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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #46
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    So wie die Erfolgsgeschichte von ROBODOC? Oder die papierlosen Krankenhäuser die bei einem Serverausfall mit offener Hose dastehen? Oder lieber gleich Ransomware auf allen Rechnern?
    Medizin besteht nur zu einem Teil aus der Statistik der Häufigkeit der Erkrankungen. Ansonsten wäre das Institut für unerkannte Krankheiten in Marburg ja nicht erforderlich, auch wenn es selber auf Watson zugreift und an der Weiterentwicklung arbeitet.
    Die Software muss nicht perfekt arbeiten. Sie muss nur besser sein als der durchschnittliche Arzt. Und ja, dann ist bei Stromausfall halt mal Stillstand. Sowas ist doof und kostet dann eben richtig. Ich könnte wetten, das passiert so selten, dass sich der Einsatz vollautomatisierter Systeme trotzdem rechnet. Ich weiß, dass die diagnostische Radiologie an unserer Uniklinik Features erprobt, die anhand von CT-Daten viel präziser als ein Mensch die wahrscheinliche Dignität einer Raumforderung bestimmen können. Assistenten wie Enlitic werden eine immense Zeitersparnis in der Befundung bringen. Und was genau kann der Arzt fachlich so viel besser als ein Programm? Wissen abspeichern? Klinische Erfahrung besitzen? Das ist ja das coole an den Anwendungen, sie lernen aus tausenden von Fällen mit jeweils hunderten Daten Muster zu erkennen. Das sind längst keine stumpfen if-elif-else-Algos mehr. Das Netzwerk hat innerhalb von Tagen mehr Erfahrung, als ein Mensch in seinem ganzen Leben machen wird. Welchen Anteil an der Patientversorgung in DE haben solche Institute, wie das in Marburg? Laut Artikel im Ärzteblatt schafft Marburg keine 1000 Anfragen pro Jahr und es gibt 27 weitere Zentren, über deren Größe und Auslastung ich nur spekulieren kann. Sagen wir also insgesamt 27000 Fälle pro Jahr in DE. Von 19Mio Patienten die pro Jahr stationär behandelt werden. Gute 0,1%

    Wenn selbst eine erforschte und funktionierende Therapieform wie die Unterdruck-Wundtherapie ambulant von den Kassen nicht bezahlt wird, dafür aber jeder Osteopath oder Globuli, solange Krankenhäuser nicht zu Heilung, sondern zu Gewinnmaximierung verdonnert werden, sehe ich keine echte Zukunft für diese Systeme.
    Kenn ich mich nicht mit aus. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/...?dopt=Abstract und https://www.iqwig.de/download/N04-03...on_Wunden..pdf klingen jetzt nicht übermäßig begeistert. Davon abgesehen leuchtet mir die Argumentation nicht ein. Weil ein vermeintlich wirksames Verfahren ambulant nicht erstattet wird, wird die Digitalisierung im Gesundheitswesen nicht voranschreiten?

    Ich sehe diesen Planeten eher auf dem Niveau von Idiocracy oder "Planet of the Apes" in den nächsten 200 Jahren, unsere hochtechnisierte Gesellschaft bevorzugt nämlich Snapchat, Tinder und Bibi.
    Gibt viele Idioten, ist aber kein spezielles Merkmal unseres Zeitalters. Intelligenz war schon immer normalverteilt



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  2. #47
    gern geschehen Avatar von Kackbratze
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    Und ja, dann ist bei Stromausfall halt mal Stillstand.
    Sorry, das Polytrauma ist uns im Schockraum verblutet. Der Strom war gerade aus/der Server defekt und der einzige Arzt, der den Patienten klinisch hätte beurteilen können kommt erst morgen früh wieder ins Haus. Schöne neue Welt.

    Die Software muss nicht perfekt arbeiten. Sie muss nur besser sein als der durchschnittliche Arzt.
    Dann ist ja alles gut. Nachdem der Tesla-Autopilot auch nur bis 130km/h funktioniert, wer will schon mehr erreichen, werden die autonomen Systeme sicherlich die Zukunft der mediocren Medizin darstellen.
    Somit ist zwar nicht das Problem des bedingungslosen Grundeinkommens gelöst, aber immerhin können wir ein paar der Leute einsparen, die laut der aktuellen Politik zu den Spitzenverdienern gehören. Wer will schon Einzahler als Wähler haben, wenn die Gruppe der Konsumenten viel höher ist und mit solchen Systemen noch gesteigert werden kann?

    Kacken ist Liebe!
    Salmonella ist Kacken!


    What have you done today to earn your place in this crowded world?



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  3. #48
    Diamanten Mitglied
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    Wer glaubt er wird auch in Zukunft unersetzlich sein, der wird sich noch umsehen. Die nächste Ärzteschwemme wird genauso wie das Krankenhaus 4.0 kommen.

    Ein Krankenhaus ist jetzt schon nichts anderes als ein dienstleistungsunternehmen. Das sieht man erstens an den Patientenansprüchen. Oft kommt es mir vor, als ob die Kunden zu einer Woche all inclusive einchecken.

    Mein krankenhaus ist extrem organisiert. Wenns es besonders stressig ist, kommt es vor, das ich elektive Patienten erst am Dritten Tag oder durch Zufall beim nadellegen im Dienst sehe. So oft sind die unterwegs. Am dritten Tag nach der Aufnahme habe ich einen riesen Stapel an Befunden. Die Diagnostik wird häufig von Assistenzpersonal durchgeführt, befundet naturlich durch einen Arzt. Der Arzt-Patienten-Kontakt ist bei so Fällen schon sehr reduziert. Am letzten Tag bespreche ich mit den Patienten Befunde, Diagnosen und Procedere. Wir haben ein digitales diktiersystem, dass nach 3-4 briefen extrem gut funktioniert.

    Natürlich habe ich genug mit Akutfällen zu tun und auch genügend patientenkontakt. Aber ich habe erlebt, was physician assistants alles im ausland machen. Auch habe ich gesehen was Diagnosesoftware in derRadiologie leisten kann.

    Wenn ich in der Funktion bin, mache ich eine Punktion, gehe dann rüber ins Sono und schon liegt die nächste Intervention auf, alles steril, katheter vorgespühlt, ich muss nur noch stechen.

    Lange Rede kurzer Sinn. Eine 30h Woche ist in Zukunft realistisch.
    Ob die Automatisierung und Entmenschlichung sinnvoll ist .....? Sie wird aber kommen. Die Krankenhauszahl wird sich meiner Meinung in 2-3 Legislaturperiode reduzieren.



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  4. #49
    gern geschehen Avatar von Kackbratze
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    Also einerseits ist alles straff um dich herum organisiert, andererseits siehst Du dich als vollständig ersetzbar durch Automatisierung an. Die kommende Ärzteschwemme durch Krankenhausschliessungen wird ja auch mit weniger Patienten einhergehen, schliesslich produzieren Krankenhäuser ja Patienten und wenn kein KH vorhanden ist, gibt es auch keine Patienten mehr. 😉
    Die Arbeit wird sich in dem Fall auf weniger Standorte kummulieren, die dann mit dieser neuen Patientenschwemme umgehen müssen. Sicher werden dort gewisse Dinge technisch standardisiert ablaufen, aber die Schwemme wird durch die wenigen Standorte wie ein Schwamm aufgenommen werden.

    Radiologie ist mehr als ein Röntgenbild, Chirurgie ist mehr als Robodoc. Und ein automatisches Diktiersystem ersetzt eine Schreibkraft, keinen Arzt.

    Was ist eher beobachte ist eine Entfernung der Krankenhäuser von Patienten hin zu einem 0815-Dienstleister, der um sich selber kreist.
    Dazu empfehle ich "von schräg unten" aus dem aktuellen Ärzteblatt. Das beschreibt die Lage schon ganz gut.



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  5. #50
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    Dann ist ja alles gut. Nachdem der Tesla-Autopilot auch nur bis 130km/h funktioniert, wer will schon mehr erreichen, werden die autonomen Systeme sicherlich die Zukunft der mediocren Medizin darstellen.
    Natürlich werden sie das, wenn sie besser oder gleich gut und billiger sind als Ärzte. Und die Technik wird besser und lernt dazu. Verbessert sich die die durchschnittliche Intelligenz, Auffassungsgabe, Belastbarkeit, Konzentrationsfähigkeit der Ärzte in den nächsten 20 Jahren im gleichen Maß? Momentan möchte ich auch noch keine fahrerlosen LKWs auf der Autobahn sehen. In 10 Jahren ist das Standard.

    Somit ist zwar nicht das Problem des bedingungslosen Grundeinkommens gelöst
    Was heißt gelöst? Die theoretischen Einwände, die du vorgebracht hast, waren nur mäßig substantiell. Es schien dir z.B. vollkommen neu, dass noch andere staatliche Einnahmequellen als die Lohnsteuer und der besteuerte Zinsertrag vorstellbar sind. Da bist du ja dann auch schnell nicht mehr drauf eingegangen, und wir sind dann zu Steuerflucht (Frage bleibt bestehen: Wohin?) und Brexit, Russland und Iran gekommen. Egal. Man probiert es in verschiedenen Ländern im Rahmen kleiner Pilotprojekte aus und momentan besteht ja auch noch nicht die Notwendigkeit. Bestimmte Auswirkungen wird man erst feststellen, wenn man es probiert. So einfach wie du es darstellst (sinngem. "Woher soll die Kohle kommen, ihr Träumer?"), bekommt man es nicht vom Tisch.

    Radiologie ist mehr als ein Röntgenbild, Chirurgie ist mehr als Robodoc. Und ein automatisches Diktiersystem ersetzt eine Schreibkraft, keinen Arzt.
    Mhh, hat ja so auch niemand geschrieben. Ich glaube auch nicht, dass es direkt keine Ärzte mehr geben wird. Aber mit digitalen Systemen steigt die Effizienz und man benötigt weniger Personal. Wenn enlitic o.ä. das Thorax-CT in einer Sekunde durchmustern und mit höherer Sensitivität und Spezifität als ein Mensch verdächtige Strukturen hervorheben, und der Radiologe validiert und etwas Differentialdiagnostik betreibt, und direkt ein standardisierter Befund an die anfordernde Abteilung herausgeht, wie wirkt sich das wohl auf den Bedarf an Radiologen aus?

    Versteht mich nicht falsch, ich möchte gerne glauben, dass mein Beruf noch auf Jahrhunderte Geld, Prestige, Jobsicherheit und Halbgott-Status garantiert. Ich bin dankbar, wenn z.B. ein Radiologe hier konkret reingrätscht und mich korrigiert.
    Geändert von OhDaeSu (21.05.2017 um 11:29 Uhr)



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