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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Gasmann Avatar von kra-
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    Ab dem SS2011 gibt es in Rheine (Münsterland) einen neuen Studiengang, der so genannte Medizinassistenten ausbilden soll. Das Studium wird mit dem Bachelor of science beendet. Aufgabe der Medizinassistenten soll es sein, die Schnittstelle zwischen Ärzten und Pflegenden zu schließen. Dazu gehören - neben abrechnungstechnischen Aufgaben - auch Anamneseerhebung, Aufklärung & Beratung sowie weitere delegierbare ärztliche Tätigkeiten.

    Zwar sollen Medizinassistenten nicht den Stationsarzt ersetzen. In Zeiten des Ärztemangels halte ich so eine Entwicklung aber für bedenklich, weil im Extremfall viele ärztliche Aufgaben an diese neue Berufsgruppe delegiert werden können wenn das entsprechende ärztliche Personal fehlt.

    Stehe ich mit der Meinung alleine da? Was haltet ihr davon?

    Hier ein paar Links:

    http://www.mhrheine.de/index.php?opt...d=24&Itemid=54
    http://www.westfaelische-nachrichten...assistent.html

    LG,
    kra-



  2. #2
    wieder an Bord :-) Avatar von Muriel
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    Schwierig. Auf der einen Seite klingen solche Dinge wie "delgierbare äzrtliche Aufgaben", die dann auch tatsächlich delegiert werden sollen an diesen Berufsstand, natürlich toll. Wer will nicht die 20 BEs morgens loswerden, wer freut sich nicht darüber, wenn Briefe vorgefertigt werden und wer ist zu guter Letzt nicht froh darüber, wenn man nicht jeden Eingriff selber aufklären muss und sich stattdessen (denn so klingt es ja an) um urärztliche Dinge kümmern könnte. Das Problem, das ich sehe, geht in die Richtung, die viele Länder mittlerweile mit den Optometristen haben. Jeder Augenarzt ist zwar tendenziell froh, wenn er keine Brille verschreiben muss und gibt das gerne ab, genauso ist die Augeninnendruckmessung nicht besonders spannend und gehört nicht zu meinen Lieblingsaufgaben. Aber es gehen in vielen Ländern immer mehr Tätigkeiten in die Hand von Optometristen, so dass ein konservativ tätiger Augenarzt dort praktisch nicht mehr existiert. Das ist zum Einen für diejenigen Augenärzte doof, die keine Lust auf das operative Spektrum haben, was bisher nie ein Problem war, zum Anderen ist die medizinische Versorgung bzw. Vorsorge einfach so für den Patienten nicht mehr optimal gewährleistet. Wenn der Arzt überflüssig gemacht wird durch Leute, die ähnliche Aufgaben weitaus billiger anbieten können, ist irgendwann ein Punkt erreicht oder wird überschritten, der weder für den Arzt noch für den Patienten tragbar ist. Von daher ist so ein Weg schwierig umsetzbar meiner Meinung nach.



  3. #3
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    lernen tu ich überall!
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    So werde der Physician Assistant all das übernehmen, was der Arzt guten Gewissens delegieren könne. Als da wären die Erhebung der Krankengeschichte, vorbereitende Aufklärung und Beratung. Und die Bedienung komplexer werdender Gerätschaft.
    Juhu, dann haben die Ärzte ja mehr Zeit Briefe zu shreiben und zu kodieren...

    Übrigens find ich es schon komisch die Anamnese, den Status und die Beratung einfach als nicht unbedingt dem Arztberuf zugehörige Aufgabe zu bezeichnen, besonders in Fächern wie der Inneren, der Neuro und der Allgemeinmedizin!



  4. #4
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    So werde der Physician Assistant all das übernehmen, was der Arzt guten Gewissens delegieren könne. Als da wären die Erhebung der Krankengeschichte, vorbereitende Aufklärung und Beratung.
    i lol'ed.

    Anamnese, Aufklärung und Beratung delegieren. Super Plan.


    Von daher, was halte ich davon?

    Nix. Aber auch so gar nix. Ich seh hier nicht mal eine gute Idee.
    Nur das altbekannte, innig verhasste Prinzip "Kosten senken, koste es, was es wolle".
    "Und, war was besonderes?"
    "Eigentlich nicht. Ich wurde der imaginäre Freund einer zukünftigen Aristokratin, hatte ne Schlägerei mit nem Uhrwerk... oh, und ich hab ein Pferd gefunden."



  5. #5
    Gasmann Avatar von kra-
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    Muriels Beispiel der Optometristen passt wie die Faust aufs Auge: auf den ersten Blick sieht es so aus, als würden uns viele unangenehme Aufgaben abgenommen werden. Auf den zweiten Blick werden bestimmt einige Arztstellen gestrichen werden können, wenn ärztliche Tätigkeiten an günstigeres Personal abgeschoben werden.

    Außerdem: wofür brauchen wir denn bald die Medizin-Bachelors, wenn wir schon Medizinassistenten haben?



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