Übergewicht ist ja, gerade bei jüngeren Menschen, immer ein sehr heikles Thema.
Viele Übergewichtige schreiben ihr Übergewicht einer Schilddrüsenerkrankung zu. Ich als Schilddrüsen-Gesunder finde das dann immer schwer einzuordnen. Ich bin natürlich mit den grundlegenden Prinzipien der Hypothyreose und deren Behandlung vertraut. Allerdings fehlt mir die Erfahrung, was die Einstellung von Patienten auf L-Thyroxin angeht. Im Krankenhaus wird ja meistens einfach mal was angesetzt, die "Feinabstimmung" findet dann aber ambulant statt und davon kriege ich nichts mehr mit.
Ich denke mir oft insgeheim, wenn Leute behaupten wegen ihrer Schilddrüsenunterfunktion nicht abnehmen zu können "Na dann nimm doch L-Thyroxin, kann ja nicht so schwer sein". Andereseits denke ich auch, das ich ihnen damit vielleicht doch Unrecht tue, und das vielleicht gar nicht so einfach abzustimmen ist, wie ich mir das vorstelle.
Deshalb meine Frage an euch: Ist die Einstellung eines Patienten auf L-Thyroxin im Allgemeinen schwierig? Gibt es wirklich Menschen, die übergewichtig sein müssen, weil sie partout ihre Schilddrüsenprobleme nicht in den Griff bekommen? Oder sind das eher Ausreden, hinter denen sich viele verstecken?