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RS-USER-emergency doc
28.03.2008, 19:40
Original geschrieben von Rettungszwergin
Welch Heuchelei.

:confused: :confused: :confused:
Aber so ist das ganze Leben... Wir heucheln uns gegenseitig und selber die ganze Zeit was vor... Wen von den nicht tibetisch-stämmigen Demonstranten stört wirklich, was in Tibet passiert, und wer macht es nur, weil er 1)was beweisen will, 2)als guter Mensch gelten will, 3)bewundert werden will, 4)gegen irgendwas sein will...

Führt die Liste beliebig fort...

Morbus X
28.03.2008, 19:52
Original geschrieben von emergency doc
:confused: :confused: :confused:
Aber so ist das ganze Leben... Wir heucheln uns gegenseitig und selber die ganze Zeit was vor... Wen von den nicht tibetisch-stämmigen Demonstranten stört wirklich, was in Tibet passiert, und wer macht es nur, weil er 1)was beweisen will, 2)als guter Mensch gelten will, 3)bewundert werden will, 4)gegen irgendwas sein will...

Führt die Liste beliebig fort...

1) Was bitte will ich beweisen?
2) Ich hoffe doch ein guter Mensch zu sein auch ohne diesen Krieg
3) Wer soll mich bewundern? Hat andere Gründe
4) Ich will nicht gegen IRGENDWAS sein, ich bin gegen die gewaltsame Annektierung eines freien Volkes was sich nicht wehren kann und will!

:peace:

RS-USER-emergency doc
28.03.2008, 20:03
Original geschrieben von Morbus X
1) Was bitte will ich beweisen?
2) Ich hoffe doch ein guter Mensch zu sein auch ohne diesen Krieg
3) Wer soll mich bewundern? Hat andere Gründe
4) Ich will nicht gegen IRGENDWAS sein, ich bin gegen die gewaltsame Annektierung eines freien Volkes was sich nicht wehren kann und will!

:peace:

1) Daß Du nicht gleichgültig bist, ein guter Mensch bist etc.
2) s.o.
3) alle anderen,
4) sag ich ja gar nicht...


Ich beziehe die obigen Punkte nicht auf Dich speziell, aber so ist es nunmal, wie wir Menschen funktionieren... Altruismus bringt eben auch durchaus einen evolutionären Vorteil...

Morbus X
29.03.2008, 10:53
Sorry, aber ich kann in Altruismus keinen evulotionären Vorteil erkennen...

Und nur weil ich das nicht gleichgültig hinnehme macht mich das noch nicht zu einem "guten Menschen".

Morbus X
29.03.2008, 11:40
Schavan will Lage in Tibet bei China-Besuch ansprechen

AFP
AFP - vor 33 Minuten

Berlin (AFP) - Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) will auf ihrer anstehenden China-Reise die Lage in Tibet offen ansprechen. "Wenn ich meine Kollegen dort treffe, dann ist aber klar, dass wir nicht nur über Forschungsprojekte sprechen, sondern über Themen, die präsent sind", sagte Schavan. EU-Außenkommissarin Benita Ferrero-Waldner drohte Peking derweil mit einem Boykott der Olympischen Spiele. Der Dalai Lama rief die internationale Gemeinschaft auf, bei der Bewältigung der Krise in Tibet zu helfen. Barbara Lochbihler, Generalsekretärin von Amnesty International Deutschland, forderte eine unabhängige Untersuchung der UNO zu den Ereignissen.
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"Meinen Sie im Ernst, dass ich die Lage in Tibet nicht anspreche?", sagte Schavan der "Welt am Sonntag". Sie sehe derzeit keinen Grund, die Reise abzusagen. Schavan ist das nächste Kabinettsmitglied, das einen Besuch in China geplant hat.

Die Spiele müssten in einem Umfeld stattfinden, das den olympischen Geist widerspiegele, sagte Ferrero-Waldner der "Bild am Sonntag". Dazu gehörten die Einhaltung der Menschenrechte sowie die "uneingeschränkte Meinungs- und Pressefreiheit". "Wir sollten uns genau anschauen, wie sich Peking in den nächsten Wochen verhält - und dann über Boykottmaßnahmen entscheiden." Die EU-Kommissarin rief dazu auf, die Tibeter weltweit durch Demonstrationen zu unterstützen.

Der Dalai Lama sagte in der indischen Hauptstadt Neu Delhi: "Wir haben keine Macht außer der Gerechtigkeit, Wahrheit, Aufrichtigkeit... Deshalb rufe ich die Weltgemeinschaft auf, bitte zu helfen." Zugleich betonte der Dalai Lama erneut, dass er zu einem Dialog mit China bereit sei. Der Friedensnobelpreisträger von 1989 hatte bereits am Freitag betont, dass er einen Boykott der bevorstehenden Olympischen Spiele in Peking ablehne.

Deutschlands ai-Generalsekretärin Lochbihler sagte der Hannoverschen "Neuen Presse": "Wenn es die Führung in Peking mit Offenheit ernst meint und nichts zu verbergen hat, sollte sie eine unabhängige Untersuchung durch die Vereinten Nationen erlauben".

Morbus X
29.03.2008, 11:45
Wer mitmachen will, ist herzlich willkommen! (http://www.tibet-munich.de/de/index.php?option=com_content&view=article&id=44:programm-fuer-290308-die-tibetische-fackel-kommt-nach-muenchen&catid=34:aktuelle-veranstaltungen&Itemid=53)

Morbus X
29.03.2008, 12:31
visit this (http://www.youtube.com/watch?v=RnBkD_1N1QE&feature=dir)

Morbus X
30.03.2008, 12:01
Nahrungsblockade: Mönch aus dem Kloster Ramoche verhungert

TCHRD, 25. März 2008
Seit dem Aufflammen der Demonstrationen in Tibet am 10. März wird die Militär- und Polizeipräsenz in den an den Protesten beteiligten Klöstern und ihrer Umgebung massiv aufgestockt.

Militär und PAP haben diese Klöster (darunter Sera, Gaden und Drepung) von der Zufuhr von Wasser, Strom, Lebensmittelsmitteln und Medikamenten abgeschnitten.

Seit dem 14. März hält das Militär das in Lhasa gelegene Kloster Ramoche umstellt, beschießt es öfter mit Tränengas und blockiert alle Zugänge. Infolgedessen bestehen dort immense Probleme mit der Nahrungs- und Wasserversorgung. Bestätigten Informationen aus einer zuverlässigen Quelle zufolge ist der Mönch Thokmey am 24. März verhungert.

Zahlreiche Klöster in Tibet haben mit Essens- und Wasserknappheit, Einschränkung der Bewegungsfreiheit, unzureichender medizinischer Versorgung zu kämpfen und werden unter Tränengasbeschuß gehalten. Wir sind zwar in der Lage, zu bestätigen, dass diese Zustände in vielen Klöstern weiter anhalten; auf Grund der Restriktionen durch die chinesischen Behörden ist es jedoch außerordentlich schwierig, genauere Informationen zu einzelnen Vorgängen (wie dem oben erwähnten Todesfall in Ramoche) zu erlangen.

China versucht, die Tibeter im Bezirk Bathang (chin: Batang) und Derong, TAP Kardze, Provinz Sichuan auf seine Seite zu ziehen.

In beiden Bezirken hat die Regierung jedem der beiden dort beheimateten Klöster 20.000 Yuan und allen Haushalten 300 kg Reis zukommen lassen. Es ist geradezu ironisch, dass China auf der einen Seite friedliche tibetische Demonstranten umbringt (die Zahl der Opfer steigt täglich) und andererseits versucht, sich Tibeter auf diese Weise gewogen zu machen.


Übersetzung: Irina Raba, Christoph Hohage, Flüchtige Revision: Adelheid Dönges
Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM)
Arbeitsgruppe München

:peace:

Morbus X
30.03.2008, 12:48
Eine kleine Impression von der Demo am Samstag mit ca. 1000 Teilnehmern.
Claudia Roth hat auch eine (sehr gute) Ansprache gehalten.
:peace:

Morbus X
01.04.2008, 20:02
München Marienplatz (http://www.youtube.com/watch?v=3PyQR5UanG0)

:peace:

RS-USER-DerDings
01.04.2008, 20:51
Original geschrieben von Rettungszwergin
Warum sollten wir uns jetzt über Tibet aufregen? das geht doch schon ewig so.

*kotz*

Morbus X
02.04.2008, 07:38
Danke Dings, ich hätte es nicht besser ausdrücken können....
:mad:

Morbus X
02.04.2008, 19:12
Speziell für diejenigen die nicht glauben (wollen): Tibet war nie ein Teil von China! (http://de.youtube.com/watch?v=xTB4b9NI_Yk)

Die Bilder erinnern mich grusligerweise an Nazideutschland. Und auch wenn Tibet weit weg ist - wenn wir nicht aufstehen-wer dann?
:peace:

RS-USER-Hoffi
02.04.2008, 22:31
seit den 50er Jahren _ist_ Tibet ein Teil von China, genauso wie Königsberg seit dem Ende des zweiten Weltkriegs ein Teil von Russland ist.

RS-USER-DerDings
03.04.2008, 00:49
wenn es also nur lange genug her ist brauchen wir uns nicht zu kümmern?? sry, aber ich krieg hier die krise...
es ist mir tatsächlich schei55egal ob baden jetzt ein eigenständiges bundsland in der brd ist oder nicht - DAS mit einer annektion durch china zu vergleichen ist geschmacklos.
deutschland hat sichrlich auch land verloren, allerdings ist tibet vor der annektion auch nicht in china einmarschiert und hat millionen getötet.
wenn man schon an der nationalstaatsidee festhängt (welche, mMn der größte griff ins klo der gesamten menschheitsgeschichte war) dann find ich auch das südtirol wieder teil österreichs werden sollte (von mir aus im tausch gegen wien :grins: ), meinetwegen sollen die badener ihren eigenen landtag wählen (glaubt hier wirklich wer föderalsimus wäre ein fortschritt?) und israel soll zumindest die golanhöhen und die west bank wieder abtreten - aber, unterm strich gilt: baden wird nicht unterdrückt, die deutschsprachige bevölkerung südtirols wird nicht unterdrückt.. in tibet ist das allerdings sehr wohl der fall und wenn du an einem tag friedlich im himalaya rumturnst und am nächsten tag die mao bibel auswendig lernen mußt um nicht erschossen zu werden ist das ******* uncool, nicht wirklich die badener situation, oder?

ich kann es echt nicht fassen das hier menschen GEGEN einen protest sind. nicht protestieren wollen ist gute alte deutsche tradition, das wissen wir spätestens seit den 30er des letzten jahrhunderts, aber auch noch gegen proteste protestieren, die besetzung eines landes das von ost nach west nach freiheit schreit weil seine kultur systematisch zerstört wird gutzuheißen... hallo, das ist echt daneben. aber dann wird man sich wieder aufregen wenn eine moschee mit minarett in der nachbarschaft gebaut wird, von wegen sterben der deutschen kultur...

diesen thread hier zu lesen macht mich dermaßen wütend, schriftlich ließe sich das gar nicht festhalten... :mad: :mad: :mad: :mad: :mad:

RS-USER-Küchenhexe
03.04.2008, 00:57
@DerDings: Du sprichst mir aus der Seele.

Morbus X
03.04.2008, 11:00
Und mir erst...
:mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad:

Unglaublich daß es tatsächlich Leute gibt die hier ihre Dummheit zur Schau tragen und auch noch stolz darauf sind. :rolleyes::mad: :mad:

Morbus X
03.04.2008, 11:14
Und weil ich glaube daß der Text bei dem Video gar nicht gelesen wurde poste ich ihn auch noch hier:
(Roland3476)

Die Chinesen rechtfertigen sich mit der Aussage dass Tibet schon immer ein Teil von China sei und deswegen die „seperatischen"Ziele der „Dalai Clique" rechtswidrig seien.

Jedoch beruhen sie sich auf die falsche Interpretation der Geschichte.

Die wahre Geschichte:

Die Chinesen (Han Chinesen) waren in der Geschichte nie an Tibet interessiert.Ein Agrarvolk wie die Chinesen fand Tibet uninteressant.Also war Tibet in der Geschichte NIE ein Teil Chinas.
1)Die meisten Chinesen wollen nicht zugeben dass die Yuan Dynastie,die Tibet erstmals erobert hatte,eigentlich gar keine chinesische Dynastie war. Sie war eine mongolische Dynastie.Ein mongolisches Reich,das im Laufe des 13.Jahrhunderts sowohl China und Korea, als auch Tibet mit der maßlosen Gewalt eroberte.
Tibet und China wurden beide von den Mongolen besetzt.Aber das heißt nicht dass Tibet ein Teil von China war.Es ist genauso absurd zu sagen dass Ägypten ein Teil von Griechenland sei,nur weil die beiden Länder Teile vom Osmanischen Reich waren.

2)Nachdem die Mongolen im 14.Jahrhundert aus China vertrieben worden waren, wurde Tibet auch unabhängig.Tibet hat nie zu dem darauf folgenden Ming Reich von China gehört.

3)In der Mitte von 17. Jahrhundert eroberten die Halbnomaden Mandschu aus der Mandschurei das chinesische Reich(Ming Reich),das zuvor vom Bürgerkrieg zertrümmert worden war. Im 18. Jahrhundert nahmen die Mandschu Truppen auch Tibet ein.

Ich denke nicht dass man das Mandschu Reich(1636-1911) mit dem Begriff „China" gleichsetzen darf.

Die Mandschu sprachen eine andere Sprache,hatten eine ganz andere Kultur und Schrift und hatten seit der Besetzung Chinas die chinesische Bevölkerung kulturell unterdrückt.Die Chinesen wurden als Menschen zweiter Klasse behandelt.

Sun Yat-sen,der Staatsvater der chinesischen Republik,hat während der Revelution von 1911 ausgerufen:"Vertreibt die Tataren und Stellt China wieder her!"

Demzufolge kann man sich feststellen dass das Mandschu Reich nicht „China" war.

Die Geschichte wurde aber in China später nach der Umstürzung des Mandschu Reiches uminterpretiert: Das Mandschu Reich wurde plötzlich als „China" in die Geschichte interpretiert.

Ein entscheidender Grund dafür war dass die Mandschu im 1911 schon sehr sinisiert waren sodass man sie kaum von den Chinesen unterscheiden konnte.Ein weiterer Grund war dass die Mandschurei,das Heimatland der Mandschu, mit der Auflösung des Reiches auch in die Hände der Chinesen gefallen war. Die Chinesen wollten diese Gebiete plus andere Gebiete (Tibet) gerne behalten,die zu Erben des Mandschu Reiches gehörten.

Folge: Das Mandschu Reich Qing und das Mongolenreich Yuan wurden allesamt als chinesische Kaiserreiche interpretiert.Plötzlich hieß es:Tibet war seit Jahrtausend ein Teil von China.


Zu dieser Zeitpunkt (1911-1912) hat Tibet bereits unabhängig erklärt.Die Republik China hatte Tibet nie als ein unabhängiges Land anerkannt und beanspruchten zugleich das Land.Jedoch war die Republik so schwach,dass sie militärisch nicht eingreifen konnte.

1950-----Nach dem Sieg der Kommunisten in China und der Staatsgründrung der VR.China marschierten chinesische Truppen in Tibet ein.Der Westen hat aber kaum auf diese Invasion reagiert.Das verdanken die Kommunisten den KMT der Republik China.

Denn die Republik China war international anerkannt und hatte durch ihre Verdienste im zweiten Weltkrieg hohes internationales Ansehen erworben.Der Anspruch der Republik China auf Tibet war selbstverständlich auch von dem Westen teilweise anerkannt worden.

Die Republik China saß im 1950 in Taiwan fest,aber sie hob ihren Anspruch auf Tibet nicht auf.Deshalb war auch nichts „Verwerfliches" für den Westen,wenn die chinesischen Truppen der VR China Tibet besetzten.Schließlich waren die chinesischen Kommunisten auch Chinesen.

Nach dem blutigen Aufstand in Tibet in 1959,bei dem allein in der Region von Lhasa 87.000
Tibeter umkamen,kritisierte der Westen VR.China scharf. Nachdem der Dalai Lama später im Westen hohes Ansehen errungen hat, unterstürzen die westlichen Medien seither für die Freiheit der Tibeter

:peace:

RS-USER-Hoffi
03.04.2008, 11:43
genau Morbus, das Problem ist ja sooo einfach, man muss einfach nur an die richtige "wahre" Geschichtsauslegung glauben.

Man kann die Geschichte tatsächlich so auslegen, wie du, bzw der Urheber des Textes es oben getan hat. Allerdings gab es noch nie einen völkerrechtlich anerkannten Staat Tibet, es war größtenteils ein Teil von anderen Staaten, die man durchaus als Vorgängerstaaten von China betrachten kann, auch wenn die "dominanten" Völker mit der Zeit gewechselt haben.

Der Status von Tibet kann man also durchaus als einen Teil von China ansehen.

Das heisst aber noch lange nicht, dass das Verhalten von China in der Region vollkommen unterstützenswert wäre. Natürlich sollte sich China an die Menschenrechte halten und dies unabhängig von Tibet für die ganze VR China.

Was mich an der ganzen Sache stört ist, dass hier ein religiös motiviertes Reich angestrebt wird. Man fordert dass China, welches durchaus ein begründetes Anrecht auf Tibet anmelden kann, die Region räumt, für ein religiöses Regime.

Und Religion sollte mMn nun mal Privatsache sein und niemals zur Leitlinie einer Politik gemacht werden.

Morbus X
03.04.2008, 12:03
Leitlinie einer Politik?

Rollen wir das ganze mal anders auf:
Was gibt es in Tibet was für die VR interessant ist?
Richtig - Bodenschätze noch und nöcher und: Platz für Chinesen.
Wären diese Vorraussetzungen nicht gegeben hätte es niemals einen Einmarsch der roten Armee gegeben. 5.000m über NN muss man erst mal aushalten. Die Bevölkerung wollte da ja auch gar nicht hin, sie wurden zwangsumgesiedelt. Wenn man all diese Punkte berücksichtigt finde ich es schon mehr als vertretbar Tibet Freiheiten in der VR einzuräumen. Auch S.H. der Dalai Lama will ja nichts anderes.