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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Diamanten Mitglied Avatar von Fr.Pelz
    Mitglied seit
    10.06.2005
    Ort
    Bromberlin
    Beiträge
    10.711
    Hallo,
    ich habe gerade zwei (manchmal gibts ja komische Zufälle) Patienten, die initial mit einer Sepsis bzw einem akuten Nierenversagen und deutliche Desorientiertheit kamen, welches durch das akute Krankheitsbild ja erklärbar war. Beide Patienten wurden therapiert und sind jetzt klinisch sowie laborchemisch wieder im Rahmen, sind aber immer noch völlig desorientiert und delirant.
    Beide Patienten waren vorher geschäftsfähig (einen kannte ich schon vorher, bei der anderen versichern das die Angehörigen glaubhaft).
    1. Wie kann man diese Patienten therapieren? Die üblichen Maßnahmen der Delirtherapie (Ursachenbekämpfung, Orientierungspunkte bieten, medikamentöse Therapie) scheinen nicht zu greifen.
    2. Was wäre an Diagnostik sinnvoll? Ich hatte zb überlegt ein CT mit der Frage nach stattgehabtem Insult zu machen. Die eine Patientin hat eine niedrige klinische Wahrscheinlichkeit, sie war die ganze Zeit therapeutisch antikoaguliert und keine neurologischen Ausfälle. Der andere Patient weist eine sehr verwaschene Sprache auf.
    3. Wenn ich eine Diagnostik wie CT machen würde wollen, müsste ich, weil beide Patienten nicht mehr geschäftsfähig sind eine Eilbetreuung einleiten, oder? Bis die nicht da ist, sind mir eh die Hände gebunden, denn ich kann es ja nicht mehr als "Notfall" deklarieren (und somit ohne Aufklärung durchführen), da bei beiden Patienten das Zustandsbild seit über 1 Woche da ist.
    Was sagt ihr dazu?
    Geändert von Fr.Pelz (20.10.2016 um 19:21 Uhr)
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  2. #2
    Von hier an blind Avatar von Logo
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    30.10.2004
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    war Kiel
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    2.935
    Septische Enzephalopathie kann schonmal länger dauern, glgtl. auch persistierende Defizite.
    Als Auschlussdiagnostikum anderer intracran. Ursachen wäre MRT vmtl. sensitiver als CT. Für die sept. Enzephalopathie/CIP/CIM ist AFAIK EEG und SEPs üblich (-> Neuro Konsil). Der Form halber würde ich auch einmal die B-Vitamine und TSH/T3T4 durchhecheln, falls nicht routinemäßig bereits abgekaspert - unsere Neuro fragt da immer nach...
    Die letzte Pat. mit so einer Sache haben wir nach 3 Wochen in eine Neuroreha verlegt... Kürzlich kam sie zu Besuch, wieder gut sortiert. Haben die Kollegen super gemacht
    @ Betreuung: ~1 Woche würde ich bei überschaubarem Prozeduralem Risiko (CT) so unter mutmaßlichem Willen begründen. Du postulierst ja den V.a. auf eine intracr. Ursache (bspw. etwas "gesponnen": Einblutung unter Sepsis/DIC plus Antikoag.) die mglw. einer Thp. bedarf...! Eine Betreuung würde ich aber parallel anschieben, machst sich immer gut in der Jurist. Aussenwirkung 😉
    Hängt auch vom Richter ab. Unser ist sehr vernünftig und kulant wo es sinnvoll ist.
    Geändert von Logo (20.10.2016 um 21:52 Uhr)



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  3. #3
    unsensibel Avatar von Lava
    Mitglied seit
    20.11.2001
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    schon wieder woanders
    Semester:
    FA
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    Herrje, ihr scheint ja große Angst zu haben vor juristischen Konsequenzen! Ich würde wohl auch ein CCT machen und danach ein Neurokonsil.
    "tja" - a German reaction to the apocalypse, Dawn of the Gods, nuclear war, an alien attack or no bread in the house Moami



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  4. #4
    Diamanten Mitglied Avatar von Fr.Pelz
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    10.06.2005
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    Bromberlin
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    10.711
    Naja, unsere Radiologie ist da sehr streng, was die Aufklärungen angeht. Vor allem muss ich ja schon in die Anforderung "Verwirrtheitszustand" oä schreiben und damit ja ausdrücken, dass der Patient nicht aufklärungsfähig ist.

    Aber ich habe heute mit einem netten Radiologen (und einem unserer OÄ) gesprochen und beide haben die CTs befürwortet bzw durcheführt (ist ja eh ohne KM, also wirklich überschaubares Risiko). Bei beiden kein Ischämienachweis.
    Der eine Patient war heute morgen mal zeitweise wieder relativ orientiert, mittags dann nicht mehr, also wirklich typisch delirant.

    Die andere Patientin war weiterhin sehr verwirrt (Frage: "Wie heißt ihr Sohn?" Antwort: "Ah ja"). TSH ist bei beiden ok, B-Vitamine kann ich ja mal abnehmen und dann ein Neuro-Konsil stellen. Würde
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  5. #5
    Dr. ml. Winselstute Avatar von Eilika
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    17.07.2004
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    8037
    Semester:
    Endspurt zu... äh ja... zu...
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    11.799
    Da lobe ich mir mal wieder meine Schweiz. Für ein CT gibt es hier gar keine Aufklärung. Fürs MRI muss ein Fragebogen ausgefüllt werden (Herzschrittmacher und so)...
    Denken ist allen erlaubt, vielen bleibt es erspart. (Curt Goetz)



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