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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Recherchefall: Suizidversuch mit Schlaftabletten



RS-USER-Eva255
28.03.2006, 21:14
Hi, hier bin ich wieder! Wer kann mir diesmal weiterhelfen?

(Für alle, die mich noch nicht kennen: ich gehöre zu einer Zuschauerinitiative, die sich für den Erhalt der TV-Serie "Alphateam" einsetzt und neben vielen Protestbriefen und Aufrufen auch noch ehrenamtlich an einem Drehbuch für die Fortsetzung arbeitet. Da die Serie in einem (fiktiven) Krankenhaus namens Hansaklinik spielt und wir selbst keine Ärzte sind, bitten wir euch auf diesem Weg um Hilfe bei unseren Recherchen. Schließlich wollen wir uns ja nicht blamieren, indem wir irgendwelchen Unsinn in unser Drehbuch schreiben!)

Anbei die ersten Szenen für unseren Fall:

Patient: 15 Jahre alt, hat versucht, sich mit Schlaftabletten das Leben zu nehmen.

Beteiligte an der Szene:

Jochen Meiler, Notarzt
Dr. Erich Buresch, Internist
Dr. Vonderwerth, Chefarzt und Chirurg
Nelly, Schwesternschülerin
Malte Janssen, Patient


X EINLIEFERUNG INNEN / NACHT X

DR. VONDERWERTH und ERICH kommen zur Einlieferung. JOCHEN MEILER und die SANITÄTER heben bereits die Trage aus dem Rettungswagen.

JOCHEN MEILER
Männlich, fünfzehn Jahre, nicht ansprechbar. Seine Eltern haben ihn in seinem Zimmer gefunden. Sie sind uns mit dem Auto nachgefahren und müssten jeden Moment hier sein!

VONDERWERTH
Irgendwelche Anhaltspunkte, was es sein könnte?

JOCHEN MEILER
Vermutlich ein Suizidversuch: er hat offenbar eine Überdosis Schlaftabletten geschluckt.

VONDERWERTH
(ironisch)
Ein Suizidversuch - na, großartig, genau der Fall, den ich mir für heute Abend noch gewünscht habe! Habt ihr ihm was gegeben?

JOCHEN MEILER
0,8 mg Naloxon – und wir haben intubiert.

DER PATIENT wird in den Schockraum gefahren.

X SCHOCKRAUM INNEN / NACHT X

ÄRZTE und Rettungsassistenten hieven den Jungen auf die Liege. NELLY betritt den Schockraum.

VONDERWERTH
Achtung... eins – zwei – drei!

JOCHEN MEILER
Braucht ihr uns hier noch?

VONDERWERTH
Nein – wir schaffen das schon! Nelly, wir brauchen ein Blutbild!

Nelly
Wird sofort erledigt!

ERICH nimmt etwas Blut ab und reicht die gefüllten Röhrchen an NELLY weiter. NELLY verlässt den Schockraum.

VONDERWERTH
Na, dann wollen wir mal – am besten wir machen eine Magenspülung! 0,5mg Atropin!

ERICH zieht eine Spritze auf.


Hier jetzt unsere Fragen:

Sind die Szenen so okay, oder muss noch etwas beachtet werden?
Müssen noch Werte angegeben werden?
Und welche Werte sind in diesem Fall angemessen?
Stimmen die Medikamente und Behandlungen?
Müssen noch andere Behandlungen vorgenommen werden?
Muss etwas rausgestrichen werden?
Sind die richtigen Ärzte am Werk? (die nicht namentlich genannten Ärzte z.B. von der Anästhesie werden von Komparsen dargestellt und in der Szene nicht extra erwähnt, da die Kamera vor allem auf die Hauptfiguren und den Patienten hält.)

Grüße,
Eva255

RS-USER-apoplex
28.03.2006, 22:05
Naloxon ist ein Gegenmittel (antagonist) von Opioiden wie z.B. Morphium oder Heroin.
Bei Schlafmitteln nutzlos. Falls man hier ein Antagonist geben will, so wäre es Anexate (Flumazenil), dass bei Benzodiazepinen (Diazepam, Valium, ....) das Richtige.

"Blutbild" bezieht sich nur auf die Blutzellen (also Hämoglobinwert, Leukozytenzahlen ....), nicht auf den Rest. Ist zwar eine Standarduntersuchung, aber nie alleine. In dem Fall würde man auf jeden Fall Leber- Nierenwerte, Herzenzyme und ggfl. Wirkstoffspiegel von den Medikamenten, die sie geschluckt hat, machen. ansonsten kann man auch ein Drogenscreening machen, wenn man nicht weiß, worum es sich handelt.

Gesagt wird meist "routinelabor" oder "Notfalllabor", dass diverse Standarduntersuchungen enthält (hierfür sind mehrere Röhrchen notwendig).

Meist wird so was von den Internisten behandelt, die Beatmung wird ggfl. von der Anästhesie eingestellt/fortgesetzt.
Evtl. ist nach der Magenspülung noch die Kohlegabe sinnvoll.

Ist das "Schlafmittel" bekannt (z.B. leere Packung, so was bringt der rettungsdienst meist mit, die suchen gezielt danach).

RS-USER-Feife
28.03.2006, 22:13
Zuerst einmal wäre eine Übergabe IM Schockraum schön. (Das der NAW erwartet wird, versteht sich von selbst, denn ein intubiert /beatmeter Patient gehört telefonisch angekündigt.)
Zu der Vergiftung gehört vom Rettungsteam übrigens noch eine halbwegs gründliche Umfeldsuche am Fundort des Patienten dazu. Wenn neben einer nicht erweckbaren, atemdepressiven Person eine Schachtel Diazepam liegt, läuten Alarmglocken...

Für einen intubierten Patienten gehört dann auch die Anästhesie in den Schockraum.
Der Chirurg wird sich schleunigst aus dem Schockraum verziehen, wenn er sieht, dass das ein internistisches Problem ist.

Das Blutbild ist nicht die wesentliche Untersuchung (ist Routine, aber hier wäre doch eher etwas anderes sinnvoll), z.B.:
DR. BURESCH drückt NELLY einige Blutröhrchen in die Hand:
"kleines Notfalllabor und Toxikologie für Alkohol und Benzos"
(ein "Notfalllabor" enthält im Regelfall: kleines Blutbild und umfangreiche Klinische Chemie - da hat fast jede Erste Hilfe ihr eigenes "Rezept". Der Vorteil für die Story: 1. glaubhafter und 2. im Zweifelsfall gehört ein für die Logik dringend benötigter Parameter eben zum "Notfalllabor").

Das Naloxon streichen wir. Naloxon ist der Antagonist zu vielen Morphinderivaten. (Die gibts aber nicht als "Schlaftabletten". - Wohl könnte ein Elternteil aber unter chronischen Schmerzen von wasauchimmer leiden und deswegen mit Morphium (oder dessen Abkömmlingen) therapiert werden. - Die gibts auch wieder als Tabletten: die Auswahl ist reichlich.)
Liegt nun aber der Verdacht auf Überdosis mit Benzodiazepinen (Diazepam und Verwandte) nahe, gehört der Notarzt gehauen, der nicht Flumazenil (Anexate(r) ) gibt. Das ist nämlich der Antagonist zu Benzos.

Die "Magenspülung" klingt zwar schön theatralisch, ist hier aber unnütz. Die Magenspülung spült, wie der Name sagt, den Magen. Da der Patient aber bereits Symptome zeigt (bewusstlos und atemdepressiv!) ist der Giftstoff ausserhalb der Reichweite einer Magenspülung, nämlich im Dünndarm und wahrscheinlich schon resorbiert.

Eine schön große Magensonde legen wir trotzdem: Wir geben nämlich (medizinische) Kohle, Laxantien (Kohle stopft ganz gemein, also tun wir gleich was dagegen) und Flüssigkeit um eventuell noch nicht resorbierte Giftstoffe zu binden.

Das Atropin kannst du ansonsten gerne aufziehen lassen (bei einer großen Magensonde kann der Blutdruck schon mal in den Keller rutschen), aber ohne einen triftigen Grund lassen wir das einfach auf dem Tisch (bzw. zu treuen Händen des Anaesthesisten) liegen.

Achja. Ein Kinderarzt sollte entweder schleunigst in die Aufnahme gelaufen gekommen oder ihr müsst den Patienten älter machen.
"Intubiert, beatmet, 15 Jahre" kommt nicht in eine "normale" Erste Hilfe, wenn es sich vermeiden lässt. (Egal ob es der Sohn des Chefarztes ist oder nicht).

Sobald der Patient erstversorgt ist (nehmen wir mal an, der Zustand bessert sich) gehört er für mindestens 24h in die Intensivüberwachung.
Die meisten Antagonisten (sowohl Naloxon als auch Flumazenil haben eine kürzere Halbwertszeit als das eigentliche "Gift". D.h. sobald der Antagonist aufhört zu wirken KANN das Gift wieder wirken.)


Edit: Apoplex, sach doch, dass du was schreibst! :) - Hätte ich mir meinen Kommentar gespart. (kaum poste ich, steht von dir schon was da...)

RS-USER-Eva255
28.03.2006, 23:39
Danke für die Tips - ich hab's gleich geändert:


X EINLIEFERUNG INNEN / NACHT X

DR. VONDERWERTH und ERICH kommen zur Einlieferung. JOCHEN MEILER und die SANITÄTER heben bereits die Trage aus dem Rettungswagen.

JOCHEN MEILER
Männlich, sechzehn Jahre, nicht ansprechbar. Seine Eltern haben ihn in seinem Zimmer gefunden. Sie sind uns mit dem Auto nachgefahren und müssten jeden Moment hier sein!

VONDERWERTH
Irgendwelche Anhaltspunkte, was es sein könnte?

JOCHEN MEILER
Vermutlich ein Suizidversuch: er hat offenbar eine Überdosis Schlaftabletten geschluckt, hier ist die Packung.

VONDERWERTH
(ironisch)
Ein Suizidversuch - na, großartig, genau der Fall, den ich mir für heute Abend noch gewünscht habe! Habt ihr ihm was gegeben?

JOCHEN MEILER
0,8 mg Flumazenil – und wir haben intubiert.

DER PATIENT wird in den Schockraum gefahren.

X SCHOCKRAUM INNEN / NACHT X

ÄRZTE und Rettungsassistenten hieven den Jungen auf die Liege. NELLY betritt den Schockraum.

VONDERWERTH
Achtung... eins – zwei – drei!

JOCHEN MEILER
Braucht ihr uns hier noch?

ERICH
Nein – wir schaffen das schon!

JOCHEN MEILER, die Assistenten und VONDERWERTH verlassen den Raum. HELMUT und das Anästhesieteam kommen dazu. ERICH nimmt etwas Blut ab und reicht die gefüllten Röhrchen an NELLY weiter.

ERICH
Kleines Notfalllabor und Toxikologie für Alkohol und Benzos!

Nelly
Wird sofort erledigt!

NELLY verlässt den Schockraum.

ERICH
Na, dann wollen wir mal! Medizinische Kohle und Laxantien mit ausreichend Flüssigkeit per Magensonde!



Kommt das so hin?
Oder muss noch etwas an den Dialogen geändert werden?
Stimmt die Dosierung für das Flumazenil?
Und das neue Alter des Patienten? (Er hat seinen ersten Liebeskummer, allzu alt darf er da wohl nicht sein)

Übrigens: diesmal ist es nicht der Sohn vom Chefarzt, der in der Notaufnahme landet...

Sieht aber so aus, als würden wir dringend noch einen Kinderarzt in der Notaufnahme brauchen, wir kriegen öfter mal Kinder rein! Naja - Dr. Scheu ist bisher oft für die "jüngeren" Fälle zuständig gewesen, aber Pädiatrie hat er wohl nicht studiert. Aber wir haben sowieso schon daran gedacht, noch einen weiteren Chirurgen einzustellen, warum also nicht einen, der zusätzlich Pädiatrie studiert hat?


Grüße,
Eva255

RS-USER-Feife
29.03.2006, 00:50
Original geschrieben von Eva255
Aber wir haben sowieso schon daran gedacht, noch einen weiteren Chirurgen einzustellen, warum also nicht einen, der zusätzlich Pädiatrie studiert hat?


NOCH ein Aufschneider... ;)
Pädiater sind im Regelfall "Mediziner" (oder Internisten). Alles andere sind dann wieder Kinderchirurgen.
Und letzteren gibt es in der Regel entweder an Spezialkliniken (Kinderkrankenhäuser) oder an großen Unikliniken.
Generell gilt aber: Nur weil ein Arzt "irgendwann mal" in einem Bereich gearbeitet hat, heißt das nicht, dass er in dem Gebiet auch schalten und walten darf wie er will.
Im Regelfall braucht es mindestens einen Facharzt / Oberarzt im Hintergrund. Und der kommt von einer Abteilung, die auch einen Chefarzt hat, etc...
Damit will ich sagen: nur weil ihr einen Kinderarzt habt, könnt ihr nicht gleich Kinder behandeln. Jeder Arzt hat seine Fachabteilung die ihn deckt und unterstützt im Hintergrund.

Aber so oft wie ihr Kinder habt, könnt ihr euch ja einfach einen Umbau in der Ersten Hilfe leisten - mit einem neuen Raum für die Pädiatrie, die vor kurzem von einem anderen Haus übernommen wurde, oder so...
Klinikzusammenlegungen sind ja hochaktuell. (Und hattet ihr nicht die Idee, dass sich irgendein Bauarbeiter bei einem Umbau etwas tun sollte? - Voilá... der hat grad Kabel im neuen Kinder"zimmer" (behandlungsraum) gezogen...

Wegen der Übergabe noch einmal:
die gehört wirklich IN den Schockraum. Ausserdem wird der Notarzt mehr als nur "0.8mg Flumazenil und intubiert" übergeben.
Z.b.: "Männlich, 16 Jahre, vermutlich Suizidversuch mit Diazepam. Bei unserem Eintreffen nicht ansprechbar, reagiert auf schmerzreiz, GCS 5/15, Pupillen geweitet, aber lichreagibel und gleichförmig. Blutdruck 80/40, Puls 140, Sättigung 69%, Atmung 4.
Zur Atemwegssicherung Intubiert nach Sedierung und Relaxierung.
Beatmet mit Druck von 15/5, Frequenz 16, 50% Sauerstoff. Sättigung nun auf 96%.
Danach 0.5mg Flumazenil, fraktioniert über 5 Minuten, bisher ohne Reaktion.
250ml NaCl für den schlechten Druck sind schon drin..."

Der Rettungsdienst ist eine wahnsinnig wertvolle Informationsquelle für die Klinik. Die haben gesehen wie es dem Patienten zuerst ging, wo er aufgefunden wurde, etc...
Speziell bei so "komplizierten" Fällen sollte das nicht mit "mja... wir ham was gegeben und ihm nen bissel plastik innen hals geschoben" abgetan werden.
Achja. Intubiert, beatmet: Beatmungsgerät ist also an den Patienten angeschlossen... (schon mal im Fernsehen gesehn, dass das vergessen wurde. - Wär peinlich)

Einparkgott
29.03.2006, 14:31
Original geschrieben von Eva255



JOCHEN MEILER
Vermutlich ein Suizidversuch: er hat offenbar eine Überdosis Schlaftabletten geschluckt, hier ist die Packung.



Das wird an Angaben nicht reichen, jeder Qualifizierte Rettungsdienst würde noch eine Angabe über die Menge an Schlafmitteln machen. Überdosis ist viel, aber mit wieviel mg des Schlafmittels muß man in der weiteren Behandlung rechnen.
Auch wenn der Rettungsdienst keine Tablettenschachteln gefunden hat, was alleine schon selten ist da sich der Suizidpatient nicht die mühe macht die Tabletten nach der Einnahme auch noch zu verstecken. Also findet der Rettungsdienst angebrochende oder leere Tablettenschachtel. Und die Angabe wieviel gefunden wurde läßt eine Vermutung über die Anzahl genommener Tabletten und die mg Zahl zu. Das ist wichtig für die weitere Behandlung.
Und wird von dem Übergebenen Notarzt oder Rettungsassistenten immer Erwähnt auch wenn die Tablettenschachtel mit gebracht wurde. So verhindert man das diese Information untergeht.

RS-USER-Eva255
29.03.2006, 16:10
@feife

hmmm... Mediziner oder Internisten. Wir haben zwei Internisten in der Notaufnahme:

Dr. Erich Buresch
Über ihn wissen wir nicht sehr viel, bisher war er - wenn er aufgetaucht ist - immer mit dem NAW unterwegs, allerdings ist er in der Serie auch immer nur sporadisch aufgetaucht und der Schwerpunkt lag bei den Auftritten auch eher auf seiner Liebesbeziehung mit einem anderen Mitglied vom Team. Was er jetzt genau für ein Arzt ist, wurde nie erwähnt, es spricht aber viel für einen Internisten. Dr. Buresch hat bisher nie sehr viel geredet, lieber frisst er alles in sich hinein, deshalb weiß auch keiner von uns etwas genaueres über ihn und wir müssen seine Figur größtenteils noch entwickeln. Aber er ist kinderlieb (hat selbst einen Stiefsohn, mit dem er sich gut versteht), gut möglich, dass er auch Pädiatrie studiert hat.

Dr. Bennacef
Ist bisher nur als Internist in Erscheinung getreten. Er ist Ende dreißig, ein fröhlicher, verschmitzter Mensch, gern zu Scherzen aufgelegt. Mit jüngeren Patienten hat er sich bisher ganz gut verstanden, es wurde aber nie erwähnt, dass er Kinderarzt ist. Möglich wäre es zwar, aber da es bisher nie erwähnt wurde und Dr. Bennacef bereits seit mehreren Staffeln permanent in der Notaufnahme gearbeitet hat, glauben wir nicht, dass er einer ist. Das wäre sonst sicherlich irgendwann gesagt worden.


Ansonsten ist die Rangordnung momentan wie folgt:

Folge 255/1 - Folge 261/7:

Dr. Eberhard Scheu, Chefarzt / Chirurg (beurlaubt)
Dr. Lars Vonderwerth, stellvertr. Chefarzt / Chirurg
Dr. Maik Borowski, Internist (kündigt in Folge 4)
Dr. Sonya Demirel, Assistenzärztin Chirurgie
Ben v. Bode, Medizinstudent im Praktischen Jahr (wird in Folge 7 in eine andere Station versetzt)
Die Stelle der 1. Internistin (Dr. Jaspers) ist frei, da die Ärztin gegen Ende der 10. Staffel mit ihrer Familie nach Afrika gegangen ist und die Stelle noch nicht neu besetzt wurde.


Folge 262/8 - aktuelle Folge:

Dr. Lars Vonderwerth, Chefarzt / Chirurg
Dr. Eberhard Scheu, Oberarzt / Chirurg
Dr. Erich Buresch, Internist (Nachfolger von Dr. Jaspers)
Dr. Farouk Bennacef, Internist (Nachfolger von Dr. Borowski)
Dr. Sonya Demirel, Assistenzärztin Chirurgie




- mit einem neuen Raum für die Pädiatrie, die vor kurzem von einem anderen Haus übernommen wurde, oder so...

hmmm... klingt interessant. Erzähl' mir mehr darüber! Bisher wurden die Kinder meines Wissens immer in den selben Räumen behandelt, wie die älteren Patienten. Was ist der Unterschied zu einem Behandlungsraum für Kinder?

Über die übrigen Stationen der Hansaklinik ist auch sehr wenig bekannt, sie werden nie gezeigt, höchstens mal im Gespräch erwähnt, mit Ausnahme der Intensivstation, der Pathologie und der Neurologie, allerdings wurden öfter mal eine Gynäkologin und eine Hebamme aus dem Haupthaus erwähnt, also dürften auch eine Frauen- bzw. eine Entbindungsstation vorhanden sein. Daher schätze ich mal, dass es auch eine Kinderstation gibt.

Der Bauarbeiter war übrigens beim Streichen vom Treppenhaus aus großer Höhe gestürzt. Die Umbauten: die Treppe ins Haupthaus (Altbau) musste erneuert werden (die Holzstufen waren morsch), bei der Gelegenheit wurden gleich auch noch der Aufenthaltsraum und das frühere Chefarztzimmer grundrenoviert.

Grüße,
Eva255

RS-USER-Eva255
29.03.2006, 23:44
okay, noch mal zum Dialog im Schockraum:


JOCHEN MEILER, die Assistenten und VONDERWERTH verlassen den Raum. HELMUT und das Anästhesieteam kommen dazu. ERICH nimmt etwas Blut ab und reicht die gefüllten Röhrchen an NELLY weiter.

ERICH
Kleines Notfall-Labor und Toxikologie für Alkohol und Benzos!

Nelly
Wird sofort erledigt!

NELLY verlässt den Schockraum.

ERICH
Na, dann wollen wir mal! Medizinische Kohle und Laxantien mit ausreichend Flüssigkeit per Magensonde!

HELMUT reicht ERICH den Schlauch, ERICH legt die Magensonde.



Okay, was passiert jetzt als nächstes?
Wer mixt dem Patienten seinen Cocktail aus Kohle, Laxantien und Flüssigkeit?
Wie appliziert Erich das Zeug in den Patienten?
Und muss sonst noch jemand irgendetwas tun oder sagen?
Wie ist es mit einem Tropf mit Flumazenil? Braucht er den auf der Intensiv noch?


Achja - und wann wacht der Patient so in etwa wieder auf? Er muss ja schließlich noch jemandem sagen, warum er sich das Leben nehmen wollte... (er hat sich in einen Mitschüler verliebt und hatte jetzt Angst vor den Reaktionen seiner Umwelt)

Grüße,
Eva255

RS-USER-Feife
30.03.2006, 02:43
Original geschrieben von Eva255
Erzähl' mir mehr darüber! Bisher wurden die Kinder meines Wissens immer in den selben Räumen behandelt, wie die älteren Patienten. Was ist der Unterschied zu einem Behandlungsraum für Kinder?

Im Prinzip kein großer Unterschied. In vielen Kliniken ohne eigene ErsteHilfe für Kinder werden alle Patienten in denselben Räumen behandelt.
Ein pädiatrischer Behandlungsraum hat (wenn er mit einem Kinderarzt und am besten auch einer Kinder Gesundheits- und Krankenpflegekraft (Kinderschwester ;) ) besetzt ist) den Vorteil, dass man alles Material und Personal vor Ort hat was man für die kleineren Patienten braucht. Z.b. werden bei Kindern kleinere Nadeln & Tuben, buntere Verbände, etc. verwendet. In der Regel sind diese Räume auch etwas bunter gestaltet.


Wer mixt dem Patienten seinen Cocktail aus Kohle, Laxantien und Flüssigkeit?
Wie appliziert Erich das Zeug in den Patienten?

Ihr habt da einen sehr jungen Patienten, da ist die Magensonde kein "Schlauch". Ein regelrechter Schlauch wird nur bei der Magenspülung verwendet. Hier geht es nur um die Gabe der Kohle. (50g Kohle trinkt keiner mal so weg. - Das ist Pfuibah³).

Wie gesagt, da es kein Schlauch ist, wird die Magensonde nasogastral gelegt (von der Nase in den Magen) und das übernehmen häufig die Pflegekräfte gelegt.

Eben jene mixen und geben dann auch den "Cocktail".
Da medizinische Kohle immer noch Kohle ist, ist das eine ziemliche Schweinerei. Plastikschürzen (so hauchdünne) werden dann zum besten Freund aller Weißgekleideten.
Ich kenne die Applikation der Kohle (in Wasser gelöst) mit einer 50ml Spritze.
- trotz aller Schürzen und Handschuhe eine Sauerei. Wer spielen mit Matsch mag hat daran seine helle Freude...

EDIT: Ich lese gerade, dass es hierzulande auch eine Fertigmischung mit Kohle in einer Art Emulsion gibt, die nicht ganz so widerwärtig sein soll. - Kennt das jemand aus Deutschland?

RS-USER-blacksheep
30.03.2006, 07:12
Original geschrieben von Feife
EDIT: Ich lese gerade, dass es hierzulande auch eine Fertigmischung mit Kohle in einer Art Emulsion gibt, die nicht ganz so widerwärtig sein soll. - Kennt das jemand aus Deutschland?

Ich glaube du meinst die hier (http://www.gifte.de/Antidote/ultracarbon.htm) . Haben wir auch im RD auf den Fahrzeugen. Ist deutlich handlicher als Kohletabletten. Aber auch hier kanns zur Sauerrei kommen.

Hörbird
30.03.2006, 08:43
Kohle ist Kohle und macht Dreck - aber die Emusion ist schon ganz o.k.

RS-USER-Eva255
02.04.2006, 14:22
@feife

Wir haben nach längerem Überlegen entschieden, den ersten Internisten Erich Buresch zum Kinderarzt zu machen. Vorgeschichte:
Dr. Buresch hat ursprünglich Kindermedizin und Innere Medizin studiert. Anschließend hat er in einem Kinderkrankenhaus gearbeitet. Dort hat es einige "nette" Kollegen gegeben, die ihn gemobbt und - was noch schlimmer war - als Pädophilen verleumdet haben, auch gegenüber den Eltern seiner kleinen Patienten. (Übrigens grundlos) Bevor die ganze Sache endgültig eskalieren konnte, hat Dr. Buresch gekündigt und statt dessen eine Ausbildung zum Notarzt gemacht und hat sich an ein anderes Krankenhaus beworben. (Studiert man dann eigentlich noch ein paar Semester? Oder wie macht man das sonst?) Nachdem er nach einem Unfall schwer traumatisiert ist (er bekommt Panikattacken, sobald er in einem Fahrzeug sitzt, das sich auf einer Straße bewegt, gleich ob PKW, Rettungswagen oder sonst etwas), ist er zum "Bodenpersonal" im Krankenhaus gewechselt.

In welchen Fällen wird eigentlich ein Kinderarzt gerufen und was hat er dann zu tun?
Wir haben da gerade einen Fall mit einem misshandelten 11jährigen, mit dem sich aber (wegen innerer Verletzungen und Frakturen) die beiden Chirurgen beschäftigen. Muss Dr. Buresch noch dazugeholt werden? Und wenn ja, was hat er dann zu tun?

Grüße,
Eva255

RS-USER-DerDings
02.04.2006, 14:37
Original geschrieben von Eva255

Dr. Buresch hat ursprünglich Kindermedizin und Innere Medizin studiert. [...] (Studiert man dann eigentlich noch ein paar Semester? Oder wie macht man das sonst?)

man studiert weder innere, noch kinder. d.h. man studierts schon, aber im zuge des 08/15 studiums "Humanmedizin". spezialisieren kann man sich erst nach dem studium. kinderarzt/internist studiert man also nicht, sondern macht die facharztausbildung NACH dem studium in der Klinik und nur superman schafft 2 FA ausbildungen gleichzeitig.
notarzt wird man durch erwerb der Fachkunde Rettungsdienst, ist meines wissens schnell erledigt, genaue angaben kann ich dazu aber nicht machen, weil -> k.u.k alpenretter

;)

RS-USER-Feife
03.04.2006, 01:04
Original geschrieben von Eva255
@feife

Wir haben nach längerem Überlegen entschieden, den ersten Internisten Erich Buresch zum Kinderarzt zu machen.

Hilfe.
Nehmt es mir nicht böse, aber ihr verliert völlig den Sinn für die Realität.
Da war ja Trapper John M.D. und die Schwarzwaldklinik mit Schwester Stefanie realistischer.
Habt ihr eigentlich irgendwelche normalen Leute im Team?
Ihr proklamiert Herrn Buresch zum Supermann der Medizin (wenn ich mir dieses Wortspiel von DerDings leihen darf). Ein Medizinstudium dauert, optimistisch gesprochen, 6 Jahre. Danach folgen anderthalb Jahre Arzt im Praktikum (heißt jetzt anders, ist aber dasselbe), danach eine Zeit als Assistenzarzt und dann zwischen 2 und 5 Jahre Facharztausbildung!
D.h., realistisch gesehen ist vor 30 niemand Facharzt.
Und nun wollt ihr allen ernstes einem Doc Zwei Facharztausbildungen antun? (Und dann hat er auch noch den Notarztschein!) - Kein Wunder das er Panikattacken in fahrenden Autos bekommt!
Einem Mitarbeiter, der stressbasierte Panikattacken bekommt, zieht man im Regelfall übrigens aus der Nachschicht und lässt ihn idealerweise ausspannen. Schon gar nicht schickt man ihn in die Notaufnahme wo die Gefahr besteht, dass er Panikauslösenden Situationen ausgesetzt wird...

Wenns nun wirklich die Kinder-Erste Hilfe werden soll, stellt einen Kinderarzt samt Pflegepersonal ein. - Dann könnt ihr auch die Idee mit der "Übernahme" der Kinderabteilung von einem anderen Krankenhaus aufnehmen. Und neues Personal unter einer neuen Leitung (pflegerisch wie medizinisch) sorgt allemal für (realistischen) Zündstoff. Dann können Oberschwester und Oberpfleger nämlich mal ihre Kommunikations und Teamführungs-Fähigkeiten zeigen und beweisen, dass man als leitende Pflegekraft mehr können muss als nur die "Anmeldung" und das Bedienen einer Sprechanlage.

Just my two pence.
:peace:

RS-USER-Eva255
05.04.2006, 15:39
@feife

naja - da ist was dran, was du sagst! Okay, lassen wir das mit dem Kinderarzt - bisher ist es ja auch immer gegangen.

Die Panikattacken in fahrenden Autos kommen uebrigens nicht vom Stress, sondern von einem Trauma: Dr. Buresch ist bei einer Fahrt in den Urlaub frontal mit einem Falschfahrer kollidiert. Ihm selbst ist ausser einem starken Schock und einer Gehirnerschuetterung gluecklicherweise nicht viel passiert, aber sein Stiefkind waere bei dem Unfall fast umgekommen (Die Sache mit der Gehirnprellung, dem Oberschenkelbruch und der Aortenruptur - die Story mit diesem Unfall und den dazugehoerigen Verletzungen ist uebrigens nicht auf unserem Mist gewachsen, sondern auf dem unserer Vorgaenger, die die 10. Staffel verbrochen haben!!! Wir muessen leider mit dem arbeiten, was die uns hinterlassen haben und dabei versuchen, so viel wie moeglich davon auszbuegeln...) Die Erinnerungen an diese Nacht und vor allem an die Kollision sind zuviel fuer unseren Doktor. Es ist also der sich bewegende fahrbare Untersatz, der bei ihm die Panikattacken ausloest, in einem ganz normalen PKW wuerde ihm das Gleiche passieren. Beim "Bodenpersonal" ist er die Fahrzeuge los - und damit auch die "Trigger"-Situationen.

Also gut, unser Dr. Buresch ist also Internist mit Notatztschein. Den Kinderarzt lassen wir also weg - allerdings hatten wir gerade eine nette Mobbing-Geschichte (mit Missbrauchsvorwurf - damit kann man den Ruf eines Arztes glauben wir ganz gut ruinieren) ausgebruetet, die zu gut und zu brisant ist, um sie zu streichen. Koennte es sein, dass er sein Praktikum oder seine Assistenzzeit in einem Kinderkrankenhaus verbracht hat und nach diesen Vorwuerfen beschlossen hat, seinen Facharzt lieber in innerer Medizin zu machen? Oder ist das auch unrealistisch?

Gruesse,
Eva255

PS: Sorry fuer die seltsame Schreibweise - ich steh' hier gerade in einem daenischen Internet-Café (bin im Urlaub) und die Tastatur ist ziemlich eigenwillig...

Gruesse,
Eva255