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Diamanten Mitglied
An die urologisch Bewanderten und Interessierten:
Daß eine zwei Tage dauernde Makrohämaturie bei einem 65jährigen Patienten (Alkoholiker, jahrzehntelang geraucht) karzinomverdächtig ist, weiß ich.
Aber was kommt differentialdiagnostisch noch in Betracht für eine Makrohämaturie?
Oder sind Alter, Raucheranamnese und Makrohämaturie schon so eindeutig, daß die allerwahrscheinlichste Ursache das BlasenCA ist?
Der Patient ist auf unserer geschlossenen Suchtstation, sein soziales Drumherum ist ziemlich kompliziert, aber nicht aussichtslos. Er wird von einer Sozialarbeiterin sehr gut betreut und hat gerade eine Wohnmöglichkeit für die Zeit nach der Entlassung gefunden.
Aufgrund der Makrohämaturie habe ich den Patienten zum urologischen Konsil in unserer Klinik geschickt, und es wurde -nicht erstaunlich- eine Blasenspiegelung empfohlen. Für die Spiegelung muß er aber zu einem auswärtigen Urologen, und an diesem Termin scheitert es derzeit. Ich habe zwar allen Beteiligten immer wieder gesagt, daß es dringend ist, und daß die Spiegelung nicht weiter hinausgezögert werden sollte. Ich werde da auch nicht locker lassen. Aber falsche Panik möchte ich trotzdem nicht verbreiten.
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Kognitive Sollbruchstelle
Ich bin hier ja nun nicht der urologisch bewandertste, aber das sind so Schlagwörter die du lieferst, die ja bei jedem Examensgeschädigten direkt das "ja, das ist Ca-verdächtig und gehört abgeklärt"-Lämpchen aufleuchten lässt. Und bis zum Ausschluss eines Malignoms würd ich das auch erstmal als dringlich behandeln.
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3, 2, 1, ...
Bis das Gegenteil bewiesen ist, sollte die Diagnostik erstmal auf Harnblasen-CA laufen, vorallem wenns schmerzlos ist.
Woher das Blut sonst noch kommen kann? Die Harnwege sind ja lang. Kann eine Verletzung sein, eine Entzündung oder gar an der Niere liegen. Alternativ auch Prostata-CA.
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Kann prinzipiell noch alles mögliche sein, aber CA springt natürlich ins Auge...dennoch könnte auch ne Glomerulonephritis, Nierenzysten, alle Arten von Entzündungen im Urogenitaltrakt oder sonstwas sein. Bin aber nicht besonders urologisch bewandert!
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Banned
In Anlehnung an einer Notarzt-Maxima:
Rule out first what kills first. Und gleichzeitig muß ich mich wundern...Psychiater, die nicht durch ihre typische "ist nicht mein Bier"-Haltung auffallen und bei dem kleinsten Hinweis auf somatische Erkrankung wegverlegen? Sowas gibt's?
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