Hallo,
ich habe gerade zwei (manchmal gibts ja komische Zufälle) Patienten, die initial mit einer Sepsis bzw einem akuten Nierenversagen und deutliche Desorientiertheit kamen, welches durch das akute Krankheitsbild ja erklärbar war. Beide Patienten wurden therapiert und sind jetzt klinisch sowie laborchemisch wieder im Rahmen, sind aber immer noch völlig desorientiert und delirant.
Beide Patienten waren vorher geschäftsfähig (einen kannte ich schon vorher, bei der anderen versichern das die Angehörigen glaubhaft).
1. Wie kann man diese Patienten therapieren? Die üblichen Maßnahmen der Delirtherapie (Ursachenbekämpfung, Orientierungspunkte bieten, medikamentöse Therapie) scheinen nicht zu greifen.
2. Was wäre an Diagnostik sinnvoll? Ich hatte zb überlegt ein CT mit der Frage nach stattgehabtem Insult zu machen. Die eine Patientin hat eine niedrige klinische Wahrscheinlichkeit, sie war die ganze Zeit therapeutisch antikoaguliert und keine neurologischen Ausfälle. Der andere Patient weist eine sehr verwaschene Sprache auf.
3. Wenn ich eine Diagnostik wie CT machen würde wollen, müsste ich, weil beide Patienten nicht mehr geschäftsfähig sind eine Eilbetreuung einleiten, oder? Bis die nicht da ist, sind mir eh die Hände gebunden, denn ich kann es ja nicht mehr als "Notfall" deklarieren (und somit ohne Aufklärung durchführen), da bei beiden Patienten das Zustandsbild seit über 1 Woche da ist.
Was sagt ihr dazu?