Was tun gegen das emotionale Abstumpfen?

[anna1708]

habt ihr auch manchmal das Gefühl, ihr würdet immer mehr abstumpfen?
mal ein beispiel: eine freundin von mir wurde neulich von einem arzt zum spezialisten überwiesen, weil "da etwas wäre, das man abklären muss. schließlich könnte auch etwas bösartiges dahinterstecken." für meine freundin waren die zwei wochen, die sie auf den untersuchungstermin warten musste, die hölle. natürlich dachte sie nur noch an krebs, chemo und tod. ich habe das mitbekommen und mir meine gedanken gemacht.

ich bin ein wenig in mich gegangen und habe überlegt, wie viele patienten, ich zum chirurgen bzw. in die munschleimhaut-sprechstunde geschickt habe, weil mir eben auch eine veränderung aufgefallen ist, die man abklären sollte.

und die zu hause vielleicht auch voller angst gesessen haben vor der diagnose - und mir war das gar nicht bewusst.

meine frage ist jetzt nicht, ob man zu leichtfertig mit überweisungen zur abklärung umgeht (lieber ein falscher verdacht, als etwas übersehen...), sondern wie man soetwas kommuniziert. bei der masse an patienten, die man auf dem stuhl sitzen hat und untersucht, neigt man irgendwann dazu, dinge mit zu wenig empathie zu übermitteln.

ging/geht es euch auch so? stumpft ihr einfach ab? sollte man was dagegen tun und wenn ja, was?

mein post klingt ein bisschen emo, seht es mir nach

[baugruen]

was hilft? so oft wie möglich in die patientenrolle schlüpfen. mal selbst ausprobieren, was unangenehm sein kann. habe vor kurzem festgestellt, wie besch***en eine Betäubungsspritze sein kann; ich verteile die aber selbst sehr gern und mache da kein großes ding draus.
oder wie furchtbar unangenehm es ist und schmeckt, sieben minuten lang einen abformlöffel im mund zu haben...
alles sowas