die ihn wohl zwecks kurzem Small-Talk und einem Blick in seine zuhause liegenden Papiere stoppen wollte. Ein Grinsen stahl sich auf Rudis Gesicht, als er daran dachte, welche Rolle er Nils wohl bei der nächsten Rahmenübung zuteilen würde. Musste ja keiner wissen, das Nils den eingebrochenen Schlittschuhläufer ohne Neopren-Anzug mimen würde. Das pulsierende blaue Leuchten in seinem Rückspiegel begann Rudi gerade zu irritieren, als sein Handy klingelte. Am anderen Ende war Sandra, die irgendetwas von einer Taste an „diesem kleinen, eckigen Kasten mit der Antenne“ murmelte, an die sie versehentlich gestoßen war. Seufzend legte Rudi auf und stoppte sein Auto mit einer eleganten Handbremswendung, die ihn in perfekter Parkposition in der gegenüberliegenden Bushaltestelle zum Stehen kommen ließ. Jetzt würde er erst mal einen starken Kaffee brauchen, dachte Rudi. Aber der freundliche Herr in grün, der ihm gerade mit einem Klicken ein paar Handschellen anlegte, würde auf der Polizeiwache sicherlich eine Kaffeemaschine haben....
Wenn die Geschichte gut ankommt gibt's ne Fortsetzung! ;)
Eigentlich hatte Rudi den Ersatzdienst beim Katastrophenschutz nur deswegen angetreten, weil er eine natürliche Abneigung gegen brüllende Ausbilder bei der Bundeswehr hatte. Was waren schließlich schon entspannte sechs Jahre Katastrophenschutz? Eine Kleinigkeit! Entspannte Ausbildungen, gelegentliche Übungen, seltene Ernstfälle, gute Aufstiegsmöglichkeiten – was konnte das Herz eines Wehrdienstverweigerers schon mehr erwarten?
Genau diese Gedanken gingen Zugführer Rudi gerade wieder einmal durch den Kopf, als ihn sein Funkmelder mit der Intensität eines Nebelhorns an seine „entspannende“ Ersatz-Tätigkeit erinnerte. Noch etwas verschlafen nahm Rudi kaum sein schmerzendes Knie wahr, das ihm wohl die, durch den Funkmelder verursachte, harte Rückkehr auf den Boden der Tatsachen vor seinem Bett etwas übel nahm. Wenige Minuten später war Rudi schon auf dem Weg zur Unterkunft seiner Katastrophenschutz-Einheit. Wenn nur diese grauen Einsatzklamotten nicht immer so kratzen würden, dachte Rudi, als er zwar ohne Sondersignal, aber dafür besonders signalträchtig bei dunkel-gelb mit seinem Auto über die nächste Kreuzung schoss. Hoffentlich würde ihn seine neue Freundin nicht übel nehmen, dass er sie gleich in der ersten gemeinsamen Nacht mit einem gebrabbelten „Ichmussweg“ in seinem Schlafzimmer liegen gelassen hatte. Vielleicht war es auch nicht sonderlich klug gewesen den Funkmelder direkt neben ihrem Kopf auf dem Nachtkästchen zu platzieren. Während Rudi in einer engen Rechtskurve mit quietschenden Reifen ein grün-weiß gestreiftes Auto mit lustigen blauen Lichtern auf dem Dach überholte, dachte er an das verblüffte Gesicht seiner Freundin. Erstaunlich, wie schnell geweitete Pupillen und gesträubte Augenbrauen die Mimik einer Frau verändern konnten. Locker knüppelte Rudi den Schalthebel mit einer Blitzkupplung, die einem Formel-1-Fahrer alle Ehre gemacht hätte, durch die Schaltkulisse in den fünften Gang. Ja, Sandra war wohl die Frau des Lebens für ihn, dachte er, und sorgte mit einem herzhaften Druck auf seine Hupe für die Rettung eines Suizidgefährdeten Rehs, das seiner Stoßstange durch einen mutigen Sprung in den Straßengraben gerade noch entging. Wenn da nur nicht dieser Nils wäre, von dem sich die Kollegen erzählten, das er mit dem gefürchteten Dr. Dolor unter einer Decke stecken soll. Rudi hatte seit dem letzten Defibrillations-Seminar einen Grundhass auf Dr. Dolor entwickelt. Schaudernd dachte er an den Moment zurück, als Dolor an ihm die Wirkung eines Defis auf einen gesunden Körper demonstrierte. Der anschließend stattfindende Wiederbelebungs-Lehrgang für Kindergartenkinder hatte Rudi damals wohl das Leben gerettet. Leicht säuerlich wegen diesen unangenehmen Erinnerungen ignorierte Rudi die wild mit einer Kelle fuchtelnde Polizistin, die ihn wohl zwecks kurzem Small-Talk und einem Blick in seine zuhause liegenden Papiere stoppen wollte. Ein Grinsen stahl sich auf Rudis Gesicht, als er daran dachte, welche Rolle er Nils wohl bei der nächsten Rahmenübung zuteilen würde. Musste ja keiner wissen, das Nils den eingebrochenen Schlittschuhläufer ohne Neopren-Anzug mimen würde. Das pulsierende blaue Leuchten in seinem Rückspiegel begann Rudi gerade zu irritieren, als sein Handy klingelte. Am anderen Ende war Sandra, die irgendetwas von einer Taste an „diesem kleinen, eckigen Kasten mit der Antenne“ murmelte, an die sie versehentlich gestoßen war. Seufzend legte Rudi auf und stoppte sein Auto mit einer eleganten Handbremswendung, die ihn in perfekter Parkposition in der gegenüberliegenden Bushaltestelle zum Stehen kommen ließ. Jetzt würde er erst mal einen starken Kaffee brauchen, dachte Rudi. Aber der freundliche Herr in grün, der ihm gerade mit einem Klicken ein paar Handschellen anlegte, würde auf der Polizeiwache sicherlich eine Kaffeemaschine haben....