Ob das unter Misophonie fällt, weiß ich nicht, aber ich kann mich manchmal nur darüber wundern, wenn ich "Gäste" im OP habe (seien es PJ'ler, Famulanten oder einfach nur die Kollegen zur Mittagsauslöse) und die stellen die neu aufgetretenen Alarme nicht aus. Also sowas wie "RR steigt mal über 160" und der Monitor fängt an zu bimmeln - ist ja kein besonders eindringlicher und lauter Alarm, aber neben Sauger, Warmtouch, Gesprächen, Geräuschen von der OP würde ich durchdrehen. Aber häufig komme ich aus der Pause wieder und der leise Alarm bimmelt noch genauso (besonders wenn der Chef mich ablöst)...
Ich frage mich echt, wie die das ertragen können. Das erste, was ich post-op frage, ist ob ich den Sauger ausmachen kann. Warmtouch lasse ich im Interesse der Patienten weiterlaufen, auch wenn er mich nervt.
Leider kriege ich oft in dieser Geräuschkulisse Ansagen nicht mit. Erst dachte ich, zwei gewisse Operateure wollen mich verarschen, weil sie irgendwann brüllten, "Tisch höher!" und behaupteten, ich hätte die ersten drei Ansagen nicht gehört (beide Exemplare nuscheln aber auch extrem)... War dann mal beim Hörtest, da kam natürlich raus, dass ich insgesamt eigentlich extrem gut höre, aber mittendrin auf dem rechten Ohr ne Senke habe... Ich erinnere mich nicht mehr richtig, meine aber, die HNO-Ärztin hatte was von angeboren gesagt.
Problem dabei war, dass ich zum Zeitpunkt des Tests ziemlich erkältet war und ihn eigentlich ein paar Monate später wiederholen sollte - es bisher aber nicht gemacht hab.
Jetzt, wo ich das hier gelesen habe, versuche ich schon die letzten Tage im OP krampfhaft NICHT darüber nachzudenken, ob mich das alles jetzt aggressiv macht.