Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte

[Feuerblick]

Ich würde Antworten nicht als „Machen sie mal XXX“ geben sondern ein kleines Frage-Antwort-Spielchen draus machen. „Was hat der Patient?“, „Was macht man dann laut Lehrbuch?“...
Auf jeden Fall aber bei Neuaufnahme eines Patienten mit dem Assistenten einen Plan festlegen, wie das alles laufen soll. Ruhig auch mal besprechen, was wohl so alles an Komplikationen lauern könnte. Manche Assistenten müssen das Denken erst lernen.
Was ich an meiner letzten Klinik toll fand: Es gab ein Handbuch, in dem alle wichtigen Erkrankungen nebst Aufnahmeprozeduren etc. plus alle wichtigen Telefonnnummern drinstanden. Da konnte man erst nachschauen und wenn das nix hergab, hat man den OA angerufen.

[Hoppla-Daisy]

So mach ich es regelmäßig mit unseren Jungassistenten . Wenn die mich was fragen, antworte ich zunächst mit einer freundlichen Gegenfrage, meist noch gekoppelt mit einem bestimmten Stichwort. So kommen sie häufig selbst auf die Antwort. Und das bleibt am ehesten hängen

[Feuerblick]

Jepp. Solange man nur per Anhalter denken muss, lernt man nix.

[Hoppla-Daisy]

Ich überlege sogar, mal im Rahmen unseres Journal Clubs mehr zum Thema Qualitätsmanagement beizutragen. Standardisierung von Arztbriefen z. B. bzw. die Implementierung von entsprechenden Gerüsten, an denen sich Jungassistenten und solche mit nicht muttersprachlichem Hintergrund entlang hangeln können. So ist dann wohl beiden geholfen. Sowohl der Klinikleitung bzw. den Oberärzten, die häufig viel Mist vidieren müssen, als auch den Assistenten, denen die Arbeit so schneller von der Hand geht. Dann ist vielleicht auch wieder mehr Zeit für Ausbildung, wenn weniger Zeit für Arztbriefschreibung etc verplempert wird.

[Fr.Pelz]

Manchmal hilft auch das Übertragen von Verantwortung/Aufgaben, bei denen derjenige sich selbst eine Struktur suchen muss (Stationsabläufe etc).
Mir wurde ja "zu früh" Verantwortung als Stationsärztin übertragen für eine komplexe viszeralchirurgische Station inkl Darmzentrum und in der Zeit hab ich mich organisieren gelernt. Ohne jetzt stinken zu wollen, muss ich sagen, dass ich das jetzt auch wirklich am besten kann: Dinge organisieren, Abläufe abspulen... besser als Operieren oder bestimmte fachliche Sachen... war halt damals gezwungen, irgendwie Struktur ins Chaos zu bringen.