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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #6
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
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    *grins* Das meinte ich mit "ältere Niedergelassene". Es gibt sehr gute Breitspektrum-Antibiotika als Augentropfen, die man einsetzen kann. Ganz ohne Steroide...



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  2. #7
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    Feuerblick, noch mal vielen Dank für deine ausführlichen und vor allem praxisorientierten Erklärungen, die mich dazu veranlasst haben, mich ein wenig genauer mit der Therapie einer bakteriellen Konjunktivitis auseinanderzusetzen.
    Dazu habe ich mir eine DOG-Leitlinie, das entsprechende Kapitel im Karow-Lang und ein paar Fachinformation von antibiotischen Augentropfen durchgelesen. Leider konnten diese Quellen einige der sich mir stellenden Fragen nicht beantworten.

    Der Karow-Lang empfiehlt eine antibiotische Therapie bei bakterieller Konjunktivitis nur im Falle eines schweren Verlaufs. Welche Kriterien gibt es, die einen schweren Verlauf der bakteriellen Konjunktivitis charakterisieren?

    Laut Karow-Lang scheinen Augentropfen mit einem Gyrasehemmer die beste Breitspektrumtherapie zu bieten, wozu ich in einer Fachinformation (in dem Beispiel Ofloxacin) eine Dosisempfehlungen von 4 Tropfen pro Tag über maximal 14 Tage gefunden habe. In der Praxis habe ich aber schon Patienten gesehen, die besonders zu Therapiebeginn deutlich höhere Dosen bekommen haben und die Tropfen auch länger als 14 Tage nehmen sollten. Welchen Grund hat die 14-Tage-Beschränkung in der Fachinformation? Haben Fluorchinolone als Augentropfen bei längerer Anwendung schädigende Folgen auf das Auge oder ist nach dieser Zeit bei Therapierefraktärität einfach ein Wirkstoffwechsel bzw. Abstrich mit Resistenzbestimmung nötig?



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  3. #8
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
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    Nun, in der Regel reichen maximal 14 Tage bei 4 Tropfen am Tag aus. Fachinformationen bieten für alle Anwendungen eine gewisse Grenze, die man nur nach genauer Abwägung überschreiten sollte. Wenn man die Tropfen nämlich höherdosiert oder länger benötigt, dann liegt wirklich was im Argen und derjenige, der sie verschreibt, sollte sehr genau wissen, was er tut, warum er das tut und wie oft er einen Blick auf das Auge wirft. Und er sollte natürlich auch überprüfen, ob er die richtige Erkrankung mit dem richtigen Medikament therapiert. Stichwort hier sind beispielsweise schwere Kontaktlinsen-Keratitiden (starten bei uns häufig mit stündlichem Moxifloxacin und bekommen das über viele Wochen dann in langsam reduzierter Dosierung), schwere Hornhautulcera etc.
    Eine komplizierte bakterielle Konjunktivitis ist diejenige, die eben nicht heute mit siffigem Auge anfängt und in zwei Tagen wieder besser wird sondern die, die zum einen keine Besserungstendenz zeigt und zudem andere Strukturen angreift. Das ist aber nicht die Feld-Wald-Wiesen-Erkältungs-Konjunktivitis mit eitrigem Siff-Auge, die man kennt. Ob man es mit einem schweren Verlauf zu tun hat, zeigt einem meist die klinische Erfahrung. Es gibt Augen, bei denen greift man reflexartig schon beim Erstkontakt nach den Tropfen, weil man einfach sieht, dass es nicht so richtig gut aussieht.

    Was die Wirksamkeit angeht, sollte man in der Tat nach spätestens zwei Wochen mal nachhaken, ob man das Richtige tut. Nicht alles, was nach einer bakteriellen Konjunktivitis aussieht, ist auch "nur" eine eben solche. Da gibts bakterielle Superinfektionen, allergische Geschichten, virale Infektionen, Ulcera... und alle können im Anfangsstadium gleich aussehen, wenn man Pech hat. Lehrbuchmäßig sehen leider die wenigsten roten Augen aus. Sprich: Hats bis dahin nicht geholfen, war man vielleicht initial auf dem falschen Dampfer und sollte seine Therapie überprüfen. Insbesondere, wenn man eben als Hausarzt Augentropfen gegen ein rotes Auge verordnet hat...

    Darf ich dich mal fragen, warum du dich so genau damit beschäftigst? Treibt es dich etwa in den Schamanismus?



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  4. #9
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    Bin ja jetzt gerade in den letzten Zügen einer Allgemeinmediznfamulatur und kam da eigentlich zum ersten Mal wirklich mit Augenerkrankungen in Kontakt. Dabei fiel mir dann mal wieder auf, wie wenig Ahnung man eigentlich von dem Gebiet hat, wenn man sich bisher mehr mit Fächern wie Innere oder Anästhesie beschäftigt hat. So kommt das Interesse und auch die Idee, als nächstes mal in der Augenheilkunde zu famulieren, um vielleicht die ein oder andere Wissenslücke zu schließen.

    Die Konjunktivitis im Speziellen kam bei mir auf den Schirm, weil sich aufgrund der extrem ländlichen Lage der Praxis doch relativ häufig Patienten damit vorgestellt haben, teilweise auch, um sich einfach ein Folgerezept nach dem Besuch beim Augenarzt zu holen. Die Frage nach der Therapiedauer stellte sich mir u.a. aufgrund eines Falles, indem eine Patienten nach Abschluss der Behandlung einer Konjunktivitis etwa eine Woche später wieder eine leichte Konjunktivitis entwickelte und eben beide Male Ofloxacin vom Augenarzt verschrieben bekommen hatte. In unserer Sprechstunde erschien die Frau dann, um beim "Doktor den sie kennt" nachzufragen, ob sie die gleichen Tropfen wirklich nochmal nehmen dürfe.



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  5. #10
    gamo lefuzi nibe
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    *säufz*

    Darf ich mich mal einklinken?

    Bei uns ist die ganze Familie gerade augengeplagt und ich hab Gentamicin bekommen (wg Stillen) und mein Mann die Steroidkombi (waren bei Augenarzt). Bei ihm sehen die Augen wie zu erwarten schon besser aus, meine sind noch genauso rot (5. Tag Symptome, 3. Tag Antibiose). Wenn ich hier so lese, dass die Antibiose vielleicht gar keinen Sinn macht, frage ich mich, ob ichs nicht vielleicht lassen sollte, v.a. weil die Ärztin sie mir 5 mal täglich verordnet hat (laut Packungsbeilage 2-3 mal täglich). Wir haben auch Abgeschlagenheit und subfebrile Temperatur und ich meine bei mir einen vergrößerten präaurikulären Lymphknoten tasten zu können - eventuell ist es doch ne virale Infektion?



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