Oh je @Thawk
Oh je @Thawk
Das braucht man echt nicht... ich frag mich, wie man in dem Job emotional stabil bleibt. Ich bin, glaube ich, relativ hart im Nehmen, wenn es um Erwachsene Patienten geht, aber bei Kindern fehlt mir die Distanz, da kann ich nicht wirklich in den Feierabend gehen und abschalten. Im Notarztdienst bin ich davon bisher weitgehend verschont geblieben, obwohl ich viele Dienste mache, in meinen bisherigen Häusern gabs immer ein PNZ, da waren die Pädiater zuständig.
Ein Kollege von mir hat letzte Woche ein Kleinkind gefahren, was vom Vater halbtot geprügelt wurde, weil es ins Bett gemacht hatte. Das Kind liegt immer noch auf Intensiv unter Sedierung... ganz ehrlich, mit sowas komme ich überhaupt nicht klar. Respekt an die, die das können.
Tue mich damit - verstärkt seitdem ich ein eigenes habe - auch super schwer...
Ich hab irgendwie vergleichsweise viele Kindernotfälle und die meisten gehen zum Glück gut aus.
Am schlimmsten war bisher das Frühgeborene, was quasi in einer Müllhalde geboren wurde (da war aber von vorne herein klar, dass es nicht in dieser Familie aufwachsen wird, falls es überlebt) und die erfolglose Reanimation der 11-jährigen.
This above all: to thine own self be true,
And it must follow, as the night the day,
Thou canst not then be false to any man.
Hamlet, Act I, Scene 3
Ich wurde bisher zum Glück nur einmal zu einem Kindernotfall alarmiert,
auch noch als KTW ohne Kinder Paddles bzw Kinderkoffer.
Da war im Landkreis jedes NEF und jeder RTW bei einem riesigen VU und alle anderen KTWs waren auch grade unterwegs.
Meine Kollegin und ich saßen auf der Wache, als das Telefon klingelte.
Ich geh so chillig ran und der Disponent nur:"Fahrt zu Blabla, da ist ein bewusstloses Kind.
Ich versuche, euch einen Ersatz-Notarzt zu organisieren."
Da ist mir das Herz erst mal in die Hose gerutscht...
Hingerast und Gott sei Dank war das Kind wieder bei Bewusstsein, als wir eingetroffen sind.
Das ist vom Trampolin auf den Kopf gefallen und war laut Mutter ein paar Minuten bewusstlos.
Konnten dann nicht viel mehr machen als Basis-Monitoring und auf den Ersatz-Notarzt zu warten,
welcher dann das Kind sofort einlud und ins KH fuhr.