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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Hallo ihr Lieben,

    ich bin aktuell im fast Endspurt des klinischen Studienabschnittes in Köln und mache mich so langsam Gedanken wo es später für mich hin gehen soll

    Seit einigen Semestern ist für mich eigentlich klar: in der Chirurgie liegt meine Liebe
    Besonders die Herz/Thoraxchirurgie hat es mir dabei angetan.
    Natürlich versuche ich möglichst viele Famulaturen dort zu machen, würde aber dennoch gerne eure realen Erfahrungswerte dazu hören.

    Vor allem in Bezug auf die Unterschiede / Vorzüge der einzelnen Kliniken die Ihr vielleicht so kennt im Rahen der Weiterbildungszeit.

    Würde mich sehr über eure Erfahrungen freuen.



  2. #2
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    Dann Herz oder Thorax? Cardiothorathic gibt‘s in D nicht.



  3. #3
    Diamanten Mitglied Avatar von Fr.Pelz
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    Ja, erstmal musst du dich zwischen Herz und Thorax entscheiden. Herzchirurgie ist ein deutlich beliebteres, umkämpfteres Fach. Thoraxchirurgen gibts nicht so viele, damit bist du am Ende recht gefragt. Hier in Brandenburg gibts insgesamt nur 3 mit Weiterbildungsermächtigung, was ganz praktisch ist, dann bildet dich einer aus und die beiden anderen prüfen

    Ich mache Allgemeinchirurgie (kann das auch echt empfehlen!) und gerade in der Rotation in der Thoraxchirurgie. Das ist schon spannend. Leider sind es halt im Vergleich zur Viszeralchrurgie relativ wenige Patienten, die du in kurativer Intention operieren kannst. Dafür dann halt mehr, die palliative Eingriffe bekommen (Pleurodesen, Anlagen von dauerhaften Pleurakathetern...) Du kannst als Thoraxchirurg natürlich auch Ports und Herzschrittmacher operieren, das ist aber in den Kliniken sehr unterschiedlich geregelt, wer das macht. Da ist man dann eher Dienstleister der Internisten.

    Es hindert dich allerdings auch keiner dran, beide Spezialisierungen (und/oder Gefäßchirurgie) zu machen. Das ist natürlich ein langer Weg, aber man verdient ja schon gut Geld und dann ist man ziemlich gefragt. In die Niederlassung wirst du damit kaum können, aber das wird dir ja klar sein. (Deswegen finde ich auch den Weg über Allgemeinchirurgie gut. Man kann nämlich während der Rotationen überall reinschnuppern, kann sich dann immer noch spezialisieren, hat aber die Hintertür zur Niederlassung/Anstellung in einem MVZ noch offen).
    And then again, it´s not out of the realm of extreme possibility...



  4. #4
    Diamanten Mitglied
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    Vielleicht findest du in Bezug auf Herzchirurgie diesen Artikel hier interessant:

    http://www.klinikum.uni-muenchen.de/...mfrage2013.pdf



  5. #5
    Banned
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    Herzchirurgie und Thoraxchirurgie zu machen, ist aus meiner Sicht nicht sinnvoll. Herzchirurgen überschneiden sich so gut wie nie mit anderen Subfachrichtungen. Die sitzen in ihren abgesonderten Kliniken, und kloppen Bypässe, Klappen und Transplantationen, und die Spezialisten machen noch die Kinderherzen. Ich kenne einige Herzchirurgen, die auf die Gefäßchirurgie umgesattelt haben; mit Thoraxchirurgie haben sie jedoch wenig zu tun. Thoraxchirurgie läßt sich gut mit Viszeralchirurgie kombinieren, weil man damit eine komplette chirurgische Behandlungspalette für onkologische Patienten anbieten kann.

    Die Thoraxchirurgie ist aktuell auf dem Vormarsch, und gewinnt immer mehr an Bedeutung. Es gibt nur wenige Fachärzte, und diese sind aktuell sehr gefragt. Wie sich die Stellensituation entwickeln wird, ist schwer zu sagen, in den nächsten 10 Jahren dürfte der Bedarf aber weiter steigen, was sich auf die Stellenauswahl, Gehälter und Arbeitsbedingungen positiv auswirken dürfte. Wenn man diese Fachrichtung mag, ist es sicher eine gute Wahl. Der Hauptnachteil wurde bereits erwähnt: Man ist hauptsächlich an größeren Kliniken gefragt, und eine Niederlassung ist kaum möglich, allenfalls im MVZ einer Klinik, dann aber als ambulanter Hampelmann für die stationäre Abteilung.

    Die Herzchirurgie ist keineswegs „beliebt“; der relativ starke Wettbewerb um die Stellen erklärt sich lediglich durch die sehr geringe Anzahl derselben bundesweit. Man braucht halt relativ wenig Herzchirurgen, und aktuell ist die Fachrichtung eher auf dem absteigenden Ast, weil immer mehr endovaskuläre Verfahren aufkommen, die jedoch fest in internistischer und radiologischer Hand sind. Den Herzchirurgen bleiben nur die kränksten Herzen, deren letzte Chance in einer Bypassorgie besteht, mit entsprechender postoperativer M&M; und dann dürfen sie noch die Komplikationen der Internisten ausbaden, wenn mal ein Gefäß vom Katheter perforiert wird, oder eine TAVI hängen bleibt. Die einzigen echten Hausnummern sind noch die Transplantationen und die Eingriffe an angeborenen Herzmißbildungen; doch erstens werden davon nicht so dramatisch viele gemacht, und zweitens dauert es Jahrhunderte, bis man diese Eingriffe mal machen darf, wenn überhaupt. Um jedoch mal dahin zu kommen, muss man sich viele Jahre lang die ganze Palette der universitären Attitüde antun, und zwar in voller Härte, denn schließlich ist man bei den richtig geilen Superärzten mit Sonnenscheingarantie in der Glutealgegend, nicht bei irgendwelchen Hygienemuschis.



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