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Das ist ein Punkt, über den ich mir zur Zeit Gedanken mache. Ich komme aus der Neurologie (Thread) und hatte dort häufiger mit instabilen Patienten (die vom zuständigen Stationsarzt nicht erkannte Urosepsis im Wochenddienst, die Lysekomplikationen, die Basilarisembolien, die als ICB angekündigte Aortendissektion) zu tun. Mich hat es ziemlich gestresst, wenn ich nicht direkt kapiert habe, was dem Patienten fehlt und was ich als nächstes tun muss oder wenn ich nicht gut einschätzen konnte, ob ich den Rea-Funk betätigen muss oder nicht. Wie viel mehr Ruhe kann man bewahren, wenn man sich ein solides Basiswissen angeeignet hat und strukturiert vorgeht?
Das Schlimme ist doch... so Leute meinen das ernst.
Gern auch in Kombination mit "Also... nee... Anästhesie wäre mir auf Dauer viel zu langweilig."
Die eigenen Erste-Hand-Erfahrungen mit der Anästhesie beschränken sich dann aufs Blockpraktikum bei den ASA-I-Lamas.
Was die Anästhesie alles so bereithalten kann, wissen die nicht.
Darauf muß man sich aber gefasst machen, wenn man dieses Fach anstrebt. Der Anästhesist ist halt der Vasall/die bessere Pflegekraft aller anderen Disziplinen und ist nur dazu gut, Menschen zum Pennen zu bringen und das bitte fix ohne große Nachfragen . "Wie, sie wollen jetzt noch ein EKG/Echo/Lufu/Labor ? Wir zerren den herzinsuffizienten Opa morgen gleich an erster Position über den Tisch, das geht jetzt nicht mehr".
Besonders geil: Tätigkeitein im Schockraum - zig Disziplinen hampeln da manchmal rum und dann ist man als Anästhesist am Ende immer alleine mit dem Patienten. Knappe Info, daß OP jetzt erstmal nicht nötig sei und weg ist man. Zwecks Diagnosen muß man sich jedes mal mühsam durchfragen, so nach dem Motto, "was geht den dummen Narkotiseur das an, der muß doch nur Narkose machen/ versteht sowieso nur die Hälfte".
Richtig geil wird es dann, wenn sich auch die OTAs diese herablassende Attidüde zu eigen machen. "Warum ist der Patient noch immer nicht im Saal, wieso ist der nächste Pat. noch nicht eingeleitet" usw. usf.
Geändert von LasseReinböng (20.04.2017 um 21:17 Uhr)
Dark humor is like food - not everyone get's it (Joseph Stalin)
Und alle weinen, wenn der Springer schon die nächste OP vorbereitet und sich der Anästhesist nicht darauf herablässt Fotos mit dem C-Bogen zu machen Leider zeigen sich bei engagiertem Einsatz der Anästhesisten die Chirurgen/OTAs oft nicht erkenntlich... in der Inneren ist es deutlich besser, da werden nicht nur die Chirurgen als Heiler zelebriert (obwohl die Anästhesisten ja auch einen großen Anteil dabei haben- wer macht die Narkose?!), allerdings sehne ich mich im Rahmen der Arbeitszeiten sehr oft zurück in die Anästhesie (wieso können Internisten nicht so cool sein und nicht alles mit sich machen lassen?!).