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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Dr. Dolor als Geburtshelfer



RS-USER-chiefhoerbi
26.11.2003, 17:37
Grüß euch, hab mich auch mal als Autor versucht, mal sehen, wies euchgefällt.
Wer Rechtschreib oder Grammatikfehler findet, kann sie behalten, hab das nach 4 Stunden Physio und 2 Stunden Mikroskopierpraktikum geschrieben.
Viel Spass


Dr. Dolor als Geburtshelfer

Dabei war der Tag für Dr. Dolor so gut gelaufen. Keinen einzigen Notfall, bei dem ein Notarzt gebraucht wurde, Dr. Rudel hatte ihn nie gebraucht, Schwester Ulla hatte ihm beim Mittagessen Gesellschaft geleistet und die ganze Nacht Ruhe.
Und jetzt, 2 Stunden vor seiner Ablöse, irgendwann gegen 5 Uhr klingelte das Telephon in seinem Zimmer.
Dolor, aus einem schlüpfrigem Traum erwacht, wollte das Telephon schon aus dem Fenster werfen und sich wieder umdrehen, aber aus einem seltsamen Anfall von Großmut hob er ab.
Es war Schwester Sandra, aus der Ambulanz. Sie meldete ihm eine hochschwangere Frau, die kurz vor der Geburt stand. Dr. Rudel brauchte seine Hilfe.
Auf die Frage, was der diensthabende Entbindungshelfer tat, bekam er zu hören, dass dieser, nach Verzehr des Hähnchens in der Kantine mit einer Lebensmittelvergiftung flach lag.
Da sein Großmutsanfall immer noch anhielt und Schwester Sandra optisch immer ein Augenfang war, beschloss er mal runter zu schauen.

Auf dem Weg nach unten, schwand sein Großmut jedoch wieder, und er begann sich zu fragen, was er hier machte. Er hätte Rudel alleine lassen sollen, nein, ihm auch noch Schwester Sandra wegnehmen sollen. Mit ihr hätte er jetzt auch lieber Zeit verbracht, als mit einer hysterischen hochschwangeren Frau. Im Hinterkopf beschloss er, auch wenn es sich um einen Fehlalarm handeln sollte, das Kind auf jeden Fall zu entbinden.
Dr. Dolor war allgemein kein großer Fan von Babys, für ihn ähnelten sie zu sehr einem polytraumatisierten Motoradfahrer: Egal was man macht, sie schreien. An allen möglichen Stellen laufen sie aus und nur ihre Grundreflexe sind vorhanden.

Im Lift kam ihm der Gedanke, dass sich Rudel mit dieser Sache für die „aus Versehen“ in seinen Dienstschuhen abgegebene Urinprobe an Dr. Dolor rächen wollte...

In der Ambulanz angekommen hörte er bereits die Schreie der Frau. Warum hatte Rudel sie noch nicht in den Kreissaal schleifen lassen. In Raum 5 war Schwester Sandra voll mit der Vorbereitungen beschäftigt, die Patientin lag mit abgewinkelten Beinen auf der Liege und hatte sich Dr. Rudels Krawatte geschnappt, an der sie wie wild zog. Dr. Rudel versuchte sie, am anderen Ende der Krawatte hängend, bereits leicht bläulich angelaufen, zu beruhigen.
Verdammt, der Speichellecker hatte ihn bereits erspäht, ansonsten hätte Dr. Dolor Rudel noch ein paar Minuten zappeln lassen.

Jetzt musste aber doch gearbeitet werden. Als die Patientin Dolor erblickte, lies sie Rudel aus, und wollte nach Dolors Krawatte schnappen. Da er aber keine trug begnügte sie sich damit ihn anzuschreien. Er schenkte ihr keine Beachtung. Schwester Sandras etwas zu kleiner Kittel hatte seine Aufmerksamkeit.

Rudel hatte es noch nicht mal geschafft einen Zugang zu legen. Ein paar leicht blutende Einstichwunden zeugten von missglückten Versuchen. Dolor überlegte kurz Rudels Krawatte wieder der Patientin zu geben, legte dann aber doch gekonnt einen Zugang. Während die Patientin ihn, zwischen den Wehen, anschrie, sie wolle die Geburt voll miterleben, zog er ein Anästhetikum auf und verabreichte es ihr, als sie gerade durch eine Wehe abgelenkt war.

Nachdem sie eingeschlafen war, erkannte Dolor, dass er ihr Bewusstsein wohl oder übel zur natürlichen Entbindung gebraucht hatte. Also doch Kaiserschnitt.
Während der Vorbereitungen, erschien ein nervöser junger Mann und verlangte bei der Geburt dabei zu sein. Doch nicht mal der Einwand, dass er der werdende Vater sei, imponierte Dolor. Der junge Mann wurde von Dolor beschwichtigend unter den Türrahmen geredet und als dieser kurz nicht aufpasste warf Dolor die Tür zu.

Rudel, inzwischen wieder rosig im Gesicht, hatte angefangen Schwester Sandra zu assistieren und sich mit ihr angeregt zu unterhalten. Dolor schob ihn kurzerhand aus dem Behandlungsraum. Rudel übersah allerdings den am Boden liegenden jungen Vater, dem Dolor die Tür mitten ins Gesicht geschlagen hatte, und flog der Länge nach neben ihn hin.

Dolor schloß mit einem Schmunzeln die Tür und wies Schwester Sarah an, ihm zu assistieren.

Nach gelungener Durchtrennung der Haut und des Peritoneums eröffnete Dolor mit gekonntem Schnitt die Plazenta. Das Kind sah tatsächlich geburtsreif aus. Er hob das Kind aus dem Bauch und übergab es Schwester Sandra. Beim Abnabeln spielte er kurz mit dem Gedanken eine der Klemmen mitgehen zu lassen um Rudel, wenn dieser wieder seinen Mittagsschlaf hielt, etwas abzuklemmen.

Nachdem er die Plazenta entfernt hatte, schloss er den Bauchraum wieder und spritzte der Mutter etwas, damit sie wieder aufwachte.
Das Baby war gesund also beschloss Dolor, das Kind Schwester Sandras fähigen Händen zu überlassen. Er packte die Plazenta in eine Babydecke ein und verlies den Behandlungsraum. Im Behandlungszimmer nebenan fand er den frischgebackenen Vater. Rudel verarztete eben dessen Platzwunde auf der Stirn.
Dolor übergab dem Vater die eingewickelte Plazenta mit den Worten „Herzlichen Glückwunsch zu ihrer Tochter“ und verlies die Ambulanz in Richtung seines Bettes....

RS-USER-Luigi
26.11.2003, 17:56
Super! Gute Idee, gut geschrieben.

War aber vor dem 31.10,2003 oder???

> siehe Pressemitteilungen

RS-USER-chiefhoerbi
26.11.2003, 17:58
Ähm, 31.10.
Ähm, Pressemitteilung

I kenn mi ned aus....

RS-USER-fruehgriller
26.11.2003, 18:16
Guck doch einfach hier im Threat unter Rippenspreizer in der Presse. Artikel von Heute:" Arzt vermisst"

RS-USER-chiefhoerbi
26.11.2003, 18:25
Ha, ja jetzt kapier ich.

Ja, in dem Fall ists vor dem 31.10.03