Also für mich war es auch extrem schwierig - ich finde, dass Medizin einfach sehr viele verschiedene schöne Seiten hat. Ich fand Anästhesie, Unfall- und Viszeral-chirurgie, Pädiatrie, Strahlentherapie, Neurologie, Hämato-Onkologie etc cool... Ich musste mich einfach mit abfinden, dass es wird für mich nie "den" perfekten Fach geben. Jede Fachrichtung hat ihre sehr schöne, interessante Seiten und eben auch die Nachteile, und durch jede mögliche Entscheidung verzichtet man auf irgendwelche Vorteile und kauft irgendwelche Nachteile ein. Als ich das verstanden habe, habe ich mir zumindest den Stress der Entscheidung verringert. Einfach irgendetwas machen, glücklich und erfolgreich wird man wahrscheinlich in vielen Fächern.
Nach anderthalb Jahren bin ich mit meiner Wahl immer noch sehr zufrieden...
Was man gegeneinander abwägen muss sind ob die Vorteile die Nachteile überwiegen, dabei können folgende Fragen hilfreich sein:
Mag man wirklich wirklich den OP? Operationen an sich finde ich cool, handwerkliche Tätigkeit auch, aber will man es wirklich sein Lebenlang machen? Kommt man mit dem Klima zurecht, mit dem eingehüllt stehen, auch nachts? Nicht aufs Klo gehen können und nichts trinken können?
Mag man viel engen Patientenkontakt? Oder reicht einem die Menge an Patientenkontakt in z.B Anästhesie? Oder gar nicht wie in Radio? (Wobei auch da Interventionen gibt die wie OPs ablaufen) Mag man Stationsarbeit?
Was kann man mit dem Fach danach machen? Niederlassung, auch wenn man es aktuell nicht wünscht? Klinik?
Was ich finde (nach anderthalb Jahren zumindest) nicht so wichtig bei Berufsanfang ist: welche Rotationen sind da notwendig - auch das schlimmste Fach hält man ein Jahr lang durch, glaube ich, und ob man irgendetwas gut kann oder gut abkann... das ändert sich so extrem, man lernt viel dazu, die Vorlieben ändern sich...