Mein Senf: nach 20 Jahren in der Pflege mit kaputtem Rücken und arbeitslos am Ende der Fahnenstange angekommen. Da bleibt nicht viel mehr und nicht viel weniger als das Medizinstudium, wenn man Herausforderungen und das Fach liebt. Mich reizt weder ein Büro, noch eine Werkstatt (egal welche Branche), ich liebe die Medizin. Also erlangte ich die Hochschulreife (eine tolle Aufgabe nach einem halben Jahr Arbeitslosigkeit) und warte nun seit 2 Jahren auf einen Studienplatz (mit einem Punkt an 1,8 vorbei geschrabbt, was mir nach Prüfungsabschluss zum Studienplatz gereicht hätte - war sehr ärgerlich).
Mein Mann hat in 3 Wochen 3. Staatsexamen. Ich kenne die Bücher, die Prüfungen, die Klausuren, die Kommilitonen, die Uni, die Hörsääle, die Professoren, die Famulaturen, das PJ .... ich habe sein ganzes Studium aufmerksam verfolgt.
Ich habe Mut, ich bin sehr neugierig und ich habe riesen Schiss vor den Naturwissenschaften und dem Lernen.
Aber ich hab auch super leicht die Hochschulreife erlangt, Deutsch und Englisch waren lächerlich und selbst in Bio hatte ich 14 Punkte. Das Genick haben mir die mündlichen Prüfungen gebrochen (na ja 1.9 is nich sooo schlecht) - da war ich elend unprofessionell und fing an zu plaudern - das mochten die Profs nicht so
Wie auch immer: wenn du es wirklich willst, dann tu es, sonst wirst du nicht in Frieden sterben. Selbst wenn du es nicht schaffst - du hast es gewollt und du hast es versucht.
Als ich mit dem Kurs zur Hochschulreife anfing hatte ich Angst. Aber du merkst schnell, ob es klappt und du wieder reinkommst und lernst. Der Aufwand wird beim Medizinstudium sicher größer sein, aber man wächst an seinen Herausforderungen. So lange man motiviert ist und Kraft hat, kann man auch Leistung bringen. Du musst halt sehen, was dich motiviert, was dir Kraft verschafft. Du musst powern und arbeiten - zufliegen wird dir nichts. Wenn du dazu Zeit hast, dann schaffst du das auch alles - da bin ich mir sicher
Erfahrungen Anderer sind da zweitrangig, denke ich. Wenn alle tolle Unis, Kommilitonen und Profs haben und ausgerechnet dir ein Depp über den Weg läuft, der dir das Unileben schwer macht, nützen dir 1000 positive Berichte nichts. Auch das Lernen ist nicht zu vergleichen. Du musst deine Motivation und Kraft finden. Und man sieht ja an dem, was als Arzt rumrennt, dass Intelligenz oder soziale Kompetenz nicht immer was mit einem erfolgreichen Medizinstudium zu tun hat
Und was mich noch brennend interessiert:
Was ist aus Ronitas Chemie-Schein geworden ?