teaser bild
Seite 1 von 2 12 LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 5 von 6
Forensuche

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
    06.12.2016
    Beiträge
    8
    Liebe alle,

    ich habe eben einen ähnlichen Thread im Zweitstudiums-Forum gepostet, ich hoffe es verstößt nicht gegen alle Forenregeln, hier auch noch einmal einige Fragen zu stellen - aber ich habe Probleme, die sich konkret um das Medizinstudium um die 30 drehen. Wenn Ihr mir helfen könntet, wäre ich Euch unglaublich dankbar!!!

    Ich bin 28, bald 29, habe im BA und MA Sozial- und Wirtschaftswissenschaften studiert, MA im Nicht-EU Ausland. Beides mit sehr gut abgeschlossen. Seitdem ich 26 bin arbeite ich (ich habe mir mit dem Studium ein wenig Zeit gelassen, was ich jetzt bereue, habe aber immer sinnvolle Sachen gemacht), und bin seit einem Jahr Consultant bei einer großen Unternehmensberatung, v.a. im Bereich Finance.

    Eigentlich macht mir mein Job Spaß, ich komm auch mit den Bedingungen (lange Arbeitszeiten, Druck etc.) gut klar. Allerdings hatte ich vor ca. einem Jahr ein Schlüsselerlebnis - ich musste Zeit im Krankenhaus verbringen und habe seitdem die fixe Idee, dass Arzt (und besonders Chirurgin) mein Traumberuf gewesen wäre. Komischerweise habe ich nach dem Abi nie darüber nachgedacht, aber andererseits entwickelt man sich ja auch weiter, Gottseidank Zu der Zeit, als der Wunsch nach einem Medizinstudium aufkam, befand ich mich mitten in einer großen persönlichen Krise (keine psychischen Probleme, es ist etwas schlimmes passiert) und habe meine plötzliche "Obsession" darauf geschoben und wollte nichts überstürzen. Jetzt ist das aber vorbei und ich denke immer noch sehr viel darüber nach. Ich glaube auch, dass ich die richtigen Gründe habe - seit einigen Jahren interessiere ich mich viel mehr für Naturwissenschaften als noch zu Schulzeiten, ich finde Medizin faszinierend, ich würde so gerne in einem Krankenhaus arbeiten (finde das ganze Arbeitsumfeld spannend und perfekt für mich, niedergelassene Ärztin kann ich mir dagegen nicht gut vorstellen), Forschung interessiert mich auch, und ich möchte gerne etwas wirklich sinnvolles machen und Menschen helfen.

    Im Zweitstudium-Forum habe ich schon nach meinen Chancen gefragt (eigentlich schätze ich sie als sehr schlecht ein, habe allerdings immer wieder von komplett fachfremden Bewerbern gehört, die einen Studienplatz bekommen haben, daher bin ich etwas verwirrt). Was mich jetzt noch konkret zu den Herausforderungen eines Studiums um die 30 interessieren würde sind die folgenden Punkte:

    1. Gibt es irgendeine Chance, dass ich in die Chirurgie könnte, oder macht das gar keinen Sinn? Klar wird man nicht mehr Chefarzt, aber kann man trotzdem noch Karriere in einem Krankenhaus machen (mir geht es nicht um Geld oder Prestige, sondern daran, voranzukommen)? Das wäre wirklich mein Traum, auch wenn es natürlich noch andere spannende Richtungen gibt.

    2. Glaubt Ihr man wird abschätzig behandelt von z.B. Assistenzärzten, die viel jünger sind als man selbst? Ich bin ein sehr sozialer Mensch und komme gut mit Leuten klar, aber es war mir auch immer wichtig, erfolgreich zu sein - hat man ein wenig das Label "Versager", wenn man so spät nochmal sein Leben umkrempelt?

    3. Ich möchte in meinen 30ern auch ein oder zwei Kinder. Wie schätzt Ihr das ein? Habe kein Problem mit recht viel Fremdbetreuung (kein Judgement, bitte).

    Außerdem noch eine vielleicht doofe Frage: Auch wenn ich mir sicher bin, dass Medizin das ist was ich will, würde ich gerne bevor ich eine so wichtige Entscheidung treffe noch mehr Einblicke gewinnen. Wisst Ihr ob es die Möglichkeit gibt, in Krankenhäusern ein ein- oder zweiwöchiges "Praktikum" zu absolvieren? Klar, danach weiß ich nicht super viel mehr, aber ein wenig. Länger geht wegen meinem momentanen Job leider nicht.

    Ich drehe mich gerade, wie Ihr vielleicht merkt, mit meinem Gedanken sehr im Kreis und es belastet mich unheimlich (ich weiß, für mein Vorhaben muss man belastbar sein, bin ich aber eigentlich auch) und freue mich daher über Eure Antworten!

    Danke schön und LG
    Lea



  2. #2
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
    06.12.2016
    Beiträge
    8
    Und noch eine vielleicht etwas persönliche Frage: Ich mache mir ziemliche Vorwürfe, dass ich nicht nach dem Abi Medizin studiert habe (von der Note her wäre es gegangen). Meine Mutter hat mich damals sogar ziemlich in die Richtung gepusht, da ein Medizinstudium immer ihr Traum war und sie keine Chance dazu hatte, aber ich hatte einfach gar keine Lust. Habt Ihr ähnliche Erfahrungen? Wie geht Ihr damit um? Klar, die einzige sinnvolle Antwort ist, dass ich nichts mehr ändern kann und es keinen Sinn macht sich zu grämen, aber irgendwie komme ich aus diesen wirklich destruktiven Gedanken nicht mehr richtig raus...



  3. #3
    the day after
    Registriert seit
    04.05.2003
    Beiträge
    9.503
    Chancen, einen Platz als Zweitstudienbewerber zu bekommen: sehr schlecht.
    Ausland: Chancen etwas besser - aber das willst du ja nicht.
    Du wirst dich entscheiden müssen. Ausland oder Kein Medizinstudium.



  4. #4
    unsensibel Avatar von Lava
    Registriert seit
    20.11.2001
    Ort
    schon wieder woanders
    Semester:
    FA
    Beiträge
    30.076
    1. Gibt es irgendeine Chance, dass ich in die Chirurgie könnte, oder macht das gar keinen Sinn? Klar wird man nicht mehr Chefarzt, aber kann man trotzdem noch Karriere in einem Krankenhaus machen (mir geht es nicht um Geld oder Prestige, sondern daran, voranzukommen)? Das wäre wirklich mein Traum, auch wenn es natürlich noch andere spannende Richtungen gibt.

    2. Glaubt Ihr man wird abschätzig behandelt von z.B. Assistenzärzten, die viel jünger sind als man selbst? Ich bin ein sehr sozialer Mensch und komme gut mit Leuten klar, aber es war mir auch immer wichtig, erfolgreich zu sein - hat man ein wenig das Label "Versager", wenn man so spät nochmal sein Leben umkrempelt?
    Zu 1: Chirurgie ist ein Fach mit Nachwuchsmangel. Eine Stelle zu bekommen, sollte also kein Problem sein. Wie es danach weiter geht, hängt ein bisschen von dir selbst ab. Ich hatte bisher 3 Kollegen, die 10 oder 15 Jahre älter waren als ich und auf dem selben Ausbildungsstand. Ich würde schon sagen, dass alle 3 es etwas schwerer hatten, eine gute Ausbildung zu bekommen.

    Da kommen wir nämlich zu Frage 2: bei den anderen Assistenten sehe ich eigentlich kein Problem. Ich habe nie einen Unterschied gemacht oder hatte eine andere Meinung über meine Kollegen, die etwas älter waren. Aber mir ist aufgefallen, dass sie kein besonders hohes Ansehen bei den Chef- und Oberärzten hatten. Ihnen wurde deutlich weniger zugetraut. Woran das jetzt lag, kann ich nicht sagen.

    Wieder zurück zu 1: zu einem der drei Kollegen hab ich noch Kontakt, er ist seit einem halben Jahr Oberarzt. Zwar in einer konservativ-orthopädischen Abteilung, aber das liegt ihm, darin geht er voll auf.
    "tja" - a German reaction to the apocalypse, Dawn of the Gods, nuclear war, an alien attack or no bread in the house Moami



  5. #5
    unsensibel Avatar von Lava
    Registriert seit
    20.11.2001
    Ort
    schon wieder woanders
    Semester:
    FA
    Beiträge
    30.076
    1. Gibt es irgendeine Chance, dass ich in die Chirurgie könnte, oder macht das gar keinen Sinn? Klar wird man nicht mehr Chefarzt, aber kann man trotzdem noch Karriere in einem Krankenhaus machen (mir geht es nicht um Geld oder Prestige, sondern daran, voranzukommen)? Das wäre wirklich mein Traum, auch wenn es natürlich noch andere spannende Richtungen gibt.

    2. Glaubt Ihr man wird abschätzig behandelt von z.B. Assistenzärzten, die viel jünger sind als man selbst? Ich bin ein sehr sozialer Mensch und komme gut mit Leuten klar, aber es war mir auch immer wichtig, erfolgreich zu sein - hat man ein wenig das Label "Versager", wenn man so spät nochmal sein Leben umkrempelt?
    Zu 1: Chirurgie ist ein Fach mit Nachwuchsmangel. Eine Stelle zu bekommen, sollte also kein Problem sein. Wie es danach weiter geht, hängt ein bisschen von dir selbst ab. Ich hatte bisher 3 Kollegen, die 10 oder 15 Jahre älter waren als ich und auf dem selben Ausbildungsstand. Ich würde schon sagen, dass alle 3 es etwas schwerer hatten, eine gute Ausbildung zu bekommen.

    Da kommen wir nämlich zu Frage 2: bei den anderen Assistenten sehe ich eigentlich kein Problem. Ich habe nie einen Unterschied gemacht oder hatte eine andere Meinung über meine Kollegen, die etwas älter waren. Aber mir ist aufgefallen, dass sie kein besonders hohes Ansehen bei den Chef- und Oberärzten hatten. Ihnen wurde deutlich weniger zugetraut. Woran das jetzt lag, kann ich nicht sagen.

    Wieder zurück zu 1: zu einem der drei Kollegen hab ich noch Kontakt, er ist seit einem halben Jahr Oberarzt. Zwar in einer konservativ-orthopädischen Abteilung, aber das liegt ihm, darin geht er voll auf.
    "tja" - a German reaction to the apocalypse, Dawn of the Gods, nuclear war, an alien attack or no bread in the house Moami



Seite 1 von 2 12 LetzteLetzte

MEDI-LEARN bei Facebook