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  1. #1
    Registrierter Benutzer
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    Beiträge
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    Hey wollte mich mal erkundigen wie Physik in Gießen geprüft wird, mc oder richtige klausuren?waren die Vorlesungen gut bzw ausreichend?

    Beiläufig hab ich gelesen,dass die Anatomie in Gießen Mündlich geprüft wird,stimmt das?
    Zudem wollt ich fragen ob wer weiß wie dort die Chemie ist da man im Internet sich diesbezüglich nichts genaues findet.

    Freue mich auf eure antworten



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  2. #2
    ... Avatar von ToS
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    08.02.2014
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    1. klinisches
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    88
    Der Beitrag ist zwar schon was älter, aber vielleicht ist es ja noch für den ein oder anderen interessant:

    Physik:

    In Physik schreibt man insgesamt 3 Klausuren (1 VL, 2 Praktikum). Die VL Klausur schreibt man im ersten Semester, die beiden Praktikumsklausur im zweiten. Bei dem Praktikum gibt es insgesamt 10 Versuche / Themen und nach je 5 schreibt man eine Klausur darüber. Bei den Klausuren hat man zwar immer 4(?) Antwortmöglichkeiten vorgegeben, es muss aber auch bei den Rechenaufgaben ein Rechenweg dabei sein, damit man den Punkt bekommt. Die Ergebnisse der beiden Praktikumsklausuren werden verrechnet, sodass man Schwächen in der einen ausgleichen kann. Die Vorlesungen empfand ich persönlich als ganz gut und bestimmt auch ausreichend, ich war allerdings trotzdem selten da. Man kriegt zu den Klausuren immer eine Formelsammlung, wo ein paar Formeln draufstehen, die anderen muss man lernen. Zum Praktikum gibt es ein Skript mit dem man (mMn) mehr als ausreichend für die Klausuren lernen kann. Zu beachten ist noch, dass man bei den einzelnen Praktikumsversuchen abgefragt wird, bevor man sie machen darf. Sollte man in einer Abfrage zu schlecht sein muss man den Versuch an einem anderen Tag wiederholen.

    Anatomie: Ja, Anatomie ist mündlich. Es gibt insgesamt 5 Testate (Allg. Anatomie/Bewegungsapparat/Kopf-Hals-Thorax/Bauch-Becken/ZNS), die sich auf die ersten 3 Semester verteilen. Die Testate gehen in der Regel so 10-15 Minuten. Die meisten Prüfer sind hierbei allerdings wirklich fair und es ist nicht so, dass wenn man eine Frage nicht beantworten kann, man direkt rausfliegt. Es gab auch mal einen Versuch das ganze schriftlich zu machen, weshalb letztes Semester Testat 3 als Klausur geschrieben wurde, welche allerdings katastrophal ausgefallen ist. Jetzt werden wohl wieder alle Testate mündlich geprüft.

    Chemie: In der Chemie hat man im ersten Semester eine Vorlesung, im zweiten das Praktikum. Zu beiden Veranstaltungen wird je eine Klausur geschrieben, wobei auch hier die Ergebnisse wieder verrechnet werden. Die Vorlesung fand ich persönlich jetzt nicht so prall (dazu kommt noch, dass sie um 08:00 stattfanden). Beim Praktikum hat man immer erst 2 Stunden Seminar, wo man über den Stoff des Tages spricht, und anschließend 2 Stunden Praktikum (wobei ich die Zeit teilweise nicht ausreichend fand). Anschließend muss über die jeweiligen Versuche immer noch ein Protokoll angefertigt werden, welches der Betreuer absegnen muss. Insgesamt fand ich das Chemie Praktikum allerdings viiiiiieeeellll angenehmer als das Physik Praktikum und die Klausur ist auch keine große Hürde. (Es scheitern meines Wissens nach mehr Leute an Physik, als an Chemie).



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  3. #3
    Diamanten Mitglied
    Mitglied seit
    04.08.2012
    Semester:
    5. WBJ Psychiatrie
    Beiträge
    10.719
    Dann meld ich mich hier auch mal zu Wort

    Ich fand meine Physik-Vorlesung (WS 2013/14) sehr gut. Es wurde exakt der klausurrelevante Stoff behandelt, und gut erklärt. Es war deshalb nicht notwendig, ein Lehrbuch zu verwenden - die Skripte waren völlig ausreichend. Manche Studenten waren etwas gelangweilt, da sie vieles schon aus der Schule kannten, aber ich (Physik ewig her, und ich war in der Schule nie gut in Physik) fand sie echt nicht schlecht. Die Klausuren waren MC aber, wie ToS schon geschrieben hat, bekommt man nur Punkte mit dem richtigen Lösungsweg. Allerdings werden wirklich nur absolute Basics gefragt, nichts was irgendwie überraschend oder schwierig ist. Wenn man ordentlich gelernt und ordentlich Übungsbeispiele gerechnet hat, besteht man also auch. Beim Praktikum kann man zwar theoretisch rausgeworfen werden wenn man nicht vorbereitet ist, aber das ist in meinem Semester glaub ich nur einmal passiert. Einfach vor jedem Praktikumstag eine Stunde lang vorbereiten und gut ists. Der Vorteile beim Physik-Praktikum ist, dass viele der Versuchsleiter (fast alle promoviert) wirklich bemüht sind, dass man den Stoff versteht. Es wird auch nichts unmenschliches von einem verlangt; alle wissen und berücksichtigen, dass wir Medizinstudenten sind.

    Chemie fand ich schwerer und schlechter, obwohl es stimmt (und mich verwundert ), dass Physik wohl mehr Leuten Probleme bereitet. Allerdings haben die Vorlesung damals andere Profs gemacht, keine Ahnung wie diese heute so ist. Unsere Anorganik-Vorlesung damals war zu allgemein, hat zu viel Zeit mit interessanten fun facts und kuriosen Anwendungen verbracht, und zu wenig Zeit mit den langweiligen Grundlagen die man für die Klausur braucht Und die Organik-Vorlesung war zwar nah am Stoff dran, aber da war es das andere Extrem: Es wurde zu sehr ins Detail gegangen (weit über das Klausurniveau hinaus), aber für Chemie-Analphabeten wurde nicht genug auf die klausurwichtigen Basics eingegangen. Die Klausuren waren damals teils MC, teils offene Fragen, und waren zugegebenermaßen wirklich sehr fair, aber bei der ersten Klausur musste ich dennoch zweimal ran (Am Ende des 1. Semesters hat man innerhalb von kurzer Zeit das Bewegungsapparat-Testat, die Chemie-Vorlesungsklausur und die Physik-Vorlesungsklausur - da konzentrieren sich die meisten nur auf eines der beiden kleinen Fächer.) Das Praktikum fand ich nicht so toll - die Versuchsleiter sind (Master-?)Studenten, und oft nicht außergewöhnlich motiviert. Es war halt etwas lieblos, die Hälfte der Studenten hatte Woche für Woche absolut keine Ahnung was sie da macht, und was einem das sagt, aber man hat seine Sachen abgearbeitet, und jede Woche seine Protokolle geschrieben (bzw. jede zweite Woche, da jede Zweiergruppe nur ein gemeinsames Protokoll abgeben musste), und das wars dann.

    Zum Schluss noch zu Anatomie: Anatomie ist (großteils, siehe unten) mündlich, und Makro und Histo werden zusammen geprüft. Man hat fünf Testate:

    1. Testat in der Mitte des 1. Semesters: Allgemeine Anatomie, Histologie und Embryologie

    2. Testat am Ende des 1. Semesters: Bewegungsapparat (das einzige Testat ohne Histologie)

    3. Testat in der Mitte des 2. Semesters: Kopf/Hals/Thorax

    4. Testat am Ende des 2. Semesters: Bauch-, Becken- und Geschlechtsorgane

    5. Testat gegen Ende des 3. Semesters: Neuroanatomie

    Wie ToS schon geschrieben hat gab es vor kurzem erstmals den Versuch, das 3. Testat schriftlich durchzuführen, um die Studenten besser auf die Art und Weise eines schriftlichen Anatomie-Physikums vorzubereiten, aber anscheinend sind da sehr viele durchgefallen. Obwohl ich die meisten Fragen ehrlich gesagt relativ Standard fand Ich weiß nicht, ob das jetzt so bleibt, oder ob diese Idee wieder komplett begraben wurde. Bei uns waren jedenfalls das 2. und das 3. Testat die knackigsten, und das 1. und das 5. die einfachsten. Die allermeisten Prüfer sind wirklich human - man geht, wie ich mittlerweile herausgefunden habe, in unseren Testaten doch deutlich mehr ins Detail als an manchen anderen Unis, aber die Details, die sie hören wollen, sind die, die auch wirklich wichtig sind, die Atmosphäre ist immer gut, und man kann Schwächen mit anderen Stärken ausgleichen. Ein, zwei Prüfer gibts, die etwas härter sind, aber auch bei denen bestehen die meisten. Außerdem hat man ja in Gießen sechs Antritte, sodass bei guter Vorbereitung auf eventuelle Nachprüfungen Anatomie nur für sehr wenige wirklich zur Gefahr wird. Der große Vorteil ist meines Erachtens, dass in Anatomie wirklich sehr viel Wert auf funktionale Zusammenhänge gelegt wird, auf die biochemischen Vorgänge, auf die Physiologie, und auf klinische Anwendungen. Komplett unsinnige Details fragt fast niemand, und auch beim Bewegungsapparat werden genauer Ursprung und Ansatz nur selten verlangt.

    Ich kann das Studium hier echt nur empfehlen, die Profs sind bis auf sehr, sehr wenige Ausnahmen wirklich alle super angenehm, man lernt viel, und die Atmosphäre ist sehr gut.



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