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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Hallo zusammen,

    ich habe die vorigen Beiträge zu diesem Thema gelesen, die allerdings leider einige Jahre alt sind.

    Ich habe im Dezember mein Examen in Köln gemacht und überlege jetzt hier im Umkreis in der Inneren anzufangen. Bin am meisten an Kardio interessiert, aber nicht so exklusiv, dass ich nur reine Kardio-Abteilungen ins Auge fassen würde.
    Die grundsätzliche Frage ist jetzt, ob ich entweder an einem kleinen Haus oder an einer Uniklinik starten möchte. Zum einen habe ich da mein PJ-Haus im Blick: eine kleine Innere-Abteilung (Kardio, Gastro, Diabetologie) mit einem sehr netten Team und flachen Hierarchien; zwar relativ viele Dienste, aber vergleichsweise gute Arbeitszeiten (viele, auch relativ frische, Assistenten waren selten länger als 17:00 in der Klinik).

    Auf der anderen Seite die Kardio der Uniklinik hier in Köln (aber u.U. auch Bonn, Düsseldorf). Wenn ich mich charakterisieren müsste, dann eher als Uniklinik-Typ: war an der Uni und in Sachen Doktorarbeit immer sehr interessiert und ambitioniert. Allerdings weiß ich aus erster Hand, dass die relativ neuen Assistenten auf Station dort regelhaft bis 21-23 Uhr arbeiten (mir ist bewusst, dass ich als Anfänger in jedem Haus lange arbeiten muss, aber das ist meiner Meinung nach doch ein deutlicher Unterschied zum kleinen Haus). Forschung sei hier auch nicht einfach durchzuführen.

    Ich tendiere momentan dazu am kleinen Haus anzufangen. Ich bin nicht arbeitsscheu, aber mit meiner aktuellen Lebenssituation wären die Arbeitszeiten dort besser kompatibel und ich glaube, dass man dort die Basics gut lernen kann und einen guten Einblick in die allgemeine Innere erhält.
    Meine Frage ist jetzt, ob ich mir damit die Uniklinik (allgemein, nicht speziell die Kölner UK) verbaue? Falls ich nach 1 oder 2 Jahren merke, dass meine Ambitionen doch nicht zum kleinen Haus passen - ist dann ein Wechsel in die Uniklinik problemlos oder eher schlecht möglich? Noten/Examen und Doktorarbeit sind Uniklinik-tauglich, daran würde es denke ich nicht scheitern. Umso mehr würde ich mir in den Hintern beißen, wenn das alles für eine spätere Bewerbung an der Uni umsonst gewesen wäre, nur weil ich mich anfangs für das kleine Haus entschieden habe.

    Ich weiß von Freunden, dass die Chefs der Kardio der UK in Köln und Bonn scheinbar nicht gerne Bewerber nehmen, die vorher an einem kleinen Haus waren.
    Wie sind eure Erfahrungen oder die von Kollegen/Bekannten mit einem Wechsel vom kleinen Haus an eine Uniklinik (allgemein oder speziell Innere/Kardio)? Ist das eher üblich oder unüblich? Auch wenn man daraus auf einzelne Unikliniken nicht unbedingt Rückschlüsse ziehen kann, würde ich mich sehr über ein paar Berichte freuen.

    Danke und VG!



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  2. #2
    Platin Mitglied
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    09.08.2005
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    580
    Zitat Zitat von timduncan Beitrag anzeigen
    Allerdings weiß ich aus erster Hand, dass die relativ neuen Assistenten auf Station dort regelhaft bis 21-23 Uhr arbeiten (mir ist bewusst, dass ich als Anfänger in jedem Haus lange arbeiten muss, aber das ist meiner Meinung nach doch ein deutlicher Unterschied zum kleinen Haus). Forschung sei hier auch nicht einfach durchzuführen.
    Also, ich arbeite an einer der besagten Kliniken und bei uns bleibt keiner bis 21 oder gar 23 Uhr, es sei denn, derjenige möchte das unbedingt(, um dann später damit zu prahlen). Solche Leute gibts in jeder Abteilung. Meistens sind die Anfänger bei uns so gegen 19 Uhr raus bei ner Regelarbeitszeit bis 17:45, wobei man, was die Anzahl der betreuten Patienten betrifft, echt verwöhnt wird. Die Zahl schwankt meistens zwischen 6 und 8. Die Überstunden werden dann automatisch erfasst und zum Teil ausbezahlt.

    Meine Frage ist jetzt, ob ich mir damit die Uniklinik (allgemein, nicht speziell die Kölner UK) verbaue? Falls ich nach 1 oder 2 Jahren merke, dass meine Ambitionen doch nicht zum kleinen Haus passen - ist dann ein Wechsel in die Uniklinik problemlos oder eher schlecht möglich? Noten/Examen und Doktorarbeit sind Uniklinik-tauglich, daran würde es denke ich nicht scheitern. Umso mehr würde ich mir in den Hintern beißen, wenn das alles für eine spätere Bewerbung an der Uni umsonst gewesen wäre, nur weil ich mich anfangs für das kleine Haus entschieden habe.

    Ich weiß von Freunden, dass die Chefs der Kardio der UK in Köln und Bonn scheinbar nicht gerne Bewerber nehmen, die vorher an einem kleinen Haus waren.
    Ich möchte gerne mal einen universitären Chef sehen, der sich das bei der aktuellen Personalsituation und so großen Abteilungen noch erlauben kann. V.a. an den Uniklinken gibt es einen krassen Personalmangel. Assistenten, die einigermaßen die deutsche Sprache beherrschen und vielleicht sogar Berufserfahrung (in einem kleineren Haus) haben, werden mit Kusshand genommen. Zumindest bei uns. ;) Ich war selbst erst mehrere Jahre an einem mittelgroßen Lehrkrankenhaus und habe mich dann noch für die Uni entschieden, war selbst ohne Promotion überhaupt kein Problem.

    Guck dir doch einfach verschiedene Abteilungen an, sprich mit den Assistenten dort und entscheide dich dann für die Abteilung, die dir am meisten zusagt, ganz egal, ob Uni oder nicht.



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  3. #3
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    04.04.2013
    Beiträge
    27
    Hey Weißes_Rössel,
    ich sag jetzt schonmal stellvertretend für timduncan vielen Dank für deine interessante Antwort, weil ich mich in einer sehr ähnlichen Situation befinde...
    Besonders eines würde mich noch interessieren: Mein gesunder Menschenverstand und mein Anspruch sieht eigentlich vor, dass ich grundsätzlich in keine Klinik möchte, in der nicht-abgegoltene Überstunden an der Tagesordnung sind.
    Das ist für mich einfach 19. Jahrhundert, mein Cousin arbeitet seit 5 Jahren bei einem großen deutschen Autobauer als BWLer und hat in diesen 5 Jahren keine einzige (!) unbezahlte/nicht mit Freizeit ausgeglichene Überstunde gemacht.

    Uniklinika und besonders die "Klassiker"fächer wie die Innere scheinen ja aber prädestiniert für diese Arbeitsbedingungen zu sein...was bedeutet also genau dein "Die Überstunden werden dann automatisch erfasst und zum Teil ausbezahlt."?
    Und wie kommt man bei euch auf ne Regelarbeitszeit bis 17:45 Uhr? Ich geh mal davon aus, dass ihr spätestens zwischen 7:30 Uhr und 8 Uhr anfangt zu arbeiten!?
    Vielen Dank nochmal für deine Insider-Ansichten...

    Und timduncan: zu deiner Frage, ob du "dir dann den Weg an die Uni zurück" verbaust, kann ich mich an meine Famu in der Inneren an der Uni FFM erinnern: Da war einer der Assistenten frisch mit dem Studium fertig und hat mir augenzwinkernd erzählt, dass er nie gedacht hätte, mit seinem 4er-Examen (!) überhaupt ne Chance auf ne Stelle zu haben...er wurd aber offensichtlich mit Handkuss genommen, weil der Bedarf so hoch gewesen sei. Glaub, das sagt schon einiges aus...

    Ich weiß noch, dass die Assistenten mit den Arbeitsbedingungen ziemlich unglücklich gewesen sind, dass sich bei mir ebenfalls "bloß nicht an der Uni anfangen!" eingebrannt hat! Umso gespannter wäre ich auf noch weitere Erfahrungsberichte aus Uni-Inneren, um zu checken, welche Bedingungen an deutschen Unis man sich überhaupt "erträumen" darf.



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  4. #4
    Diamanten Mitglied
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    Semester:
    5. WBJ Psychiatrie
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    10.719
    Mein Eindruck aus den Untersuchungskursen und dem Innere-Unterricht: Unter den AÄ sind die Nephrologen und die Hämatologen bei uns die einzigen, die entspannt wirken. Die Nephrologen sogar sehr entspannt Alle anderen arbeiten lange und intensiv. Der Anteil an Ausländern variiert sehr stark von Fach zu Fach. Infektio fast gar keine, Kardio wenige, sonst so um die 50%.



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  5. #5
    Platin Mitglied
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    Zitat Zitat von rek56 Beitrag anzeigen
    Uniklinika und besonders die "Klassiker"fächer wie die Innere scheinen ja aber prädestiniert für diese Arbeitsbedingungen zu sein...was bedeutet also genau dein "Die Überstunden werden dann automatisch erfasst und zum Teil ausbezahlt."?
    Und wie kommt man bei euch auf ne Regelarbeitszeit bis 17:45 Uhr? Ich geh mal davon aus, dass ihr spätestens zwischen 7:30 Uhr und 8 Uhr anfangt zu arbeiten!?
    Regulär ist im Tarifvertrag der Uniklinken eine 42h-Woche vereinbart. Bei uns gibt es ein Opt-Out auf eine 48h-Woche, daraus ergibt sich eine Arbeitszeit von 7:30 Uhr bis 17:45 Uhr, was durchaus realistisch ist. So generieren wir ja schon mal 6 Überstunden pro Woche, die dann am Ende des Monats ausgezahlt werden. Alle Überstunden darüber hinaus werden ebenfalls erfasst und wenn es passt, in Freizeitausgleich abgegolten. Ich bin mit dem System ganz zufrieden. In meinem vorherigen Haus wurden einfach gar keine Überstunden erfasst. Die Arbeitszeit wurde zwar elektronisch erfasst, aber nur die Kernarbeitszeit, darüber hinaus wurde nichts erfasst. Sowas gibts halt auch noch...



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