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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frankfurter Ausbildung wirklich so schlecht?



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andi93
16.06.2013, 16:58
Hallo liebe Frankfurter,
Ich habe vor hier im Oktober anzufangen, doch ich höre immer wieder und lese auch (z.B. Im Zeit Studienführer..auch wenn das nicht unbedingt was heissen muss), dass die Frankfurter Mediziner Ausbildung nicht sonderlich gut sei. Was ist eure Erfahrung? Was läuft gut, was ist zu kritisieren? Ich habe vor allem gehört, der klinische Abschnitt sei schlecht organisiert...

Viele Grüsse
Andi

davo
16.06.2013, 20:47
Hallo liebe Frankfurter,
Ich habe vor hier im Oktober anzufangen, doch ich höre immer wieder und lese auch (z.B. Im Zeit Studienführer..auch wenn das nicht unbedingt was heissen muss), dass die Frankfurter Mediziner Ausbildung nicht sonderlich gut sei. Was ist eure Erfahrung? Was läuft gut, was ist zu kritisieren? Ich habe vor allem gehört, der klinische Abschnitt sei schlecht organisiert...

Ich hab leider keine Infos aus erster Hand, aber 2010 und 2011 wurde im klinischen Studienabschnitt in Frankfurt sehr viel reformiert, siehe http://www.med.uni-frankfurt.de/stud_med/klinik/index.html rechte Spalte in der Mitte. Kann also durchaus sein dass sich das verbessert hat. Und der vorklinische Studienabschnitt scheint recht gut zu sein - gute Stundenpläne (zusammenhängend und regelmäßig, statt vieler kurzer Pausen), alle Lehrveranstaltungen (Vorklinik und Klinik) an einem Ort, Prüfungstermine schön verteilt statt alle Prüfungen geballt am Semesterende, sechs Prüfungsantritte, sehr viele Tutorien/Stützkurse, Sommerschule in Österreich zur Physikumsvorbereitung, usw.

andi93
16.06.2013, 23:59
Danke liebe/r Davo :) dass die vorklinik gut sei, habe ich auch schon gehört..

the.animal2009
11.08.2013, 22:14
ich kann dir nur was zu der Vorklinik sagen...
Die ist wirklich gut organisiert und strukturiert. Demnach hat auch Frankfurt in den letzten Jahren im Physikum gut abgeschnitten.
Falls du Fragen speziel zu den ersten beiden Semestern hast, kann ich dir vllt weiter helfen.

Shade
10.11.2013, 16:04
Hey Andy,

ich bin zur zeit im 7., also im 3. klinischen Semester. Die Klinik lässt in Frankfurt im Vergleich zur Vorklinik immer noch einiges zu Wünschen übrig. Am schlimmsten sind die Semesterabschlussklausuren, letztes Semester habe ich beispielsweise an einem Tag 12 Klausuren geschrieben - das war schlimmer als Physikum, auch mehr Fragen und hat länger gedauert. In der Klinik ist alles irgendwie chaotisch organisiert, das Dekanat ist ziemlich problematisch, da die Verantwortlichen andauernd krank sind oder nur ganz kurze Sprechzeiten haben, bei Problemen weiß man nicht so recht, an wen man sich wenden soll. Außerdem rennt man ziemlich den Vorlesungsfolien hinterher, die werden nicht zentral auf OLAT hochgeladen oder so, sondern manche Institute laden die VL auf ihren eigenen Seiten hoch, andere laden sie gar nicht hoch, da helfen wir uns meistens mit dem Abfotografieren der Folien während der VL (was eigentlich so nicht sein sollte..)

Bis auf das ist die Klinik eigentlich recht chillig, man hat immer eine Semesterphase, in der man meist nur VL hat (also alles keine Pflichtveranstaltungen), dann folgt eine Praktikumsphase, in der man Praktika wie Innere, Chirurgie etc. in den Lehrkrankenhäusern hat und dann beginnen die Semesterferien, in denen man aber für die Abschlussklausuren lernen muss, die kurz vor dem nächsten Semesterbeginn stattfinden. D.h. man hat eigentlich während des Semesters kaum Stress, in den Ferien muss man dann halt lernen. So kommen die meisten hier aber ganz gut durch, ich denke, sobald man die Vorklinik geschafft hat, sind die größten Hürden genommen. Kurse mit Abfragen, Referaten und sowas gibt es in der Klinik eigentlich kaum noch. Die Leute sind allgemein entspannter und der Stoff wird interessanter. Aus diesem Grund gefällt mir bis auf die organisatorischen Mängel und die Abschlussklausuren die Klinik eigentlich besser :)

MARTINA1234
20.11.2013, 12:30
Die Ausbildung der Mediziner ist mehr als nur "so schlecht in Frankfurt"!

Oftmals steht überall, dass die Vorklinik gut organisiert sei. Jedoch entspricht das leider nicht der Wahrheit... Viel zu wissenschaftlich und hat nichts mit der späteren ärztlichen Tätigkeit zu Tun. Hand aufs Herz: Ja, die Vorklinik ist überall in Deutschland schwer! In Frankfurt weht nun mal ein anderer Wind: hart, schwer und fachlich wird ganz am Thema vorbei gelehrt.

In den vorklinischen Fächern ist man bemüht klinische Bezüge zu schaffen, z.B. mit absolut exotischen Krankheiten etc...die nur in 1:1000000 Fällen (wenn überhaupt) auftauchen. Der "Blick" für die Alltagsmedizin fehlt!

Den klinischen Studienabschnitt hat mein Vorredner gut beschrieben: unorganisiert, die Klausuren besteht man irgendwie...,
ja stimmt kommt noch dazu, dass bei Problemen die Ansprechpartner fehlen, weil krank, keine Zeit, nur per Voranmeldung, alles misst... X verweist an Y, und der/die ist grad nicht da...

Ich ziehe das jetzt durch, aber nochmal würde ich nicht mehr hier studieren^^

rockhopper
18.02.2014, 15:07
Ich würde auch nicht noch mal in FFM studieren. Ich ärgere mich, dass ich meinen guten Abischnitt für Frankfurt "verschwendet" habe. Klar, die Vorklinik ist überall hart, aber ich kenne sonst niemanden, der von seiner Uni so viel schlechtes zu berichten hat, wie wir aus FFM (ich kenne stipendienbedingt sehr viele Leute, die an unterschiedlichen Unis in Deutschland studieren). Ich kenne auch niemanden, der sich in FFM an der Uni wirklich wohl fühlt. Die Vorklinik ist unnötig aufgebläht und es wird zu jeder Möglichkeit Druck ausgeübt. Einige Dozenten (die wenigen netten Dozenten wohlbemerkt) geben selbst zu, dass es Psychoterror ist und sie da nicht mitmachen wollen. Die Struktur der Vorklinik ist gut. Die Umsetzung ist bescheiden. Mir geht es mittlerweile auch total auf den Senkel, dass ständig irgendwo irgendwelche folgenschweren administrativen Pannen begangen werden (vorletztes Jahr haben sich noch zu viele reingeklagt, angeblich ganze 80 Leute, und letztes Jahr wurden hochschulstart falsche Kapazitäten übermittelt, sodass einfach überall viel zu viele Leute unterwegs sind und man immer Angst haben muss "rausgeprüft" zu werden). Wir haben nichtmal einen vernünftigen Hörsaal, sondern nur son olles improvisiertes Zelt. Insgesamt hat man das Gefühl, dass man nicht willkommen ist und die Lehrenden sich auf jeden, der eventuell rausgeprüft werden kann, wie Raubtiere auf's Fleisch stürzen. Es sind nicht alle Lehrenden so, aber leider sehr viele. Ich fühle mich sehr unwohl und kann es niemanden empfehlen nach FFM zu gehen- wenn er/sie die Wahl hat!

Bezeichnend finde ich diesen Artikel hier: http://fazjob.net/ratgeber-und-service/beruf-und-chance/beruf-und-chance/123803_Allein-die-Leichen-kosten-20.000-Euro-mehr.html
https://puls.med.uni-frankfurt.de/leserbrief-„studentenfreundlichkeit-mal-anders“

Der beschreibt es echt gut...

jijichu
23.02.2014, 21:25
Ich war lange Zeit HiWi in der Anatomie bei allen 3 Kursen. So hart wie die Klausur in dem Semester in Ana 3 war, so ist es doch eher ein Gerücht, dass die Klausuren zum größten Teil aus Altfragen zu bestehen haben. Die Klausurfragen werden von den Dozenten der Vorlesung gehalten und von den Kollegen geprüft.

Ich bin ebenfalls kein Fan der Frankfurter Ausbildung - ob man wirklich sagen kann, dass es hier so viel schlimmer ist als an anderen Unis in der Vorklinik kann man i.m.A. nur sagen, wenn man gewechselt hat und mehr als nur ein System selbst erlebt hat.

Letztendlich muss man sagen, dass in der Klinik es eigentlich an einem selbst liegt (leider), wie man durch sie durch kommt. Die Organisation ist wirklich katastrophal, die SAKs - naja, es gibt angenehmeres. Was ich schlimmer als die SAKs selbst fand, waren die Umstände - dass man sich bei der Klausureinsicht noch nicht einmal Notizen machen kann bei den Fragen die man falsch gemacht hatte um das nachzulesen ist nur einer der eigentlich unsagbaren Bedingungen, unter der diese Klausuren geschrieben werden.

Zu dem Ablauf der Vorklinik - Biochemie sollte - wenn alles gut geht - vor den Weihnachtsferien abgeschlossen sein. Und es fiel leider auch bei uns so aus, dass die Weihnachtsferien dazu genutzt wurden, um sich schon mal auf Ana 3 und Physio vorzubereiten - so wurde uns das damals sehr deutlich von den Dozenten mitgeteilt.

Viele die in FFM studieren sind glaube ich froh, dass sie einen Platz haben. Das insgesamt sowohl seitens der Struktur als auch seitens der Leitung (Dekanat etc. ) sehr viel mehr Luft nach oben für Verbesserungen gibt, bestreitet niemand. Aktionen wie die "Jetzt reichts" Aktion im WS 2011 verliefen leider im Sand, teilweise auch, weil die Studentenschaft nicht geschlossen hinter Forderungen/Punkten stand, bzw. nicht bereit war, notfalls auch mal zu demonstieren.

Ich drücke Euch allen, die durch diese Maschine noch durch müssen, die Daumen!
LG

andi93
22.03.2014, 15:27
Klingt ja furchtbar.... Naja, bin mal gespannt.
Find die Vorklinik bisher ganz okay. Das Physikpraktikum ist bisschen Psychoterror.. und die Chemie Klausur war viel zu schwer. Naja egal

FM4
27.03.2014, 18:12
Das Physikpraktikum ist bisschen Psychoterror.. und die Chemie Klausur war viel zu schwer. Naja egal

Es hat sich also seit 2006 nichts geändert :-oopss

Shade
10.01.2016, 14:13
Ach Kinder, ich steh jetzt kurz vorm Staatsexamen und hab Frankfurt auch überlebt. Habe einige Mediziner-Freunde an anderen Unis und denen gehts meistens auch nicht viel besser.

Ein großes Plus finde ich die Blockpraktika, bei denen man sich kontinuierlich über die gesamte Klinik im Prinzip jede Fachrichtung relativ realistisch mal anschauen kann, so dass man im Prinzip "Kurzfamulaturen" von ca. ein bis zwei Wochen in sehr vielen Fächern macht. Klar ist man dort auch oft der Bimbo und muss viel Blut abnehmen, aber man gewinnt eine gute Einsicht in alle Disziplinen und es ist meist nicht nur ein halber Tag auf Station unter Anleitung in einer Studententraube am Patientenbett, sondern oft richtiger Krankenhausalltag. Eine Freundin von mir, die an einer anderen Uni studiert und im 3. klinischen Semester ist, hat noch überhaupt keine realistischen Krankenhaus-Erfahrungen gemacht..

Also, Arschbacken zusammenkneifen und immer das beste draus machen! :-top

miss-eulenauge
18.02.2020, 20:30
Ich frag mal, falls jemand sich hierher verläuft aus Frankfurt: Gilt das immer noch?
Wie ist es denn jetzt so?

Auch: Wie ist die Stadt? (Ich bin aus Jena, Thüringer gerade-so-Großstadt mit 100'00 Einwohnern, und fühle mich dort von Größe, Atmosphäre, etc sehr wohl.)

Ich würde am liebsten in Jena bleiben, aber wenn es nicht anders geht... Ich bin halt in der etwas nervigen Situation, dass mein Freund am Anfang vom Masterstudium ist, in einem relativ exotischen Zweig der Informatik, und ich mich daher bei meinen Ortspräferenzen danach wesentlich richten muss, wo er seins weiterstudieren kann. Und da ist Frankfurt nunmal nach Jena und Würzburg am besten. Hab aber doch Bauchschmerzen, weil das ja doch eine ziemlich riesige Stadt ist, er und ich dort fast ne Stunde Weg von seinem Campus zu meinem hätten mit dem Fahrrad, ... Konsens war eben doch, sich von zu großen Stödten (so Städte mit diesem eher anonymen, unüberschaubaren Großstadtfeeling) fernzuhalten...

Was meint ihr?
Danke für alle Informationen!

davo
18.02.2020, 20:43
Eine wirkliche Großstadt ist Frankfurt nicht. Es ist durch seine Geschichte eher eine Aneinanderreihung vieler kleiner Städte.

Es ist hässlich und teuer, aber hat schon recht viel zu bieten.

Ist aber halt Geschmackssache. Muss man sich selbst anschauen um zu wissen wie man es findet.

Moorhühnchen
18.02.2020, 22:29
Es ist hässlich und teuer, aber hat schon recht viel zu bieten.
FRANKFURT IST NICHT HÄSSLICH!!!

MissGarfield83
19.02.2020, 17:36
FRANKFURT IST NICHT HÄSSLICH!!!

:-love

][truba][
20.02.2020, 22:11
Selbst als Berliner find ich ich Frankfurt hässlich, sorry.
Ne Großstadt ist es aber nun wirklich nicht.
Und es gibt ja auch noch öffentliche Verkehrsmittel. Die fand ich in FFM jetzt ganz gut.

Bezüglich der Ausbildung macht selten die Uni den Arzt, eher der Student selbst.

Moorhühnchen
21.02.2020, 15:46
[truba][;2127546']Selbst als Berliner find ich ich Frankfurt hässlich, sorry.
Ne Großstadt ist es aber nun wirklich nicht.
Und es gibt ja auch noch öffentliche Verkehrsmittel. Die fand ich in FFM jetzt ganz gut.Dass Frankfurt für einen Berliner keine Großstadt ist, bestreite ich nicht - es ist ein aus kleinen Dörfern zusammengewachsenes Städtchen, welches tagsüber vermutlich zu mehr als der Hälfte von Penldern bevölkert wird. ;-)
Aber guter ÖPNV? Äääääääh, neeeeeee..... kann ich irgendwie nicht bestätigen. Allein die Abwesenheit von P&R-Möglichkeiten in einer Pendlerstadt!!
Und truba: komm her und ich zeig Dir, wie schön Frankfurt sein kann! :-love :-party

Feuerblick
21.02.2020, 15:48
Dass ausgerechnet ein Berliner (gefühlt die hässlichste, dreckigste Stadt des Landes) Frankfurt hässlich findet... :-))
Schön ist das Kaff nicht, hässlich aber auch nicht. Und ganz sicher keine Großstadt. Der ÖPNV ist aber wirklich gar nicht übel. Außerhalb gibts auch P&R-Parkplätze.

jijichu
21.02.2020, 15:52
Frankfurt hat ein paar schöne Ecken, die muss man aber erst mal finden :-D

Zur Ausbildung: manches ist unstrukturiert, aber jede Uni hat ihre Macken. Die Semesterabschlussklausuren, sofern es sie noch gibt, sind nervig und je nach Fächerkombi länger als 4 Stunden (zumindest bei mir damals).
Ansonsten kommt es drauf an was man daraus macht, MissGarfield war schon immer top und hat sich reingehängt, ich hab vieles nicht so eng gesehen und hab's hin bekommen ;-)

Muriel
21.02.2020, 22:39
Ich bin ja mal ein paar Monate regelmäßig nach Frankfurt gefahren und mochte die Stadt wirklich sehr und konnte dieses "Ffm ist hässlich" nie nachvollziehen. Da ist Köln hässlicher nach meinem Empfinden.