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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #16
    Administrator Avatar von Brutus
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    Zusammenfassung: Colon-CA, Lungenmetastasen, unter Chemo AZ-Verschlechterung. Die klassische Aufnahme auf der Palliativstation.
    Insofern würde ich mich jetzt nicht überschlagen. Die Ehefrau soll die Unterlagen suchen, iv-Zugang wäre nicht verkehrt, vielleicht hat der Patient ja einen Port? Es läuft ja IMHO auf eine Aufnahme hinaus, denn die Frau ist ja objektiv überfordert mit der Situation. Insofern würde ich mir schon mal Gedanken machen, wohin. Zum Beispiel dahin, wo die Chemo gemacht wird. Ist dort auch die Möglichkeit einer palliativen Versorgung?
    I'm a very stable genius!



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  2. #17
    Registrierter Benutzer
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    283
    Zur "klassischen Aufnahme auf die Palliativstation": Jein, ich denke so einfach ist es nicht...
    Könnte auch ein Infekt in Neutropenie sein - natürlich trotzem riskant und unter Umständen lebensbedrohlich, aber insbesondere ein ColonCA hat unter Umständen keine soooo schlechte Prognose (falls die Chemo wirkt unter Umständen ja sogar sekundäre Resektabilität von singulären Metastasen, klar selten, aber möglich). Da hätte ich auch wie bereits von den Vorredner gewünscht gerne den Brief (Regression oder Progression, gabs schon Neutropenien?).
    Und wenn die Ehefrau wieder zurück ist: Wann war die letzte Chemo, könnten wir uns im Nadir befinden? Hatte / hat er Fieber (in Neutropenie ja eh nicht immer) oder kann man das Grundproblem jenseits von "er wacht nicht auf" sonst irgendwie eingrenzen? Die Thrombos waren ok? (DD Hirnblutung?).
    Grundsätzlich würde ich auch die behandelnde Klinik bevorzugen (außer es ist ganz klar vorher schon auf die absolute Palliativschiene gebahnt und das scheint es ja nicht zu sein).
    Klar gibts auch verrückte Onkologen, aber aus der Erfahrung einer Klinik mit eher vernünftigeren Handlungsweise: Wir nehmen solche Pat. sehr gerne selbst auf, schauen, was das Problem ist, ob es behebbar ist oder nicht und entscheiden dann. Weiterverlegung auf die Pall. ist ja trotzdem jederzeit möglich und "notfalls" kann man auch in der Inneren friedlich sterben... Oder nach einer Woche Antibiose fit nach Hause entlassen werden und zum nächsten Zyklus wieder problemlos antreten wenn doch mal alles gut klappt



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  3. #18
    ehem-user-11022019-1151
    Guest
    Guten Morgen.
    Die Frau kommt etwas später zurück, leider hält sie nur zwei Dinge in der Hand: eine Visitenkarte des betreuuenden Onkologen und ein Informationsblatt, wie zu handeln ist, wenn es ihm schlecht geht, er Fieber hat und so weiter. Die Befunde sind alle beim Hausarzt bzw. in der Klinik
    Die betreuuende Klinik ist ca. 90 km entfernt, das nächste Krankenhaus ungefähr 5km. Das Klinikum beinhaltet sowohl Innere Medizin mit Palliativstation als auch eine Neurologie und Neurochirurgie; CT und MRT verfügbar.
    Die Ehefrau hat nicht wirklich Ahnung, wie genau die Werte sind, aber bei der heutigen Chemotherpie kamen keine Bedenken bezüglich der Blutwerte.

    Wirklich auf Palliativschiene scheint die Frau nicht zu sein, sie ist einfach nur überfordert und weiß nicht, warum ihr Mann die ganze Zeit schläft.
    Mondschein erwähnte die Temperatur: 36,8°C
    Zudem kommt eine DD auf:
    1.) Hirnblutung

    Während der Notarzt mit der Frau redet, klebt einer von den Kollegen das EKG (wie gesagt, das kam etwas später, deshalb kommt die nächste Information auch erst jetzt ). Nach dem Kleben macht er den NA darauf aufmerksam, dass der Patient am Bauch mehrere Hämatome hat.
    Auf Nachfrage sagt seine Frau: "Ach, das kommt von den Thrombose-Spritzen..."



    Brutus: ich kann es gerade nicht zu 100% sagen, ob sie einen Port hatte. Ist mir leider entfallen. Wir hatten jedoch einen i.v.-Zugang etabliert.

    Und nu?



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  4. #19
    off-label use Avatar von erdbeertoertchen
    Mitglied seit
    04.10.2009
    Ort
    ich brauche keine Medikamente, ich bin nicht krank!
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    2.554
    Wie ist der restliche neurologische Status? Babinski? Reflexe?
    Wie hoert sich das Herz , die Lunge an?
    Palpation, Auskultation Abdomen, reagiert der Patient auf Druck im Bauchraum?
    hat der Patient sonst noch wo Haematome?
    Was zeigt das EKG ausser Sinusrhythmus?



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  5. #20
    ehem-user-11022019-1151
    Guest
    EKG: normales 4-Pol-EKG mit Sinusrhythmus, keine Blockbilder, keine ERBS, keine Extrasystolen.
    Herz und Lunge: auskultatorisch ohne pathologische Befunde
    Abdomen: weiche Bauchdecke, beim Umlagern Stöhnen, sonst keine Reaktionen (kein Auskultieren)
    keine weiteren Hämatome, nur am Bauch wegen den Clexanespritzen.

    Der restliche Neurostatus (der NA war kein Neurologe und kann dann natürlich nicht die Feinheiten der Neurologie... )
    Babinski rechts positiv. Patellasehnenreflex beidseits da. Rechts lässt sich an den Extremitäten jedoch eine schlaffe Hemiparese festellen. Mit der linken Hand nestelt er bisschen herum, rechts wird jedoch nicht bewegt.

    Langsam könnte eine Entscheidung getroffen werden. Bleibt der Patient da, wird versucht, den HA zu verständigen? Oder kommt der Patient mit?
    Welche Station? Innere Medizin/Palliativ?
    Wollt ihr noch etwas bezüglich der Neurologie wissen? (Pupillen immer noch isokor!?...)
    Verdachtsdiagnosen? DD?



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